Jaguar Lightweight E-Type

Die Nummer 13 nach 51 Jahren

Björn Tolksdorf

verfasst am Tue Aug 12 15:58:21 CEST 2014

Im Mai kündigte Jaguar Unglaubliches an: Wir bauen die Leichtbau-Serie des Klassikers E-Type von 1963 zu Ende. Jetzt ist das erste Auto fertig. Erste Bilder vom neuen, alten E-Type.

Im Mai kündigte Jaguar an: Es gibt bald einen neuen, alten E-Type. Jetzt ist er da - hier bei Testfahrten auf dem werkseigenen Testgelände Gaydon
Quelle: Jaguar

Schwalbach – Im Mai glaubten wir an einen verspäteten Aprilscherz. Jaguar kündigte an, die Lightweight-Serie des E-Type zu Ende zu bauen. 18 Leichtbau-Exemplare des legendären E-Type wollte Jaguar 1963 bauen, fertig wurden nur 12.

Es fehlten also noch sechs der leichten GT-Sportwagen. Nun ist der erste Prototyp fertig, und wird zu Abstimmungsfahrten gefahren. 15 Tage dauerte das. Gebaut werden die Wagen an alter E-Type-Produktionsstätte in Browns Lane, mit den Fahrgestellnummern 13 - 18.

Der Jaguar E-Type (1961 - 1975) gilt als einer der schönsten Oldtimer aller Zeiten. 72.500 Exemplare wurden gefertigt. Von den zwölf Lightweight-Version sollen noch 11 existieren.

Aluminium-Karosse anno 1963

Der Jaguar E-Type Lightweight wiegt 114 Kilo weniger als die Serienversion
Quelle: Jaguar
Kern der Idee des leichten E-Type damals wie heute: Chassis, Karosserie, Türen, Kofferraumdeckel, Hardtop und Motorhaube bestehen aus Aluminium. Das spart 114 Kilo gegenüber der Stahlkarosse des Serien-Klassikers.

Nun hat sich im Aluminium-Karosseriebau seit damals einiges getan. Mit hochfesten Legierungen und Befestigungen könnten die neu aufgelegten E-Type leichter und stabiler sein. Trotzdem verwenden die Jaguar-Ingenieure die gleichen Techniken und Materialien wie 1963 - soweit möglich.

Hightech kam an anderer Stelle zum Einsatz: Mit Scannern wurde das Original-Fahrzeug digital vermessen, um es möglichst exakt zu reproduzieren. Als Vorlage dient der Alu-E-Type mit der Seriennummer 12. Seine Karosse besaß zusätzliche Versteifungen im Vergleich zu den ersten Exemplaren.

Ans Original erinnert auch der XK-Reihensechszylinder. Ausgerüstet mit drei Doppelvergasern vom Typ Weber 45 DCO3 leistet er 340 PS bei 3,9 Litern Hubraum (Drehmoment 380 Nm). Über ein eng übersetztes Viergang-Getriebe fließt die Kraft an die Hinterachse.

Die dem Original nachempfundene Zahnstangenlenkung mit Holzlenkrad, aber ohne Servounterstützung
Quelle: Jaguar

Über Geld spricht man nicht

Auch wenn ein originaler Lightweight zur Gewichtsersparnis im Cockpit aufs Nötigste reduziert war, können Käufer die neuen Fahrzeuge aufrüsten. Zum Beispiel mit Türablagen, Dachhimmel, Fußmatten oder einer Abdeckung für den Getriebetunnel.

Die sechs neuen E-Type sollen homologationsfähig für historische Rennen der FIA sein. Für diese Zulassung sind klassische Materialien und Verfahren die Bedingung.

Über den Preis des Sextetts spricht zwar niemand. Darum sagen wir es diplomatisch. Hoffentlich sind sie den Eigentümern nicht so teuer, dass wir sie niemals auf der Straße sehen.

 

Technische Daten: Jaguar E-Type Lightweight

  • Motor: R6, Aluminium-Block, drei Doppelvergaser oder mechanische Einspritzung
  • Hubraum: 3.868 ccm
  • Leistung: 340 PS
  • Drehmoment: 380 Nm bei 4.500/min
  • Getriebe: Viergang-Getriebe, manuell
  • Länge x Breite x Höhe: 4,45 m x 1,70 m x 1,18 m
  • Gewicht: 1.000 kg
  • Radstand: 2,44 m
  • Fahrleistungen: k. A.
  • Verbrauch: k. A.

1963 wollte Jaguar für den Rennsport 18 leichte E-Type aus Aluminium bauen. Nur 12 wurden fertig, jetzt folgen nach 50 Jahren noch sechs weitere
Quelle: Jaguar
Für die Teilespezifikation wurde der letzte Alu-E-Type komplett digital vermessen
Quelle: Jaguar
Materialien und Montagetechniken orientieren sich so weit wie möglich an den 1960er Jahren
Quelle: Jaguar
Die Monteure des neuen, alten E-Type beschäftigen sich sonst beruflich mit der Montage von Prototypen
Quelle: Jaguar
Jaguar E-Type Lightweight
Quelle: Jaguar
Die dem Original nachempfundene Zahnstangenlenkung mit Holzlenkrad, aber ohne Servounterstützung
Quelle: Jaguar
Der Reihensechszylinder geht in seiner Konstruktion auf das Jahr 1948 zurück
Quelle: Jaguar
Detail: Tankdeckel Jaguar E-Type Lightweight
Quelle: Jaguar
Die 15-Zoll-Felgen bestehen aus Magnesium
Quelle: Jaguar
Den originalen E-Type Lightweight fuhren Rennfahrer wie Jackie Stewart und Graham Hill
Quelle: Jaguar
Draufsicht: Jaguar E-Type Lightweight
Quelle: Jaguar
Jaguar E-Type Lightweight: Blick in den Innenraum
Quelle: Jaguar
Die Instrumente des Jaguar E-Type Lightweight stammen von Smiths Industries
Quelle: Jaguar
Gemacht für die Rennstrecke: Der Homologation für FIA-Oldtimer-Rennsport steht laut Jaguar nichts entgegen
Quelle: Jaguar
Jaguar E-Type Lightweight
Quelle: Jaguar
Jaguar E-Type Lightweight
Quelle: Jaguar
Jaguar E-Type Lightweight
Quelle: Jaguar
Der Reihensechszylinder mit Aluminiumblock leistet 340 PS
Quelle: Jaguar
Detail: Reihensechszylinder Jaguar E-Type Lightweight
Quelle: Jaguar
Detail: Reihensechszylinder Jaguar E-Type Lightweight
Quelle: Jaguar
Reihensechszylinder Jaguar E-Type Lightweight
Quelle: Jaguar
Reihensechszylinder Jaguar E-Type Lightweight
Quelle: Jaguar
An vielen Stellen wollen die Lackierer die Alu-Optik der Karosserie erhalten. Die Kunden können trotzdem aus sechs traditionellen Lackfarben wählen
Quelle: Jaguar
Die Produktion erfolgt in Handarbeit am Jaguar-Stammsitz Browns Lane
Quelle: Jaguar
Produktion: Jaguar E-Type Lightweight
Quelle: Jaguar
Produktion: Jaguar E-Type Lightweight
Quelle: Jaguar
Nicht alle Werkzeuge entstammen den 1960er Jahren
Quelle: Jaguar
Im Innenraum nur das Nötigste: Der E-Type Lightweight war für den Rennseisatz konzipiert
Quelle: Jaguar
Der Jaguar E-Type Lightweight wiegt 114 Kilo weniger als die Serienversion
Quelle: Jaguar
Jaguar E-Type Lightweight
Quelle: Jaguar
Jaguar E-Type Lightweight
Quelle: Jaguar
Jaguar E-Type Lightweight
Quelle: Jaguar