BMW 507: Ausfahrt im Oldtimer BMW-Roadster
Der schönste Münchener glänzt sogar im Regen
Viel mehr geht nicht: Der BMW 507 ist nicht nur eines der schönsten, sondern auch der exklusivsten Autos, die man heute fahren kann. Eine Ausfahrt im Roadster der 1950er.
Köln - Der Designer Albrecht Graf Goertz wusste Mitte der 1950er Jahre vermutlich nicht, was er erschafft, als er die ersten Linien des 507 zeichnete. Mehr als sechzig Jahre später ist dieser BMW eine Hymne des Automobildesigns. Es regnet, es ist kühl, aber das Verdeck, das muss einfach weg. Es erscheint ein Salon in Rot, dazu ein roter Teppich. Man hat uns erwartet.
Was für eine Form. Die lange Front, die breite Doppelniere, die geschwungene Seitenlinie. Die Türgriffe, ein kurzer Druck mit dem Finger genügt, die verchromte Zunge fährt hinaus und gibt den Weg ins Innere frei. Die Schnellverschlüsse an den Rädern, die Kiemen mit dem BMW-Emblem. Man kann den Wagen x-mal umrunden, er sieht aus jeder Perspektive gut aus.
Mitte der Fünfziger Jahre will BMW nobel werden. Der Entwurf von Albrecht Graf Goertz erfüllt seinen Zweck: Die Silhouette begeistert den Vorstand in München, nachdem der US-Importeur Max Hoffmann die Bayern von der Idee eines sportlichen Roadsters überzeugt hatte.
Alte Technik, stolzer Preis
Die Technik des 507 stammt noch aus dem barocken 501. Ein Kastenrahmen, vorn Einzelradaufhängung, hinten Starrachse. Der V8 leistet nun 150 statt 140 PS. Man hofft auf reichlich Andrang in den Autohäusern, präsentiert den Wagen auf der IAA. Die Besucher sind begeistert. Nur kaufen wollen den 507 nicht so viele.
Mit einem Preis von 26.500 DM konkurriert der Roadster mit Einfamilienhäusern. Nach vier Jahren wird die Produktion eingestellt. Nur 254 Fahrzeuge wurden gebaut, heute existieren laut BMW noch 220 davon. Hinzu kam kürzlich der Wagen von Elvis Presley. Nicht der einzige berühmte Besitzer: Alain Delon, der Rennfahrer John Surtees, Ursula Andress, Toni Sailer und Sophia Loren besaßen einen BMW 507.
Das Ambiente passte zu dieser Kundschaft. Die beiden Sitze, das elfenbeinfarbene Lenkrad, der lange Schalthebel und die großen Rundinstrumente zeugen von bester Handarbeit, man sitzt bequem und hat reichlich Platz. Sport, Querdynamik? Egal, auch wenn einige 507 für den Einsatz im Motorsport modifiziert wurden. Wer hier sitzt, will genießen und gesehen werden.
Marktwert von mehr als 2 Mio. Euro
Der Dreiliter-V8 erwacht zum Leben, der Blick über die lange Fronthaube lässt den leichten Nieselregen vergessen. Es beginnt ein langer Moment der echten Fahrfreude. Auch, weil man in einem Fahrzeug unterwegs ist, dessen derzeitiger Marktwert bei mehr als zwei Millionen Euro liegt.
Das wirklich große Lenkrad liegt gut in der Hand, ein wenig Spiel gehört dazu, die Trommelbremsen verzögern sauber und nachhaltig. Der Blick konzentriert sich auf die beiden winzigen Spiegel. Ein zeitgenössischer Wagen nähert sich von hinten, der Gasfuß reagiert mit leichtem Druck. Die 150 PS weiter vorn sorgen für wunderbaren V8-Sound.Die perlmuttfarbige Tachonadel swingt in Richtung der 90 km/h, der Fahrtwind wird spürbarer. Der 507 ist und war kein Rennwagen. Er flaniert und spaziert durch die Landschaft, Ortschaften verwandeln sich in Konzertsäle, der Roadster betritt die Bühne. An der Ampel hören wir Fragen nach dem Alter oder der Motorleistung, und jede Menge Komplimente ob des Designs. Man mag diesen Wagen.
Nach gut drei Stunden endet die Vorstellung. Der BMW steht wieder auf dem Parkplatz, es regnet noch immer und wir haben es nicht wirklich bemerkt. Der BMW 507 kann Menschen in seinen Bann ziehen. Dass Elvis Presley damit gerne durch Deutschland fuhr, ist nachvollziehbar. Dieser Wagen ist nicht nur unverschämt hübsch, er ist auch außergewöhnlich exklusiv und bemerkenswert einfach zu fahren. Wunderbar.
BMW 507: Technische Daten
- Motor: V8-Benziner
- Hubraum: 3.168 ccm
- Getriebe: 4-Gang Handschalter (vollsynchronisiert)
- Leistung: 150 PS (165 PS mit Sportmotor)
- Vmax: 190 bis 220 km/h (je nach Getriebeübersetzung)
- Länge: 4,38 m
- Breite: 1,65 m
- Höhe: 1,26 m
- Leergewicht: 1.220 kg
- damaliger Neupreis: 26.500 DM
- aktueller Marktpreis: über zwei Millionen Euro
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Quelle: SP-X
Das Auto ist grau. Ich möchte wetten, dass nicht ein einziges so ausgeliefert wurde.
Ja, das ist ein schönes Auto. Aber mit sicherheit nicht der schönste BMW, das ist immer noch der 850CSi.
Aber muss man mit so einem Wagen wirklich im Regen fahren? 😱
Was für ein rattenscharfes Teil, grau mit rot innen , einfach traumhaft schön .
Immer wieder erstaunlich wie zierlich die Autos früher waren, 1,65 breit, da ist heute schon ein Smart breiter .
Meiner Meinung nach ist der BMW 507 das schönste Auto der Welt. Selbst das Bordwerkzeug hat so viel Stil, dass es eine Schande wäre es tatsächlich benutzen zu wollen.
Und ich bin auch ein Fan des E31, aber der wog knapp 2 Tonnen und ist verglichen mit der filigranen Eleganz des 507 ein echtes Dickschiff. Die Autos lassen sich nicht wirklich vergleichen finde ich.
Der BMW E63 ist der bisher schönste. Wenn er dann noch ein M im Namen trägt werde ich feucht im Schritt.😆
Warum denn nicht? War doch eh nur leichter Nieselregen und das Ding ist doch nicht aus Zucker.
Ich kann mir so richtig gut vorstellen, wie viel Spaß die Ausfahrt gemacht hat.
Der BMW war ein klassisches Cabrio seiner Zeit, Goertz hat nur den bereits bestehenden Entwurf etwas an den Zeitgeschmack angepasst. Besondere Details kann ich auch nicht finden.
Das Auto war viel zu teuer und die Optik nicht besonders einmalig. Die Autos von Goertz haben BMW fast in den Ruin getrieben. Eine Konkurrenz zum 300 SL war er sicher nicht.
Heute ist er eher Wertanlage als sonstwas. Hat ja wenig BMW-typisches Design. Als BMW-Fan würde ich mir einen anderen Klassiker holen (einen 3.0 CSI z.b. oder einen M635 CSI)
80 Autos im Jahr haben also BMW fast in den Ruin getrieben, das glaubst du doch selbst nicht .
In den 50ern hatte BMW die Barockengel Limousinen und die Isetta, Verlust machte man erst Anfang der 60er, da waren diese Modelle einfach nicht mehr zu verkaufen, den 507 gab es da schon längst nicht mehr .
Na, wenn BMW heute 80 Dreier BMW im Jahr verkaufen würde, würde es auch nicht rosig aussehen 😊
Der Erfolg kam mit Michelotti-Entwürfen. Hätte sich der Entwurf von Graf Goertz für die neue Klasse durchgesetzt, würden wir heute garantiert von BMW als einer in den 60er Jahren ausgestorbene Marke sprechen,
Die Existenzkrise mit riesigen Verlusten war im Winter 1959. Nicht Anfang der 60er. Eben weil man die Autos nicht verkaufen konnte.
http://www.faz.net/.../bmw-nie-mehr-isetta-11069434.html
Und jetzt stellt man nen 2er, 3er oder 5er GT, X irgendwas daneben. Wenn man sowas tolles sieht, verstärkt sich wieder mal, dass ich nie verstehen werden, wie man die zuerst genannten Erdnuckel fahren kann.
Kann ich nicht teilen, der schönste ist der 3.0 CSI/CSL
Sehr schöner Wagen!
Da sieht man was man eigentlich braucht.
KEINE Assistenten !!
- kein Todwinkelwarner
- kleine Lenkhilfe
- keine Parkhilfe
- kein Selbstfahren (Aber aufpassen musste noch !!)
- kein Fön fürs Ärschle
etc. pp.
Die derzeitige Entwiclung ist, meiner Meinung nach, total daneben. Das alles verdummt die Autofahrer
und zum Schluß sitzen noch mehr Idioten am Steuer als jetzt schon. ;-)
Die Krise hatte allerdings einfach mal überhaupt nix mit dem 507 zu tun, nur das wollte ich zum Ausdruck bringen .
Vom schnelleren und günstigeren Jaguar XK150 wurden rund 2000 Stück pro Jahr verkauft. Macht schon was in der Bilanz aus...