Allianz fordert mehr Transparenz von E-Auto-Herstellern
Die Batterie als Unsicherheitsfaktor
Wertverlust? Akku-Entwicklung? Reparaturkosten? Einige Fragen ums Elektroauto sind ungeklärt. Auch, weil die Hersteller nicht transparent kommunizieren, sagt die Allianz.
München - Das ist die gute Nachricht: Hochspannung ist nicht brand-gefährlich. In einschlägigen Foren hält sich bisher hartnäckig das Gerücht, dass Elektrofahrzeuge schneller in Brand geraten - spektakuläre Internet-Videos in Flamme stehender Stromer nach Unfällen geben solchen Spekulationen stetige Nahrung.
Alles Unsinn, sagt Joachim Müller, Chef der Allianz-Versicherung. Seine Experten haben aktuelle Schadensfälle ausgewertet und stellten fest, dass bei straßenzugelassenen Elektro- und Hybridfahrzeugen kein erhöhtes Brandrisiko im Vergleich zu Fahrzeugen mit konventionellem Antrieb besteht. „E-Autos sind genauso sicher wie konventionell betriebene Modelle”, so das Ergebnis der Studie.
Wertverlust und Kapazitätsverlust
Ein schwer kalkulierbares Risiko stellen batteriebetriebene Fahrzeuge nach Auffassung der Allianz trotzdem dar. Für die Brieftasche. Der Grund sind die Akkus und ihre rasante technische Leistungsentwicklung. Die macht es schwierig, den Wertverlust eines aktuellen Stromers zu kalkulieren. Wer will schon morgen die Batterietechnik von heute kaufen? Nach den Allianz-Daten macht die Batterie etwa 30 Prozent des Fahrzeugpreises aus - ein erheblicher Faktor bei der Restwertentwicklung.
Ein weiteres Problem: Akkus verlieren während ihrer Lebenszeit an nutzbarer Kapazität und Leistung. Wie schnell der Abbau voranschreitet, ist jedoch unsicher. Kein Kunde, Versicherer oder Händler kann hier belastbare Aussagen treffen. Erlebnisberichte von Elektroauto-Fahrern, etwa in Internet-Foren, helfen nur bedingt. Ob ein Leistungsverlust von 20 Prozent innerhalb eines Jahres einen Einzelfall darstellt oder auf ein grundsätzliches Problem hindeutet, lässt sich kaum abschätzen.Die Versicherungs-Fachleute der Allianz fordern eine größere Transparenz, was die Leistungsdaten der Batterien anbelangt. Schließlich seien auch bei Verbrennungsmotoren solche Belege üblich. Damit kalkulieren die Versicherer zum Beispiel, wie viel Geld ein Benziner oder Diesel vor dem Schadensfall noch wert war. Die Assekuranz, aber auch Sachverständige und Autobesitzer, seien auf Informationen von den Autoherstellern angewiesen, um Leistung und Zustand der Batterie zu bewerten. „Es muss künftig möglich sein, anhand von Fahrzeug- und Nutzungsdaten den Zustand der Batterie zu bestimmen”, fordern die Münchener.
Weniger Unfälle aber teurere Schäden
Ein weiterer Problembereich sind die Unfälle. Zwar sind Elektrofahrzeuge auf deutschen Straßen um ein Viertel seltener in Unfälle verwickelt als Autos mit Verbrennungsmotor. Wenn es allerdings zum Schaden kommt, kostet der im Schnitt 25 Prozent mehr als bei einem Auto mit konventionellem Antrieb. Das liegt laut der Versicherung daran, „dass es noch Potenzial bei der Konstruktion gibt”. Insbesondere sollte auch hier die teure Batterie so eingebaut sein, dass sie nicht schon bei kleinen Unfällen aufwendig ausgetauscht werden muss.
Was den Stromer-Ausfall zusätzlich verteuert, sind zusätzliche Transportkosten. „Nicht jede Werkstatt ist fur die Reparatur eines E-Fahrzeugs optimal gerüstet”, so die Allianz. In Sachen Kosten, Transparenz und Reparatur steckt die Zukunftstechnologie also immer noch in den Kinderschuhen. Vielleicht ein zusätzlicher Grund, warum die Kunden beim Kauf von E-Autos so zurückhaltend sind.
Quelle: SP-X
Und wo ist jetzt das Problem?
weniger Unfälle, aber höhere Schäden. Dass muss die Allianz halt ausrechnen und auf die Versicherungskosten umlegen.
Die Akkus sind zwar bei einem Unfallschaden versichert - aber da ist doch irrelevant ober 80% oder 90% Kapazität hatte und wie er geladen war.
Aus meiner Sicht nur ein Versuch Daten zu bekommen
Süßer Artikel. Ich schreibe immer wieder gerne. Tesla gibt 8 Jahre Garantie bei unbegrenzter Laufleistung. BYD garantiert 4000 ladezyklen was rund 1.300.000 km bedeutet. Akkus werden alle 4 jahre 50% billiger. Ein austausch nach 10 oder 15 jahren (wenn überhaut) dürfte kein problem sein 😉. Wenn man wollte hätte man hier viel neutraler mit Fakten die Dinge belegen können. Will man wohl nicht. Macht aber nichts. Ist ja schön wenn der Herr von der Allianz unsicher ist. Ich empfehle ihm sich besser zu informieren 😊.
Ich denke, bei der Kaskoeinstufung ist das speziell für die Restwertberechnung bei wirtschaftlichen Totalschäden von Interesse. Abgenutzter Akku ist halt nicht das gleiche wie neuer Akku.
Der Akkutausch scheint aus Sicht des Verbrauchers logisch und machbar.
Nur wird es garantiert nach 10-15 Jahren genau diesen Typ Akku mit Komponentenschutz usw. vom Hersteller absichtlich nicht mehr geben.
Ich finde, es gibt da tatsächlich ein Transparenzproblem, dass man erst umständlich heraussuchen muss, ob ein Hersteller mit aktivem Temperaturmanagement, also z.B. Kühlern für die Batterie arbeitet, oder nicht. Das sollte besser werden.
Andererseits ist der oben zitierte Satz schon etwas Panikmache. Es kann auch kaum jemand abschätzen, ob eine Steuerkette bei einem Verbrenner reißt, wenn das Fahrzeug ein Jahr aus der kurzen Garantie ist... da finde ich die Garantie auf Batterien, die häufig 8 Jahre / 150.000 Kilometer beträgt o.ä. doch sehr vertrauenserweckend. Außerdem gibt es einige Teslas, die mit wesentlich mehr Kilometern noch um die 90% Kapazität haben.
Und wie ist der Verbrenner-Wiederverkaufswert 2025+, wenn es E-Autos mit den Super-Batterien gibt? Dieser Artikel hat mal wieder die Tendenz, Angst vor der Zukunft machen zu wollen.
Richtig. Ich weiß nicht wieso gleich in den ersten Kommentaren so draufgedroschen wird. Da sind manche ja direkt schon auf Abwehr-Modus. Vielleicht etwas dünnhäutig?
Nicht nur das. Wer soll die Akkus tauschen, und wie viele braucht man davon, und wo sollen die alle gelagert und aufgeladen werden?
Das ist der Kasko aber egal, die zahlt das nicht.
@e91phil
Ja genau, die Allianz hätte lieber bei einem Experten wie dir nachfragen sollen...
Akkus alle 4 Jahre 50% preiswerter und das auch ich Zukunft bei gestiegener Nachfrage und endlicher Rohstoffen?
Wie viele Fahrzeuge mit dieser Garantie bietet BYD nochmal in Europa an?
Und inwiefern interessiert diese Garantie bei einer unfallbedingten Restwert- und Reperaturkostenberechnung?
Die Versicherer (nicht nur die Allianz) brauchen eben Daten zu Kosten von Ersatzteilen, Verschleiß, Lebensdauer, Reparaturaufwand für eine realistische Tarifberechnung.
Oh wenn es passiert ,ein Umfall mit Folgen . Ist ein Auffahrunfall so wie ein normaler Unfall zusehen ? Eine Spannung fließt durch den Körper und die Säure ist auf einmal eine lebensbedrohliche Angelegenheit .
das Auto ist schon Schrott bevor der Abschleppwagen kommt . Ist die Batterie so sauber und schadet der Umwelt nicht ? Was ist mit dem Grundwasser wenn diese Batteriesäure ausläuft ? Eine Stromerzeugung ist kein Problem mehr ,wenn diese auch erzeugt werden kann . Doch eine Batterie ist eine Säurehaltige Einrichtung . Was für Träumer haben diese Eigenschaften als Elektroauto erfunden . Es gibt auch andere Antriebsarten die keine Batterien benötigen für eine Antriebsart der Räder . Hier sollte die Zukunft an einen Motor gekoppelt werden der Strom erzeugt um die Räder anzutreiben . Ein Verbrennungsmotor mit gleichbleibenden Schadstoff Ausstoß. Eine Umweltfreundliche Verbrennung mit Verstand . ich wundere mich immer wieder wenn die Leistung in KWh beschrieben wird ,eine Umsetzung der Zahlen mit eine Verwechselung der Leistungsangabe . Hier wird der Wasserstoffmotor keine Beachtung geschenkt und warum werden Brennstoffzellen nicht eingesetzt ,eine Zelle die mit Wasserstoff betrieben wird . Eine Notversorgung ist eine Batterie die nur Probleme macht wenn diese brennt .
Ich verstehe zwar den Rest des Kommentars nicht, aber auf die Frage warum keine Wasserstoff-Autos auf den Markt gebracht werden, kann ich eventuell etwas antworten:
Vor allem die Lagerung des Wasserstoffs stellt sich als problematisch dar, da er sehr flüchtig ist. Er diffundiert durch die meisten Materialien hindurch. Heißt im Alltag: Das Auto vollgetankt für 14 Tage abstellen (bspw. am Flughafen), und der Tank ist leer.
Aber auch die Lagerung an Tankstellen stellt sich als sehr kompliziert und aufwendig dar. Letztendlich ein Kostenfaktor.
Toyota verfolgt aktuell eine Technik mit Tanks aus Carbonfaserkunststoff. Aber selbst die trauen sich aktuell nicht ein Wasserstoffauto auf den freien Markt zu werfen. Es gibt eines, welches man nur leasen kann, und nach drei Jahren werden die von Toyota wieder zurückgenommen. Eine Art Erprobungsträger.
"Die Batterie als Unsicherheitsfaktor".
Die Allianz hätte gerne mehr Daten und geht ihrem Kerngeschäft der Risikobewertung nach.
Spannend 😉
Alleine die Tatsache, dass sich die Allianz so intensiv mit dem Thema beschäftigen muss sagt schon einiges aus. E-Autos (inkl. XY-Hybrid) werden eine gewichtige Rolle spielen.
Moin,
sollte es wirklich so weit kommen, dass Akkus günstig + austauschbar wäre, würde dies den Zusammenbruch der Autoindustrie bedeuten.
Viele der neuen Fahrzeuge fahren mit modernen Verbundwerkstoffen, rosten und gammel nicht. Technik ist wesentlich unkomplexer, weniger bewegen Teile etc.
Wenn ich den Akku alle 10 Jahre gegen einen neuen tausche, warum soll ich dann ein neues Auto kaufen. Das Argument "umweltfreundlicher" und "besseres Abgasverhalten" fällt ja komplett weg.
G
simmu
Du willst nicht wissen, was dann Fahrwerks- und Verschleißteile kosten 😆
Gerade das Fahrwerk wird aufgrund der hohen Gewichte von E-Autos einem höheren Verschleiß unterliegen.
Rosten/Gammeln schaffen auch moderne Fahrzeuge recht gut.
Und gerade Reparaturen im Bereich der Elektronik sind sehr kostenintensiv.