Lokführerstreik: Fernbus statt ICE - Pendler weichen auf Alternativen aus
Die Konkurrenz lacht
Aufgrund des Lokführerstreiks am Wochenende freuten sich Fernbus-Anbieter, Autovermieter, Airlines und Co über starken Zulauf.
München - Die meisten ICE sowie viele Regionalzüge und S-Bahnen sind am Wochenende wegen des Lokführerstreiks in den Depots geblieben. Alternativen waren gefragt. Viele Pendler stiegen auf den Fernbus oder das Auto um - und mancher verschob seine Reise.
Fernbus-Anbieter
Der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer sprach vom bisher «besten Fernbus-Wochenende» seit der Öffnung des Marktes Anfang 2013. Flixbus rechnete mit einem Umsatzanstieg von über 30 Prozent. «Für uns war es ein Rekord-Wochenende», sagte eine Sprecherin am Sonntag. «Wir haben Zusatzbusse und Doppeldecker eingesetzt.» Das Unternehmen habe wohl viele neue Kunden gewonnen, die bislang nicht mit Fernbussen unterwegs waren. Die ADAC-Post-Busse meldeten «dieses Wochenende 50 Prozent mehr Buchungen, und wir haben alle verfügbaren Reisebusse aktiviert». Die meistgefragten Strecken seien Frankfurt-Köln, Hamburg-Münster und Berlin-Hannover gewesen.
Mitfahrgelegenheiten
Borussia Dortmund bot auf seiner Homepage ein Forum für Mitfahrgelegenheiten zum Auswärtsspiel beim 1. FC Köln an. Beim ADAC-Mitfahr-Club habe es am Wochenende 16 Prozent mehr Anfragen gegeben, sagte eine Sprecherin. Die Plattform mitfahrgelegenheit.de hatte wegen des Ansturms ihr Personal für das Wochenende aufgestockt: Seit Freitagmorgen seien die Nutzerzahlen um 25 Prozent gestiegen. Gleichzeitig habe auch das Angebot an Mitfahrgelegenheiten zugelegt.
Fluglinien
Air Berlin hatte schon seit Tagen ein «sehr gutes» Last-Minute-Geschäft verzeichnet. Auch die Lufthansa rechnete mit zusätzlichen Buchungen - wurde aber am Sonntag eiskalt erwischt: Ihre Piloten wollen am Montag selbst erneut in den Streik treten.
Autovermieter
Viele an den Bahnhöfen Gestrandete entschieden sich für Mietwagen. «Wir sind total ausgebucht», berichtete eine Europcar-Mitarbeiterin in Hannover. Einige Kunden hätten sich zu Fahrgemeinschaften zusammengefunden. Sixt dankte den Lokführern augenzwinkernd mit dem Spruch: «HDGDL, GDL.» In Langfassung: «Hab' dich ganz doll lieb, GDL.» Sprecher Frank Elsner sagte, häufig stornierten Kunden aber auch gebuchte Wagen, weil ihr Zug ausfällt.
Taxi
Ob Köln oder München - stichprobenartig befragte Taxifahrer an den Hauptbahnhöfen zeigten sich vom Streik eher genervt. Die Leute kämen erst gar nicht am Bahnhof an oder nähmen selbst das Auto.
Straße
Auf den deutschen Straßen war am Wochenende überraschend wenig los - trotz des Lokführerstreiks, schönsten Ausflugswetters und Herbstferien in elf Bundesländern. «Auf den Autobahnen ist es heute genauso erstaunlich ruhig wie am Samstag», hieß es am Sonntag beim ADAC. Zwar gab es auf traditionellen Staustrecken Behinderungen. Die Bürger hätten sich aber offensichtlich sehr gut informiert.
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...alles Streikbrecher!!!
Dazu Sixt:
HDGDL, GDL
😆
Vielleicht merken so ein paar Leute, daß die Fernbusse eine super Alternative zur Bahn sind und steigen dann dauerhaft um! So können die Fernbusse noch weiter aufblühen! Und die Bahn... naja, wenn ein paar Lokführer arbeitslos werden, können die ja ne Umschulung zum Busfahrer machen 😆
Genau der richtige Weg, Bahn am besten gleich abschaffen, die Straße hat genug Platz für das bisschen zusätzlichen Güter- und Busverkehr. 🙄
Vorallem sollten sich die Lokführer überlegen, dass sie bald überflüssig sind. Ich sage nur autonomes Fahren. Würde auf Schienen super funktionieren.
Der Streik trifft die Falschen. Pendler haben sowieso eine Dauerkarte und zahlen auch für die Streik-Tage. Die Bahn profitiert nur davon, weil sie beim Streik null Betriebskosten hat.