Barrett-Jackson versteigert Sammlerstücke
Die Highlights aus Scottsdale
Die größte Autoauktion der Welt ist eine Party: In Scottsdale hat das Auktionshaus Barrett-Jackson dieses Jahr 1.400 Fahrzeuge versteigert. Die fünf coolsten Autos seht Ihr hier.
Scottsdale – Ein Mal im Jahr gibt es in Scottsdale mehr Besucher als Einwohner: Wenn das Auktionshaus Barrett-Jackson zur Auktion lädt, pilgern gut 300.000 Autofans aus dem ganzen Land in die beschauliche Westernstadt in Arizona. Sechs Tage lang hielten die Auktionatoren die inoffizielle Meisterschaft im Schnellreden ab – alle drei Minuten fiel der Hammer, insgesamt rollten 1.400 Exponate auf die Bühne. Da bleibt nur wenig Zeit zum Überlegen, manchmal entscheidet sogar ein Münzwurf über Millionenbeträge.
Vom Winde verweht: 1955er Mercedes 300 SL Flügeltürer
Dieser 1955er Mercedes 300 SL Flügeltürer gehörte einst Hollywood-Schönling Clark Gable. Der Star aus „Vom Winde verweht“ erwarb den schönsten Mercedes aller Zeiten 1955 für 7.295 US-Dollar, wenig später ließ er ihn nach seinen Vorstellungen umbauen: Noch heute zieren Rennfelgen und ein Nardi-Holzlenkrad den „Gullwing“.
Der Verkäufer hat einen Mindestpreis, „Reserve“ genannt, von rund zwei Millionen Dollar festgelegt. Den wollte niemand für das 1989 komplett restaurierte Coupé bezahlen – nach einigen Verhandlungen kaufte ein Bieter den SL für 1,85 Millionen Dollar. Hoffentlich hat er mehr Freude an dem Mercedes als Gable. Denn der starb fünf Jahre nach dem Kauf an einem Herzinfarkt.
Staatskarosse: 2009er Ford F-150
Nachdem der gebürtige Texaner George Walker Bush aus dem Weißen Haus auf seine Prairie Chapel Ranch nahe Crawford (Texas) zog, bestellte er sich ein standesgemäßes Gefährt: Der weiße Ford F-150 diente mit 310 PS als Arbeitstier und Fortbewegungsmittel. Asphalt sah der Golf Amerikas nur selten, Bush fuhr ihn fast ausschließlich auf seinem 6,4 Quadratkilometer großen Anwesen. In Scottsdale kam der Truck für einen guten Zweck unter den Hammer.
Vor einigen Jahren hat Comedian Jay Leno einen ähnlichen Pick-Up für 600.000 Dollar versteigert und heizte die republikanischen Interessenten an, diese Summe zu überbieten. Leider zeigten sich die Bush-Fans verhalten, bei 300.000 Dollar fiel der Hammer. Bush spendet den Betrag an die „Fisher House Foundation“ zur Unterstützung von Veteranen.
Nummer 1: 2014er Chevrolet Corvette
Viele Hersteller nutzen Auktionen, um das jeweils erste Modell einer Baureihe anzubieten. Der Erlös aus dem Verkauf der ersten aktuellen Viper kam krebskranken Kindern zu Gute. Chevrolet unterstützt mit der ersten Corvette C7 Stingray das „College for Creative Studies“, eine Kunst-Universität in Michigan.
Symbolisch fuhr das rote Vorserienmodell der Vette auf die Bühne. Um dieses Modell hatten sich schon Bieter auf der Auto Show in Detroit gestritten. Das erste Serienfahrzeug war dem Käufer 1,1 Millionen Dollar wert. Dafür darf er seine Corvette selbst konfigurieren – bei dem Kaufpreis läuft es wahrscheinlich auf eine Vollausstattung hinaus.
Bang, Pow, Wroom: 1966er Batmobil
Vor zwei Monaten hat RM-Auctions den Nachbau des Batmobiles aus der John-Staluppi-Sammlung versteigert, am Wochenende kam das Original bei Barrett-Jackson unter den Hammer: Erbauer George Barris persönlich begleitete das 1966er Batmobil auf die Bühne. Er hatte 1965 ein zehn Jahre altes Ford-Futura-Konzept innerhalb von drei Wochen in den Dienstwagen von Batman (Adam West) und Robin (Burt Ward) verwandelt.
Der Logistik-Unternehmer Rick Champagne schwankte bis zur letzten Sekunde zwischen Vernunft und seiner Liebe zu Comics, dann ließ er ein Geldstück entscheiden: Der Münzwurf kostete ihn mit Gebühren 4,62 Millionen Dollar. Dafür besitzt er jetzt das zweitteuerste Auto, das je in Scottsdale versteigert wurde – 2007 bezahlte ein Bieter 5,5 Millionen Dollar für eine 1966er Shelby Cobra 427 Super Snake.
Prototyp: 1986er Porsche 959
Zwischen 1987 und 1998 bezahlten insgesamt 292 Käufer je 420.000 DM für einen Porsche 959. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 317 km/h war er damals das schnellste Serienauto der Welt, ein intelligenter Allradantrieb machte ihn alltagstauglich. Ex-Präsident Bill Clinton verabschiedete ein Bundesgesetz, das die Zulassung des Über-Porsches ermöglichte – er hatte die strengen Abgasnormen der USA nicht geschafft.
Dieses Exemplar ist einer von 29 Prototypen, die Porsche auf 930-Basis gebaut hat. Heute existieren noch vier Vorserienmodelle, zwei sind fahrbereit. Nur nicht in den Vereinigten Staaten: Der Prototyp ist dort nicht zulassungsfähig, er wird nie legal auf einer Straße fahren. Trotzdem bezahlte ein Bieter 400.000 Euro für dieses Fahr-, pardon, Standzeug.
Quelle: MOTOR-TALK
Der F150 ist schon eine Wucht... ich hätte allerdings nicht gedacht, was eine Unterschrift kosten kann - nicht einmal von vom ehemaligen Staatsoberhaupt der USA. 😊
Ist der Wagen modifiziert ? Also z.B. Schussfest etc. ? Immerhin gehörte er einem Präsidenten.
Ich denke nicht. Schließlich handelt es sich hierbei um sein Privatfahrzeug auf seiner Ranch nach seiner Amtszeit.
Ist schon krank für eine C7 eine Mio hinzublättern, die man in naher Zukunft für ca. weniger als das 10fache kaufen kann.
Du meinst wohl zu weniger als einem zehntel des Gebotes
Dafür dürfte auch die Wersteigerung zu einer "normalen" C7 wesentlich höher sein.
Ob dies später einmal gewinnbringend sein wird, ist wieder ein anderes Thema.
Ich glaube da geht es mehr um den Gedanken der Spende als um das Fahrzeug an sich 😊 .. insofern ist es zwar "krank" aber durchaus "gut-krank" und das wahrscheinlich mit voller Absicht 😉.
Wenn es nur um den guten Zweck geht, ist so eine Kunsthochschule also deutlich mehr wert als das Leben krebskranker Kinder. 😱 🙁
Damit habe ich micht auseinander gesetzt. Hier ging es die letzten Beiträge nur um die Corvette und genau darauf war der Beitrag (inkl. Zitat) auch bezogen.
Das kann man wohl auch schwer werten. Wer das eine unterstützt der verteufelt nicht automatisch das andere. Ich "verteufel" auch keine krebskranken Kinder nur weil meine Spenden an die SOS Kinderdörfer gehen 😉.
GW bush ist wirklich kein Zwerg, aber in dem F150 sieht er aus wie ein Kind, schon krass das Ding.
Der Gullwing: Einfach wunderschön und zeitlos elegant. Eines meiner Lieblingsautos, obwohl ich kein Fan der Marke Mercedes bin, da mich die Fahrzeuge sonst nicht ansprechen. Mag an meinem Alter liegen (24), wobei ich die alten Heckflossen-Dinger und den Adenauer-Benz extrem elegant finde, und diese Modelle durchaus ihre Reize haben. Ich finde auch den "Baby-Benz" schön, also den 190er - vor allem von Brabus mit dem 3,2 (?) Liter-Triebwerk ausgerüstet. Eine echte Kampfansage mit 270 PS, zu einer Zeit als ein Porsche Carrera auf 250 PS kam (und vor allem nicht so häßlich wie der Evo mit großem Flügel)! Da gabs nix, außer dem (911er) Turbo, welches die Rakete hinter sich halten konnte.
Porsche 959: Hightech aus den 80ern! Wer eines der seltenen Teile in die Finger bekommt, ist echt zu beneiden. Gibt keinen besseren Sportwagen aus der Zeit. Für mich als Amateur-/Hobby-Rennfahrer ein absolutes Traumgeschoss!
Das Batmobil: Krasse Kindheitserinnerungen (die Serie lief ja auch in den 90ern)!
EDIT:
Zur neuen Corvette: Finde das Design nicht so schön gelungen, und den Zusatznamen "Stingray", hätte man sich echt sparen können. Irgendwie erinnert mich das Design an eine wilde Mischung aus Ferrari California, Chevy Camaro, und neuer Viper. Sie wird aber trotzdem gestandenen Sportwagengrößen den Rang abfahren, und auf der Nordschleife Kreise um die Konkurrenz fahren, wie schon mit der C6. Das war eine der größten Überraschungen auf dem Sportwagenmarkt, dass die Vorgänger-Corvette sich so gut um den Ring zirkeln lässt.