Diesel-Nachfrage in Deutschland schwindet
Deutsche Autofahrer wenden sich vom Diesel ab
Hat der Abgas-Skandal dem Ruf des Diesels geschadet? Offenbar schon. Laut Zahlen von mobile.de schwindet die Nachfrage. Es profitiert der Benziner – nicht das E-Auto.
Quelle: dpa/Picture Alliance
Berlin – 10 Prozent Rückgang, das ist eindeutig. Laut einer Auswertung von mobile.de interessieren sich deutsche Autokäufer im Jahr 2016 deutlich weniger für Autos mit Diesel-Antrieb. Doch nicht nur das. Wer früher einen Diesel suchte, will heute offenbar einen Benziner kaufen. Auch das belegen die Zahlen von mobile.de.
Die Online-Fahrzeugplattform hat dafür die Anfragen ihrer Nutzer zu den Inseraten deutscher Händler ausgezählt. Und zwar für den Zeitraum Januar bis August 2015 – also vor der Abgasaffäre – sowie den Zeitraum Januar bis August 2016. Dann wurden beide Zeiträume verglichen.
Das Ergebnis: Gegenüber 2015 brachen die Anfragen auf mobile.de zu inserierten Diesel-Fahrzeugen (neu und gebraucht) um 10 Prozent ein. Im gleichen Zeitraum stiegen die Anfragen zu Benziner-Inseraten um 10 Prozent. Zahlen, die nahelegen, dass die Deutschen auf den VW-Skandal reagieren.
VW-Modelle nicht vom Rückgang betroffen
„Wir sehen bei uns eine klare Nachfrageverschiebung, die sich angesichts der verglichenen Zeiträume eindeutig mit der Dieselthematik in Verbindung bringen lässt“, erklärt mobile.de-Geschäftsführer Malte Krüger. Auf der Plattform sind mehr als 1,5 Millionen Pkw inseriert, die Anfragen zu inserierten Autos können den Händlern direkt über die Seite gestellt werden. Wie viele es monatlich sind, verrät mobile.de aber nicht.
Interessant: Die Anfragen zu Modellen aus dem VW-Konzern werden bei mobile.de nicht weniger. Der Anteil der Konzernmarken an der Gesamtzahl der Anfragen wuchs sogar. Bei den Gebrauchtwagen stieg er von 32,4 Prozent auf 33,4 Prozent, bei den Neuwagen von 33,5 Prozent auf 35,1 Prozent. Ein Grund könnten gefallene Preise sein. VW-Diesel sind bei mobile.de seit der Abgasaffäre im Schnitt rund 2 Prozent günstiger. Insgesamt gingen die Dieselpreise nur um 0,8 Prozent zurück.
Und bei den Neuzulassungen?
Der überwiegende Teil der Anfragen bei mobile.de kommt von Privatkäufern und bezieht sich auf Gebrauchtwagen. Im reinen Neuwagenmarkt sank die Diesel-Nachfrage deutlich weniger. In der Neuzulassungsstatistik des Kraftfahrt-Bundesamtes lässt sich beim Vergleich der entsprechenden Zeiträume ein Rückgang von 1,3 Prozent für die Diesel-Käufe ausmachen. Allerdings: Der Markt insgesamt wuchs in dieser Zeit um ca. 5,5 Prozent. Mit 46,7 Prozent liegt der Diesel-Anteil im laufenden Jahr knapp über dem Niveau von 2011 (46,5 Prozent). In den Jahren dazwischen pendelte er um die 48 Prozent.
Die Diskrepanz zwischen den Anfragen bei mobile.de und den Neuzulassungen dürfte sich überwiegend daraus erklären, dass der größte Teil des Neuwagenmarkts auf gewerbliche Halter entfällt. Ihr Anteil liegt bei fast 65 Prozent. Vielfahrer sehen bei ihren Firmenautos offenbar noch immer keine Alternative zum Diesel.
Quelle: mobile.de
Wohl eher auf die Blaue Plakette.😮
-1.3% sind weniger als ich vermutet hätte wenn ich mich im Bekanntenkreis so umhöre.
Im Nachhinein hätte ich wohl auch keinen Diesel bestellt, das hat aber nicht NUR was mit dem VW-Skandal zu tun (ich bin nicht glücklich mit der Kombi mit der S tronic).
"Gewusst wie" - Statistiken interpretieren leicht gemacht. Viele Flottenfahrzeuge werden auch nach ihrem Flotteneinsatz als Gebrauchter in Deutschland zugelassen weiter auf deutschen Straßen fahren. Also mag es richtig sein, dass die wenigen Privatkäufer 10% weniger Diesel kaufen, doch bdeutet das gleich die Abkehr vom Diesel der deutschen Autofahrer? Wenn man diesen Schluss belegen wollen würde, müsste man doch eher die KBA-Zahlen herannehmen.
Also ich finde den Bezug, dass deutsche Autofahrer sich abwenden durch die hier gemachte Interpretation nicht bestätigt. Vielleicht könnte die Headline noch mal überdacht werden?
Gespräche um die blaue Plakette. Der Einzug von downsizing turbobenziner. Das sind wohl die waren Gründe. Wenn jemanden der Skandal gejuckt hätte, wäre die Nachfrage nach VW gar nicht mehr vorhanden und die wuchs sogar
Schon einmal darüber nachgedacht, dass es einzig und allein am Spritpreis liegen könnte?
Bei den derzeitigen Preisen lohnt der Diesel wirklich nur noch bei sehr hohen Fahrleistungen p.a.
Da aber der durchschnittliche Privatkäufer weniger als 12.500 km fährt, lohnt sich der Diesel gar nicht.
Sollte der Preis wieder auf 1,50 und mehr steigen, dürfte das ganze wieder kippen.
Ich fahr auch seit 4 Jahren keinen Diesel mehr. Selbst bei meinen 22500 km p.a. rechnet es sich nicht. Vorher habe ich jahrelang Diesel gefahren, weil es deutlich günstiger war.
Sollen die nur machen, bei meiner Fahrleistung muss derzeit ein Diesel her.
Ein schlechtes Gewissen brauche Ich mir nicht machen, durch AdBlue ist das Endrohr so sauber das setzt innen schon Flugrost an 😊
Ach ja wer es denn glaubt was dies Medien uns weis machen wollen.😊:
Nur darauf. Manchmal glaubt man schon das Journaisten von gestern sind. Es ist so naheliegen wie nichts anderes, aber nein, man geht davon aus das der Abgasskandal schuld ist.
Auf eine Pflanze roundup kippen und vermuten dass sie wegen des absinkenden Grundwassers eingegangen ist 😆
Herr Monse, ich glaube dass sie selbst wissen das der Dieselskandal überhaupt nichts damit zu tun hat, viel mehr die besagte dumme Idee der Umweltministerin.
"Hat der Abgas-Skandal dem Ruf des Diesels geschadet?"
...der Grund wird wohl eher die unsichere Zukunft sein, denn die super scheinheilige Regierung tut momentan so, als wäre Diesel plötzlich der Teufel und sucht dringend nach Wegen den Blödmann, der sein Erspartes gerade erst in einen neuen Diesel investiert hat, zur Kasse zu bitten und dazu noch in seiner Freiheit einzuschränken.
Bin gespannt wann es den Direkteinspritzer Benzinern an den Kragen geht. Erst nicht anderes mehr anbieten lassen, dann die Schlinge zuziehen.
Ach wenn das nötige Kleingeld vorhanden ist, nehme ich gern einen RS5 TDI mit E-Turbo 😊
Wenn mein Dicker nicht mehr ist, wird es wohl wieder ein A4, dann käme der 3.0T Kompressor oder der 3.0 TDI in Frage, beides schicke Motoren (zumindest auf dem Papier 😉)
Wir haben auf dem Land weder Feinstaub, noch NOx Probleme, die Großstädte können mir gestohlen bleiben, was soll ich da?! Dort würde ich sowieso kein Auto fahren (hab ein Jahrzehnt im Ruhrpott gelebt, ohne Auto).
Deshalb ist mir das völlig wurscht ob Diesel oder Benzin, ob NOx, CO2 oder Feinstaub.
Das es in Deutschland keine negativen Auswirkungen auf den VW-Konzern geben würde, habe ich vor einem Jahr bereits erwartet. Anstatt über Entschädigungen für die Betroffenen nachzudenken hätte VW den Kunden den Rückruf vermutlich noch teuer in Rechnung stellen können. Alles richtig gemacht, VW!
Manch einer erkennt inzwischen, dass die teure Abgastechnik den Dieselpreis-Vorteil nach ein paar Jahren aufzehrt. Da wundert es nicht, dass man dann zum Benziner greift.
Inwieweit dort die zukünftige Abgastechnik (Filter) zu Kostensteigerungen führt, wird man dann in ein paar Jahren sehen. Sollte es dann ähnlich wie beim Diesel laufen, könnten sich viele wieder für den Diesel entscheiden.....oder zum E-Mobil, sollte man das dann endlich zu vernünftigen Preisen und Reichweiten hinbekommen.
Ich wäre mit dem nächsten Auto auch auf nen Benziner gegangen, aber leider bietet kein PickUp-Hersteller einen adäquaten Motor in D an. Alle nur Diesel. Somit geht's weiter mit der Diesel-Power und EU6.
VW Neuwagenkäufer sind doch eh nicht ganz so extrem in D betroffen, wegen des hohen gewerblichen Anteils der VW Diesel Neuwagenkäufer - der Dieselskandal war doch fast nur bei Euro 5 und nicht so sehr bei Euro-6?
Die meisten der Euro-5 Leasing Diesel sind sicher schon längst nicht mehr bei den gewerblichen Neuwagenkäufern im Einsatz, die haben eher eine kürzere Haltedauer < 4 Jahre oft.
In D ist der Dieselskandal eher etwas, das die Gebrauchtwagenkäufer betrifft.
ich fahre ca. 25tkm und auch da lohnt es sich nicht. Nach meiner letzten Rechnung, die schon > 1 Jahr alt ist, müsste ich 200.000km fahren, bis sich der Diesel lohnt. Heute sind aber die Dieselpreise deutlich niedriger, also würde sich die Zahl nochmals erhöhen.
Diese Rechnung habe ich leider erst nach dem Kauf gemacht, so dass ich mich aktuell nicht mehr für einen Diesel entscheiden würde. Nun ist es aber egal und ich fahre den Bock bis zum technischen Tod 😊.