Lesertest: Mazda 6 Kombi
Der tut selbst nach 4.500 Kilometern nicht weh
Unser aktueller Dauertester ist ein Mazda 6 Kombi. Damit wir den nicht allein testen müssen, haben wir ein paar MOTOR-TALKer auf Tour geschickt. Der dritte Bericht.
Berlin - Die MOTOR-TALK-Redaktion teilt ihren aktuellen Dauertester, einen Mazda 6 Kombi, mit der MOTOR-TALK-Community. Ganz viele von Euch haben sich bei uns als Lesertester beworben. Jetzt war der dritte Bewerber mit dem Auto unterwegs. Hier lest Ihr den Bericht von MOTOR-TALKer 0815Tuning.
Vor uns liegen knapp 4.500 Kilometer, einmal quer durch Deutschland und Frankreich – und dann wieder zurück. Das klingt nach einem abenteuerlichen Unterfangen. Für uns und für den Mazda6. Der Dauertester der MOTOR-TALK-Redaktion wirkt mit seinem riesigen Kühlergrill und der dynamischen Seitenlinie jedoch schon auf den ersten Blick so sportlich wie unser Vorhaben. Wir haben also keine Bedenken und schwingen uns auf unsere Plätze.
Viel Platz für Mensch und Gepäck
Was uns zuerst auffällt: Das Cockpit wirkt trotz der vielen Schalter, Knöpfe und Anzeigen im Display sehr übersichtlich. Die Armaturen sehen sehr hochwertig aus, und der Innenraum erscheint uns sehr geräumig. Selbst mit einem großen Vordermann fühlt man sich auf den hinteren Sitzplätzen noch gut aufgehoben.Ok, das könnte auch an der Sitzheizung für die beiden hinteren Plätze liegen. Zwar irritierte uns die Platzierung der dazugehörigen Knöpfe auf der hinteren Mittelarmlehne. Denn das führte ziemlich häufig dazu, dass ein simples Abstützen der Arme eine ungeplante Hitzewelle von unten auslöste. Doch insgesamt fühlten sich alle vier Passagiere sehr wohl auf ihrem Platz. Noch weiter hinten, im Kofferraum, gab es genügend Platz für Reisetaschen, Zelte, Schlafsäcke und vieles mehr. Das lag nicht zuletzt an der kompakten Form des Laderaums, ohne unnötige Kanten und Ecken.
Das Navi versteht uns einfach nicht
Noch vor unserem Start programmierten wir das Navi. Denn beim ersten Mal erfordert die Bedienung von Mazdas Info- und Entertainmentsystem unsere volle Aufmerksamkeit. Vor allem die Auswahl von Adressen mit Hilfe der Autovervollständigung erschloss sich uns nicht von Anfang an und führte zu viel Frust. Doch der hielt nicht lange an. Nach ein paar Fehlanläufen hatten wir die Benutzung verinnerlicht und konnten das Navi selbst während der Fahrt ohne Probleme bedienen.
Das gilt allerdings nicht für die Sprachsteuerung. Sie verstand kaum einen unserer Befehle und wir beendeten die einseitige Kommunikation schnell wieder. Da die Eingabe über den Touchscreen oft nicht möglich war, verließen wir uns einfach für die gesamte Reise auf den Drehregler in der Mittelkonsole. Dafür gab es keinen einzigen Ausfall durch ein fehlendes GPS Signal und das Navi führte uns zielsicher selbst in die entlegensten Straßen.Der Mazda 6 Kombi ist mit einem 2,2-Liter-Dieselmotor mit zweistufiger Turboaufladung ausgestattet. Er leistet 175 PS und verfügt über 420 Nm. Egal welcher Gang, fast egal welche Geschwindigkeit, trotz voller Beladung war der Mazda 6 jederzeit für eine spritzige Beschleunigung bereit. Die Geräuschkulisse lag selbst bei hohen Geschwindigkeiten in einem akzeptablen Bereich.
Hinzu kommen ein komfortables Fahrwerk sowie sehr bequeme Sitze. Selbst nach 16 Stunden Autofahrt konnten wir im Mazda noch gut sitzen. Je nach Beladung haben wir durchschnittlich zwischen 7,0 und 7,6 Liter auf 100 Kilometern verbraucht. Zum Vergleich: Mazda gibt einen NEFZ-Verbrauch von 4,6 l/100 km an.
Gib dem Head-up-Display ein bisschen Zeit
Während unserer langen Reise hatte ich genügend Zeit, die Assistenzsysteme des Mazda 6 zu testen, so zum Beispiel das Head-Up-Display. Anfänglich wirkte die kleine Scheibe völlig deplatziert und wir hätten sie am liebsten abgeschaltet. Doch mit der Zeit gewöhnt man sich an die minimalistische Darstellung und lernt das Display sehr zu schätzen. Auf relativ kleinen Raum werden Informationen wie die Geschwindigkeit, Tempomat Geschwindigkeit, Abstandswarner, Spurhaltehalteassistent und die Richtungsänderungen bei aktiver Routenführung angezeigt.
Ein weiteres interessantes Assistenzsystem war der Tempomat mit Abstandsregler. Mit aktiviertem Spurhalteassistenten hatte man das Gefühl, das Auto wäre in der Lage, allein über die Autobahn zu fahren. Aus unserer Sicht ist das System allerdings noch ausbaufähig. Zum einem ist die Nutzung bei viel Verkehr nicht zu empfehlen, da der ständig notwendige Eingriff des Fahrers jedes Mal eine Neueinstellung des Tempomats notwendig machte.Zudem konnte die Technik bei Kurvenfahrten die vorausfahrenden Fahrzeuge auf den anderen Spuren nicht genau unterscheiden. Wenn sich diese in einem ungünstigen Winkel befanden, bremste der Mazda unnötigerweise ab.
Ebenfalls erwähnenswert: das adaptive Kurvenlicht und der Fernlicht-Assistent. Beide gemeinsam leuchteten die Straße zu jeder Zeit optimal aus. Um vorausfahrende oder entgegenkommende Autofahrer nicht zu blenden, werden diese in Schatten gehüllt. Wir hatten während der gesamt Zeit das Gefühl, dass der Fernlichtassistent hervorragend funktionierte, selbst bei schlechten Wetterverhältnissen. Allerdings können wir nichts dazu sagen, wie die anderen Verkehrsteilnehmer das Ganze fanden. Immerhin bestrafte uns niemand mit Lichthupe oder ähnlichem.
Fazit
Der Madza 6 ist ein tolles Auto, selbst für Hardcore-4.500-Kilometer-Trips. Während der kompletten Tour hatten wir vor allem eins: Freude am Fahren. Und: Wir saßen selbst bei langen Etappen sehr bequem. Hinzu kommen ein gutes Platzangebot und jede Menge Assistenzsysteme. All das machte aus unserer langen vor allem eine angenehme Reise. Vielen Dank dafür, an Mazda und an MOTOR-TALK.
Hier findet Ihr die Berichte der anderen Nutzer:
Technische Daten und Fakten
- Motor: 2,2-Liter-Dieselmotor
- Leistung: 129 kW/175 PS
- Getriebe: Sechsgang-Schaltgetriebe
- 0-100 km/h: 8,0 s
- Vmax: 221 km/h
- Normverbrauch: 4,6 l Diesel
- CO2-Ausstoß: 121 g/km
- Abgasnorm: Euro 6
- Leergewicht: 1.485 kg (inklusive Fahrer)
- Länge: 4,81 m
- Breite: 1,84 m
- Höhe: 1,48 m
- Radstand: 2,75 m
- Kofferraum: 522 - 1.664 l
- Preis: ab 36.790 Euro
- Testwagen-Preis: 39.890 Euro
Selbst nach 4500 km ist euch nicht aufgefallen, dass der Heckantrieb fehlt.
Was testet den der 0815Tuning -Mensch
Gut, dass auch ein paar Kleinigkeiten erwähnt wurden, die noch besser gemacht werden können. Ein interessanter und kompletter Fahrbericht.
ihr habt den durchschnittsverbrauch hoffentlich nicht dem bordcomputer abgekauft (das bild lässt nähmlich genau das vermuten)!
ich möchte meinen das jeder normale mensch und erst recht ein autotester anhand von km und tankquittung den realen verbrauch berechnet.
Ich denke nicht das es jemanden interessiert ob man damit quer fahren kann.
Also ich weiß nicht wie es beim 6er ist, aber bei meinem Mazda 3 zeigt der Bordcomputer sogar leicht mehr an, als er tatsächlich verbraucht.
Bei einem 2l Diesel Kombi ist die angetriebene Achse wohl denkbar egal.
Bei einem 2,2l Diesel Kombi, wie dieser Mazda 6, auch.
Für alle normale Leute stimmt das, aber nicht für Hinterrad-Antriebs-Onanisten.
Sie können halt nicht jeden kleinen Pluspunkt aufzählen, dann schreit wieder jeder, sie seien parteiisch.
Interessant finde ich ja, dass man bei Mazda nicht so ein großes Tamtam um adaptive LED - Scheinwerfer, welche sogar andere Verkehrsteilnehmer ausschattieren können, macht.
nicht ganz, über 400Nm(!) machen den Vorderreifen ziemlich zu schaffen, und die Traktion leidet sofort bei nasser Straße. Das sind zumindest meine Erfahrungen mit FWD + starkem Diesel.
Tut aber insofern nicht zur Sache, dass die Konkurrenz ebenfalls FWD hat. Das ist heutzutage ja fast Standard.
Ist ja gerad noch BMW und MB die nennenswert RWD haben...
Dafür fährt sich nen E350 CDI oder 535d einfach hammermäßig.
Naja ein E250 oder 325d fährt sich auch angenehmer als ne Schneefräse.
Wer sitzt bitte in der Mitte,wer braucht in der Mitte Platz wo die Konsoleneinheit liegt.
Seitdem ich Quattro fahre drehen die Reifen komischerweise kaum noch durch.
7,5 Liter? Entweder habt Ihr ordentlich auf den Pinsel getreten, oder da ist was nicht in Ordnung. Das kann man ohne zu schleichen heute problemlos auch mit einem Benziner dieser Leistungsklasse schaffen.
"über 400 Nm" fett geschrieben und mit Ausrufezeichen versehen? Ernsthaft?
Ernsthaft: 400 Nm sind für die Vorderräder eines Autos recht lächerlich. Selbst ein Trabant übertrifft diesen Wert mit seinen 919 Nm an der Vorderachse mehr als locker. Traktionsprobleme bei Nässe kommen je nach Fahrzeuggewicht kaum bei unter 600 Nm pro Vorderrad bzw. 1200 Nm insgesamt an der Vorderachse auf.