Autofahren und Pollenallergie im Frühjahr 2015

Die besten Tipps für die Pollensaison

verfasst am Tue Feb 24 18:15:59 CET 2015

Bald beginnt die Pollensaison: Heuschnupfen nervt und kann beim Autofahren richtig gefährlich werden. So schützen sich Allergiker vor üblen Niesattacken am Steuer.

Im Frühling fliegen die Pollen. Wer an Heuschnupfen leidet, muss bei Autofahren besondere Vorsicht walten lassen
Quelle: dpa/Picture Alliance

Mönchengladbach/Bonn – Allergien sind nicht nur lästig und nervig. Heuschnupfenattacken beim Autofahren können richtig gefährlich werden: „Niest ein Fahrer bei Tempo 80, fährt er rund 25 Meter mit geschlossenen Augen“, sagt Heike Behrbohm von der Deutschen Haut- und Allergiehilfe. Autofahrer, die unter Heuschnupfen leiden, sollten sich deshalb gut auf die bevorstehende Pollenflugsaison vorbereiten.

Besonders kritisch ist die Lüftung. Hier kommt es für Allergiker auf einen intakten Filter an - und es muss der richtige sein. „Es gibt im Prinzip zwei Arten von Pollenfiltern“, erklärt Christian Pflughaupt, Landesinnungsmeister des Kfz-Gewerbes in Rheinland-Pfalz. „Die einen bestehen nur aus einer Zellstoffschicht, die weitaus effektivere Sorte hat eine zusätzliche Aktivkohleschicht.“

Aktivkohlefilter helfen

Aktivkohlefilter kosten zwar je nach Automodell rund 15 bis 40 Euro mehr als reine Zellstofffilter. Aber für Allergiker lohnt sich der Aufpreis: „Hochwirksame Filter nehmen auch kleinste Pollen wie Maulbeerpollen auf“, erklärt Behrbohm. Allerdings setzt sich ein Pollenfilter mit der Zeit zu, er sollte daher einmal pro Jahr in einer Werkstatt überprüft und gegebenenfalls erneuert werden.

Anja Schwalfenberg vom Deutschen Allergie- und Asthmabund (DAAB) rät dagegen, den Filter auf jeden Fall jährlich zu erneuern. In der feuchten Herbst- und Winterzeit siedeln sich Bakterien und Schimmelpilze darauf an. Deshalb soll man beim Filterwechsel die Lüftungskanäle und den Verdampfer der Klimaanlage reinigen lassen.

Nach Angaben des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) kostet der Filterwechsel inklusive Arbeitslohn in der Regel unter 150 Euro, bei älteren Autos unter 70 Euro. Für Reinigung und Desinfektion der Klimaanlage kommen noch einmal um die 75 Euro dazu.

Regelmäßig aussaugen

Wenn trotz Vorsichtsmaßnahmen die Allergie am Steuer zuschlägt, empfehlen Experten: Im Notfall lieber das Auto stehen lassen
Quelle: dpa/Picture Alliance

Aber Pollen kommen nicht nur durch die Lüftung in den Wagen. Deshalb sollten Allergiker Fenster und Türen möglichst geschlossen halten und beim Losfahren die Klimaanlage erst einmal kurz auf Umluft stellen. Die Jacke, sagt Behrbohm, legt man am besten in den Kofferraum. Daran haften oft Allergieauslöser.

Außerdem sollte das Auto während der Pollensaison öfter gewaschen und - noch wichtiger - regelmäßig von innen geputzt und gesaugt werden. Dabei werden alle Oberflächen feucht gewischt und die Teppiche mit einem Staubsauger gereinigt. Ledersitze sind unempfindlicher als Stoffbezüge, wenn es um anhaftende Pollen geht.

Medikamente

Unterstützend raten die Experten zu Medikamenten gegen die Allergie. „Verwenden Sie Antihistaminika mit modernen Wirkstoffen, die nicht müde machen oder die Fahrtauglichkeit anderweitig beeinträchtigen“, betont Schwalfenberg.

Treten unterwegs Beschwerden auf, muss allerdings die Wirkung abgewartet werden: „Fahren Sie erst bei guter Besserung der Symptome weiter.“ Und die DAAB-Sprecherin hat noch einen Tipp parat: „Allergiker können sehr lichtempfindlich sein - dann gehört eine Sonnenbrille ins Auto.“

Wegen der milden Temperaturen wird die Pollensaison 2015 früh beginnen. Bei extremem Pollenflug lassen Allergiker ihr Auto im Notfall stehen oder lassen sich fahren, raten Behrbohm und Schwalfenberg. Asthmatiker müssen an Notfallset und Allergiepass denken.

Übrigens: Im Motorrad-Forum haben MOTOR-TALKer Tipps für Biker mit Heuschnupfen gesammelt.

 

Quelle: dpa