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Deutsche zahlen heute dreimal mehr fürs Auto als 1980

verfasst am Tue Apr 03 18:15:05 CEST 2012

Für ihr Auto zahlen Deutsche im Durchschnitt heute dreimal soviel wie im Jahr 1980. Das teilt nun das von Ferdinand Dudenhöffer geleitete CAR-Institut (Center Automotive Research) der Universität Duisburg-Essen mit.

Im Jahr 2011 lag der Listenpreis der in Deutschland verkauften Neuwagen bei 25.893 Euro - ein neuer Rekord. Dafür bekommt man zum Beispiel einen VW Golf 2.0 TDI Comfortline. Im Jahr 1980 lag der Schnitt noch bei umgerechnet 8.420 Euro, im Jahr 2000 waren es dann schon 20.410 Euro. Die Neuwagenpreise stiegen in den letzten 31 Jahren durchschnittlich um 3,9 Prozent pro Jahr - das liegt deutlich über der Inflationsrate, die im gleichen Zeitraum bei 2,2 Prozent lag. Laut CAR-Institut muss das auch so sein: "Die Automobilbranche ist eine Branche, die sich in saturierten Märkten, wie dem deutschen Automarkt, durch Wertwachstum auszeichnet." Mit anderen Worten: Weil fast jeder schon ein Auto hat, kann man die Verkaufszahlen kaum mehr steigern - also müssen die verkauften Autos immer hochwertiger und teurer werden.

Nissan mit größtem Preissprung

Doch welche Marken profitieren am meisten von den gestiegenen Preisen? Die größten Steigerungen beim Durchschnittspreis verkaufter Autos erzielten 2011 die Marken Nissan (+13 Prozent), Seat (+13 Prozent), Dacia (+12 Prozent), Mini (+8 Prozent), Hyundai (+8 Prozent), Ford (+7 Prozent) und Fiat (+6 Prozent). Dann folgen die Marken VW (+5 Prozent), Skoda (+5 Prozent), Mercedes (+4 Prozent) und BMW (+4 Prozent). Dacia-Käufer geben mittlerweile 12.121 Euro für ihren Neuwagen aus. Nicht viel Geld, doch die Marke mit dem niedrigsten Durchschnittspreis ist nicht Dacia, sondern Smart. Skoda ist inzwischen keine reine Billigmarke mehr: Mittlerweile werden hier immerhin 19.392 Euro für einen Neuwagen gezahlt, mehr als ein durchschnittlicher Opel-Käufer zahlt.

BMW und Mercedes teurer als Audi

Die im Durchschnitt teuersten Autos der Übersicht werden bei BMW und Mercedes bestellt. Dort werden jeweils fast 40.000 Euro bezahlt. Audi hinkt mit 36.320 Euro hinterher. Im Jahr 2011 ist der Abstand sogar noch etwas größer geworden: Audi-Käufer zahlten lediglich 0,3 Prozent mehr, bei Mercedes und BMW waren es rund vier Prozent mehr. Auch Volvo liegt mit einem Durchschnittspreis von rund 35.000 Euro noch deutlich über dem Durchschnitt und rückte im vergangenen Jahr dichter an Audi heran. Ein Grund für die stagnierenden Neupreise bei Audi ist das neue Basismodell A1. Ein A1-Kunde zahlte 2011 durchschnittlich 17.729 Euro. Das ist deutlich weniger als bei der Lifestyle-Kleinwagenmarke Mini, wo der Durchschnittspreis 22.586 Euro betrug. Bei allen von CAR ermittelten Durchschnittspreisen sind Zusatzausstattungen und Rabatte nicht berücksichtigt. Die tatsächlichen Marktpreise bewegen sich laut CAR leicht über den Durchschnittspreisen, da Extras sich stärker auswirken als Rabatte.

 

Quelle: Auto News