Kawasaki Z 900 RS: Fahrbericht, Technische Daten, Preis
Die Retro-Kawa für entspanntes Gleiten
MOTOR-TALK
verfasst am Wed Jul 18 15:42:14 CEST 2018
Erst durch die potente Z 900 von 1972 wurden viele Biker auf Kawasaki aufmerksam. Nun bringen die Japaner ein modernes Bike im Stil des Klassikers: Die Z 900 RS im Test.
Mit der Kawasaki Z 900 RS bringen die Japaner ein Bike im Stile des 70er-Jahre-Klassikers Z 900. So fährt sich das Retro-Bike
Quelle: Kawasaki
Köln - Die Kawasaki Z 900, war eines der heißesten Bikes der 70er-Jahre. Auf der IFMA-Motorradmesse von 1972 staunte man über das Naked Bike mit 82 PS aus vier Zylindern. Über eine Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h und eine Sprintzeit von 4,2 Sekunden von Null auf 100 km/h. Dass das Fahrwerk mit der Leistung heillos überfordert war – geschenkt. Immerhin sah die Maschine mit tropfenförmigem Tank und Heckbürzel recht schick aus. In Summe also eine Kawa, an die sich viele gerne erinnern. Nun bringt der japanische Hersteller eine moderne Interpretation seines Klassikers: Die Z 900 RS.
Retro-Bike mit gedrosselter Leistung
Vor 46 Jahren übernahm der Fahrtwind die Motorkühlung der Kawasaki Z 900. Das Retro-Bike Z900 RS kommt wassergekühlt
Quelle: Kawasaki
Das Modell trennt bei aller optischen Ähnlichkeit freilich viel vom 70er-Jahre-Motorrad. Als Antrieb dient wie damals ein Vierzylinder, doch der Kühler vor dem Aggregat verrät: die moderne Z 900 RS ist nicht luftgekühlt. Historisch inkorrekt ist außerdem die Vier-in-Eins-Auspuffanlage - die damaligen vier Auspuffenden entsprechen eben nicht dem aktuellen Zeitgeist.
Der Motor basiert auf dem aktuellen Triebwerk der Z 900. Es wurde mit zahmeren Nockenwellen-Steuerzeiten, geringerer Verdichtung, höherer Schwungmasse und einer um 20 PS reduzierte Leistung für die neue Aufgabe adaptiert. Beim ersten Test erleben wir einen vibrationsarmen Antrieb, der schon früh zupackt und sich schaltfaul fahren lässt. Die Schaltung ist präzise, die Kupplung leichtgängig. Man fühlt sich ab den ersten Metern wohl. Die Stopper genügen den modernen Ansprüchen und sind mit ABS ausgestattet. Hinten sorgen die 180er-Sportreifen (auf Alufelgen) für guten Grip.
Vorne verbauen die Japaner eine einstellbare Gabel, welche mit nahezu allen Unebenheiten zurechtkommt. Hinten ist das Bike straffer, wobei das Monoshock-Federbein ebenfalls gute Arbeit leistet. In Summe verträgt das Retro-Bike die flottere Herangehensweise.
Ein entspannter Cruiser
In 3,5 Sekunden erreicht die Kawasaki Z 900 RS die 100 km/h-Marke - die legendäre Z 900 benötigte gute sieben Zehntel mehr
Quelle: Kawasaki
Was die Z 900 RS aber noch besser kann? Entspannt Gleiten. Dann genießt der Pilot im sechsten Gang bei wenig Drehzahl den Fahrtwind und die Erinnerung an vergangene Zeiten - letztere kommen beim Blick in die runden Spiegel oder die beiden klassisch gestalteten Rundinstrumente oberhalb des hohen Lenkers garantiert (sofern man damals dabei war). Zwischen analogem Tacho und Drehzahlmesser verbaut Kawasaki ein Display, über die sich die wichtigsten Daten per Knopfdruck vom Lenker aus abrufen lassen. Die Traktionskontrolle lässt sich hier ebenfalls justieren. Die Z 900 RS taugt durchaus für Touren zu zweit. Für die Sicherung des Gepäcks finden sich zwei Haken unterhalb der Sitzfläche.
Kritik fällt bei der Z 900 RS schwer - doch einige Punkte gibt es. Speichenräder würden toll zum Retro-Look passen. Angeboten werden sie von Kawasaki leider nicht. Ein Hauptständer vermissen wir bei der Z 900 RS ebenfalls. Beim Kaltstart fällt auf, dass die Leerlaufdrehzahl zu lange zu hoch anliegt. Und die Wartungsintervalle fallen mit 6.000 Kilometern relativ eng aus. Außerdem geht das Bike mit einem Basispreis von knapp 12.000 Euro nicht als Schnäppchen durch. Fans der 70er-Jahre wird das nicht abhalten.
Vor 46 Jahren übernahm der Fahrtwind die Motorkühlung der Kawasaki Z 900. Das Retro-Bike Z900 RS kommt wassergekühlt
Quelle: Kawasaki
Speichenräder hat Kawasaki für die Z 900 RS nicht im Angebot
Quelle: Kawasaki
Der Scheinwerfer soll an die Leuchte des Ur-Modells erinnern. Doch die Z 900 RS nutzt LED-Technik
Quelle: Kawasaki
Tacho und Drehzahlmesser sind klassisch gestaltet. Alles Weitere lässt sich am Dispay dazwischen ablesen
Quelle: Kawasaki
In 3,5 Sekunden erreicht die Kawasaki Z 900 RS die 100 km/h-Marke - die legendäre Z 900 benötigte gute sieben Zehntel mehr
Quelle: Kawasaki
Mir fehlt im Artikel ein Verweis auf die Zephyr Baureihe, die bereits in den 90er Jahren den Stil der Z-Modelle aufgegriffen haben.
Ansonsten ein bildschönes Motorrad, wenn ich irgendwann meine Zephyr 750 ersetzen wollen würde ein heißer Kandidat.
"Beim Kaltstart fällt auf, dass die Leerlaufdrehzahl zu lange zu hoch anliegt."
Das wurde schon bei Tests von Kawas im letzten Jahrtausend bemängelt. Scheint nicht zu Schaden auf Dauer. 😉
Schönes Motorrad. Verkauft sich wie geschnitten Brot.
@Lewellyn
Stimmt, hat meine Kawa auch.
Und hat ihr jetzt 20 Jahre lang nicht geschadet.
Nur die damit verbundene Geräuschkulisse ist manchmal unschön, wobei ich hier natürlich noch über einen luftgekühlten Motor mit Vergasern und Choke rede.
Duftbaumdeuter83
Bzgl. des 6000er Intervall bei Kawa bitte keine Halbinformationen verbreiten.
Die 6000er Inspektion liegt bei ca. 30min Arbeitszeit. Kette schmieren, Luft nachschaun und einmal waschen. Sonst nix. Kawa traut seinen Kunden eben solche Dinge nicht zu ... Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.
Macht man genau 2x in der Garantiezeit (bei Vielfahrern). Danach nie wieder. Also nicht der Rede wert ... der Kaffee beim Händler ist meistens eh inklusive.
Intervalle sind (abgesehen von Garantiezeit) immer mit etwas Augenmaß zu betrachten. Bei meiner Suzi wollen die Japaner alle 10tkm die Iridium Kerzen tauschen und ich glaub alle 4 Jahre prophylaktisch die Bremsschläuche 🙄
@Ning100
Da habe ich noch Hoffnung.
War bei der Zephyr Baureihe auch erst der Fehler, hat Kawasaki dann eingesehen.
Honda mit der CB 1100 mit der EX genauso.
Noch so ein Test vom Sofa aus, also quasi Datenblattprosa. Nicht sehr spannend. Hat SP-X eigentlich einen Motorradführerschein?
Fensterheber7782
111 PS gelten also als "gedrosselte Leistung" ggü was? Einem 200-PS Rennaggregat? Und diese 111 PS reichen für entspanntes cruisen?
Wirklich ein Sofa-Test (Zustimmung an Neoctavianer). Für entspanntes cruisen reichen die 55 PS aus dem 950cm3 V2 meiner Yamaha XV950 Racer oder die 85 PS aus 1150cm3 Boxer meiner BMW R1150R.
Da sieht man wie Leute über Sachen schreiben, wovon sie keine Ahnung haben - dat Ding ist leistungsmäßig bereits ein Sportler.
nebukatonosor
Natürich würden auch 55 PS zum Cruisen reichen.
Aber als Hommage zur seligen Z 900 müssen´s schon ein bisschen mehr sein.
111 PS gelten also als "gedrosselte Leistung" ggü was? Einem 200-PS Rennaggregat? Und diese 111 PS reichen für entspanntes cruisen?
Wirklich ein Sofa-Test (Zustimmung an Neoctavianer). Für entspanntes cruisen reichen die 55 PS aus dem 950cm3 V2 meiner Yamaha XV950 Racer oder die 85 PS aus 1150cm3 Boxer meiner BMW R1150R.
Da sieht man wie Leute über Sachen schreiben, wovon sie keine Ahnung haben - dat Ding ist leistungsmäßig bereits ein Sportler.
gedrosselt gegenüber der normalen Z900.
siehe deinen letzten Satz.
Mir fehlt im Artikel ein Verweis auf die Zephyr Baureihe, die bereits in den 90er Jahren den Stil der Z-Modelle aufgegriffen haben.
Ansonsten ein bildschönes Motorrad, wenn ich irgendwann meine Zephyr 750 ersetzen wollen würde ein heißer Kandidat.
"Beim Kaltstart fällt auf, dass die Leerlaufdrehzahl zu lange zu hoch anliegt."
Das wurde schon bei Tests von Kawas im letzten Jahrtausend bemängelt. Scheint nicht zu Schaden auf Dauer. 😉
Schönes Motorrad. Verkauft sich wie geschnitten Brot.
@Lewellyn
Stimmt, hat meine Kawa auch.
Und hat ihr jetzt 20 Jahre lang nicht geschadet.
Nur die damit verbundene Geräuschkulisse ist manchmal unschön, wobei ich hier natürlich noch über einen luftgekühlten Motor mit Vergasern und Choke rede.
Bzgl. des 6000er Intervall bei Kawa bitte keine Halbinformationen verbreiten.
Die 6000er Inspektion liegt bei ca. 30min Arbeitszeit. Kette schmieren, Luft nachschaun und einmal waschen. Sonst nix. Kawa traut seinen Kunden eben solche Dinge nicht zu ... Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.
Macht man genau 2x in der Garantiezeit (bei Vielfahrern). Danach nie wieder. Also nicht der Rede wert ... der Kaffee beim Händler ist meistens eh inklusive.
Intervalle sind (abgesehen von Garantiezeit) immer mit etwas Augenmaß zu betrachten. Bei meiner Suzi wollen die Japaner alle 10tkm die Iridium Kerzen tauschen und ich glaub alle 4 Jahre prophylaktisch die Bremsschläuche 🙄
Da würde ich doch zum Original greifen.
Wie der Autor schon anmahnt - da gehören Speichenräder ran!😊
@Ning100
Da habe ich noch Hoffnung.
War bei der Zephyr Baureihe auch erst der Fehler, hat Kawasaki dann eingesehen.
Honda mit der CB 1100 mit der EX genauso.
Noch so ein Test vom Sofa aus, also quasi Datenblattprosa. Nicht sehr spannend. Hat SP-X eigentlich einen Motorradführerschein?
111 PS gelten also als "gedrosselte Leistung" ggü was? Einem 200-PS Rennaggregat? Und diese 111 PS reichen für entspanntes cruisen?
Wirklich ein Sofa-Test (Zustimmung an Neoctavianer). Für entspanntes cruisen reichen die 55 PS aus dem 950cm3 V2 meiner Yamaha XV950 Racer oder die 85 PS aus 1150cm3 Boxer meiner BMW R1150R.
Da sieht man wie Leute über Sachen schreiben, wovon sie keine Ahnung haben - dat Ding ist leistungsmäßig bereits ein Sportler.
Natürich würden auch 55 PS zum Cruisen reichen.
Aber als Hommage zur seligen Z 900 müssen´s schon ein bisschen mehr sein.
siehe deinen letzten Satz.
Gefällt mir gut.
Mir gefällt die Retro Z ja ganz gut 😊 Erinnert mich wirklich ein bisschen an die Maschine die bei uns in der Garage steht 😉
Schickes Bike ! Und von weitem sehen die Räder doch aus wie Speichenräder.....😜