Opel-Produktion in Rüsselsheim
Deutschland verliert den Astra
VON PHILIPP MONSE
Opel beendet die Produktion des Astra in Deutschland. Das gab das Unternehmen gestern bekannt.
Damit endet eine wichtige Ära für Opel. MOTOR-TALK hatte schon vor zehn Tagen darüber berichtet. Jetzt wurde die Entscheidung endgültig getroffen, nachdem die Arbeiter des Opel-Werkes in Ellesmere Port (Großbritannien) einem neuen Tarifvertrag zugestimmt hatten. BBC-Berichten zufolge stimmten über 90 Prozent der Belegschaft den Änderungen zu.Für die britischen Arbeiter bedeutet das eine Anhebung der Wochen-Arbeitszeit von 37 auf 40 Stunden. Im Dreischicht-Betrieb wird das Werk ab 2015 den Astra in 51 statt bisher 46 Wochen des Jahres produzieren. 700 neue Arbeitsplätze sollen damit In Ellesmere Port geschaffen werden. Vor der Tarifänderung bangten die englischen Opel/Vauxhall-Arbeiter dabei ähnliche um ihre Jobs, wie die deutschen Kollegen: „Wenn wir den neuen Astra nicht hätten, würde es kein Ellesmere Port mehr geben.“ wird ein Gewerkschafter zitiert.
In Deutschland dagegen zittern jetzt die Bochumer. Nachdem die Astra-Produktion in Ellesmere Port und Gliwice (Polen) fortgeführt wird, könnte die Zafira-Produktion von Bochum ins flexiblere Rüsselsheimer Werk verlegt werden. Für das Werk im Pott könnte das das Aus bedeuten. Am kommenden Montag soll daher eine Belegschaftsversammlung mit Opel-Chef Stracke und der alten und neuen NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft im Bochumer Werk I stattfinden.
Der Automobilexperte der Universität Duisburg-Essen, Ferdinand Dudenhöffer, gab heute dem Fernsehsender Phoenix gegenüber eine düstere Prognose zum Thema ab: Beim Bochumer Werk müsse man 2014 mit einer Schließung rechnen.
Quelle: MOTOR-TALK
Eine grundsätzlich richtige Managemententscheidung zur optimalen Werksauslastung, leider Opeltypisch nach einigem Hin und Her. Rüsselsheim hat 2011 nur knapp 6% aller Astras produziert, also völlig unbedeutend, hätte man sofort einstellen können.
Die Frage ist eher, warum überhaupt die Astra Produktion erst seit 2011 auch noch nach Rüsselsheim gekommen war. Das GM Opelmanagement ist offensichtlich auch nur drittklassig, gute Leute arbeiten längst woanders!
Habe ich auch nie verstanden, warum man in Rüsselsheim eine Delta-Linie aufmacht, wenn die Delta-Linie in Bochum gar nicht ausgelastet ist.
An sich folgerichtig. Rüsselsheim macht Insignia, Ellesmere Port und Gliwice den Astra. Bochum wäre doch prädestiniert, ein paar Chevies vom Band laufen zu lassen. Wenn man die Fixkosten rausrechnet, dürfte das doch nicht teurer sein als der Korea-Import, oder?
geht so toppmanagement 2012?
man mache ohne not für kurze zeit eine 3. baustelle für den astra auf,
drücke dann die kosten, indem man die belegschaften in
GB > D gegeneinander ausspielt,
indem man mehr arbeitszeit für weniger geld im 3 schichtsystem
fordert..
da das soziale netz in GB kaum vorhanden ist, segnen dort die
arbeitervertreter alles sofort ab, und bekommen den zuschlag
die GM bosse hauen sich kräftig auf die schenkel, und genehmigen sich
zusätzlich noch einen kräftigen schluck BONI, und lachen sich halb tod...
man möge mich gerne berichtigen!
ob das alles den verkauf in D fördert, wird die zukunft zeigen!
gruß
ruhe
Darauf kannst Du leider lange warten.
Ich sag's ja schon lange: Im Autobusiness verdient man Geld damit, die Leute dazu zu bringen, viel Geld für ein Auto auszugeben. Man verdient es nicht damit, die Kosten pro Einheit zu drücken...
Diese Negativpresse über Opel ist echt ätzend.
Andere produzieren schon lange nicht mehr in Deutschland und bei Opel ist's gleich wieder nächste große Skandal. Sogar vorhin in der Tagesschau kam es wieder.
Bitter!
@sir_d
Vielleicht sind Opel einfach die Bösen? Man kann ja auf MT nur über die herziehen, über die man ausreichend Informationen hat und wenn Opel freiwillig Negativ-PR am laufenden Band macht, ist es deren Problem und für uns ein gefundenes Fressen.
Aber wer wird sich in 10 Jahren an Opel noch erinnern? Verlorene Müh, sich darüber zu echauffieren.
Es ist einfach ein Sachzwang. Der Opel Astra ist ein Brot- und Butter-Auto , ob er es will oder nicht. Damit muß er sich mit KIA, Hyunday, Chevrolet & Co. messen. Mit Brot- und Butter- Autos läßt sich nur noch bei Produktion in Niedriglohnländern und niedrigen Umweltstandards und niedrigen Energiekosten Geld verdienen. Es ist traurig aber wahr. Der VW Golf gehört zur Quasi-Premiumklasse, rein vom Image her gesehen, daher kann man es sich noch leisten, ihn in Deutschland zu produzieren.
Ich finde die Entwicklung auch nicht schön, aber der kleine Mann gibt dem Koreaner (relativ) harte Euros, damit er sich einen Wagen leisten kann, der den aktuellen NCAP besteht, Klimaanlage hat, 200km/h Spitze, Soundsystem, ESP, ASR, TC, 1500L Laderaum bei umgelegter Rückbank, Euro 5, NEFZ 6L/100km.
Sind wir doch mal ehrlich, was wäre ohne die Koreaner & Co, bei einem isolierten Mitteleuropa? Es würden viel mehr alte Golf 2 und 3 rumgurken, weil sich der kleine Mann schlicht den neuen Golf 6 nicht leisten könnte. Es würden weniger Altautos nach Afrika gehen, da der Altbestand mehr gepflegt würde. ABER: Es würde vielleicht auch keine so strenge Abgasnorm und kein so strenger NCAP existieren (Lobbyismus läßt grüßen), somit würde der Golf 3 vielleicht heute noch (mit leichtem Facelift) produziert werden, Einstiegspreis 11.000 Euro.
Definitiv läuft bei Opel einiges im Argen, aber die Presse legt gerne noch einen drauf, siehe AutoBlöd.
Ich.
Das "gefundene Fressen" könnten Opel-Mitarbeiter als Tritt in die Weichteile interpretieren, was vergleichbare Reaktionen herbeiführen könnte. Immerhin gehts da richtig um Jobs, Einkommen, Familien und als lustiges Pseudonym im Netz kann man ja bekanntlich viel schreiben und sich über alles lustig machen. Die Verhältnismässigkeit ist da irgendwie nicht gegeben. Nur mal so zum drüber nachdenken.
MfG BlackTM
Zum drüber Nachdenken sollte aber auch bei einigen Leuten die nötige Reife vorhanden sein ... 😉
Die Mitarbeiter in Bochum, Rüsselsheim, sonstwo, .... werden sich womöglich fragen, ob Sie noch in der richtigen Firma sind. Schade, denn eigentlich bauen die gute Autos.
Dem kann ich mich nur anschliesen.Man sollte die Amis ( GM ) dahin schicken,wo sie her kommen.Dort haben sie genug Probleme.Und die liegen garantiert nicht am "ach so schlechten " Management in Deutschland.Fahre seit Über 30 Jahren Opel und solange in Deutschland oder Europa Autos von Opel produziert werden,wird sich daran auch nichts ändern.Der Amerikaner presentiert sich gerne als Retter oder Wohltäter,doch in Wirklichkeit wird alles zerstört,was ihm im Weg steht.
Ich hoffe von ganzem Herzen,dass niemand bei Opel dadurch seinen Job verliert.
Ein immer noch treuer Opelfahrer
Ich hoffe auch, dass uns Opel und damit viele Arbeitsplätze erhalten bleiben!
Zu Fahrzeugen von KIA, Hyunday, Chevrolet & Co. genau wie zu Mazda (dem einzigen automobilen Fehlgriff meines Lebens 😉 ) könnte ich nie so eine Beziehung aufbauen wie zu einem Opel (ist eine reine Kopfsache 😎 ).
...und bei VW & Co. hätte ich immer das Gefühl, irgendwie zu viel gezahlt zu haben ... 😆