Tageszulassungen schmälern Rendite der Autohändler
Deutsche Autohändler erwirtschaften weniger
Die deutschen Autohändler haben im vergangenen Jahr mehr Autos verkauft als ein Jahr zuvor. Doch die gestiegene Anzahl an jungen Gebrauchtwagen drückte auf die Rendite.
Berlin - Zunehmend mehr Autokäufer entscheiden sich statt für einen Neuwagen für junge Gebrauchtwagen. Der Anteil der Händler- und Herstellerzulassungen an allen Neuzulassungen stieg im vergangenen Jahr um 0,1 Prozentpunkte auf 29,8 Prozent, wie der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe am Donnerstag in Berlin berichtete. Diese Autos kommen nach kurzer Zulassung als Gebrauchte wieder auf den Markt - und sind dann deutlich günstiger, obwohl sie kaum bewegt wurden.
Steigender Absatz, weniger Profit
Die Autohändler reagieren damit auf einen harten Preiskampf. Die durchschnittliche Rendite der Branche sank dem Verband zufolge von 1,3 auf 1,0 bis 1,2 Prozent. "Das ist absolut nicht ausreichend, um die steigenden Anforderungen an die Autohäuser und Werkstätten zu erfüllen", sagte Verbandspräsident Jürgen Karpinski.
Insgesamt verkauften die Autohändler 2014 fast 85.000 Neuwagen mehr als im Vorjahr - allerdings nicht an Privatleute, sondern an Autovermieter, Autoflotten und Händler. Dies und ein stabil gutes Gebrauchtwagengeschäft bescherten ihnen ein Umsatzplus von 6,6 Prozent auf 147,8 Milliarden Euro. Für das aktuelle Jahr plant die Branche mit einer geringeren Nachfrage: Etwa 2,95 Millionen neue Autos wollen die Händler verkaufen. Im vergangenen Jahr waren es rund 3,0 Millionen gewesen.
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Pech, wenn die Autohäuser die Fahrzeuge zu den überhöhten Listenpreisen vom Hersteller abnehmen müssen und dann nur mit hohen Rabatten oder Tageszulassungen an die Kunden weiterverkaufen können, da die Kunden nicht mehr bereit sind, jeden Mondpreis zu bezahlen.
Die Kunden zahlen aber trotzdem wieder die Rechnung durch hohe Werkstattkosten.
Das ist den Herstellern aber letztlich egal, Hauptsache deren Kasse und Rendite stimmt.
Wozu auch als Privatperson einen Neuwagen kaufen? TZ bietet doch keinerlei Nachteile. Aber selbst das ist doof weil zu teuer. Die Preise die die Hersteller aufrufen sind einfach nur frech.
Ne keine nachteile aber auch keine vorteile zumindest bei einigen Modellen da kommt das selbe raus alls wenn ich ihn neu bestelle,der Preisvorteil bei TZ ist minimal.
Gut erkannt..... warum die gesamte Branche dem Tod geweiht ist. Und nur noch künstlich am Leben gehalten wird. Die Pleitewelle rollt auf die deutschen Autohäuser (insbesondere Vertragshändler) zu.
Auch 5, 7 oder 10 Jahre "Garantie" werden die Kunden nicht länger an die Vertragswerkstätten binden.
Das es überhaupt noch so einen Haufen unnützen Neuwagenhändler gibt ist mehr als erstaunlich.
Vielleicht haben die Leute auch einfach langsam begriffen, dass die Neupreise nicht dem Wert des Wagens entsprechen. Zudem wollen viele ihr Geld nicht zum Fenster rauswerfen und lassen dies lieber jemand anderen machen, um den Wertverlust etwas geringer zu halten. Für mich eine ganz logische Überlegung. Von den Online-Angeboten mal ganz abgesehen, wo man auf Neuwagen auch massive Rabatte erhält.
elektronikschrott gibts im internet auch zu tiefstpreisen, trotzdem sind die mediasaturnläden samstags immer rappelvoll und ich glaube nicht das dort jeder mit den verkäufern um den preis feilscht.
😆
Die schreiben trotzdem rote Zahlen in der Vergangenheit.
Kennt Jemand einen Vertragshändler ?
Welche Vertriebs-Strategien gibt es heute ?
Kann mich noch erinnern (aus den 80er), als mir ein Vertragshändler sein Leid geklagt hat.
Er könnte unheimlich viele Kompaktklasse PKW verkaufen, bekommt sie aber nicht zeitgemäß geliefert, weil die Verfügbarkeit der Kompaktklasse an den Verkäufen der Oberklasse gebunden war.
Bedeutet so viel wie, wenn ich viel Oberklasse PKW verkaufe, bekomme ich auch viel Kompaktklasse Modelle zeitnah geliefert.
Gibt es diese Lieferhämmnisse heute auch noch ?
Ist das der Grund, warum die Händler zu Mehrmarken - Vertragshändlern werden ?
die mehrmarkenstrategie dient wohl eher dem überleben.
Also wenn dem Händler bei 1,0-1,2% Rendite für das Überleben nicht reichen, dann reichen die angegebenen 1,3% auch nicht.
Das große Geschäft der Händler wird doch zu 95% mit den Werkstätten gemacht.
Mein Fiat-Dealer hat sich noch nie beschwert. Höchstes mal um 2008-2009, als der Automarkt eingebrochen ist. Und als dann die Abwrackprämie kam, hat er nur noch gelächelt. Damals machte er das Geschäft seines Lebens.
Mfg
Andi