Ford will in diesem Jahr über Fiesta-Produktion entscheiden
Der Ungewissheit ein Ende
Der Produktionsstandort für die 2017 geplante Neuauflage des in Köln gefertigten Kleinwagens ist noch unklar, soll aber so schnell es geht beschlossen werden.
Köln - Ford will noch in diesem Jahr über den Verbleib der Fiesta-Produktion in Köln befinden. "Wir brauchen zügig eine Entscheidung", sagte Deutschland-Chef Bernhard Mattes der Nachrichtenagentur dpa am späten Montag (Ortszeit) auf der Automesse in Detroit. So müssten die Lieferanten angesprochen werden. "Wir wollen das natürlich in diesem Jahr entscheiden."
Produktionsstandort der Fiesta Neuauflage immer noch unklar
Es geht um den Produktionsstandort für die 2017 geplante Neuauflage des in Köln gefertigten Kleinwagens. 4.000 Menschen sind am Kölner Standort allein im Fiesta-Werk beschäftigt. Das Modell läuft inzwischen in der siebten Generation in dem Werk vom Band. Von 1979 bis heute wurden mehr als 7 Millionen Fahrzeuge dieses Typs in Köln gebaut. 2012 war das Auto nach Angaben von Jato Dynamics, einem Anbieter von Automobildaten, der meistverkaufte Kleinwagen in Europa.
Rund 90 Prozent des in Köln hergestellten Fiesta gehen in den Export. In das Werk wurden seit Umbau und Modernisierung der Fertigung vor sechs Jahren nach Angaben des Autobauers mehr als 600 Millionen Euro investiert. Neben dem Kleinwagen werden am Kölner Standort mit insgesamt 17.300 Beschäftigten auch Motoren, Getriebe sowie die Schmiede- und Gussteile gefertigt.
Die Ford-Werke sind im ständigen Wettbewerb
Momentan verhandeln Arbeitnehmer und Management über die Konditionen, zu denen das Nachfolgemodell produziert werden soll. "Wir haben noch eine Lücke zu schließen, um es profitabel zu machen." Es gebe viele Stellschrauben wie Material- oder Arbeitskosten. "Die schauen wir uns alle an."Wie diese Lücke genau aussehe, sagte Mattes nicht und auch nicht, wo der Wagen alternativ produziert werden könnte. "Wir haben weltweit über 90 Werke und darunter viele Werke, die auch Kleinwagen produzieren. ... Die Werke sind untereinander immer im Wettbewerb."
Ford erwirtschaftet in Europa hohe Verluste und schließt drei Werke in Großbritannien und Belgien. Das Unternehmen will 2015 in der Region wieder profitabel sein. Im Herbst vergangenen Jahres hatte das Unternehmen die Verluste für das Gesamtjahr 2013 auf rund 1,8 Milliarden Euro geschätzt. Dabei sind allerdings Restrukturierungskosten eingerechnet. Für den Autoabsatz rechnete Ford damals mit einer leichten Erholung.
Das ist ein Fehler; die Fiestas werden seit 1976 hergestellt. Ansonsten danke ich für den Bericht.
Ich wünsche es den Arbeitern das der Fiesta weiterhin in Köln produziert wird da die einen super Job machen und ein Klasse Auto bauen.
Hallo Italieri,
gebaut ab Sept. 1976, aber zuerst in Saarlouis und Valencia.
Gruß
SantanaGX
schade, dass der Absatz in D nur 10% der Gesamtproduktion ausmacht - ich hätte ehrlich gesagt mehr erwartet 🙁.
Trotzdem solle Ford versuchen den Fiesta auch ab 2017 weiterhin in Köln-Niehl zu produzieren.
Wenn das mit den Werksschließungen so weiter geht, wirds langsam bedenklich mit Ford.
Moin,
beide haben Recht, gebaut wurde der Fiesta seit 1976, allerdings erst ab 1979 in Köln-Niehl.
Die Fertigung begann 1976 in Saarlouis und wurde dort bis 1980 -parallel zu Köln- geführt, ebenfalls wurde damals ein Teil der Produktion im spanischen Valencia durchgeführt.
Der Fiesta ist ein Exportschlager und wird auch heute in rund 60 Länder verkauft, von daher 90% Export passt schon!😊
Die 10% die hier verkauft werden liegen derzeitig noch über den Zulassungszahlen des Polos in D, ich wüsste nicht, was daran bedenklich ist..
VW und BMW verringern die Zahl der Niederlassungen mit Vertragwerkstätten, Ford und Opel legen nach und zu..
In Braunschweig ging und geht die Zahl der BMW und VW Autohäuser zurück, Opel und Ford machten neue auf, ohne gleichzeitig alteingessene verschwinden zu lassen.
Was daran bedenklich ist?
Dass sich in D produzierte Autos hier so schlecht verkaufen 😉
Es wäre wirklich unschön wenn sich die Autoindustrie immer mehr aus D entfernt.
Ein Ende der Produktion des Fiestas in Deutschland wäre schade.
Für mich war die Fertigung in Deutschland ein wichtiger Kaufgrund. Gegen den Polo sprach für mich u.a., dass er nicht in Deutschland gebaut wird.
Neben dem Fiesta sind, wenn ich mich nicht täusche, nur noch die Opel-Modelle Corsa und Adam Kleinwagen aus deutscher Produktion.
Das macht sie doch, VW und BMW produzieren einen Teil der Flotte auschließlich im Ausland auch für den deutschen Markt.
Als ich letztes Jahr ein Auto kaufen wollte und zwischen Skoda Fabia und Ford Fiesta schwankte gab das Bemühen des Händlers den Ausschlag. Während der Skodaverkäufer sich vor Freundlichkeit überschlug hatten die bei Ford irgendwie kein Interesse. Damit wurde es halt der Skoda. Ich hätte den Fiesta zwar gerne wegen der beheizbaren Frontscheibe gekauft, aber ich bettel doch nicht darum eine 5-stellige Summe ausgeben zu dürfen. BMW und Mercedes können sich eine gewisse Arroganz erlauben, Ford nicht.
Die Händler leisten sich nur so lange Arroganz bis sich die Zahlen von schwarz auf rot verfärben. Spätestens dann wird selbst der unsichtbarste Kunde sichtbar 😉
Im übrigen spielt sich der Sachverhalt bei mir genau andersrum ab. Ich renne meinen Skoda-Händler nicht mehr hinterher und werde beim nächst anstehenden Autokauf das Geld zu meinen Ford-Händler bringen oder zu einer Automarke aus dem Land der aufgehenden Sonne.
Der Abzug der Fiesta-Produktion aus Köln wäre für das dortige Ford-Werk auch deshalb bitter, weil der Fiesta - es ist ja auch im Beitrag erwähnt - das einzige dort produzierte Modell ist. Hinzu kommen nur noch Komponenten. Was aber bleibt vom Traditionsstandort, sollten dort gar keine ganzen Fahrzeuge mehr gebaut werden?
Mich wundert aber, dass Ford es z.B. auch nie verstanden hat, etwas mehr aus dem Standort zu machen. Andere Hersteller - siehe VW - inszenieren ihre Marke und versuchen über die Autostadt eine Markenbindung und -identifikation aufzubauen (Mercedes, BMW arbeiten ähnlich) und bei Ford - obwohl ja in einer attraktiven Stadt gelegen, die ohnehin Besucher anzieht - gibt es nicht einmal ein richtiges Werksmuseum.
Ford hatte und hat leider kein Interesse an seiner Historie, was sich nicht nur am Mangel von Ersatzteilen für ältere Fords deutlich zeigt.
Manches ist über Ford D, deutsche und europ. Vertragspartner auch mit viel Geld in der Tasche und bestem Willen nicht mehr zu bekommen, auch nicht, wenn das Fahrzeug nach dem Brand, im Zentrallager, im Herbst 1977 gefertigt wurde.
Bei Ford USA sieht es etwas besser aus, es gibt manche Teile noch original, wenn nicht, werden teure Repros beschafft..