Fernbusmarkt weiter gewachsen: Mehr als 1.300 Fahrten täglich
Dichteres Fernbusnetz in Deutschland
Die Anzahl der Fernbuslinien ist innerhalb des vergangenen Jahres deutlich gewachsen. Ebenso die Zahl der täglichen Fahrten.
Quelle: picture alliance / dpa
Berlin - Das Fernbus-Netz in Deutschland ist in diesem Jahr noch dichter geworden. Die Zahl der Fernbuslinien stieg von Oktober 2014 bis Oktober 2015 um 74 auf 326. Das geht aus einer Erhebung hervor, die das Berliner Marktforschungsinstitut Iges am Sonntag veröffentlichte. Auch die Zahl der täglichen Fahrten erhöhte sich im Durchschnitt um rund 270 auf 1.326.
Gemessen an den Fahrplankilometern ist MeinFernbus Flixbus der weitaus größte Anbieter mit einem Marktanteil von 73 Prozent. Auf Platz zwei folgt der Postbus mit 11 Prozent. Die Nummer drei ist der Iges-Studie zufolge die Deutsche Bahn mit ihren Marken BerlinLinienBus und IC Bus, die zusammen auf 6 Prozent kommen.
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Mal sehen, wie lange die Anbieter noch mit ihren Dumpingpreisen werben können. Langfristig gesehen wird sich das nicht halten können....
Das hält sich schon eine ganze Weile.
Und ob ein Fernbus mit 59 Sitzplätzen (Setra S 517 HD bei Normalbestuhlung, auf Kundenwunsch auch größerer Sitzreihenabstand und damit weniger Plätze) wie aktuell voll ausgebucht mit 22 Euronen je Fahrgast über die Piste rollt (90% Auslastung => ~ 1168 € / Vollauslastung => 1298 €) oder wie früher (vor rund 5 Jahren) nur zu rund 40% ausgebucht für 49 Euronen je Platz (=> ~ 1156 €) macht jetzt nicht so den großen Unterschied.
Aber ein voll ausgebuchter Bus bringt durchaus auch mehr kostenlose Werbung durch persönliche Empfehlungen / Erfahrungen mit sich, was sich dann auch wieder lohnt. Der Mehrverbrauch durch rund 30 zusätzliche Fahrgäste mit je rund 75kg entsprechend rund 2,25t Mehrgewicht fällt bei den gut motorisierten recht neuen Bussen dagegen kaum ins Gewicht.
Ich fahre gern mit dem Fernbus, und das nicht nur, weil ich selbst Busfahrer bin. (Allerdings Linienverkehr)
Meine letzte Urlaubsfahrt 07+08/2015 Wien - Braunschweig und zurück kostete mich insgesamt 66,00 Euro. Dafür komme ich selbst mit einem sparsamen Fahrzeug als Einzelreisender gerade mal hin, aber nicht zurück.
Der „Platzbedarf“ eines 3-achsigen Busses mit 15m Länge entspricht gerade mal rund 3 PKW ohne nennenswerten Abstand.
Hab gerade mal nachgeschaut. Wenn man bei der Strecke aktuell nicht um Mitternacht noch/schon im Bus sitzen möchte, muss man mit ca. 1 Woche Vorlauf eher 40-50EUR pro Strecke veranschlagen, also 80-100EUR, sprich 20-50% teurer.
Bei meinem letzten Urlaub (in Österreich) habe ich übrigens eine über die Hotel-Webseite gefundene Mitfahrgelegenheit genutzt. Öffentliche Verkehrsmittel kann man auf der Strecke eher vergessen wg. div. Berge insb. in der Zielgegend.
Bringt dir aber nix, wenn die 3 freien PKW-Fahrplätze nicht direkt hintereinander sind. Ich sehe oft genug Linienbusse in Wohngebieten parken (über Nacht) bzw. an sonstigen Orten, wo halt kein Platz für einen Bus ist, wie z. B. auf der Arbeit, wo gelegentlich Besuchergruppen mit einem Reisebus zu irgendwelchen Firmen in der direkten Nachbarschaft fahren, welcher dann immer mehrere PKW von Mitarbeitern zuparkt...
BTW: http://meinfernbus.de/.../...%20Liberalisierung_Haltestellenstudie.pdf
notting
Es wird Zeit das die LKW-Maut auch für Busse gilt.
Dafür sehe ich keine Rechtsgrundlage und für eine Schaffung selbiger aktuell keine politische Mehrheit.
In Österreich ist das so --- und es fahren in der Relation zur Landesgröße bzw. zu den zu überbrückenden Entfernungen trotzdem nicht weniger Fernbusse.
Alle 3 Wiener Busbahnhöfe für Fernbusse (Erdberg, Stadioncenter, Südtiroler Platz) haben eine recht ordentliche Busfrequenz.
Was für ein enormes Wachstum - direkte Vervielfachung! Es ist erstaunlich, dass die Deutsche Bahn trotz intensiver Arbeit am Markt mit nur 6% Marktanteil daherkommt - ich dachte, die hätten da schon vor einem Jahrzehnt kräftig investiert?
Lieb Gruss
Oli
Die Fernbusse machen doch der Bahn hauptsächlich an den Hauptrouten Konkurrenz. Die Bahn wäre doch blöd, wenn sie ihrem Schienenverkehr zuviel Konkurrenz machen würden. Interessant sind für die Bahn als Fernbusverbindungen wichtige Verbindungen, die per Schienennetz blöd zu fahren sind, z. B. FR<->M (entweder oben rum den Schwarzwald herum über S oder unten herum, da könnte die Bahn aber über längere Strecken nicht ihr eigenes Netz nutzen, weil's da nur im Ausland Schienen gibt -> Bus ist besser).
notting
Was einst die Elefantenrennen zwischen LKW und LKW war, ist nun ein Postkutschenrennen geworden...
Unbeschränkte Autobahn, man fährt die erlaubte "limitfreie" Geschwindigkeit und sieht in der Ferne zwei Fernbusse. 50m davon entfernt wird dann links rausgezogen und DANN erst geblinkt (nicht wahr Herr "Mein Fernbus" Fahrer der mich fast in die Mittelleitplanke schob!)...
Generelles Rechtsfahrgebot für alle Fahrzeuge über 3,5t - bitte!
Als die Bahn extra Mittel bekam, um die bevorstehende Privatisierung zu meistern, wurden diese Gelder fast ungefiltert in den Aufbau der hauseigenen Buskonkurrenz gesteckt. Der Monopolgedanke ist halt stark verankert: Hast Du Kontrolle über beide Märkte, kannst Du die Preise diktieren - egal, welches Fahrzeug der Kunde wählt. Am Ende ist es nicht ganz so gelaufen - offensichtlich - aber sehr viele nationale Eisenbahngesellschaften haben die exakt gleiche Strategie verfolgt; Norwegen u.a. Davon abgesehen bin ich einig mit dem, was Du sagst: Als Supplement und zur Stärkung des bundesweiten Zugnetzes macht es schon Sinn, in Fernlinien zu investieren.
Lieb Gruss
Oli
Es gibt AFAIK keine "MeinFernbus-Fahrer" -> http://meinfernbus.de/ueber-uns/unternehmen.html bzw. http://meinfernbus.de/uber-uns/unsere_buspartner.html
-> MeinFernbus organisiert wohl nur das Netz usw. Gefahren wird von Partnern.
notting
Dann halt die Fahrer, die die Fernbusse mit der Lackierung/Beschriftung "Meinfernbus" tragen, fahren...
Naja, wundern kann einen das nicht. Wie man liest bekommen die Busfahrer nur Dumpinglöhne, sind lange im Einsatz (gegen die Lenk- und Ruhezeitenbestimmungen), da schwindet eben die Konzentration irgendwann. Da entstehen eben unkalkulierbare Risiken. Aber der Fernbusreisende will es ja anscheinend so, Hauptsache billig 🙄
http://www.huffingtonpost.de/.../wahrheit-fernbusse_n_6223474.html
Der Bus hatte doch sicher ein Kennzeichen und außerdem eine Beschriftung (links neben dem Fahrerplatz unten sowie rechts unten auf der Tür), aus der das ausführende Unternehmen hervorgeht ....
Aber ein derartiges Verhalten erlebt man ebenfalls von PKW- und Kleintransporter-Fahrern. Und aufgrund der wesentlich höheren Anzahl auf der Piste auch viel öfter. Wilst Du jetzt alle Fahrer einer bestimmten PKW-Marke ebenfalls als Rowdys hinstellen? *koppschüttel*
Nur weil ein Fahrer sich mal deneben benommen hat, gleich alle Fernbusfahrer in Sippenhaft nehmen, oder was soll das werden?