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Deutschlands Oldtimer immer besser in Schuss

MOTOR-TALK

verfasst am Fri Mar 11 15:53:05 CET 2011

Aktuell fahren in Deutschland, wenn sie fahren, rund 233.000 Pkw mit H-Kennzeichen. Der Bestand an Fahrzeugen, die als "kraftfahrzeugtechnisches Kulturgut" anerkannt sind, wächst derzeit jährlich um 10 Prozent. Die GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung hat den durchschnittlichen Zustand der rollenden Zeitzeugen unter die Lupe genommen.

Mercedes 123er T-Modell
Voraussetzung für das H-Kennzeichen neben der Anerkennung als kraftfahrzeugtechnisches Kulturgut, dass das Auto mindestens 30 Jahre alt ist. Insgesamt sind in Deutschland derzeit über 600.000 Autos zugelassen, die 30 Jahre und älter sind.

Die meisten Oldtimer auf deutschen Straßen sind technisch gut in Schuss. Das zeigt der aktuelle GTÜ-Mängelreport. Wer heute ein Fahrzeug mit H-Kennzeichen besitzt, investiert daher im Schnitt scheinbar ausreichend in Wartung und Pflege. Insbesondere an Reifen und Bremsen fanden die Prüfer kaum Mängel. In Bezug auf die Häufigkeit erheblicher Mängel liegen Fahrzeuge mit H-Kennzeichen so im Durchschnitt auf einem Niveau mit ein bis fünf Jahre alten Fahrzeugen.

VW Passat 1976
Mit 30 fängt das zweite Leben an

Autos, die das Oldtimer-Alter von 30 Jahren erreicht haben, erfahren scheinbar ab diesem Zeitpunkt eine neue Wertschätzung und damit erheblich öfter eine intensivere Wartung. Das zeigt der Vergleich der Pkw- Mängelquoten 2010 nach Altersklassen: Bis zu neun Jahre alte Pkw weisen zu über 36 Prozent Mängel auf, und zwar zu 12 Prozent erhebliche und zu 24,4 Prozent geringe Mängel. Bei 10 bis 19 Jahre alten Autos sind die Mängelquoten fast doppelt so hoch: 70 Prozent der Autos weisen Mängel auf, 27,6 Prozent erhebliche und 43,6 Prozent geringe. Bei den 20 bis 29 Jahre alten sog. Youngtimern sind es dann schon 75 Prozent der Fahrzeuge, die mit erheblichen (26,6 %) oder geringen (48,3 %) Mängeln unterwegs sind.

Bei den über 30 Jahre alten Pkw sinkt die Mangelquote dann auf etwa 50 Prozent, wobei mit 11 Prozent nur rund jeder zehnte Oldtimer erhebliche Mängel aufweist. Das, wie gesagt, liegt auf dem Niveau von in den letzten fünf Jahren gebauten Pkw.

Ford Escort 1975
Investition kann sich lohnen

Als Hauptgründe für den guten Zustand von Deutschlands Oldtimern die 1981 oder früher erstmals zugelassen wurden, sieht die GTÜ, dass sich mit der Änderung des Status des Fahrzeugs vom Gebrauchtwagen zum Liebhaberstück auch das Verhältnis der Besitzer zu ihren Fahrzeugen ändert. Viele Oldtimerbesitzer investieren mehr Zeit und Geld in ihre Autos als Besitzer von „gewöhnlichen“ Gebrauchtwagen. Um das H-Kennzeichen zu erhalten, müssen sich Fahrzeuge zudem auch in einem weitgehend mangelfreien Zustand befinden. Wer das H-Kennzeichen beantragen will, wird also in der Regel vorher einen eventuellen Wartungsstau beseitigen.

Und: Investitionen in einen Oldtimer lohnen sich . Mit dem Kapitel Wertverlust haben diese Fahrzeuge in der Regel abgeschlossen, der Restwert bleibt dem Zustand entsprechend stabil oder steigt sogar. Durch Verbesserung des Zustands eines Oldtimers können Besitzer so erheblich mehr Wert schaffen und erhalten als bei jüngeren Gebrauchtwagen.

(bo)

Quelle: MOTOR-TALK

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