DS 4 Crossback: Motoren, Preise, Test
Designstück mit erhabener Sitzposition
Crossback heißt die neue Pseudo-Offroad-Variante des DS 4. Der Unterschied zur Limousine: Mehr Abstand zum Boden, dunkle Felgen und eine silberne Dachreling.
Angers/Frankreich - "Premium" heißt das Leitmotto für DS. Exklusiv, edel und teuer – und damit profitabel. Nach dieser Devise baut PSA Peugeot Citroën seine neue Marke weiter aus und tritt mit dem neuen DS 4 und erstmals einem höher gelegten Schwestermodell namens Crossback in der Golf-Klasse an. Einst als Citroën geboren, ist der berühmte Doppelwinkel nirgendwo am Auto zu entdecken. Damit soll die Marke namens „DS Automobiles“ endlich Profil gewinnen. Denn in Deutschland wurden zum Beispiel in fünf Jahren nur rund 50.000 DS-Modelle verkauft.
Schon erstaunlich, was zwei simple Metallstreben bewirken. Mit silberner Dachreling, pechschwarzen Felgen und drei Zentimetern mehr Bodenfreiheit hebt sich der DS 4 Crossback tatsächlich von der Limousine ab.
„Die Silhouetten für den DS 4 ähneln den Schuhen einer schönen Frau“, sagt Baureihen-Chef Eric Apode. „Die Limousine ist eher mit einem eleganten Designstück zu vergleichen, der Crossback mit einem robusten Wanderschuh“.
Geänderter Grill und neue Leuchten
Nun ja. Letzterer könnte damit zumindest in Europa zum erfolgreichsten DS-Modell werden. Auch wenn er nur ein Geländewagen-Fake ist, vermittelt er einen Hauch Urigkeit und Wagemut, plus eine erhabene Sitzposition. So passt er zumindest optisch ins SUV-Zeitalter, dem Zeitalter der Gelände-Blender.
Der breitgezogene, sechseckige Kühlergrill mit dem DS-Emblem soll künftig alle Modelle der französischen Edelmarke auszeichnen. Dazu kommen neue Frontscheinwerfer, teilweise mit LED-Lampen. Und natürlich die angedeuteten „Flügel“ als Hommage an die klassische DS.
Auf Landstraßen entlang der Loire profitiert der DS 4 Crossback von einem der derzeit besten Dieselmotoren am Markt. Spürbarer als die 180 PS des 2,0-Liter-Motors ist die beeindruckende Durchzugskraft von 400 Newtonmeter Drehmoment. Niedrige Drehzahlen reichen, um den Crossback im Rahmen des Tempolimits bei Laune zu halten. Drei Zentimeter mehr Bodenfreiheit bringen den DS natürlich nicht ins Wanken. Gute Noten verdienen sich auch Lenkung und Bremsen. Im Gegensatz zum komfortablen Genspender Citroen C 4 ist der Crossback deutlich straffer, manchen vielleicht schon zu straff.
Bei alledem bleibt der Normverbrauch von 4,4 Litern Diesel unerreichbar, aber 6,2 Liter bei zügiger Fahrt sind angesichts der spürbaren Kraft zwischen den Vorderrädern in Ordnung. Ein betont zurückhaltender Fahrstil kann noch einen guten Liter einsparen:
Weniger Knöpfe und übersichtliches Assistentenangebot
Edel und fein soll der DS 4 im Innenraum wirken, Der Test-Crossback, mit 31.390 Euro ohnehin schon recht teuer, wurde mit allerlei Exklusivem aus der Preisliste weiter verfeinert. Das Nappa-Leder für die wohlgeformten Sitze findet sich auch auf Türen und Armaturenbrett, und kostet in Summe gut 4.500 Euro extra. Die Gestaltung und Anordnung der erfreulich wenigen Schalter unterstreicht den neuen „Premium“-Anspruch. Auch wenn sich beim neuen DS 4 wie schon beim Vorgänger die hinteren Seitenscheiben nicht öffnen lassen.
Der Navi-Monitor hat jetzt auch Apples Carplay und Android Auto plus Mirrorlink gelernt, so dass mit ihm Smartphone-Inhalte bedient werden können. Das Navi selbst bietet leider nur eine mittelmäßige Darstellung. Fehlanzeige auch beim Thema Assistenzsysteme. Bis auf einen Toter-Winkel-Warner und Alarm beim Überfahren der Straßenmarkierung finden DS-Käufer nichts in der Preisliste.
Baureihen-Chef Apode räumt Nachholbedarf ein und verspricht baldige Abhilfe. Dennoch wird die Strategie einer Art Feinkostabteilung im Großkonzern wohl aufgehen. Der DS 4 ist schon etwas Besonderes, könnte zum Hingucker in seiner Klasse werden. Und vor allem die zuletzt leidgeprüften PSA-Kassenwarte erfreuen.
DS 4 Crossback HDI 180: Technische Daten
- Motor: 2,0-Liter-Turbodiesel
- Getriebe: Sechsgang-Automatik
- Leistung: 180 PS
- Drehmoment: 400 Nm bei 2.000 U/min
- 0-100 km/h: 9,3 s
- Höchstgeschwindigkeit: 217 km/h
- Verbrauch: 4,4 l/100 km (NEFZ)
- CO2: 115 g/km
- Länge x Breite x Höhe: 4,28 m x1,81 m x 1,53 m (Breite mit Außenspiegeln: 2,05 m)
- Radstand: 2,61 m
- Kofferraum: 385 – 1.021 l
- Preis: ab 31.390 Euro (Limousine ab 29.890 Euro)
Weitere Motorisierungen
(Identische Werte für Limousine und Crossback)
Benziner: Pure Tech 130
- Motor: 1,2-Liter-Turbobenziner
- Leistung: 130 PS
- Drehmoment: 240 Nm bei 1.750 U/min
- 0-100 km/h: 10,8 s
- Höchstgeschwindigkeit: 198 km/h
- Verbrauch: 5,0 l/100 km (NEFZ)
- CO2: 116 g/km
- Preis: ab 23.990 Euro (DS 4) bzw. ab 25.490 Euro (Crossback)
Benziner: HTP 165 (nur Limousine)
- Motor: 1,6-Liter-Turbobenziner
- Getriebe: Sechsgang-Automatik
- Leistung: 165 PS
- Drehmoment: 240 Nm bei 1.400 U/min
- 0-100 km/h: 9,5 s
- Höchstgeschwindigkeit: 215 km/h
- Verbrauch: 5,5 l/100 km (NEFZ)
- CO2: 128 g/km
- Preis: ab 26.690 Euro
Benziner: THP 210 (nur Limousine)
- Motor: 1,6-Liter-Turbobenziner
- Getriebe: Sechsgang-Automatik
- Leistung: 211 PS
- Drehmoment: 285 Nm bei 1.750 U/min
- 0-100 km/h: 8,4 s
- Höchstgeschwindigkeit: 235 km/h
- Verbrauch: 5,9 l/100 km (NEFZ)
- CO2: 138 g/km
- Preis: ab 28.090 Euro
Diesel: Blue HDI 120
- Motor: 1,6-Liter-Turbodiesel
- Leistung: 120 PS
- Drehmoment: 300 Nm bei 1.750 U/min
- 0-100 km/h: 12,0 s
- Höchstgeschwindigkeit: 193 km/h
- Verbrauch: 3,8 l/100 km (NEFZ)
- CO2: 100 g/km
- Preis: ab 25.990 Euro (DS 4) bzw. ab 27.490 Euro (Crossback)
Diesel: Blue HDI 150 (nur Limousine)
- Motor: 2,0-Liter-Turbodiesel
- Leistung: 150 PS
- Drehmoment: 370 Nm bei 2.000 U/min
- 0-100 km/h: 9,6 s
- Höchstgeschwindigkeit: 207 km/h
- Verbrauch: 3,8 l/100 km (NEFZ)
- CO2: 113 g/km
- Preis: ab 27.490 Euro
Weitere MOTOR-TALK-News findet Ihr in unserer übersichtlichen 7-Tage-Ansicht
öhhh, weder noch. Hässlicher Crossover-Klops, dessen Fondscheiben sich nicht öffnen lassen. Achso und der Platz auf der Rückbank ist auch streng limitiert.
Von dem Listenpreis träumt vielleicht Citroen.
stimme Dir in sämtlichen Punkten zu
Wenn das Citroens Rettung sein soll, dann gute Nacht.
Der Preis ist ja ein absoluter Witz. Was glauben die eigentlich? Das ist ja fast schon unverschämt. Ganz zu schweigen von der furchtbaren Plastikwüste im Innenraum.
Überzeugen tut er mich auch nicht, Design ist eben auch immer Geschmackssache.😉 Die Bezeichnung "Plastikwüste innen" ist aber übertrieben, belederte Armaturentafel und die Sitze sehen schon nicht schlecht aus. Edelfranzose abgeleitet von Citroen ala DS mit noch nicht mal eigenständiger Karosserie wird in D nicht funktionieren. Mit solchen "Designerstücken" hat schon Lancia Schiffbruch erlitten, funktioniert hier nicht. Ein Franzose oder Italiener hat eben ein schlechtes oder bestenfalls kein Image, von ein paar Fans kann aber kein Hersteller leben.
Von Vorne sieht er irgendwie aus wie ein Kia SUV...
Der ist designmäßig so missraten, dass er schon um Hilfe ruft.
Und er erinnert mich speziell im Frontdesign und in der Seitenlinie stark an den Qoros 3 Cross Hybrid Concept.
Also genau die Gegenrichtung, die Citroen damit versucht zu gehen. Nix mit edel.
Wozu die 3 cm mehr Bodenfreiheit, wie viel Bodenfreiheit hat denn die Serienausführung ohne Cross und wo bleibt AWD?
Den Cross finde ich persönlich auch misslungen, die normale Limousine mit 19" Bereifung, 210THP und evtl. opt. Tieferlegung finde ich allerdings schon gelungen. Der Innenraum war eigentlich immer schon recht hochwertig, insbesondere die Ledersitze, kenne ich auch schon so vom DS5...
Hi,
stolze Preise für einen Kleinwagen, der eigentlich nix kann.
Mir persönlich bleibt es unklar, woraus der "Premium"-Anspruch im Vergleich zu den normalen Citroen-Modellen nun abgeleitet wird. Mit einer Lederausstattung im Innenraum ist es dabei nicht getan. Wenn ich auch noch lesen muss, dass beim Thema Fahrassistenzsysteme keine Neuerungen geboten werden oder dass das Navi allenfalls mittelmäßig ist, wirkt dieses Premium-Konzept keineswegs durchdacht.
Stand jetzt scheint mir das DS-Projekt nicht sehr erfolgsversprechend: Standard-Citroen Modelle werden etwas herausgeputzt und zu völlig überzogenen Preisen angeboten, ohne dass sich der Premium-Anspruch in fortschrittlicher Technik und wirklicher Höherwertigkeit manifestieren würde. "Premium" soll hier anscheinend nur über die Preisgestaltung erreicht werden.
Ist es nicht woanders ähnlich??? Standard-VW Modelle werden etwas herausgeputzt und zu völlig überzogenen Preisen bei AUDI angeboten, ohne dass sich der Premium-Anspruch in fortschrittlicher Technik und wirklicher Höherwertigkeit manifestieren würde:
Polo wird A1
Golf wird A3
>> technisch sehr sehr ähnlich, dann etwas höherwertige Ausstattung und Verarbeitung, die große Premium Marketingmaschine angeschmissen, und schon hat man das Gefühl man ist Premium...
Da stimme ich dir zu: "Premium" ist vielfach Marketing-Hokuspokus.
Dennoch liegt hier ein Unterschied zwischen DS und BMW, Audi, Mercedes (um mal die typischen Premium-Marken in Deutschland zu nennen) vor. Letztere sind allesamt eigenständige Hersteller bzw. Marken, auch wenn Audi zum VW-Konzern gehört. Und es mag schon sein, dass z.B. in einem Audi A3 einige Teile die gleichen wie in einem VW Golf sind. Trotzdem hat Audi zum einen eigene technische Entwicklungen (z.B. sind einige Motoren selbst entwickelt und stammen nicht aus dem VW-Teilesortiment) und zum anderen sind in der Tat so manche Ausstattungen erhältlich, die einen technischen Fortschritt repräsentieren - so ist beispielsweise beim VW Golf kein Voll-LED-Licht erhältlich, bei einem A3 aber schon.
Auch BMW und Mercedes haben - zumindest in ihren Top-Modellen - oftmals technische Neuerungen im Angebot, die man bei "Nicht-Premium"-Herstellern zumeist gar nicht oder viel später erst bekommen kann. Insofern ist der höhere Preis der Audi/BMW/Mercedes Fahrzeuge bis zu einem gewissen Punkt nachvollziehbar, denn die Entwicklungskosten haben natürlich Auswirkung auf die Preisgestaltung.
Citroen hat extra eine eigene Marke ins Leben gerufen, die Premium-Ansprüche bedienen soll. Das wäre völlig in Ordnung, wenn dann dort eigene Modelle angeboten werden würden, die ihrerseits Alleinstellungsmerkmale bieten, die ein normaler Citroen nicht vorweisen kann (siehe oben: technischere Neuerungen etc.). Das findet aber nicht statt. Es sind bis jetzt einfach nur umetikettierte Citroen-Modelle, die - für mein Verständnis - minimal aufgehübscht worden sind und mit einem überzogenen Preisaufschlag versehen werden.
Das mit den einigen Eigenentwicklungen auf der Motorenseite mag sein, bzw. notwendig weil nicht im VW Portfolio teilweise verfügbar...
Innovationslösungen müssen natürlich zunächst im Premiumbereich eingeführt werden, diese hätten ja sonst keine Daseinsberechtigung, so wird es in Zukunft bei DS auch laufen. Die Millarden Kosten für die Entwicklung werden dann im Hintergrund wieder hin- und hergeschoben...abseits der Öffentlichkeit.
Bei Dir hat ja die Marketingmasche ja schon geklappt, nachdem Du die höheren Entwicklungskosten als Preisrechtfertigung für Premium anführst....