Range Rover Evoque Coupé
Die Mamba tanzt mit mir
Sein Name klingt französisch, seine Gene sind britisch und seine Karosserie ist ein expressionistisches Kunstwerk. Zumindest, wenn der Lack so grün ist, dass man ihn fast schreien hört.
Berlin - Grell wie eine grüne Mamba steht das Range Rover Evoque Coupé vor mir. Wir befinden uns mitten in Berlin-Friedrichshain, einem Ort, an dem leuchtende Schlangen normalerweise im Meer bunter Vögel untergehen. Doch nicht der Evoque. Mit seiner extrovertierten Karosse und dem schreiend grünen Lack sind ihm auch hier die Blicke des Publikums sicher.
Es ist unser erstes Date, und ich klettere mit Gefühlen zwischen Skepsis und Vorfreude ins Innere der grünen Burg. Auf dem Fahrersitz angekommen, fühle ich mich wie am Steuer eines Panzers: Gegen Angriffe von außen schützt mich jede Menge Metall. Doch diese Sicherheit bezahle ich mit einem schlechten Ausblick. Zur Seite schränkt die hohe Schulterlinie meine Weitsicht ein, nach hinten steckt das winzige Heckfenster einen viel zu kleinen optischen Rahmen.Doch wofür soll ich mir den Hals verrenken, wenn die Kameratechnik das für mich übernehmen kann? Das Abbild auf dem Screen genügt für dellenfreies Aus- und Einparken. Licht ins Innere bringt das allerdings nicht. Erst mit dem 950 Euro teuren Panoramaglasdach geht im Evoque Coupé die Sonne auf.
Guten Morgen, Diesel
Damit in dem britischen SUV die Post abgehen kann, fummle ich den Gurt mühsam von hinten nach vorn und drücke den Startknopf. Der 2,2-Liter-Diesel brummt los. Weckt man das Triebwerk früh morgens nach einer kalten Nacht, hört sich das nach einer ernsthaften Bronchitis an. Doch sobald der Motor warm gelaufen ist, schnurrt er leise vor sich hin.Ein Tritt aufs Gaspedal, und der 1.685 Kilogramm schwere Wagen prescht nach vorn wie eine Schlange: Mit viel Kraft, aber ohne erkennbare Anstrengung. Dank der feinfühligen Lenkung steuere ich das breite Schwergewicht mit Leichtigkeit durch enge Parkhäuser und über kurvige Landstraßen.
Automatik mit neun Stufen
Weniger flott als der Diesel arbeitet die Sechsgang-Automatik. Sie wechselt die Schaltstufen zwar zuverlässig, aber teilweise viel zu träge. Wer keine Zeit für Luftlöcher hat, muss den runden Schalt-Regler auf S drehen. Das hilft ein wenig.
Besonders Ungeduldige sollten auf die Neungang-Automatik warten, die Range Rover bei ZF in Auftrag gegeben hat. Sie ist trotz drei zusätzlicher Gängen leichter als die bisherige Schaltbox und arbeitet im Prototypen bereits hervorragend, wie ich selbst erfahren habe. Das neue Getriebe basiert auf der Achtgangautomatik des Zulieferers und soll dank eines besonders lang übersetzten neunten Ganges vor allem bei Autobahngeschwindigkeiten Kraftstoff sparen.
Das scheint auch bitter nötig. Wer sich mit dem Evoque auf endlose Autobahnfahrten begibt und dort bei hohen Geschwindigkeiten die Ruhe und Kraft des SUV genießt, bezahlt mit zweistelligen Verbrauchswerten, in meinem Fall über 12 Liter Diesel - rund das doppelte des Normverbrauchs.
Wenn ich wollte...
Der Evoque ist ein SUV, wie es im Buche steht. Er ist groß, schick und hat auf Wunsch jede Menge Offroad-Kompetenz an Bord, die zwischen Heim und Supermarkt aber niemals zum Einsatz kommen wird.Doch sie gibt das gute Gefühl: er könnte, wenn ich wollte. Er könnte auf dem Weg zur Arbeit neben der Spur fahren. Er könnte im Winter die Skipiste hinabrollen. Er könnte bei Nacht den Gartenteich meines Nachbarn durchwaten.
Doch weder in Friedrichshain noch in Düsseldorf, München oder sonst wo in Deutschland muss der Evoque seine Talente beweisen. Deshalb gibt es die Basisversion auch mit Frontantrieb, dann aber ohne Automatik. Für einen Range eigentlich ein Unding, für den Evoque nicht.
Ausbrechen? Nur in Sachen Optik. Im Schlamm toben? Übernimmt der Defender. Nein, der Evoque bleibt auf der Straße. Dort gehört er hin, und dort sieht er richtig gut aus.
Update: Hier lest Ihr News zum Range Rover Evoque Facelift 2016.
Range Rover Evoque: Technische Daten
- Motor: 2,2-Liter-Diesel mit vier Zylindern
- Getriebe: Sechsgang-Automatik
- Leistung: 190 PS
- Drehmoment: 420 Nm
- Verbrauch: 6,4 l
- CO2: 169 g
- 0-100 km/h: 8,5 s
- Höchstgeschwindigkeit: 195 km/h
- Länge x Breite x Höhe in m: 4,33 x 1,97 x 1,61
- Kofferraum: maximal 1.350 l
- Leergewicht: 1.685 kg
- Grundpreis: 41.430 Euro
Quelle: MOTOR-TALK
😕 ... die da konkret wäre?
Untersetzung? Nein.
Differenzialsperren? Nein.
Flexibles Fahrwerk mit angemessener Verschränkung? Nein.
Geeignete Bereifung? Nein.
Signifikante Rampen- und Böschungswinkel? Nein.
Über eine Traktionskontrolle und Bergan- und Abfahrassistent in Form des Terrain-Response-Systems kommt die Kompetenz da nicht hinaus, was nebenbei bemerkt schon seit der Freelander-Einführung 1998 für Land Rover eher beschämend ist.
Dummerweise trügt das Gefühl, er kann eben nicht. Und er soll und muss auch gar nicht. Einzig im Paralleluniversum aus Werbung und Marketing ist man der offensichtlich festbetonierten Meinung, er könnte 😉.
Damit will ich den Evoque nicht schlechtreden, er hat durchaus seine Qualitäten - und dazu eine schöne Farbe. Nur das ewige Herumreiten auf der vermeintlichen Geländetauglichkeit bei Fahrzeugen, gegen die ein 1994er Toyota RAV (willkürliches Beispiel) geradezu wie ein Trialfahrzeug wirkt, nervt zusehends - leider. Ich will auch an sich gar nicht den Dauernörgler in den News geben sobald ein SUV zu sehen ist, aber die Steilvorlagen reißen ja seit Jahren nicht ab...
Gruß
Derk
ich geb dir komplett recht 😉 fast ... irgendwie schafft der evoque es jedoch verdammt weit durchs gelände 😆 ziemlich überraschend für das auto
😊
Davon bitte das Cabrio!
xD
Ein unnützer Stadtpanzer SUV Qp wie er im Buche steht.
Sowas hätte eigentlich als kleiner Bruder des buckligen X6 von BMW kommen müssen...
reinsetzen, fahren, entscheiden.
klar: der Evoque polarisiert.
aber ich denke, das sollte er auch.
Schade, daß es keine vernünftige Motorisierung gibt. Das Mindeste wäre es gewesen, den 3.2 Liter R6 aus dem Freelander anzubieten. Besser natürlich die aufgeladene Version, wie sie in den größeren Volvo-Modellen zu finden ist. Dann hätte man vielleicht über den Evoque mal nachdenken können. Aber ein Vierzylinder ist und bleibt indiskutabel ... 🙁
Ich durfte den Evoque schon im richtigen Gelände testen und war mehr als überrascht, wie gut er das kann - trotz fehlender Sperren, etc. Er hat Hindernisse durch- und überquert, dass ich einfach nur noch Baff war. Und er hatte nur Straßenbereifung, allerdings Winter, montiert gehabt. Ich bin auch schon "richtige" Geländefahrzeuge mit Sperren, etc. gefahren, also ein wenig kann ich mitreden, auch wenn es im Alltag nur ein frontgetriebener Kombi tut.
Zur Rundumsicht: Klar, er hat kleine Scheiben, aber durch die kantige, rechteckige Grundform lässt er sich besser einschätzen, als so mancher fahrender Wintergarten. Ich kam jedenfalls auf Anhieb klar und brauchte mich kaum an die Abmessungen zu gewöhnen.
Gruß
Simon
sieht einfach extrem cool aus - zwar nicht in grün, aber es gibt ja noch ein paar andere farben. Mit "ein paar" Euro Aufpreis ist auch der Innenraum extrem nobel und stylish. Auf dem SUV Markt von der Optik neben dem XC60 und den Qs von Audi der, der mir ab besten gefällt
Ein absolut überflüssiges Auto.
Genau wie der Mini Paceman.
Ich kann SUV's generell schon nichts abgewinnen, jetzt muss man nicht auch noch von jedem "Karton" ein Pseudo-Coupe´ herausbringen.
Ein BMW E31 ist z.B. ein Coupe´, oder ein Mercedes C124, aber nicht dieses Fahrzeug!
Ein weiterer Beweis dafür, dass ein schönes auto nicht mehr als 2 Türen haben darf 😉
In freier Wildbahn wird man den Evoque leider nur selten in attraktiver Farbkombination bewundern dürfen. Das Gros der Neuwagenmieter wird sich für die eine der beliebten Grautöne entscheiden, deren Anzahl nahezu unerschöpflich erscheint.
Pluspunkt ist aber zweifellos der Innenraum. Mit ein weinig Einsatz ist dort ein Ambiente möglich, welches die Grenze der Klasse sprengt und die Wetbewerber aus Deutschland auf die Plätze verweist. Einziges Manko bleibt die bereits angesprochene unzureichende Motorisierung. Hoffentlich erbarmt man sich im Hause LR und bietet wenigstens einen Antrieb an, der dem selbstgestellten Anspruch genügt.
Oder der kleine Sohn vom AMC Eagle
Hab ich mich doch nicht ganz verguckt.
Vor 10 Minuten den Range Rover Evoque (kein Coupé) Modell in NFS Most Wanted auf der PS Vita gefahren 😆