Fiat Chrysler: Elektrifizierung ab 2019
Die Hälfte aller FCA-Autos fährt bald mit Strom
Maserati beginnt, die übrigen Marken folgen: Mehr als die Hälfte des Fiat-Chrysler-Programms fährt bis 2022 mit Strom. Das macht die Autos teurer, sagt CEO Marchionne.
Detroit - Bisher hat sich Fiat Chrysler (FCA) beim Thema Elektrifizierung auf das Notwendige beschränkt. In den USA bietet der Konzern aktuell eine Plug-in-Hybrid-Version des Chrysler Pacifica sowie einen elektrischen Fiat 500 an. In Zukunft wird mehr Strom notwendig werden. Deshalb werde der Konzern bis 2022 mehr als die Hälfte seines Programms elektrifizieren, sagte CEO Sergio Marchionne in einem Telefonat mit Journalisten und Analysten.
Die Speerspitze der Elektrifizierung soll dabei die Premium-Marke Maserati bilden. Ab 2019 will der Konzern im großen Stil Strom in die Antriebsstränge der Marke mit dem Dreizack einbauen. Alle neue Maserati-Modelle werden ab diesem Jahr eine Hybridisierung oder einen vollelektrischen Antrieb bekommen, so Marchionne.
"Elektrifizierung ist unausweichlich"
Für Marchionne ist es vor allem die Krise des Dieselmotors, die diesen Schritt notwendig macht: „Was dieses Thema unumgänglich macht, ist das Schicksal des Diesels, vor allem in Europa.“, zitiert „Automotive News“ den Manager. „Eine Elektrifizierung von Benzinmotoren ist unausweichlich“.
Nach wie vor wirkt der Fiat-Boss nicht besonders begeistert von der Perspektive. Die neue Technik werde zu einem großen Preisanstieg in den Jahren 2021 und 2022 führen, sagte er. Die Produktionskosten von Elektro-Komponenten würden nicht schnell genug sinken, um dies vermeiden zu können.
Das erklärt, warum Maserati im Konzern die Vorreiterrolle spielen soll: Die Kunden der Marke sind zahlungskräftig und dürften deutlich weniger sensibel auf höhere Preise reagieren als die Käufer von Fiat Panda oder 500. Mit vollelektrischen Maserati will der FCA-Konzern auch dem kalifornischen Anbieter Tesla die Stirn bieten.
Einen neuen Fünf-Jahres-Plan, der die Ausrichtung in Richtung Strom detailliert, will der Konzern Anfang 2018 vorstellen. Aktuell exektuiert der Konzern seinen 2014 vorgestellten Plan bis 2018.
Quelle: Automotive News Europe
Der Marchionne soll keine ScheXXe reden, die Batteriepreise sind im Sinkflug und auch sonst kann beim E-Auto nichts teuere sein als beim Verbrenner, eher im Gegenteil ...
Der "Dieselskandal" wird FCA auch noch einholen, da hilft das gute Reden über zukünftige Pläne auch nicht weiter.
Er sagt ja, daß diese Preise sinken, aber eben nicht schnell genug, um Preissteigerungen zu verhindern.
Man kann auch ohne Fäkalausdrücke auskommen, um festzustellen, dass ein Hybrid-Benziner derzeit wohl kaum zum Preis eines reinen Benziners zu produzieren und zu verkaufen ist. Es geht hier nicht allein um die Umstellung auf reinen Elektroantrieb. Auch da ist derzeit ein gleichwertiges Elektroauto zum Preis eines Diesels und Benziners nicht zu haben. Das wird sich bis 2019 auch nicht signifikant ändern.
Ich wüsste nicht, was an der Aussage Marchionnes zu kritisieren sein sollte.
Grüße vom Ostelch
..............aber erst nach 22 Minuten 😆
Korrekt. Zumal es ja auch mitunter auch so ist, dass die höhere Nachfrage den Preis schnell regulieren kann.
Und bei dem jetzt zu erwartenden EV-Hype, schon mal wegen China, ist das nicht auszuschließen, eher im Gegenteil.
An die beiden Vorredner:
Einfach den Geifer abwischen, und cool bleiben.
Denn Marchionne mag vieles sein, ein Schwätzer ist er jedoch nicht.
Er wurde bspw. fast ausgelacht, weil der die US-Sedans (Dart und 200er) schon länger auslaufen lässt.
Jetzt wurde bekannt, dass Ford über eine Einstellung des Taurus (!!!, das ist so wie bei uns der Golf) nachdenkt, und GM über Dasselbe bei CT6 und XTS.
Außerdem produziert Ford den Focus für US künftig in China.
Dazu könnte man noch mehrere Beispiele bringen, und man tut gut daran, den Mann zumindest in Zügen ernstzunehmen.
Ob das Dieselgate irgendjemanden einholen WIRD, bleibt abzuwarten.
In Amerika werden die 2 "Trucks" den 3.0D jedenfalls wieder verkaufen, und was all die Klagen in Europa bewirken, wird man ebenfalls sehen. Bei dem Präzendenzfall VW mit den hier so hohen Strafen sollte das keine große Sache sein, selbst WENN sich die FCA-Lösung als Betrug herausstellen sollte.
Und das ist längst noch nicht fix.
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Zum Thema:
Dass die halbe FCA-Palette elektrisch FAHREN wird, ist so nicht ganz richtig.
Man wird annähernd die halbe Palette ELEKTRIFIZIEREN, da sind dann aber auch Lösungen dabei, die eben nur unterstützend operieren.
Nötig ist das schon wegen der ab 2021 geltenden 41mpg-Grenze (5.8L), deren Überschreitung sehr teuer werden kann (man muss dann CO2-Zertifikate von anderen zukaufen). Und FCA ist dort wohl der größte V8-Anbieter.
So wird bspw. auch die neue Pickup-Generation ab Ende dieses Jahres einige 48V-Varianten erhalten. Der Pacifica erhält einen E-CUV-Bruder auf gleicher Basis im nächsten Jahr.
In China kommt der mit dem baugleiche Jeep Yuntu ab Ende 17. Dann noch Hybride beim Levante, beim kommenden Alfa "Castello" (E-SUV ab 2018) und später noch beiter.
In Europa wird es einen neuen City-Stromer geben (vermutl. 500, auch global), und dazu das 48V-System bei allen Kleinsten und Kleinen statt der Diesel.
Das wird in den darauffolgenden Jahren natürlich noch ausgeweitet, maximal wird es aber knapp die halbe Palette sein, die in irgendeiner Form Strom als Antriebshilfe nutzt.
Das 2. Alternativ-Standbein bleibt aber auch weiterhin ganz klar das Gas. FCA ist der größte Gasanbieter in Europa, und wird das künftig noch weiter ausbauen, vor allem in Richtung Biogas. Und das ist eine wirklich saubere und preiswerte Alternative.
Wen meinst du? Mich ja wohl nicht.
Grüße vom Ostelch
Natürlich nicht.
Gemeint sind die beiden user VOR der userin, die ich zitierte (meehster), also user Wein4tler und heezy.
Für mich klingt das eher nach Ratlosigkeit und Panik, da der Konzern punkto E-Autos bisher vollkommen versagt hat!
Warum versagt? Die haben doch die Technologie.
Das mag für dich so klingen, vermutlich weil du dich mit FCA einfach zu wenig beschäftigst, es ist aber bei weitem nicht so, wie du das darzustellen versuchst.
Hr. Tolkdorf hat ja nicht grundlos den noch aktuellen Fahrplan verlinkt, und dort ist bereits ein Maserai-EV und andere Stromer enthalten.
Dass man bei FCA mit dem bisher sehr oft beschränkten und knappen Budget weit Besseres tun konnte als quasi Nsichenmodelle zu bringen, bspw. die vernachlässigten Märkte beleben, neue Märkte betreten/erobern, Alfa Relaunchen, Schulden zurückzahlen und dgl. mehr, ist aber auch klar und richtig.
In Europa ist FCA besonders bei den Kleinen stark, und da sieht´s 1-5/17 so aus, dass außer der Zoe quasi nichts wirklich geht. Der e-Up mal zum Vergleich kam auf sensationelle 2k6 Einheiten, was ca. 6k übers Jahr sein werden, 6.000 Stk. im ganzen Jahr in ganz Europa!
Offensichtlich ist Marchionne dann doch nicht ganz so ratlos und panisch...
Der e-Up wird von VW über den Preis künstlich unattraktiv gemacht. Und darüber, dass sie es bei den alten Zellen belassen 25 Ah, obwohl sie längst 37 Ah und 50 Ah verfügbar haben. Sowas nennt sich dann "Produktstrategie".
Und aktueller Star bei den Kleinen: Smart Fortwo electric drive und Forfour electric. Siehe Anträge bei der Umweltprämie (monatliche Steigerungsraten ausrechnen!). Auch BMW i3 gehen da ganz gut, trotz hohem Preis.
Gut. Sehr gut, ja eigentlich sogar fantastisch.
Noch weit besser aber, als ein Modell zu entwicklen und Werbung dafür zu machen und vieles, vieles mehr, nur um es letztlich absichtlich so "ungünstig" zu positionieren, dass es man dann doch nicht (kaum) verkauft, ist es allerdings, sich ein solche Gewürge einige Zeit zu verkneifen, das Ganze gut durchzudenken und dann, wenn auch etwas später, eine vernünftige Lösung zu bringen, von der man zumindest sagen kann, man habe alles versucht, sie auch zu verkaufen.
Mag ne seltsame Denke sein, ist imho aber eine wirtschaftlich sehr sinnvolle.
FCA wird den heute quasi nur als Notlösung verfügbaren 500e (primär für Kalifornien) komplett neu auflegen, global vertreiben und das Modell so realisieren und einpreisen, dass er dann auch entsprechend geht.
Das wären imho (Achtung, nur meine Sicht) und mit der Zoe als Maßstab weit unter 20k (Förderung bereits abgerechnet, Akkus extra, wie Renault), bis vll. sogar in die 15k-Gegend.
BTW: Wo genau ist denn der tiefere Sinn für das von dir beschriebene Verhalten VWs? Ich denke doch, dass VW noch immer maßgeblich davon lebt, Autos zu VERKAUFEN, oder hab ich das was übersehen...machen sie jetzt in Würsten...?
Bei Werten nahe Null heißt das überhaupt nichts. Wenn ich in Afghanistan nen Teppichladen eröffne, erhöht sich das BIP von Afghanistan um 50% - aber ist immer noch fast nichts.