Fotografie: Renaissance-Gemälde nachgestellt
Die Kfz-Werkstatt des Dr. Tulp
Die große Kunst von Nocken-Paule und Lötkolben-Ludwig: Fotograf Freddy Fabris hat berühmte Renaissance-Werke mit Kfz-Mechanikern in Werkstätten nachgestellt.
New York/USA – Sieben bärtige Männer in vornehmen Anzügen folgen den Ausführungen des Dr. Nicolaes Tulp. Auf dem berühmten Rembrandt-Gemälde „Die Anatomie des Dr. Tulp“ seziert der Arzt vor Zuschauern eine Leiche. Mit einer Zange löst er Muskelfasern aus dem linken Unterarm. Einer seiner Gäste betrachtet den leblosen Körper. Die anderen schauen mit festem Blick in ein Lehrbuch oder ins Nichts.
Szenenwechsel. Eine Autowerkstatt im mittleren Westen der USA. Positionen, Mimiken und Bärte sind geblieben, doch Handlung und Umgebung haben sich geändert: Sechs Mechaniker lauschen einem Meister. Auf der Werkbank ruht ein luftgekühlter Boxermotor, so leblos wie Rembrandts Leiche.
Die Renaissance-Serie: Große Künstler neu interpretiert
Das zweite Werk stammt von Freddy Fabris. Der Fotograf knipst am liebsten Autos und Menschen, schielt aber schon lange Zeit auf die großen Künstler der Renaissance. Bei einem Werkstattbesuch kam ihm die Idee für die Übersetzung von bekannten Gemälden in die Mechaniker-Welt. Michelangelos Adam mit Schraubenschlüssel, da Vincis Jesus als Schrauber und Rembrandts Dr. Tulp mit Werkbank.Neuinterpretationen berühmter Kunstwerke gibt es so häufig wie Ölflecken auf dem Werkstattboden. Doch diese Serie hat uns beeindruckt. In der „Huffington Post“ schreibt Fabris, er wolle Aussehen und Stimmung der Originale beibehalten, aber mit einer neuen Handlung versehen. Herausgekommen sind die Werkstatt-Versionen von Michelangelos „Die Schaffung des Adam“ und Rembrandts „Die Anatomie des Dr. Tulp“. Fabris' „Das Abendmahl“ bezieht sich auf Phillipe de Champaignes Interpretation von da Vincis Werk. Besonders hübsch: Im Werkstatt-Abendmahl dient eine Felge als Heiligenschein für den Mechaniker-Jesus.
Neben den drei bekannten Gemälden stellte Fabris einige Portraits von Rembrandt nach. Seine Models tragen Ölauffangwanne und Vorschlaghammer, sie posieren neben Reifen und Schweißgeräten und blicken würdevoll ins Leere.
Fabris‘ Fotografien passen nicht neben den Landmaschinen-Kalender an die Werkstattwand. Dafür zeigen sie große Kunst mit ölverschmierten Fingern. Alle Fotos seht Ihr in unserer Galerie.
Ach, nach so langer Zeit der Beitrag auch hier angekommen.
Finde die Idee und Umsetzung zu den Bildern toll !
PS: Ein Making-off hätte ich mich noch dazu interessiert.
Spitze 😎
Die Schaffenskraft des Werkenden bekam noch nie eine angemessene Würdigung und wird es auch nie.
In diesem Fall bekommt der Künstler wieder die Würdigung wobei die Personen auf dem Bildern nur die Statisten sind.
Das ist eben die Differenz zwischen Arbeit und Kunst.Wobei Arbeit auch eine Kunst sein kann und umgekehrt.
"Das Abendmahl" ist mal wirklich genial umgesetzt.😊
Kann man das als Druck irgendwo kaufen ?
Hab ich auch gedacht:
http://www.spiegel.de/.../...der-im-stile-alter-meister-a-1060902.html
Da bekommt "die letzte Ölung" ne ganz neue Bedeutung 😆 Klasse Bilder, werden aber leider wohl schweineteuer sein. Aber gerade die Erschaffung des Adam fänd ich klasse 😎
Genial!
Blasphemie!!
😆
Hat Dir beim sonntäglichen Kirchgang heute morgen die heilige Hostie nicht geschmeckt?
Oha.
Was ist Sarkasmus Dr. Sheldon Cooper?
Ich find die Bilder richtig klasse. Aber zum Aufhängen in ner Werkstatt sicherlich zu teuer und zu schade. Ist eher was für daheim wenn man nen Hang zu Autos, Technik und Kunst hat 😆
Toll ... die damalige Mode der Maler in die heutige Zeit zu beamen ...
Denkbar wäre doch ein Kalenderdruck in großer Auflage.Ähnlich dem Pirelli-Nacktanten.
Vielleicht denkt der Kreator ja an diese Option.Gute Nachfrage scheint jedenfalls gegeben.....
Stehe eher auf T-Bone-Steak ... 😉
PS: Geile Bilder !
So kommst Du NIE in den Himmel .Und die güldene Harfe der Glückseligkeit darfst Du auch nicht spielen.....