Motorrad News
Die Deutschen kaufen immer weniger Motorräder
Im August 2010 wurden insgesamt 9.531 Motorräder in Deutschland zugelassen. Das entspricht einem Rückgang von 9,4 Prozent gegen über dem Vergleichsmonat des Vorjahres, was angesichts des sehr warmen Juli eher erstaunt.
Damit bestätigt sich ein schon länger feststellbarer Trend: Der Motorrad-Markt befindet sich insgesamt in einem Schrumpfungsprozess. Besonders betroffen war nach Angaben des Industrieverbands Motorrad (IVM) die 125er-Klasse: 1053 neu zugelassene Leichtkrafträder sind 17,2 Prozent weniger als im Vorjahresmonat, und die 2149 verkauften Leichtkraftroller bedeuten einen Rückgang um 17,9 Prozent.Kleine Hersteller profitieren dennoch
Im Zeitraum Januar bis August 2010 wurden in Deutschland insgesamt über 11.000 Motorräder weniger verkauft als im gleichen Zeitraum des Jahres 2009. Das bedeutet, dass fast 10 Prozent weniger Motorräder gekauft wurden als im Vorjahr. Am wenigsten betroffen davon waren kleine Hersteller: Firmen wie Gas, Beta, Derbi, Rieju oder Malaguti konnten sogar leichte Zuwächse verbuchen. Bei den großen Herstellern verloren alle, mit Ausnahme von BMW, Ducati, Harley-Davidson und Kymco.
Spitzenreiter BMW R 1200 GS
Deutschlands meistverkauftes Motorrad 2010 ist wie in den Vorjahren die BMW R 1200 GS mit 4.880 Stück seit Jahresbeginn. In deutlichem Abstand folgen dahinter Yamaha Xj6 mit 1.962 Stück und die Kawasaki ER-6n mit 1.894 Zulassungen. Bei Kraftrollern verkaufte sich der Piaggio MP3-400 mit 1.441 Exemplaren knapp besser als die Vespa GTS-300 Super, von der 1.416 Stück abgesetzt wurden.
Die Yamaha YZF-R 125 ist mit 1.460 neu zugelassenen Fahrzeugen Deutschlands erfolgreichste Leichtkraftrad 2010. Es folgen die Honda CBF 125 M (945 Zulassungen) und die Yamaha WR 125 (891 Stück).
Von Bert Schulzki
Quelle: MOTOR-TALK
Das könnte auch an der Abwrackprämie liegen, da viele ihren alten Zweitwagen gegen einen neuen getauscht haben und somit das Budget für ein neues Krad momentan nicht vorhanden ist.
... wird wohl eher daran liegen das man sich aus finanziellen Gründen "nur" den Auzoführerschein erkauft.
Wenn Du irgendwo das Bike hinstellst, dann schauen alle (kleine und große Leute) auf den Ofen. Den schicken 5er BMW schaut dann keiner mehr an. Ganz klar, hier zeigt sich ein finanzielles Problem.
Ich hab den Motorradlappen gemacht, wo man's als Normalverdiener sich noch leisten konnte ... heute könnte/wollte ich mir das auch nicht mehr gönnen.
Eigentlich ist das ganz schön schade, Motorradfahren ist einfach cool. Gerade die 125er Yamaha iat ein echter Feger, oh je nur 1400x verkauft ... ein Jammer. 🙄
Klugscheißermodus on:
- Das MP3-400 ist kein Motorrad, sondern ein PKW-offen. Deswegen verkauft sich das Dingen ja auch sehr gut (trotz des hohen Preises). Fährt wie ein Motorrad, braucht aber nur die PKW-Fleppe.
- Gas heißt Gas Gas.
Klugscheißermodus off 😆
Zum Thema:
Öhmm, ja, in einer schrumpfenden Gesellschaft mit immer weniger Nachwux ist der Markt nun mal ein schrumpfender, tendenziell.
Hinzu kommt, dass die Motorräder heutzutage eher wenig gefahren werden und auch bei leidlicher Pflege locker 20 Jahre halten.
Der Gebrauchtmarkt wird laufend mit wenig gefahrenen Maschinen aus altersbedingter Hobbyaufgabe beschickt und die neuen Motorräder entwickeln sich analog zu den Autos mehr und mehr zu fahrenden Computern. Das ist nicht unbedingt das, was die eher konservative Zielgruppe so wünscht.
Wer fuhr noch vor 30 Jahren Motorrad? Einige Leute im Alter zwischen 20 und 30!
Wer kann es sich heute noch leisten? Die Generation 50+.....ist leider so, wenn auch ein bisschen überspitzt formuliert.
Wenn man für den Motorrad Lappen schon 1000+ hinlegen muss ist das einfach verdammt viel Geld, gibt ja kein Motorrad dazu...😉
Ich glaube eher nicht, dass der Rückgang der motorradfahrenden Klientel an der schrumpfenden Gesellschaft liegt, eher ist es mittlerweile ein sehr hoher Kostenfaktor der viele abhält, sofern es sich um den Einstieg mit einem neuen Bike handelt - früher ging das einfacher.
Aber auch ein gebrauchtes Bike einfach nur instand zu halten ist mittlerweile sofern man nicht selbst schrauben kann sehr teuer. Dabei halte ich die Kosten für die Instandhaltung zwischen neuer und gebrauchter Maschine für ziemlich gleich. Alles in allem spazieren doch die Kosten für FS, Anschaffung des Bike, Klamotten, Wartungs- und Reparaturkosten sowie Spritkosten ziemlich in die Höhe. Über einen weiteren Rückgang der motorradfahrenden Klientel würde ich mich jedenfalls nicht wundern.
Dazu kommt natürlich das, was hier zuletzt angeführt wurde, "fahrende Computer". So schön, wie manche von denen natürlich fahren, so aufregend und kompliziert ist es damit irgendwo in der Wildnis stehen zu bleiben. Und genauso aufregend finde ich es wenn dann jemand mit dem Laptop kommt, aber auch schon einen Abschleppwagen dabei hat.......Selbsthilfe war einmal.😆
Ich denke eher, Motorradfahren wandelt sich mehr und mehr zum Luxus, den sich viele nicht mehr leisten können oder wollen. Ob nun der Führerschein da ist oder nicht, spielt m.E. eine untergeordnete Rolle. Wenn jemand wirklich Motorradfahren will, kommts wohl neben dem Motorrad und der notwendigen Ausstattung auch nicht mehr auf die 1500 Euro für den Lappen drauf an.
ich seh den Hauptgrund in den hohen FS Kosten .
Ich glaube in der Regel gilt ,wer gewisses Interesse am MotorradFS hat und diesen aber mit 18 Jahren nicht zusammen mit dem AFS macht , der wird den MFS nie machen, denn die Fahrschule ist kein Spaß ,bis auf den Praktischen Unterricht vielleicht, und vor allem aber muss der Theorieunterricht erneut besucht werden mit anschließender Theorieprüfung ,was den MFS unnötig teuer macht und Zeit kostet, die wenige bereit sind aufzubringen.
Eine sinkende Anzahl von MotorradFS Besitzern ist gleich weniger potentielle Käufer und damit sinkende Verkaufszahlen.
Desweiteren könnte man die Beschränkung auf 34PS auch mal auf 60PS anheben um den Anreiz für die unter 25 Jährigen ,den MFS zu machen, zu erhöhen.
Der steigende Anteil an Elektronik in neuen Motorrädern wäre für mich übrigens kein Grund mir kein Neues zu kaufen . Das Gegenteil ist der Fall ,nur die voranschreitende Entwicklung stellt für mich ein Kaufanreiz dar,
nur fehlt leider das nötige Geld dazu...
Im gesamtem Motorradfahrenden Freundes- und Bekanntenkreis habe ich nur noch folgende Leute:
- Alter 40-50
- Immer mehr Bikes pro Fahrer (ich habe 6 Stück, und kenne aber Leute die haben wesentlich mehr Bikes in der Halle stehen!)
- Kein Mensch bringt seine Bikes noch zu Werkstätten. És wird selbst geschraubt, oder man lässt gute Bekannte schrauben...
- Nur noch gute Gebrauchte & Oldies - die bekommt man hinterhergeschmissen!
Ich nur EINEN einzigen "Jungspund", der mit 21 den offenen FS gemacht hat, und sich eine gebrauchte Kawa Z750 gekauft hat (in Top Zustand).
Es gibt zwar den Ein oder Anderen, der alle 2 Jahre ein niegelnageleneues Motorrad kauft (oft von BMW)... Aber die Kisten werden dann so gut wie kaum gefahren, 1000km max. pro Saison...
Wer als "Anfänger" ein neues Motorrad kauft, ist selbst schuld. Man bekommt für Peanuts kaum gefahrene Traummotorräder...
Klasse 1 und 3 kosteten damals nicht mal 800DM in der Summe, heute kostet es für beide Klassen zusammen incl. aller Pflichtstunden nicht unter 2800Euro, ohne das man dann einen PKW mit Anhänger fahren, ohne das man gleich ein "echtes" Motorrad fahren darf, nach Ablauf der "Probezeit" könnte man seinen Führerschein erweitern, um die Beschränkung aufzuheben...
Irgendwie verständlich, das im Gegensatz zu damals die Jugend erstmal auf den Motorradführerschein oder das Motorrad verzichtet, so billig wie zu unserer Zeit ist der ganze Spass nicht mehr.
Meist kommt erstmal ein vernünftiges Auto in Frage...
Weniger Motorräder vielleicht aber immer mehr Harleys .😊
Ich sehe das bei meinen Freunden im gleichen Alter (25-30)
Natürlich haben manche kein Geld für so ein teures Hobby, aber es gibt auch genug die das Geld hätten aber trotz interesse trotzdem keins kaufen.
Das hat folgende Gründe:
1. Viele Eltern finanzieren den (Auto) Führerschein. Die Eltern haben aber Angst um ihre Kinder und darum dürfen sie den Motorradführerschein nicht machen. Später hat man einfach keine Lust oder Zeit den Führerschein nachzuholen.
2. Es gibt verdammt viele Hobbys die einfach mehr "IN" sind als Mopedfahren und auch sehr teuer sind, dazu zählen: Surfen, Kiting, im Winter Snowboard fahren, Tauchen oder weit und lange verreisen (nach dem motto:so lange man noch jung und unabhängig ist) (Neuseeland, USA, Australien etc). Dann bleibt natürlich kein Geld mehr über.
Dazu sind die meisten Mopedfahrer in dem Alter von den eigenen Eltern. Also 40-60. Das ist auch nicht so besonders "cool". Mich stört es nicht, eher im Gegenteil, man kommt auch mal mit einer anderen Generationen ins Gespräch, aber viele mögen das halt nicht.
ach Quatsch, Motorradfahren ist so billig wie nie.
Vor 20 oder 30 Jahren kostete eine 750er noch 900,-- Mark Versicherung. Meine BMW kostet mit Saisonkennzeichen von 05-10 jetzt 32,-- Euro.
Und wer sich eine relativ alte Maschine kauft , muss praktisch keinen Wertverlust befürchten.
Ich finde den Trend dennoch gut, denn es bedeutet weniger Lärm und weniger Abgase aus den meistens katlosen Motoren.
Wenn ich unterwegs bin, fällt auf, dass es immer weniger Motorradraser gibt. Die meisten tuckern gemütlich mit 80 über die Landstraße.
Die Unfalltoten unter den Mootrradfahrern haben bestimmt auch extrem abgenommen.
? Mein Motorrad ist serienmäßig und wirklich nicht laut. Es hat einen Katalysator und verbraucht 5 Liter. Diese Argumente könnte man durch Gesetze ausgrenzen. Viele "Autofahrer" sehen und hören nur diese Knallkisten ... lasst Euch gesagt sein das das nicht der Motorradfahrer schlechthin ist. Es gibt viel mehr 100PS Wanderdühnenautos mit Sportauspuffanlagen, die durch rüpelhafte Fahrweise Verbräuche von 10 Litern erreichen. Also Automotor kalt und voll auf's Gas, da geht kein Kat an!
Weniger Motorräder bedeutet weniger Fun, der Trend zu einem halblebendigen Deutschland. 🙁
Die ist ja mal voll geil 😱 😆