Opel-Verkauf: Betriebsrat beklagt Informationspolitik
Desinvestition durch GM?
Werden die Arbeitnehmervertreter ausreichend über die Opel-Verhandlungen zwischen GM und PSA informiert? Der Gesamtbetriebsrat befindet: nein.
Rüsselsheim - Beim Verkauf des deutschen Autoherstellers Opel an den französischen PSA-Konzern sieht sich der Gesamtbetriebsrat von der Geschäftsleitung nicht ausreichend informiert. Der Betriebsratsvorsitzende Wolfgang Schäfer-Klug warf dem Opel-Mutterkonzern General Motors vor, den Betriebsrat vom Informationsfluss abzuschneiden.
Ein von GM im Verkaufsprozess eingerichtetes Übergangskomitee habe dem Opel-Vorstand untersagt, die notwendigen Informationen weiterzugeben, berichtete er am Donnerstag in einem Interview mit der Zeitschrift "Wirtschaftswoche".
Schäfer-Klug drohte indirekt mit Streiks, wenn sich an diesem Zustand nichts ändert. "Diese Themen müssen in den Gesamtbetriebsrat, und wenn sich das nicht relativ schnell ändert, kann der Streit eskalieren, was wir eigentlich nicht wollen", sagte der Arbeitnehmervertreter. Der Betriebsrat bezweifelt, dass GM in den Verhandlungen mit PSA die geltenden Jobgarantien mit ausreichenden Nachdruck durchsetzt. Opel erklärte hingegen, dass das Übergangsteam nicht in die Gespräche mit dem Betriebsrat eingreife.
Hat GM zu wenig investiert?
Eine konkrete Zahl von gefährdeten Jobs nannte Schäfer-Klug nicht. Es sei aber klar, dass PSA-Chef Carlos Tavares Produktivitätsthemen erkennen werde, wenn er Opel betrachte.
"Besonders im letzten halben bis dreiviertel Jahr" habe GM es versäumt, in die Automation der deutschen Werke zu investieren. "Das könnte man auch als unfreundlichen Akt begreifen. Denn es ist noch der Job des aktuellen Eigentümers, dafür zu sorgen, dass die Werke effizient und produktiv laufen", sagte Schäfer-Klug. Auch die geringere Wertschöpfung bei der Produktion von Elektro-Autos werde künftig in der gesamten Industrie Jobs in Frage stellen. Hier müsse man sich über Qualifizierung der Mitarbeiter und Altersteilzeitmodelle Gedanken machen.
Kritisch zeigte sich der Betriebsrat mit Blick auf freiwillige Abfindungsprogramme, die der neue Eigner PSA einleiten könnte. "Das kostet erstmal viel Geld und allzu oft bezahlt das Unternehmen Menschen, die das Unternehmen verlassen, um zu Wettbewerbern zu gehen. Und das sind oft die qualifiziertesten Mitarbeiter", sagte Schäfer-Klug. "Opel hat so in der Vergangenheit viel an Substanz verloren." GM habe ein Werk nach dem anderen geschlossen, ohne produktiver zu werden. "Ein Großteil der Milliardenverluste von Opel sind daher im Grunde in Abfindungen geflossen."
GM und PSA haben sich grundsätzlich auf den Opel-Verkauf geeinigt, der bis zum Jahresende juristisch abgeschlossen sein soll. Die Franzosen zahlen für das GM-Europa-Geschäft samt der Finanzsparte rund 2,2 Milliarden Euro.
Quelle: dpa
Streik... 😉
Jungs, PSA braucht euch nicht und die wollen euch auch nicht.
Marktanteil und Kühlergrill mit Blitz, mehr brauchen sie nicht.
Raten mal, was am 2.1 2019 im Briefkasten liegt.
Werke, in denen dann Franzosen mit deutschen Kühlergrill vom Band fallen können, haben sie selber genug.
Ja, Ars**loch, ich weiß, ich weiß. Traurig, weiß ich auch. Hilft aber nix.
Joh. Ich bin absoluter Opel-Fan. Aber ein Streik ? Da warten die Amis nur drauf. Dann macht euch der jetzt-Eigentümer noch ne Bude zu.
"Besonders im letzten halben bis dreiviertel Jahr" habe GM es versäumt, in die Automation der deutschen Werke zu investieren. "Das könnte man auch als unfreundlichen Akt begreifen. Denn es ist noch der Job des aktuellen Eigentümers, dafür zu sorgen, dass die Werke effizient und produktiv laufen"
Na klar der Herr Schäfer-Klug erwartet das GM noch ein paar Milliarden investiert, er macht seinem zweiten Nachnamen aber nicht alle Ehre. Das ist ja dann schon mal ein sauberer Einstand bei Peugeot. Eisenach geht auf zwei Schichten runter und schleppt das komplette Personal von drei Schichten durch, inklusive Pöstchen. Die leben als gebe es kein Morgen, keinerlei Anstrengungen bis Ende 18 schwarze Zahlen schreiben zu wollen. Nur Kurzarbeit mit satter Aufstockung, wer das bezahlt ist denen scheißegal.
Welche Firma hat denn den Vertrag mit dem Betriebsrat über Jobgarantien geschlossen?
Die Adam Opel AG, oder die Opel Group GmbH oder die GM Company LLC oder eine ihrer Beteiligungsgesellschaften?
Dann müßte man noch wissen, was denn verkauft wird: 100% des Kapitals an der Adam Opel AG, oder was?
Wenn die Verträge mit der Adam Opel AG geschlossen wurden, und einfach nur das Eigentum an dieser Aktiengesellschaft die Hände wechselt, dann sollte doch eigentlich alles klar sein. Es wäre die Adam Opel AG, die verpflichtet ist, die von ihr selbst abgeschlossenen Verträge einzuhalten.
Ohne diese Klarheit sind die Beschwerden von Schäfer-Klug nicht nachvollziehbar.
Bislang war bemerkenswerte Ruhe...
Die Verhandlungen laufen, es gibt kaum negative Presse und dann haut der Betriebsrat einen raus, der an die unsäglichen früheren Zeiten erinnert, als es immer "die da oben" in Detroit waren.
Glückwunsch.
Und wie immer sind es die ganz weit außerhalb, die am besten wissen was intern abläuft und ob das Rechtens ist oder nicht. 🙄
Mal wieder Nachrichten die keine Nachrichten sind- hier ist keine wirkliche Quelle angegeben und alles ist im Konjunktiv formuliert... Was soll das denn???
Diese Vorgänge sind in Deutschland gesetzlich geregelt.
Wenn denn deutsches Gesetz greift.
Ich kann also nur an Herrn Schäfer-Klug appellieren,
besonnen und qualifiziert vorzugehen.
Jobgarantien ?
Übergang zum 01.01.18 wird angestrebt.
Also wird bis 31.12.2019 wohl alles beim Alten bleiben.
Da so ein Verkauf juristisch auch nicht ganz ohne ist,
kann sich die Übernahme durchaus verzögern.
Also reden wir hier von bummeligen drei Jahren.
Es gab schon schlimmere Fälle.
http://www.wiwo.de/.../19590360-3.html
hier das Interview- im 2. Drittel stehen die Fakten.
Hat Motor-Talk in seiner Interpretation nun bewußt den org. Text falsch gelesen?
Herr Schäfer-Klug redet von den Abfindungswellen unter GM. Und Herr Schäfer-Klug sagt auch, dass er davon ausgeht, dass Herr Tavares sich der Nachteile von Abfindungen bewußt ist.
In dem Interview ist an keiner Stelle die Rede von künftigen Abfindungen, geschweige denn von Streiks!!!
Der obige Link führt auf den 3. Teil des Interviews. Hier der Link zum Anfang:
Opel-Gesamtbetriebsrat"Großteil der Verluste in Abfindungen geflossen"
Danke 😊
Ich hatte mich schon immer gewundert, wie Wolfgang Schäfer-Klug als Doktor der Soziologie (mit einer Arbeit über die Verkehrsplanung in Darmstadt) zu einer Stelle bei dem Automobilproduzenten Opel gekommen ist. Der kurze Einschub in dem Interview zur Person gibt Information:
Meine Hervorhebung.
Offensichtlich hat Dr. Schäfer-Klug weder mit der Produktion noch der technischen Entwicklung von Autos, noch der kommerziellen Administration etwas zu tun gehabt.
RISCHTISCH
Genau so ist es ! es werden Baugleiche Fahrzeuge unter dem Namen Peugeot Citroen und Opel gefertigt !
man unterscheide lediglich an den kleinen Unterschiede (Lametta)
Opel Vivaro + Movano gibt es ja auch Baugleiche unter Renault & Nissan ...
Solche Dubletten werden in naher Zukunft auch von PSA zu Opel begegnen !
nur schnell mal Opel Germany zu machen geht nicht daher die "Haltefrist" !
aber macht euch keine Sorgen am 2.1.2019 ist alles schon Geschichte Spätestens Ende Dezember 2018 sind alle Kündigungen schon an die Mitarbeiter verteilt ! man will ja ohne Ballast ins neue Jahr Rutschen ...
Klar.
Peugeot kauft für 2 Milliarden Euro alte Opel Werke auf, um sie dann still zu legen.
Vielleicht kann man ja auch eigenes Personal an die Bänder stellen.
Wenn die Leute am 02.01 auf der Strasse stehen sollen, ist Dezember als Kündigungsmonat in den meisten fällen aber zu spät.
Hier sind Experten unterwegs.