GM und Ford kündigen Elektroautos an
Die großen US-Autobauer wollen elektrifizieren
Elektroautos für den Massenmarkt: Die beiden Autoriesen General Motors und Ford erklären ihre Pläne für die elektrische Zukunft. Tesla kämpft derweil mit dem Model 3.
Detroit/Palo Alto - Die Autoriesen General Motors (GM) und Ford setzen auf Strom. US-Marktführer GM will sein Angebot an Elektroautos kräftig ausbauen. Bereits in den nächsten anderthalb Jahren würden zwei weitere vollelektrische Modelle vorgestellt, kündigte der Konzern am Montag (Ortszeit) in Detroit an. Auch Ford drückt beim Thema E-Mobilität aufs Tempo.
„General Motors glaubt an die vollelektrische Zukunft", verkündete GM-Manager Mark Reuss. Zwei neue Stromer, die auf GMs aktuellem E-Auto Chevrolet Bolt EV aufbauen, sollen in den nächsten 18 Monaten präsentiert werden. Es handele sich dabei aber nur um die ersten zwei von mindestens 20 neuen E-Modellen, die der Hersteller bis 2023 auf den Markt bringen wolle.
Der E-Antrieb werde sich zwar nicht „über Nacht" durchsetzen, sagte Reuss. Doch man sehe sich verpflichtet, Gebrauch und Akzeptanz der Technologie kompromisslos im Sinne der Kundenbedürfnisse voranzutreiben. Der größte US-Autohersteller will auf dem Weg zur Elektrifizierung zweigleisig fahren und beim Antrieb neben Batterien auch auf Wasserstoff-Brennstoffzellen setzen.
Ford gründet "Team Edison"
Ford, die Nummer zwei im US-Automarkt, gab fast zeitgleich bekannt, ebenfalls die Anstrengungen in Sachen Elektromobilität zu intensivieren. Das Unternehmen habe am Hauptsitz in der US-Autometropole Detroit das „Team Edison" aufgestellt, das sich in den nächsten Jahren um Investitionen in E-Autos kümmern und Partnerschaften mit Zulieferern und anderen Firmen in diesem Bereich erkunden solle. Am Dienstag will Ford-Chef Jim Hackett seine Strategie bei einer Konferenz in New York konkretisieren.
Bei Anlegern kamen die Nachrichten gut an - die GM-Aktie legte um gut vier Prozent zu, Ford schaffte ein Plus von einem Prozent. Beim E-Auto-Vorreiter Tesla hingegen lief es weniger rund. Im dritten Quartal wurden die Produktionsziele für den ersten Mittelklassewagen Model 3 klar verfehlt. Von dem E-Auto, für das es zahlreiche Vorbestellungen gibt, wurden lediglich 260 Stück gefertigt.
Tesla: Probleme beim Produktionsanlauf des Model 3
Dabei hatte Tesla Anfang August noch mehr als 1.500 Model 3 als Quartalsziel ausgegeben und erklärt, die Fertigung des Wagens bis Ende des Jahres auf 5.000 Stück pro Woche hochfahren zu wollen. Dass das Quartalsergebnis nun erheblich geringer ausfiel, begründete Tesla lediglich mit „Produktionsengpässen" und betonte, es gebe keine grundsätzlichen Probleme mit der Fertigungs- und Lieferkette.
Insgesamt stellte Tesla im abgelaufenen Quartal 25.336 Fahrzeuge her und lieferte 26.150 aus. Beim Absatz entspricht das einem Anstieg von 4,5 Prozent verglichen mit dem Vorjahreszeitraum. Nachbörslich fiel die Tesla-Aktie um 1,6 Prozent. Der Siegeszug an der Börse scheint damit vorerst beendet. Dort hatte Tesla GM in diesem Jahr - trotz roter Zahlen und überschaubarer Produktion - zwischenzeitlich sogar schon den Rang abgelaufen. Nun steigen die Zweifel an Musks Plänen.
Mit einem Börsenwert von gut 61 Milliarden Dollar steht GM aktuell wieder deutlich vor Tesla. Anleger deuten die Offensive des Marktführers offenbar als Gefahr für das Model 3, mit dem Musks Unternehmen nach Erfolgen in der Luxus-Nische den Massenmarkt erobern will. Sollten GM und Ford ernsthaft dagegenhalten, könnte es für Tesla eng werden - denn was Gewinne, Erlöse und Verkäufe angeht, liegen zwischen den Urgesteinen der US-Autoindustrie und dem aufstrebenden Neuling aus dem Silicon Valley noch immer Welten.
Quelle: dpa
Das mit dem Model 3 ist schon sehr enttäuschend.
Das mit dem Volt/Ampera E aber auch 😉
Bei Ford klingt es nach Ankündigung, bei GM nach "der Plan ist fertig - muss nur noch zusammengeschraubt werden"
Aber wenn ich die Wahl zwischen einem GM, Ford, was auch immer und einem Tesla hätte, würde ich derzeit den Tesla wählen. Die haben halt die Ladeinfrastruktur.
Der Anstieg der Energiepreise ist derzeit und mittelfristig höchst unwahrscheinlich. Außer vielleicht die beiden "Raketen-
Männer-Experten" spielen nicht schön.Solange es läuft wie im Moment, kann man in den USA vollausgestattete Fullsize-SUVs und Pickups für 40.000 $ verkaufen und macht noch immer 5.000 $ Gewinn.
Für die Nischenmärkte war der Tesla Model S als Vorreiter ideal. Für den Massenmarkt war das E-Auto noch zu teuer und - welch Wunder - auch wenn es immer behauptet wurde, so ganz geschlafen hat die Konkurrenz nicht, nur fleißig mitgenommen was möglich ist (und tut dies auch weiterhin, mit Verbrennern).
Im Gegensatz zu vielen anderen weiß ich jedoch, dass Tesla im Moment sehr viel investiert und eben deshalb rote Zahlen schreibt.
Aber selbst ganze Volkswirtschaften sparen das Geld lieber weg, als jetzt, in die Zukunft (Infrastruktur, Bildung) zu investieren. Jeder wie er will.
Das Dilemma mit dem Volt ist viel schlimmer,schließlich wird hier rumgetönt,das die alteingesessenen Autohersteller für Tesla zur Gefahr im Massenmarkt werden könnten.....
Wie sie das schaffen wollen,wenn sie noch nichtmal den Volt verkauft bekommen,ist mir schleierhaft....die haben doch angeblich so viel Erfahrung......wird jedenfalls behauptet.....ich seh nix davon.....
Ich hoffe das Tesla diese "Produktionsengpässe" in den Griff bekommt.Ansonsten sind die Medien die ersten,die lauthals schreien,das haben sie ja vorhergesehen....und das wäre der einzige Grund,das es für Tesla engwerden könnte......denn sie haben produkttechnisch in meinen Augen das bessere Angebot/Paket für den Massenmarkt.
Nicht nur ein Auto,sondern eine gesamte Infrastruktur um dieses Auto herum (Nein,ich meine keine Werkstätten,wo man die"ständigen" Defekte reparieren muß....),Hard- UND Software!
Hat sonst weltweit kein anderer Hersteller.....immer noch nicht.....
Greetz
Cap
Die bittere Realität ist, dass es keine echte Nachfrage nach eAutos gibt. Es ist und bleibt ein Nischenmarkt für Early Adopters und stark subventionierte Märkte.
Tesla soll mal die halbe Mio. Vorbestellungen abarbeiten und dann schauen wir weiter. Angeblich kommen selbst jetzt noch mehr neue Reservierungen rein, als auf der anderen Seite storniert werden.
Ja so ist das mit Tesla und ähnlichen wirtschaftlichen Unternehmungen wenn die Realität dazwischen funkt. Der Grat zwischen visionärem Vorbild und unverantwortlichem Sprüchemacher ist verdammt schmal.
Tesla lag zumindest mit dem Grundkonzept richtig. Zuerst im Luxussegment, wo der Preis nicht die ausschlaggebende Rolle spielt, anfangen und eine attraktive Vision der Zukunft den Menschen näher bringen. Neue Technik ist am Anfang immer teuer und passt nicht gut zur Brot und Butterklasse.
260 Autos in 3 Monaten ist allerdings sehr enttäuschend.
Ich hab das mal korrigiert. Den Volt (edit: und den Bolt, auf den ich mich eigentlich bezog) kannst du bei jedem Chevrolet-Händler in den USA probefahren und gleich mitnehmen, die haben genug Fahrzeuge. Der Ampera-E Mangel in Europa ist eine völlig andere Geschichte.
Den Volt (II) und den Bolt (=Ampera-e) bekommt man dort entsprechend.
Wo hingegen letzterer hierzulande "künstlich verknappt" wird...
Das mag im Moment richtig sein, aber als gut informierter, technisch interessierter, weltoffener Mensch sollte man in der Lage sein die Potentiale der auf uns zukommenden Veränderungen richtig einzuschätzen. Da muß man einfach erkennen das Elektroautos potentiell CO2-Neutral, sparsamer, sauberer, leiser, komfortabler, wartungsärmer und billiger zu produzieren sein werden als Verbrenner. Ausserdem ist es ein Trend der bereits im Weltmarkt angekommen ist. Es werden riesige Summen in die Erforschung und Produktion von Batterien gesteckt. Die Investoren machen das nicht zum Spaß sondern deshalb weil sie überzeugt sind in Zukunft damit grosse Gewinne zu machen. Es ist nur noch eine Frage von wenigen Jahren bis der Weltmarkt in Richtung E-Mobilität kippt und die Verbrenner neben Dampfloks im Technikmuseum ihre letzte Ruhestätte finden.
Also eines kann man sich sicher sein. Das was Tesla bisher angeboten hat, mit seinem Model S und Model X, ist schon was ganz besonderes. An die Reichweite und Ladegeschwindigkeit kommt fast kein anderer ran. Dazu hat man ein eigene Infrastruktur für die Ladestationen wo Fahrer des Model S kostenlos laden können. Dies geschieht alles mit Solarstrom. Fehlerbehebungen macht man meist über Nacht durch Softwareupdates. Und man ist nicht auf sehr viele Zulieferer angewiesen, da Elon Musk sehr viel Wert auf Eigenentwicklung legt. Dementsprechend schnell kann man Fehler beheben. Elon Musk hat immer sehr viel versprochen und hat wirklich immer geliefert. Nur oft mit zeitlicher Verspätung. Egal ob bei Tesla oder Space X. Und man kann sich sicher sein das er auch mit dem Model 3 das abliefern wird, was er angekündigt hat. Und Tesla entwickelt und versorgt zum Beispiel auch Daimler mit Technik für Elektrofahrzeuge. Tesla ist eben viel weiter als alle anderen.
das nennt man auch Bananensoftware
lieber über nacht die software updaten lassen, als extra wegen rückruf zur werke fahren müssen. 😉