Ratgeber: Wie man Tachobetrügern auf die Schliche kommt?
Detektivarbeit gegen Tachotrickserei
Tachobetrug ist heute keine Randerscheinung mehr. Bei knapp jedem dritten Gebrauchtwagen wurde manipuliert, schätzt der ADAC. Doch wie kann man den Schwindel erkennen?
München/Köln - Ein Klick, ein Tastendruck und schon dreht sich die "Uhr" rückwärts: Dank moderner Programmiergeräte ist die Manipulation von digitalen Tachowerten bei Autos schon lange keine Zauberei mehr. Der Betrug ist ein lohnendes Geschäft, denn Gebrauchtwagen lassen sich danach deutlich teurer verkaufen. Der ADAC beziffert den jährlichen Schaden für Verbraucher auf knapp sechs Milliarden Euro.
Ob die Laufleistung eines Wagens nach "unter geschraubt" wurde, lässt sich mitunter nur schwer nachweisen. Doch welche Anhaltspunkte haben Autofahrer eine mögliche Manipulation des Tachos zu erkennen?
Unterlagen gründlich überprüfen
Angegebene Kilometerstände in den Reparaturrechnungen, auf den Motorölwechsel-Anhängern und in Serviceheften sollten überprüft und verglichen werden. Wenn dabei Unstimmigkeiten auftauchen oder auch bestimmte Unterlagen ganz fehlen, sei Vorsicht geboten. Auf das Scheckheft allein sollte man sich aber nicht verlassen, rät Markus Steinhausen, Referent beim Automobil-Club Verkehr (ACV). Denn Angaben darin seien leicht zu fälschen. Hinweise dafür können beispielsweise zu identisch aussehende Unterschriften oder immer gleiche Stempelfarben sein. Im Zweifel lässt man sich die Einträge von der Werkstatt, die im Scheckheft steht, bestätigen.
Expertenmeinung zu Rate ziehen
Laut Auto Club Europa (ACE) reichen ein Kabel zum Steuergerät, ein Laptop und eine entsprechende Software oft aus, um den Kilometerzähler zurückzudrehen. Tachofilter erlauben, den Kilometerzähler sogar während der Fahrt auszustellen. Das zeigt, wie ausgeklügelt die Maschen sind. Technisch lässt sich Tacho-Betrug in der Regel nicht nachweisen, erklärt der ADAC. Mitunter können in den Werkstätten Sachverständige jedoch den tatsächlichen Kilometerstand auslesen. Manche Autoclubs und Prüforganisationen wie der TÜV bieten außerdem Gebrauchtwagenchecks an, die eine genauere Einschätzung des tatsächlichen Autozustands liefern.
Blick in den Innenraum
Abgenutzte Pedale, aufgeriffelte Sitzpolster und ein abgegriffenes Lenkrad - solche Spuren im Innenraum deuten auf viele gefahrene Kilometer hin. Doch Vorsicht: Auch wenn der Innenraum gut in Schuss ist, kann der Motor bereits mehr gelaufen sein, als der Kilometerstand vorgibt. Denn vor dem Kauf hübschen die Betrüger nicht selten den Innenraum auf, warnt der ADAC. ACV-Experte Steinhausen rät ebenfalls zu gesunder Skepsis und sagt: "Eigentlich ist der Innenraum als Indikator nicht wirklich zu gebrauchen."
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Und nu.....?
warum lassen die automobilhersteller das technisch zu? eventuell absichtlich? verhindern könnte man es technisch.
Haha, gute Frage. Ich liebe solche Artikel die einen letztlich so schlau hinterlassen, wie vor dem Lesen. "Es gibt Betrug beim Gebrauchtwagenhandel."
Ahhhhhh ja, danke!
Mein Golf 6 Firmenwagen wurde mit 317000 abgegeben. Er war innen wie außen sowie auch technisch in einem Topzustand. Ich denke, dass ihn ein Händler gekauft hat.
Eine Umstellung des Tachos auf gut 80000 km hätte garantiert niemanden misstrauisch gemacht.
Diesen Bericht gab es doch erst von wenigen Monaten.
Es gibt viele gute Gründe weshalb man den Tachostand anpassen können sollte. Das die Funktion missbraucht wird, liegt daran das es möglich ist - wie überall.
Warum geht man nicht einfach zum Vertragshändler und lässt die anderen Steuergerät auslesen? Dort werden die Kilometerstände separat gespeichert. In der Regel wird nur der Tacho geändert, was dann zu Abweichungen führt.
Viele gute Gründe den Tachostand zu korrigieren...???
-😊
Trotz ausgeprägter Phantasie fällt mir kein einziger Grund ein...!!!
-😊
- Fehlerhafte Zählung durch elektronische Störungen (Überspannung, Steuergerät-Defekt)
- Schäden durch Vandalismus / Diebstahl
- Austausch des Tachos durch Defekt und Anpassung des neuen oder gebrauchten Tachos
Ich habe z.B. schon von Fällen gelesen wo der Tacho durch eine defektes ABS-Steuergerät auf einmal weit über 600.000 km angezeigt hat (da die ABS-Sensoren ja das Strecken-Signal übermitteln).
Im übrigen ist die Änderung bei oben genannten Fälle vollkommen legal!
Eigentlich ein lächerliches Problem, da man die Speicherung der Gesamtkilometerzahl vom Steuergerät, welches über die Schnittstelle mit dem Laptop verbunden wird, einfach trennen kann. Auch unabänderbare Prüfziffern wären eine Lösung.
Wenn man bedenkt, dass das Problem mit digital angezeigten Kilometerleistungen schon seit über 20 Jahren besteht, muss man annehmen, dass die Automobilindustrie irgendwelche Vorteile daraus zieht - fragt sich halt, welche.
Mehrfach gespeicherte Kilometerleistungen machen auch keinen Sinn, da der Kunde / Käufer sie gewöhnlich nicht auslesen kann.
Das Auslesen muss dann wieder teuer bezahlt werden und der Kaufvertrag meist schon unterschrieben. Der unnötige Ärger ist also vorprogrammiert.
Eine ABM für Anwälte? Das wird es sein.
Das kann ich mir gut vorstellen. Wenn weniger Leute geneigt sind, einem Gebrauchtwagenhändler zu trauen, kaufen sie vielleicht eher einen Neuwagen.
Da fast alles am Fahrzeug diesbezüglich manipulirbar ist,gibt es eigentlich nur eine Möglichkeit.
Ich weiß,das zb. bei Audi jede Inspektion vom Vertragshändler ans Werk gemeldet werden muß,mit Kilometerstand.Über die Fahrgestellnummer kann jeder Audihändler die Historie vom Fahrzeug aufrufen,da steht alles lückenlos drin was da gemacht wurde,mit den einzelnen Kilometerständen.Ich habe das bei meinem letzten Fahrzeugwechsel vom Händler vorgeführt bekommen steht alles in der Datenbank vom Werk.Das betrifft auch VW,Skoda,Seat.
Eine bekannte von mir wird nach jeder Inspektion an ihrem Skoda Fabia sogar von der Zentrale angerufen,wie sie mit dem Service zufrieden war.Deswegen ist es völliger Blödsinn so etwas an einem von einem Vertragshändler gewarteten Fahrzeug zu machen,also Kilometerstand zurückdrehen lassen,den die Datenbanken in den Werken vergessen nichts,selbst ausgeführte Rückrufe die vor zehn Jahren wegen Kleinigkeiten waren,konnte ich am PC vom Händler sehen.
Somit reicht vor dem Gebrauchtwagenkauf eine Fahrt zum nächsten Vertragspartner und der ganze Schwindel fliegt in weniger als 5 Minuten auf.Und das lässt sich halt nicht manipulieren.
Und da brauche ich das Auto auch nicht dabei haben,reicht wenn ich die Fahrgestellnummer habe.
Dann betrifft dich das Problem doch gar nicht.
Ich kenne mich aus in diesem Gewerbe.Und ob mich das selber betrifft oder nicht,das sind Sraftaten wo Menschen um ihr oft mühsam gespartes Geld gebracht werden.
Und deswegen kann ich jedem nur raten,zum nächsten Vertragshändler zu fahren und sich die Historie vom Fahrzeug zeigen zu lassen.
Ein Händler der ein reines Gewissen hat,wird auch nichts dagegen haben .
Einfache Lösung: Betriebsstundenzähler her, dann hat sich das mit der Kilometertrickserei. Viele Fahrzeuge mit mehr Kilometern haben einsatzbedingt weniger Stunden drauf als solche mit weniger Kilometern, sind daher u.a. auch deswegen wesentlich besser vom Zustand (optisch als auch technisch) erhalten. Kein Wunder, dass getrickst wird, der Käufer ist aber auch selber schuld, wenn er nur auf den Kilometerstand starrt.
Beim VW-Konzern funktioniert das so.
Wenn die Karre aber nur mit der Übergabeinspektion registriert ist, kommt man da nicht weiter. Das Fahrzeug muss deshalb ja nicht schlecht sein.
Ford z. B. hat vor nicht allzu langer Zeit (2 Jahre????) erst damit angefangen, die Daten zentral zu sammeln. Dafür mußte ich eine Einwilligung beim vorletzten Service unterschreiben.
Da kommt man also auch nur begrenz weiter.