Ford Fiesta ST200: Test, Fahrbericht
Die Kölner können so was einfach
200 PS stark und vorerst nur 500 Exemplare: Das ist der Ford Fiesta ST200. Zu allem Überfluss fährt er auch noch richtig gut.
Von Marcel Sommer
Goodwood - Asphaltgrau, mattschwarz und rote Bremssättel: Wer diese Kombination in Zukunft an einem Ford Fiesta sieht, weiß, dass er einen ST200 vor sich hat. Denn nur dadurch unterscheidet sich das vorerst auf 500 Exemplare limitierte Sondermodell vom 18 PS schwächeren, normalen ST.
Auch im Innenraum herrscht, abgesehen von der markanten Plastikplakette in der Mittelkonsole, beleuchteten Einstiegsleisten und farbigen Ziernähten, gewohntes ST-Flair. Sogar die die PS- und Newtonmeter-Werte im Datenblatt des 24.640 Euro teuren Ford Fiesta ST200 kommen einem irgendwie bekannt vor.
Woher? Die Antwort ist einfach. Die Leistung von 200 PS und 290 Newtonmeter Drehmoment schaffte der Vorgänger auch schon. Aber nur im Overboost für rund 20 Sekunden. Der 3,98 Meter lange ST200 könnte sie nun ständig per manuellem Sechsgang-Schaltgetriebe an die Vorderräder leiten. Doch nicht nur das: Auch der ST200 verfügt über einen 20 sekündigen Overboost. Kurzzeitig können damit 215 PS und 320 Newtonmeter abgerufen werden.
Die Kölner können so was
Kommen diese für einen Kleinwagen beeindruckenden Leistungswerte auf der Straße an? Eine Frage, die sich Ford-Kunden schon seit Jahren nicht mehr stellen müssen. Denn die Kölner können so etwas einfach. Die Sprintzeit von 6,7 Sekunden bis Tempo 100 ist daher leicht zu reproduzieren, die Traktion scheint ständig gegeben. Selbst bei regennasser Fahrbahn, auf der mancher Konkurrent im wahrsten Sinne ins Schwimmen kommt, bleibt der bis zu 230 Kilometer pro Stunde schnelle Fiesta mit allen Vieren am Boden.
Die Lenkung ist, wie bei Ford so gewohnt, sehr präzise und direkt. Kein Problem also, eine gute Kurvenlinie für den 1.163 Kilogramm schweren Fronttriebler zu finden – auch für minder begabte Fahrer. Die direkter übersetzte elektro-mechanische Servolenkung, ürzere Lenkarme, spezielle Achsschenkel und ein noch sportlicher abgestimmtes Fahrwerk machen den Fiesta verdammt schnell und richtig viel Spaß.
Sportlich, Fahrwerk – diese Wortkombination verheißt für den Komfort oft nichts gutes. Doch Ford hat es geschafft: durch angepasste Stoßdämpfer-Raten und verkürzte Federn fährt der ST200 tatsächlich komfortabler als der 18 PS schwächere Basis-ST.
Der Sound macht Spaß
Ok, Kopfsteinpflaster oder sonstigen Unebenheiten schütteln den Fahrer natürlich durch. Aber zumindest schmerzt der Rücken danach nicht allzu sehr. Die gut Seitenhalt bietenden und zugleich über eine ausreichend lange Beinauflage verfügenden Recaro-Sportsitze komplettieren den positiven Gesamteindruck. Fast zwei Meter große Fahrer haben ebenso wenige Probleme auf dem Fahrersitz wie die jüngere Passagiere auf der Rückbank.
Die Schaltwege sind kurz und knackig, beim Herunterschalten jedoch sollte ein kurzer Zwischengasstoß vollführt werden. Die Mitreisenden werden sich bedanken. Eine Freude, die sich über fast das gesamte Drehzahlband erstreckt, ist der Motorsound. Beim ST200 gibt es was auf die Ohren – und das ist gut so. Wo viel Lärm und Rauch sind, da ist auch mit viel Verbrauch zu rechnen. Laut Ford soll sich der über einen 48 Liter Tank verfügende Sportler mit 6,1 Litern zufrieden geben. Ein Phantasiewert bei artgrechter Bewegung, das ist klar.
Ford Fiesta ST200: Technische Daten
- Motor: Reihenvierzylinder-Benziner
- Hubraum: 1.596 ccm
- Getriebe: Manuelles Sechsgang-Getriebe
- Leistung: 200 PS bei 6.000 U/min
- Drehmoment: 290 Nm bei 2.500 - 4.000 U/min
- 0 – 100 km/h: 6,7 Sekunden
- Vmax: 230 km/h
- Verbrauch: 6,1 Liter pro 100 km
- CO2: 140 g/km
- Länge: 3,97 Meter
- Breite: 1,97 Meter
- Höhe: 1,45 Meter
- Kofferraum: 295 - 979 Liter
- Leergewicht: 1.163 Kilogramm
- Tankvolumen: 48 Liter
- Preis: ab 24.640 Euro
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Quelle: Marcel Sommer; press-inform
Schickes Teil, den Aufpreis zum normalen ST find ich jedoch etws happig, da der reguläte Fiesta ST die selben Fahrwerksabstimmung bekommen soll. Trotzdem ist das PLV meiner Meinung nach gut, vergleicht man ihn mit den Wettbewerbern.
Fiesta ST ist schon sehr gelungen, was ich persönlich immer noch vermisse sind abgedunkelte frontscheinwerfer und xenon, bitte nachreichen! Ansonsten tipptopp!
Blöd nur, dass die Lackierung einen eher an eine Grundierung erinnert. Ich sehe da gute Stück ständig auf dem Gelände, aber die Lackierung... nicht meins,m. Dafür natürlich sehr exklusiv.
Mfg
Tolles Auto, aber kein Xenon geht einfach nicht in dieser Zeit und in dieser Preisklasse.
Auch wirken die Serienfelgen mikrig (ist ja leicht zu beheben) und wenn schon nur ein einflutiger Auspuff bei einem so sportlichen Modell, dann doch bitte mittig.
Was ich auch nicht ganz kapiere, ist der "schlechte" Sprint-Wert von 0-100 mit 6,7 Sekunden. Inbesondere, wenn der "Boost" da noch mitmischt (tut er?) 290/320nm sollten doch mit dem Fliegengewicht ein leichtes Spiel haben?
Bis auf des fehlende Xenon jedoch kein Grund, ihn nicht toll zu finden.
Was auch immer artgerecht bei einem Straßenfahrzeug ist. Bei dem Gewicht sollten bis zu ~8l normal sein, eher sogar weniger.
Breite: 1,97 Meter? 😕
Beim ST gefunden: 1,709 m
Einfach nur eine häßliche Schnauze - würde ich mir schon deshalb nie kaufen, dazu noch relativ teuer für die Ausstattung u. Qualität.
Die Breite von 1,97 m ist vermutlich mit Spiegel, da werden in den Datenblättern oft unpräzise Angaben gemacht.
Was ist mit dem hier?
http://www.auto-motor-und-sport.de/.../...im-fahrbericht-10351850.html
Der Overboost Funktion gab es vor gut 25 Jahren schon im S4 S6 C4 20v Turbo.
… und?
Sieht zwar ganz schick aus. Aber leider immernoch ohne Differentialsperre.
Schon die normale Version hatte sehr große Probleme bei ausgeschalteter Traktionskontrolle bei Kurvenfahrt die Kraft auf die Straße zu bringen. Das Kurveninnere Rad war bei engen Kurven immer komplett am durchdrehen.
Das kann ein Corsa OPC ( den man zum Glück mit Differentialsperre kaufen kann) deutlich besser.
Leider bin ich den ST200 nicht gefahren, aber vom normalen ST kann ich sagen: Bis auf dem Motor ein echtes Spaßmacherauto
Da muß was passieren, und zwar für mehr als 500 Exemplare. Hoffe, das Ford so langsam mitkriegt das der Fiesta momentan das schwächste Auto seiner Art ist.
Und wo ist das Problem mit der Leistung?
Ziemlich viele Stammtischparolen hier...
Wer die Fahrzeuge dieser Klasse mal gefahren ist, weiß, dass der ST deutlich das spaßigste Fahrzeug seiner Klasse ist. Warum? Er ist leicht und hat ein exzellentes Fahrwerk 😉