Jaguar F-Type SVR: Test, Daten, Preise
Der schnellste Jaguar seit den Neunzigern
Leichtbau, Aerodynamik und mehr Leistung aus dem 5,0-Liter-V8 mit Kompressor. Jaguar hat den F-Type einer Spezialoperation unterzogen. Erste Fahrt im F-Type SVR.
Lleida – Der typische Besitzer eines Jaguar F-Type SVR hat vermutlich keine Nachbarn in unmittelbarer Nähe. Wahrscheinlich wohnt er hinter Hecken, inmitten eines großen Gartens, am Ende einer langen Auffahrt, auf der der Kies knirscht. Die Nachbarn wären weit weg, wenn der Jaguar-Fahrer morgens seinen SVR anwirft. Bedauerlich, irgendwie: Der Jaguar F-Type SVR bollert und brabbelt beim Kaltstart noch ungenierter als der F-Type R. Und für Zurückhaltung ist kein F-Type bekannt.
Der V8 ist bekannt aus dem F-Type R. Da leistet der per Kompressor aufgeblasene 5,0-Liter-Motor 550 PS und schickt 680 Nm gen Räder. Den SVR hatte die „Special Vehicles Operation“ (SVO) von Jaguar Land Rover in den öligen Fingern. Das Ergebnis sind 575 PS und mit 700 Nm sogar mehr Drehmoment als beim kompromisslosen F-Type Project 7, von dem es nur 250 Exemplare gab. Allradantrieb ist serienmäßig.
Der F-Type SVR ist der erste Serien-Jaguar der SVO. Mit einem Einstiegspreis von 138.400 Euro fürs Coupé und 145.400 Euro für den Roadster kostet er gut 25.000 Euro mehr als die „gewöhnlichen“ R-Varianten mit Allradantrieb.
Jaguar F-Type SVR: 575 PS aus einem 5,0-Liter-V8
Wer den F-Type im Wohngebiet starten will, kann das auch leise tun. Den Schalter für die Auspuffklappen in Ruhe lassen und sanft Gas geben, so lässt es sich recht leise und unaufgeregt durch kleine Ortschaften bummeln. Im Cabrio über kurvige Landstraßen cruisen ist kein Problem im stärksten F-Type. Die Bandscheiben bleiben intakt.
Aber dazu reicht auch eines der F-Type-Modelle mit V6. Der SVR muss gefordert werden. Auspuffklappen auf, gleichmäßig das Gaspedal runterdrücken – und er wird laut, sehr laut. Das Röcheln und Blubbern wird zum Schreien, zum infernalischen Kreischen. Fast schon unanständig.
Im Coupé ist erst bei glatten 200 Sachen Schluss. Meilen pro Stunde, also 322 km/h. Das Cabriolet soll immerhin 313 km/h schaffen. Die R-Modelle, egal ob mit oder ohne Allrad, gibt Jaguar mit 300 km/h an. Und mit deutlich schlechteren Sprintzeiten. Tempo 100 ist im F-Type R AWD in 4,1 Sekunden erreicht, die SVR schaffen es in 3,7 Sekunden.
Die Titan-Auspuffanlage spart 16 Kilo beim F-Type SVR
Doch den Jaguar-Ingenieuren ging es um die Verbesserung der gesamten Fahrdynamik. Dafür wurde die Aerodynamik optimiert, die Achtgang-Automatik neu abgestimmt und das Allradsystem heckbetonter ausgelegt. Viel Aluminium, Karbon und Titan – allein die Titan-Auspuffanlage spart 16 Kilogramm – drücken das Gewicht um gut einen Zentner im Vergleich zu den gewöhnlichen F-Types. Mit Karbon-Keramik-Bremsen und besonders leichten, mattschwarzen Felgen (9.915 Euro) sowie einem Kohlefaser-Dach fürs Coupé (2.546 Euro) lassen sich noch ein paar Kilo sparen.
Das Fahrwerk straffte Jaguar durch härtere Lager und einen dickeren hinteren Querstabilisator. Das spürt man vor allem im Dynamic-Modus, der sich nur für ebene Straßen und die Rennstrecke eignet. Dort offenbart der F-Type SVR sein ganzes Potenzial. Der F-Type lenkt direkt ein, bleibt sauber auf der Ideallinie und lässt sich dank Allradantrieb am Kurvenausgang hemmungslos aus der Kurve katapultieren.
Ein feines Instrument ist der F-Type SVR nicht geworden. Wer Leichtigkeit und Präzision in einem Sportwagen sucht, findet woanders bessere Angebote. Aber keinen V8-Kompressor mit diesem wunderbar unanständigen Sound. Und immerhin soll der F-Type SVR der schnellste Serien-Jaguar seit dem Supersportler XJ 220 von 1992 sein. Der hatte "nur" einen V6.
Jaguar F-Type SVR Technische Daten
- Modell: Jaguar F-Type SVR Coupé
- Motor: 5,0-Liter-V8-Benziner mit Kompressor
- Leistung: 575 PS (423 kW)
- Drehmoment: 700 Nm bei 3.500-5.000 U/min
- Getriebe: 8-Stufen-Automatik, Allradantrieb
- 0-100 km/h: 3,7 s
- Höchstgeschwindigkeit: 322 km/h
- Verbrauch: 11,3 l/100 km
- CO2: 269 g/km
- Länge: 4,48 m
- Breite: 1,92 m
- Höhe: 1,31 m
- Radstand: 2,62 m
- DIN-Leergewicht: 1.705 kg
- Kofferraum: 408 l
- Preis: ab 138.400 Euro
- Modell: Jaguar F-Type SVR Cabrio
- Höchstgeschwindigkeit: 313 km/h
- DIN-Leergewicht: 1.720 kg
- Kofferraum: 207 l
- Preis: ab 145.400 Euro
Quelle: Mit Material von sp-x und press-inform
Etwas gar schwer geraten - evtl könnte man auf den Allrad verzichten. Schick sieht er auf alle Fälle aus 😊
Gewichts-Differenz Coupe zu Cabrio nur 15kg? Das sieht man aber selten...
Da fragt man sich doch, wo das ganze Gewicht her kommt bei dem bisschen Auto...
Aber trotzdem ein Lichtblick.
Wenn ich mich nicht irre, hat Jaguar den umgekehrten weg gewählt - zuerst das Cabrio entwickelt und dann für das Coupé einfach das Dach hinzugefügt. Im Normalfall wird zuerst das Coupé entwickelt und erst dann das Cabrio, bei dem dann auch erst noch Verstärkungen hinzugefügt werden müssen.
Auch wenn ich sowas selten sage/schreibe: Nein, kann man nicht.
Selbst der F-Type R ist mit RWD, unter trockenen Bedingungen MIT ESP/ASR schon grenzwertig zu fahren.
Selbst getestet...
Danach übrigens gleich in eine Corvette C7 gesetzt, diese ist im Vergleich gerade zu simpel zu fahren.
War jetzt das DIN oder EG Leergewicht ohne Fahrer?
Naja wenn ein kleiner M2 schon 1,6 To. Und ein Z4 ebenfalls >=1,6 to. Wiegt wundere ich mich beim F Type mit V8 nicht über das Gewicht. Ich hätte ihn sogar auf 1,8 to. Geschätzt.
Ein M2 ist nicht kleiner.
M2
Schönster.
Autowagen.
Überhaupt.
Das Schätzchen wäre, selbst "nur" als normaler F Type mein aller erster Kauf bei 6 richtigen Kreuzen. Meine Güte! Das Auto! Steht da eigentlich Text um die Bilder drumrum? Ich kann nur die Bilder sehen.
Feiner Motor, aber die zivileren Modelle ohne die Fish'n'Chips-Theke finde ich schöner.
Schon, nimmt man nen 911RSR ist der bei 1250kg und 500PS ist ne Welt.
Leider viel zu schwer der Jaguar .
Beim AMS Supertest hatte ein F Type glaube ich über 140kg mehr auf der Waage als von Jaguar angegeben.
Was für nen Vergleich einen einsitzigen Rennwagen ohne Straßenzulassung für um die halbe Millionen plus regelmässige Vollrevision mit einem allradgetriebenen zulassungsfähigen Alltagswagen für nen Drittel des Preises und deutlich niedrigeren Unterhaltskosten. Nimm doch wenigstens nen 991 GT3 RS musst halt nur wieder 200 Kg drauf rechnen. Kostet zwar auch noch mal die Hälfte mehr als der Jag aber was solls.
Die Beschleunigung schafft zwar auch ein halb so teurer Audi TTRS, aber nicht mit so viel britischem Flair 😊.
j.