IFA-Studie: Autohändler verschlafen die Digitalisierung
Der Zahn der Zeit: Autohändler und die Digitalisierung
Die Digitalisierung findet Einzug in alle Lebensbereiche. Schritthalten ist hier Pflicht. Einer Studie zufolge haben viele Autohändler diesen Wandel verschlafen.
Stuttgart - Kleine Autohäuser kommen im digitalen Wandel einer Studie zufolge unter die Räder. Um der Online-Konkurrenz zu trotzen, seien hohe Investitionen in die Digitalisierung notwendig. Damit aber seien vor allem kleinere Betriebe überfordert, heißt es in einer Studie des Instituts für Automobilwirtschaft im Auftrag der Prüforganisation Dekra. Diese Händler hätten keinen Platz mehr in der künftigen Vertriebswelt der Autohersteller. Vor allem kleinere Markenbetriebe dürften schon in der Zeit bis 2020 Probleme bekommen. Die Experten gehen davon aus, dass die Zahl der selbstständigen Vertragshändler von derzeit 6.900 auf 4.500 schrumpft.
Institutschef und Studienautor Willi Diez empfahl den Händlern, ihre Häuser zu "Digital Stores" (Digitalgeschäften) umzurüsten. Damit sind stationäre Geschäfte gemeint, die auch online präsent sein müssten. "Es wird in Zukunft nur beides funktionieren, weil der Kunde beides will: digital und persönlich", sagte Diez bei der Vorstellung der Analyse am Donnerstag in Stuttgart.
Im Zeitalter der Geschwindigkeit
Als Beispiel nannte er Chat-Möglichkeiten. Solche Funktionen böten zu wenige Autohändler auf ihrer Webseite an, das müsse sich ändern. Die Kunden wollten nicht erst nach Stunden oder gar nach einem Tag Antworten per E-Mail, sondern sofort, sagte Diez. Dafür sei qualifiziertes Personal nötig: "Wir brauchen bessere Leute, die schnell antworten können."
Zudem sollten Vergütungssysteme umgestellt werden, sagte Diez. Statt dass sich die Bezahlung der Hersteller an die Händler an der Zahl verkaufter Autos orientiert, müssten auch Probefahrten vergütet werden - selbst wenn der Kunde danach im Internet kauft.
Quelle: dpa
Ganz ehrlich, Autos sind nun mal keine digitale Dienstleistung. Seit 20 Jahren gibt es online die Möglichkeit, gebrauchte und neue Autos zu Suchen, heute die allermeisten zum Verkauf stehenden Autos auf solchen Websites gelistet und für jeden immer abrufbar.
Und in der digitalen Welt sind, gerade im Kontakt mit echten Personen Wartezeiten normal und deuten nicht auf ein verschlafen eines Trends hin.. weiß auch garnicht wie man darauf kommt?
Würde sogar sagen, das die Autohandelsbranche eine der ersten war, die den Trend der Digitalisierung erkannt und ernstgenommen haben.
Ohhhhhh wofür es alles Studien gibt...
Man sollte endlich anfangen den Leuten beizubringen das ein Großteil in ihrem jetzigen Beruf keine Zukunft hat und darauf die Energie konzentrieren.
Warum soll ich einen Neuwagen Teuer beim Händler kaufen und nicht direkt beim Hersteller?
Das gleiche fennomen wird noch viele viele Branchen treffen.
Die Autohäuser haben zu großen Teilen die Umstellung der Vertriebswege verschlafen und die junge Generation, sofern sie sich überhaupt einen Neuwagen kauft, benötigt kein Autohaus mehr zur Beratung und nutzt die Angebote allenfalls noch für Probefahrten. Die Fahrzeuge kann man sich bein den Herstellern auf den jeweiligen Seiten zusammenstellen, es gibt Vergleichsportale bei denen man sich den günstigsten Preis ermitteln und direkt bestellen kann.
Sicherlich werden dadurch Stellen verlagert und auch Stellen wegfallen, besonders Stellen für Menschen mit geringer formaler Bildung oder fehlender Berufsausbildung. Gerade bei der schriftlichen Beratung durch direkten Kontakt auf der Seite werden auch Deutschkenntnisse wichtiger und man muss zumindest rudimentär fehlerfrei schreiben können.
Ich würde es sogar noch weiterführen, dass auch für Kunden die deutsche Sprache nicht mehr reichen wird. Viele Online-Services werden ins Ausland verlagert werden. Dort spricht man v.a. English.
Ich glaube nicht, dass deutsche Kunden nun vermehrt auf Englisch bestellen werden. Dazu spricht die Mehrheit der deutschen Bevölkerung zu schlecht englisch und hat den berechtigten Anspruch darauf, dass sie in der Landessprache beraten werden.
Am besten sind die, die meinen "Auf Mails antworte ich nicht, nur anrufen".
Als ob ich nichts besseres zu tun hätte.
Da formuliert man schön ne Mail mit für mich wichtigen Fragen usw. und bekommt.
NIX.
Dann will er das Auto eben nicht verkaufen.
ey was is letzte preis
Meine Vermutung ist, dass die echt keine Lust haben darauf zu antworten. Schließlich könnte man Sie auf ihre Aussagen ja festnageln. 😆
SO siehts nämlich aus!
Außerdem hat kaum ein Verkäufer Ahnung von dem was er da eigentlich verkauft.
Unseren Yaris haben wir erst beim 4. Toyotahändler gekauft. DER Verkäufer hatte mal absolut Ahnung, innerhalb von wenigen Stunden die Anfrage Email beantwortet und nach Rufnummerntausch innerhalb weniger Minuten telefonisch nachgehakt und zur Probefahrt eingeladen.
Der Werkstattmeister konnte sehr fiese Fragen meinerseits locker beantworten und komischerweise war auch der Preis voll auf Internethöhe und nicht 3000 Euro drüber wie bei den anderen.
Es geht also.
Nur werden die Pfeifen aussterben - eigentlich nicht schade, wenn es nicht immer auch ein paar Gute darunter erwischen würde...
Zum Vergleich:
Eigentlich wollten wir einen Nissan Note kaufen - beim ersten Termin keine Probefahrt möglich, beim zweiten Termin das Auto verliehen und weil wir schon da waren und hartnäckig einen Micra mit demselben Motor/Getriebe gefahren, beim dritten Termin das Kauffahrzeug (Vorführer) wieder nicht da - Kragen geplatzt, Verkäufer-Tussi angeschrien und Toyota gekauft.
Der einzelne Händler soll digitale Vertriebskonzepte entwickeln ?
Das muss und kann nur Aufgabe des Herstellers sein, der will ja auch ein einheitliches Auftreten seiner Händler, da kann und darf nicht jeder mit einem eigenem Konzept auftreten. Ja wahrscheinlich bleiben damit über kurz oder lang die kleinen Händler auf der Strecke, eventuell können sie als reine Vertragswerkstatt überleben. Den davon wird ein dichteres Netz gebraucht. Das man 50-70 KM zum Händler für Probefahrt und Kauf fahren muss nehmen wohl viele noch hin, die Werkstatt will man aber doch näher haben.
Für Leute, die mich so fragen, ist das Doppekte der Verhandlungsbasis der Festpreis.
Interessanterweise fassen viele Deutsche diese Frage als Affront auf. Warum das so ist, konnte ich leider noch nicht herausfinden.
Mangelnde Digitalisierung ist nicht der alleinige Grund für ein Aussterben des klassischen Händlernetzes, das wäre zu kurz gegriffen. Verändertes Konsumverhalten, abnehmende Kaufkraft und die Abwertung des Automobils als Statussymbol gehören mindestens noch dazu.
Das Auto ist nach wie vor ein Status-Symbol. Ich sehe so viele hochpreisige Mercedes, BMW, Audi, Jaguar, Porsche, Nissan Z-Serie usw. wie nie zu vor. Warum nur, wenn es doch eh egal sein soll?