Förderung der E-Mobilität und Zulassungen im Ländervergleich
Deutschland ist bei Elektromobilität weltweit Mittelmaß
Es gilt noch immer: 2020 sollen eine Million Elektroautos auf deutschen Straßen stromern. Das geht nur mit Förderung. Doch wie könnte die aussehen? Ein Ländervergleich.
Berlin – Wer jetzt noch nichts dazu gesagt hat, sollte sich beeilen. Kaufprämien für Elektroautos sind das heiße Thema im Moment. Während CSU-Chef Seehofer dafür ist, ist Finanzminister Schäuble dagegen. SPD-Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel ist wiederum dafür, die Kanzlerin hat sich noch nicht geäußert und Verkehrsminister Alexander Dobrindt dürfte wohl einem kompletten Maßnahmen-Paket zuneigen, das eine Kaufprämie beinhalten könnte.
Oberflächlich betrachtet sind Kaufprämien für Elektroautos ein wirkungsvolles Mittel, um bis 2020 eine Million E-Autos auf die Straßen zu kriegen. Das Ziel der Bundesregierung steht nach wie vor. Der Chef der Nationalen Plattform Elektromobilität (NPE) sieht in der Kaufprämie die „effizienteste Methode, das Eine-Million-Ziel zu erreichen“. Aber stimmt das wirklich?
In vielen Ländern gibt es längst staatliche Subventionen für E-Mobile und deutlich mehr Privilegien für deren Fahrer. Das führt laut Stefan Bratzel vom Center Automotive Management (CAM) gerade auf kleinen Märkten teilweise zu hohen Marktanteilen. Deutschland lag bei den Neuzulassungen 2015 weltweit mit 0,7 Prozent im Mittelfeld. Wie andere Länder die E-Mobilität fördern, und was es bringt, lest Ihr hier:
China
China ist mittlerweile der weltweit größte Markt für Elektroautos. Im Jahr 2015 wurden laut CAM mehr als 200.000 E-Mobile (EV) und Plug-in-Hybrid-Autos (PHEV) neu zugelassen. Das ist absolut betrachtet viel, aber im Vergleich zum Gesamtmarkt doch nur ein Prozent. Bratzel rechnet mit einem starken Anstieg in nächster Zeit, denn China hat ein klares Bekenntnis zur E-Mobilität abgegeben: Bis 2020 sollen fünf Millionen E-Mobile auf den Straßen sein.
Dafür investiert China massiv in die Ladeinfrastruktur. Bis 2020 sollen nach einer Verordnung landesweit 4,8 Millionen Ladesäulen aufgestellt werden. Außerdem gibt es Kaufprämien und erleichterte Zulassungsbedingungen. Fahrverbote für Verbrenner sind in Ballungsgebieten keine Seltenheit.
USA
Bislang fristen E-Mobile im Land von Elon Musk und Tesla noch ein Nischendasein. Mit Elektroantrieb kamen 2015 nur 0,3 Prozent der knapp 17,5 Millionen verkauften Neuwagen auf die Straße. Das CAM kalkuliert mit 0,66 Prozent Marktanteil inklusive PHEVs - damit ging der Marktanteil gegenüber dem Vorjahr (0,73 Prozent) sogar zurück. Der billige Sprit hilft sicher nicht.
Nach Schätzungen von Experten wird der US-Markt frühestens ab 2017 Fahrt aufnehmen. Dann sollen das Tesla Model 3 und der Chevrolet Bolt EV auf den Markt kommen. Beide werden zu Preisen angeboten, die sie für die breite Masse interessant machen. Förderung gibt es aber jetzt schon. So soll der Kaufpreis für den Chevy Bolt bei gut 37.000 Dollar liegen, nach Abzug staatlicher Vergünstigungen aber auf etwa 30.000 Dollar sinken.
Niederlande
Unser kleiner Nachbar gehört bei der Elektromobilität zu den ganz großen. Mehr als 43.000 E-Mobile und Plug-in-Hybride wurden 2015 neu zugelassen. Das sind fast 10 Prozent des Gesamtmarktes. Allein im Dezember waren es laut dem „Manager-Magazin“ 15.000 Fahrzeuge. Der Grund liegt in der steuerlichen Bevorzugung von Firmenwagen mit E-Antrieb, die privat genutzt werden. Statt 25 Prozent des Listenpreises als geldwerten Vorteil versteuern zu müssen, sind es bei E-Mobilen nur 4 Prozent, bei Plug-In-Hybriden 7 oder 14 Prozent, je nach CO2-Emissionen. Laut „Manager-Magazin“ ließen sich so jährlich 6.000 bis 7.000 Euro sparen.
Die Niederlande steuern allerdings mittlerweile gegen. Bis 2013 waren E-Autos und Plug-in-Hybride noch gänzlich steuerfrei, jetzt wurden die Sätze auf 14 und 21 Prozent für Plug-ins angehoben. Nach wie vor werden elektrische Taxis oder Lieferwagen aber direkt bezuschusst, je nach Region mit bis zu 5.000 Euro.
Norwegen
Dicke Steuervorteile gibt es auch in Norwegen – als Folge lag das Tesla Model S zeitweise auf Platz eins der Zulassungsstatistik. Kein Wunder: Man spart bei der Anschaffung eines Elektrofahrzeuges die Mehrwertsteuer von 25 Prozent, die Importsteuer und Abgasabgaben. Außerdem zahlt man keine Autobahngebühren, darf die Busspuren benutzen, auf kommunalen Parkplätzen kostenlos parken, viele Fähren sind gratis und das Laden auch an vielen Stellen. Im ganzen Land gibt es 6.715 Ladepunkte.Weltweit liegt das kleine Norwegen laut CAM mit 34.000 Neuzulassungen im Jahr 2015 auf Platz vier. Beim Marktanteil mit mittlerweile fast 23 Prozent unangefochten an der Spitze. Der E-Auto-Boom hat Folgen: Weil es inzwischen so viele gibt, sind die Busspuren oft verstopft. Erste Maßnahmen zur Eindämmung gibt es auch schon. Leasingfahrzeuge werden nicht mehr subventioniert.
Großbritannien
Fast doppelt so viele E-Autos wie 2014 wurden laut der europäischen Herstellerorganisation ACEA im vergangenen Jahr in Großbritannien zugelassen. Bei knapp 29.000 Einheiten insgesamt, inklusive PEHV und Wasserstoff-Autos, kann man trotzdem nicht von einer E-Auto-Revolution sprechen. Zumal: Der Staat bezuschusst den Kauf schon seit 2011 mit bis zu 5.000 Pfund (rund 6.618 Euro). Außerdem sind Elektroautos steuerfrei. Bis 2020 will die Regierung fast eine Milliarde Pfund an Fördergeldern beigesteuert haben, damit der Elektroauto-Anteil weiter steigt.
Frankreich
In Frankreich bekommen E-Auto-Käufer einen dicken Zuschuss vom Staat. Zusätzlich zu 6.300 Euro Prämie für den E-Mobil-Kauf gibt es noch 3.700 Euro, wenn man zugleich einen Diesel verschrottet. Der Kauf eines Autos mit Hybrid-Antrieb wird auch mit bis zu 3.500 Euro gefördert. So lag der Marktanteil von E-Autos 2015 bei immerhin 1,4 Prozent. Inklusive Plug-in- und Brennstoffzellen-Fahrzeugen konnte sich der Absatz laut der ACEA im Vergleich zu 2014 auf rund 23.000 Autos um 83 Prozent erhöhen.Deutschland
Deutschland kam laut ACEA ohne Förderung im Jahr 2015 auf 23.500 EVs und PHEVs. Das entspricht einem Zuwachs von 79 Prozent gegenüber 2014. Der Bestand liegt laut der NPE bei rund 37.600 Elektromobilen. Bis März will die Bundesregierung einen Plan vorlegen, wie daraus bis 2020 eine Million Autos werden. Der Plan wird gemeinsam mit der Autoindustrie erarbeitet.
Was genau dabei herauskommt? Weiterhin offen. Am wahrscheinlichsten ist eine Kombination aus Maßnahmen, die den Ausbau der Ladeinfrastruktur fördern und den Absatz ankurbeln. Zudem soll die Batterietechnologie stärker in den Fokus der Wirtschaft rücken. Wie gesagt, Deutschland ist bei der E-Mobilität nur Mittelmaß. Das gilt nicht nur für die Zulassungszahlen.
Quelle: Mit Material von dpa
Man schröpft alle, die "alternativlos" Verbrenner fahren müssen, subventioniert damit unsere Hersteller, die sich alle Nase lang irgendwelche Prestigeobjekte (der Veyron wurde in einem anderen Thread als bestes Beispiel genannt, aber da fallen mir auch noch die allerdicksten hiernixcarfactoHybrid-SUVs ein, die sich nicht verkaufen und schon gar nicht für die Masse gedacht sind) aus der Nase ziehen, und schon läuft das.
Wer hätte das gedacht, im weltweiten Vergleich liegt Deutschland garnicht so schlecht bei der Elektromotorisierung. 😆
Wäre das E-Konzept wirklich so toll, wie die Politik es darstellt, bräuchte man dann wirklich derartige Subventionen um es an den Mann zu bringen?
Wartet mal ......gleich kommen die von Tesla bezahlten Propagandisten und schütten den Thread wieder mit Lobeshymnen auf E-Autos und auf den Wunderhersteller Tesla zu.
Es bräuchte einfach bezahlbare Elektroautos, die nicht hässlich aussehen und flächendeckende Ladestationen.
Das zu realisieren ist natürlich schwieriger, als wie viele Politiker am Schreibtisch zu sitzen und über mögliche Lösungen zu philosophieren.
So ein schönes Reihenhaus in weiß mit einem Tesla in der Einfahrt ist schon eine Augenweide. Ich würde da mal auf die Verlängerungsschnur sparen. Man soll ja klein anfangen.
Hier meine Anforderungen.
- Mindestens 300km reale Reichweite, auch im Winter (in einem Auto wie dem i3)
- In 15min 80% Ladung
- Einheitliches Bezahlsystem
Dann schaun wir mal!
Die subventionierte Diesel Fraktion findet E-Auto Subventionierung blöd 😕.
"In fact the regulators and the governments put so much incentive behind diesel that it ended up being 50% of the market. You can’t say it was consumer-driven. It was generated by…good direction provided by different European governments." Ghosn
Für China sind die Teile auch sehr wichtig da dort dank Smog in den Städten nichts mehr geht. Nur kann man nicht jeden Chinesen damit ausstatten da dann in 10 Jahren alle seltenen Erden weg sind.
Es soll auch ohne seltene Erden gehen.... aber??? Teurer?
Ich habe mich beruflich sehr viel mit Tesla beschäftigt. Ich kann danach nur eins sagen: Nette Vision, aber viele Leute, die Tesla-Fahrzeuge kaufen, machen dies aus Ahnungslosigkeit oder Prestige-Bedürfnis. Hier die Liste der Probleme:
1) Reichweite: Insbesondere sobald ein bisschen Leistung abgerufen, ist die nur noch mickrig
2) Einschränkungen zur Reichweitensicherung: Nach kurzer Zeit wird die Kiste runtergeregelt. Mag ja auf'm amerikanischen Highway gehen, kann aber selbst in den schweizer Bergen, wo harte Limits gelten, gefährlich werden, wenn im Überholvorgang die Leistung auf einmal weg ist.
3) Batteriekapazitäten: Es gibt zwar eine Batteriegarantie, aber keine Garantie auf die Kapazität. Also ist es mehr oder weniger eine Scheingarantie, denn sonst wäre das früher oder später ein Desaster für Tesla
4) Preis: Die Dinger sind sauteuer! Allerdings werden sie gerne schöngerechnet, z.B: mit Benzinersparnis. Strom kostet aber auch Geld 😉
5) Tanken: Aufladen kostet Zeit, Zeit, Zeit....
6) Tanken 2: Schön, wenn man am eigenen Haus parkt. Nur: Was machen Leute, die in Wohnungen leben? Ich parke zwar momentan in einer sehr großzügigen Tiefgarage, hätte aber keine Möglichkeit aufzuladen. Sprich: Ich könnte den Wagen nicht aufladen, bei meinen km müsste ich das aber jeden Tag
7) Werkstätten: Ja, wo ist sie denn?!?
8) Persönlich finde ich den Wagen weder optisch schön, noch haptisch/qualitativ hochwertig
9) Wertverlust? Ja, es gibt Rückkaufgarantien, aber all das is tja nicht unbedingt so gut...
10) Risiken, dass das Unternehmen Tesla keine Zukunft haben könnte, z.B. aufgrund von hohen Garantiezahlungen, etc.
So ein Schwachsinn!
1)Die Reichweite ist primär abhängig von der Geschwindigkeit (Luftwiderstand), dann von der Aussentemperatur (Batterie und Innenraumheizung).
2) Ja bei 250km/h stimmt das tatsächlich oder auf einer Rennstrecke. In den Schweizer Bergen kriegst das nicht hin, glaub mir, ich wohne da. Und "plötzlich" stimmt auch nicht.
3) Richtig, keine Garantie auf Kapazität, aber sonst auf Funktion, 8 Jahre und uneingeschränkte km. Die Kapazitätseinbussen sind geringfügig, kleiner als viele annehmen. Die ersten Fahrer haben 200'000 km überschritten und nur unmerklich an Kapazität verloren, kaum messbar.
4) Jep, billig ist was anderes. Der Unterhalt und Strom trotzdem billig (bei mir mit Schweizer Strom)
5) Nein, ich bin weniger beschäftigt mit "tanken" als Du und jeder andere Verbrennerfahrer, wetten?
6) Ich habe es schön mit Eigenheim. Aber sich in der Tiefgarage eine CEE Dose installieren zu lassen ist jetzt auch nicht extrem weltbewegend. Klar, muss gemacht werden.
7) ich habe 3 Werkstätten innerhalb 60km :-) Aber noch nie genutzt in 10 Monaten
8) Da sind viele anderer Meinung. Aber wenns bei Dir so ist, ja dann..
9) Wertverlust? Das hat jedes Fahrzeug. Tesla ist nicht anders. Kauf lieber Gold oder ähnliches.
10) Ja, das Risiko besteht. Tesla geht nach der Philosophie: alles oder nichts.
PS: Weiter oben meinte einer, dass die seltenen Erden ausgehen würden von Elektrofahrzeugen. Tesla hat z.Bsp keine drin, auch nicht bei den Motoren (Asynchronmotoren).
Zum Thema: Klar, die Elektromobilität hat noch einige Hürden zum bewältigen. Es braucht mehrere Dinge als nächstes: Mehr, günstigere und bessere Modelle. Die kommen, siehe Bolt, Model 3, nächster Leaf oder VW und i3 nächster Generation, etc. Weiter brauchts mehr Ladesäulen, DC Schnellladetechnik, AC Säulen als Destination Charging, dazu barrierefrei zugänglich.
Wenns keine Förderung gibt, ists auch nicht tragisch. Es geht auch so weiter.
hallo
E-auto ist doch betrug , der tank wird mit der zeit kleiner
sowas soll ich kaufen ? nöö , abgelehnt
Mfg Kai
Schöner Beitrag, der die Probleme mal beim Namen nennt.