Mercedes Vito: Erste Bilder
Die Nummer zwei will Erster werden
Der Mercedes Vito ist der praktische Bruder der V-Klasse. Mit drei Antriebsarten, zwei Radständen und acht Airbags soll er endlich den VW Transporter überholen.
Berlin - In diesem Sommer muss die Fußball-WM für vieles herhalten - selbst für die Weltpremiere des neuen Mercedes Vito. Daimler-Chef Dieter Zetsche erinnerte vor der Enthüllung des neuen Großraumkombis an das WM-Finale 2002, das die deutsche Mannschaft knapp gegen Brasilien verlor.
Auch der Vito hat in den vergangenen Jahren jedes Finale verloren und landete stets auf dem zweiten Platz, hinter dem VW Transporter. Doch damit soll jetzt, wo die Deutschen Weltmeister sind, Schluss sein. Jetzt soll auch der Vito endlich an dem Konkurrenten vorbeiziehen.
Hierfür hat Daimler einen völlig neuen Mid-Size-Van geschaffen, der sich gegen jede Menge starker Gegner durchsetzen muss. Nicht nur VW transportiert mit, auch Toyota, Nissan, Renault und viele andere werben um die Fuhrparks der Firmen rund um den Globus.Einstiegsvariante mit Frontantrieb
Die nüchternen Fakten sprechen für die ewige Nummer zwei: Branchenüblich verfügt der Vito über zwei Radstände, drei Längen und als Einziger über drei Antriebssysteme. Als sogenannter Vito Mixto kombiniert er zwei Sitzreihen mit einem großen fensterlosen Laderaum. Und als "Tourer" mutiert er zum Kleinbus mit bis zu acht Sitzplätzen.
Vor allem die Entscheidung, den Mercedes Vito mit Allradantrieb, als Heck- und Fronttriebler anzubieten, ist clever. Der Wegfall der schweren Kardanwelle spart Gewicht und Produktionskosten, so dass kleine Dieselmotoren (1,6 Liter Hubraum, 88 oder 114 PS) zum flotten und sparsamen Fortkommen (bis 170 km/h) ausreichen. Die Triebwerke hierfür liefert Kooperationspartner Renault. Diese preisgünstige Vito-Variante ist vor allem für die Kunden gedacht, die Platz brauchen, aber keine besonders schweren Lasten bewegen müssen.
Allrad mit Siebengang-Automatik
Schwereres Transportgut oder den Anhängerbetrieb übernehmen die heckgetriebenen Varianten, bei denen der aus verschiedenen Mercedes-Pkw bekannte 2,1-Liter-Diesel (136 bis 190 PS) zum Einsatz kommt. Wobei die mittlere Leistungsstufe (163 PS) mit 5,7 Litern auf 100 Kilometer auch der sparsamste Neuling ist. Edelster Vito ist der Allradler, der serienmäßig mittels einer Siebengang-Automatik geschaltet wird.Bei alledem, sagt Volker Mornhinweg, Verantwortliche für die kleineren Nutzfahrzeuge, hatten die Entwickler vor allem die Kunden im Visier. Für sie ist der Sitz hinter dem aus dem Sprinter stammenden Lenkrad schließlich der tägliche Arbeitsplatz. Natürlich sind das Ambiente, die verwendeten Materialien und die Ausstattung deutlich nüchterner und einfacher als beim Schwestermodell, dem Familien-Kombi V-Klasse. Aber die Zeit der Tristesse ist zumindest beim Vito vorbei.
Größere und breitere Sitzflächen mit besserer Verstellmöglichkeit, viele Ablagen, Instrumente und Bedienelemente fast wie bei einem Pkw, ein Multifunktionslenkrad mit diversen Tasten für Navigation, Telefon oder Audio-System gibt es gegen Aufpreis.
Seitenwind-Assistent gehört zum Serienumfang
Auch moderne Assistenzsysteme sind serienmäßig an Bord oder können zusätzlich bestellt werden. Im Preis immer mit drin ist ein Seitenwind-Assistent, der das gefürchtete Versetzen des Autos zum Beispiel beim Überholen eines Trucks ausgleicht. Der elektronische Helfer ist im ebenfalls serienmäßigen ESP integriert.Unternehmer, die ihren Fahrern zusätzliche Sicherheit spendieren wollen, können Spurhalte- und Toter-Winkel-Assistenten ebenso ordern wie eine Abstandswarnung zum Vordermann, eine Rückfahrkamera oder ein intelligentes Scheinwerfer-System mit LED-Lampen. Auf Wunsch gibt es auch einen Einparkhelfer, der automatisch in die Lücke lenkt und bei der Version mit Automatik zudem selbsttätig bremst. Deren Preise stehen noch nicht fest.
Einstiegsmodell 1.000 Euro günstiger
Im ertrag- und prestigeträchtigen Ringen um die Kunden, die zu 90 Prozent kleine und mittlere Unternehmen sind, zieht Mercedes mit dem Vito einen Joker. Moderne Form wie schon bei der V-Klasse, technische Leckerbissen aus den erfolgreichen Pkw-Modellen und ein um gut 1.000 Euro günstigeres Einstiegsmodell sind die Trumpfkarten. "Unser Vito ist ein Nutzlastriese, ein Kostenzwerg und ein Sicherheitsexperte", fasst Transporterchef Mornhinweg zusammen. "Wir spielen auf Angriff".
Quelle: SP-X
Hi,
eindeutig eine Fehlinformation. Den ersten Vito W 638 gab es Ausschließlich mit Quer eingebauten Motoren und Frontantrieb. Allerdings war die Kiste auch so schlecht das MB wohl lieber vergisst das sie den jemals gebaut haben 😆
Das es den neuen in einer Abgespeckten Frontantriebsvariante mit Renaulttriebwerken gibt ist aber neu für mich! Auf jeden Fall besser als der unselige Citan.
GRuß Tobias
Werden wir jetzt die selbe Diskussion "Vito vs. T5", wie auch schon "V-Klasse vs. T5" führen?
Ich persönlich mag den V gern, aber die Basis der Konkurrenz ist ja mittlerweile schon ziemlich in die Jahre gekommen.
Haben sie denn den Rost im Griff? Die kleinen Nutzfahrzeuge von MB schauen ja nach ein paar Jahren schauerlich aus. Besonders die weißen, da läuft so schön die braune Brühe dran runter aus den Scheibenrahmen und Türschlössern.
Möchte mal wissen, wo M-T das wieder abgeschrieben hat. Das Lenkrad ähnelt dem aus der neuen V-Klasse, ist aber ganz sicher nicht aus dem Sprinter, der hat trotz ziemlich frischer Mopf da was deutlich Älteres im Angebot.
Jetzt haben sie diese kotz***** Scheinwerfer wirklich bald an jedem Modell! Grausam.
Gut vorstellbar, dass dieser Wagen in unseren Fuhrpark aufgenommen wird, zumindest mit Allradantrieb.
Auf welchen Markt bzw. Märkte bezieht sich denn der zweite Platz? In Deutschland steht da der Transit.
Dafür kann ja aber Daimler nichts, dass VW seit 10(?) Jahren die gleiche Basis verwendet.
So setzt man die Konkurrenz zumindest unter Druck, was letztlich für die Kunden von Vorteil ist.
Hat ja auch keiner gesagt.
Mir kommt es so vor, als würde sich die VAG ein wenig auf ihren Lorbeeren ausruhen. 🙄
Das ganz sicher. Bisher hatten sie ja auch keinen echten Grund, das anders zu machen.
Solang sie mit der alten Technik Marktführer im Segment bleiben wäre sie ja schön doof, die Modellzyklen zu verkürzen.
Von daher ist es gut, dass der neue Vito kommt. Zumal der zum echten Kampfpreis antritt:
Der günstigste VW-Transporter (kurzer Radstand, 84PS) kostet netto über 24.000€, der günstigste Transit Custom Kastenwagen (100PS) kostet über 25.000€ netto.
Ein Preisvorteil beim Vito von 6-7.000€ ist sicher für viele Kunden interessant.
Sieht zu dem was Opel, Renault, Nissan und die ganzen anderen ausser VW im Angebot haben wenigstens halbwegs ansehlich aus. Einigermassen schlichtes Design und klare Formensprache. Gegen den T5 hat er aber keine Chance.
Der Innenraum sieht aber nicht mehr so toll aus, wie in der V-Klasse 🙄
Was erwartest du in einem Nutzfahrzeug?
Die Fahrzeuge sollen primär praktisch sein und auch was aushalten.
Wobei der wegfall des frei stehenden Monitor wohl auch vielen V Klasse Fahrern gefallen würde 😉
Wichtig ist das die verbauten Materialen robust und leicht zu reinigen sind.
Gruß Tobias
Dass man da kein Leder oder Holz verbauen kann, ist mir schon klar. Aber diese Radio-Mittelkonsole sieht ja selbst beim 11 Jahre alten T5 besser aus. Hier ist sie einfach nur hässlich.
Und ich glaube ein Navi wie in der V-Klasse mit Dreh-Drück-Regler und separatem Bildschirm wäre sicherlich besser gewesen, als diese Touchscreen-Variante.