Bericht: Deutsche Bahn steigt aus dem Fernbusmarkt aus
Die Bahn überlässt Flixbus das Feld
Die Deutsche-Bahn-Tochter BerlinLinienBus plant, ihr Angebot weitgehend einzustellen. Nur ein kleiner Teil der Strecken wird mit dem konzerneigenen IC Bus weiter bedient.
Berlin - Die deutsche Bahn will sich aus dem hart umkämpften Fernbusmarkt zurückziehen. Laut einem Bericht des "Handelsblatts" wird die verlustreiche Konzerntochter BerlinLinienBus (BLB) fast alle ihre Strecken aufgeben. Nur ein kleiner Teil der Fahrten werde an den konzerneigenen IC Bus übertragen.
Mit dem Rückzug der Bahn würde der letzte große Konkurrent von Flixbus verschwinden. Der unangefochtene Marktführer hatten erst im August den Mitstreiter Postbus übernommen. Eine Bahnsprecherin sagte: "Die DB äußert sich nicht zu den Medienberichten und verweist auf eine offizielle Verlautbarung am Freitagmorgen."
Die Bahn hatte ihren Marktanteil auf dem Fernbusmarkt seit Anfang des Jahres von 9 auf 14 Prozent gesteigert, wie das Marktforschungsinstitut Iges erst kürzlich errechnet hatte. Für das Wachstum hatte fast ausschließlich BLB gesorgt. Allerdings hatte die Bahn bereits angekündigt, ihre Fernbus-Strategie im zweiten Halbjahr 2016 neu bewerten zu wollen. Der Druck unter den Wettbewerbern bleibe hoch, die Preise aber unverändert niedrig, hatte der Konzern zur Begründung erklärt.
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Quelle: dpa
Flixbus hat jetzt ein Monopol. Und wenn es jetzt nur noch einen Anbieter gibt, dann wird es mit den günstigen Preisen bald vorbei sein.
Die Bahn hat ja auch den Autoreisezug der ÖBB überlassen.
Die Bahn zieht sich aus allem zurück, wofür man schlank, effizient und kundenorientiert sein muss.
Ist halt noch eine Behörde.
Nein, wird es nicht.
Etwas steigen müssen die Preise - aber nicht viel. Da reden wir von 1-2€ je Fahrt.
Würde Flixbus richtig teuer werden, würden sie sich ruinieren.
Aktuell fahre ich gern mit Flixbus weil das Gesamtkonzept gut ist. Auf vielen Strecken nicht langsamer als die Bahn. Keine nervigen Umstiege, Sitzplatz, WLAN, Strom und komfortablere SItze. Dazu gibt es einen erheblich niedrigeren Preis.
Steigt aber der Preis wird der Fernbus uninteressant. Gerade auf Strecken auf denen die Bahn dann doch schneller ist. Die können ihre Preise da nicht einfach verdoppeln - da wechseln die Kunden wieder zur Bahn.
In dem SInne ist der Ausstieg der Bahn aus dem Fernbusgeschäft auch sinnvoll. Bislang machen sie einen Preiskampf mit Flixbus - und schaffen so unwirtschaftlich niedrige Preise die die Kunden aus ihren Zügen ziehen.
Ja, da muss man teilweise aufpassen und vergleichen. Es gibt auch Verbindungen, die teurer sind als die Bahn.
2015 Wien - Berlin bzw. Berlin - Wien EUR 22,00
2016 Wien - Berlin bzw. Berlin - Wien EUR 29,00
(Flixbus-Preise, 2015 genutzt, 2016 im Juli vor meinem Urlaub nur abgefragt)
Schon pikant, nach der Goldgräberstimmung 2013, als Dutzende Unternehmen wie Pilze aus dem Boden gesprossen kamen, nun Flixbus als alleinigen Herrscher auf dem Markt. War für mich persönlich aber nur eine Frage der Zeit, eine Strecke von Regensburg nach München für 5 Euro (mit Rabattcodes, die auf Capri Sonnen - Verpackungen verramscht wurden, teilweise sogar nur 2 Euro) kann sich einfach nicht rechnen.
Kannst du uns mal detailiert erläutern, wo sich hier die Monopolstellung manifestieren soll?
Schließlich steht die Fernbusbranche nach wie vor in Konkurrenz zum Schienenfernverkehr.
Fernbusse machen aufgrund von indirekter staatlicher Subventionierung auf Verbindungen, die in selber Zeit mit der Bahn gefahren werden können, keinen Sinn. Es gibt aber zum Beispiel auch Relationen die durchaus Sinn machen (und auch weiterhin von der DB bedient werden), wie zum Beispiel München - Zürich. Hier ist der Bus sogar schneller als der Zug. Das ist aber eher ein Armutszeugnis für die deutsche Infrastruktur.
Doch Fernbusse machen Sinn, solange die DB Preise an Gutverdienern und Geschäftsreisende ausgerichtet werden. Mut einer 4 köpfigen Familie ist man auf einem >300 km Trip mit dem ICE locker 400 Euro los (hin und zurück). Das kann natürlich auch Richtung 700 Euro gehen. Wie soll sich das bitte eine Geringverdiener Familie leisten? Das was die DB betreibt ist reinste Abzocke
...habe letztens für dIe Strecke Düsseldorf - FFM und zurück 160 Euro für den ICE gezahlt! Selbst fliegen kann günstiger sein. Und mit dem Auto kann ich die Reise 2 Mal antreten, Parkgebühren zahlen und einen Kaffe trinken. Am Ende ist selbst das billiger.
Offenbar hast Du Dich noch nicht sonderlich mit dem jeweiligem Preisniveau von bestimmten Strecken, jeweils für Bus und Zug, beschäftigt. Es bestehen nämlich teilweise Preisunterschiede von 400 %. Da ist nun als alleiniger Anbieter des schienenfreien öffentlichen Nicht - Nahverkehrs deutlich Luft nach oben.
Wien <-> Berlin und viele andere Verbindungen werden von der Bahn ebenso angeboten wie von mindestens 6 unterschiedlichen Fernbus-Anbietern.
Mit der selben Zeit ist das so eine Sache ... ich bin 1 × mit der Bahn gefahren, und da dauerte die Hinfahrt 10 Stunden (Bus 9 Stunden!) ... bei der Rückfahrt kamen mit 1½ Std. Verspätung 11½ Stunden raus, während ich beim Bus noch nie Verspätungen hatte. Im Gegenteil!
Kuriosum:
Die Deutsche Bahn zieht sich aus dem Markt (weitestgehend) zurück.
Die Österreichische Bundesbahn hat diesen Sommer den "HELLÖ"-Fernbus neu in den Markt eingebracht mit 27 neuen Bussen für den Anfang.
Natürlich ist da beim Preis deutlich Luft nach oben. Das habe ich ja auch nicht bestritten. Trotzdem ergibt sich daraus noch kein Monopol.
https://de.wikipedia.org/wiki/Monopol