Gumpert-Comeback als Apollo Automobil GmbH

Die Rückkehr des Apollo naht

Philipp

verfasst am Mon Jan 04 19:23:09 CET 2016

Der alte Traum eines Audi-Ingenieurs, ein mysteriöser Countdown und neue Investoren aus Hongkong: Das sind die Zutaten für das Comeback der Gumpert Sportwagenmanufaktur.

Gumpert Apollo: Der Supersportwagen leistete bis zu 861 PS und hielt lange den Rekord für Serienfahrzeuge auf der Nordschleife
Quelle: dpa/Picture Alliance

Berlin – Vier Rallye-Weltmeistertitel hat Audi ('83 und '84 Fahrerweltmeister, '82 und '84 Herstellertitel) mit seinem Ex-Sport-Chef Roland Gumpert errungen. Nach seiner Karriere in Ingolstadt wechselte der Ingenieur das Metier. Von Rallye- auf straßenzugelassene Sportwagen. Einen der schnellsten konstruierte er gleich selbst: den Gumpert Apollo. Bis zu 860 PS stark, bis zu 360 km/h schnell, und ein Nordschleifen-Rekord sorgten für Beachtung und Fans. Kaufen konnte sich den Renner kaum einer, deshalb kam 2012 die Insolvenz für die Manufaktur im thüringischen Altenburg. Insgesamt 60 Apollo wurden in den Jahren zwischen 2004 und 2014 gefertigt.

Roland Gumpert war ab 1981 Sport-Chef bei Audi. 2004 gründete er seine Sportwagenmanufaktur
Quelle: dpa/Picture Alliance
Dem Anschein nach steht das Auto namens Apollo jetzt vor einem Comeback – ohne seinen Schöpfer Gumpert. Als Apollo Automobil GmbH will das Unternehmen in den kommenden Tagen Pläne für eine Rückkehr vorstellen. Das berichtet die Website „World Car Fans“, die nach eigenen Angaben ein Schreiben von den neuen Eignern erhalten hat. Dabei handele es sich um eine Investoren-Gruppe namens „Ideal Team Venture“ aus Hongkong, die kürzlich bereits den ebenfalls seit 2012 insolventen italienischen Sportwagenhersteller De Tomaso gekauft hat.

Der Countdown läuft

Eindeutiger Hinweis, dass es tatsächlich Neuigkeiten in Sachen Apollo geben wird, ist ein Countdown auf der Website „apollo-automobil.com“. Demnach wird es dort am 11. Januar 2016 etwas Neues zu sehen geben. Zu sehen gibt es bislang nur das überarbeitete Logo der Marke: Das bekannte Wappen wird jetzt von einem „A“ und nicht mehr von einem geflügelten Pferd geschmückt.

Am 11. Januar beginnen die Pressetage der North American International Auto Show in Detroit. Anders als der Countdown vermuten lässt, wird Apollo dort wohl nicht vertreten sein. World Car Fans zufolge will das Unternehmen dann lediglich die neue Website präsentieren. Eine neue Version des Apollo, die bisher unter dem internen Namen „Arrow“ firmiert, soll dagegen auf dem Genfer Salon vorgestellt werden.

Unter "www.apollo-automobil.com" läuft ein Countdown. Beim Ablauf soll die neue Website online gehen
Quelle: Screenshot apollo-automobil.com

Viele Studien, wenig Serie

Wie der Arrow aussieht, welche Fahrleistungen er bietet und wo er gebaut wird (die Produktion wird wahrscheinlich nicht mehr in Altenburg stattfinden) ist noch unklar. Die Basis, der Apollo, blieb zwischen 2005 und 2013 das einzige Modell von Gumpert. Mit extremer Aerodynamik und einem 4,2-Liter-V8 von Audi hielt der Apollo mit einer Zeit von 7:11,57 Minuten lange den Rundenrekord für straßenzugelassene Fahrzeuge auf der Nordschleife. Allerdings galt das Auto als extrem schwierig zu fahren.

Die Manufaktur stellte viele verschiedene Versionen vor, darunter auch ein Hybrid-Modell. 2012 präsentierte sie in Genf die Studie Tornante. 2014 wurde unter dem Namen GSM Gumpert die Studie Explosion auf Basis des Audi TT auf dem Schweizer Auto-Salon vorgestellt. Beide Fahrzeuge schafften es nie in die Serie. Nach der Insolvenz suchten die Firma und ihr Insolvenzverwalter zunächst neue Investoren, außerdem wollte man sich statt auf China wieder auf den europäischen Markt konzentrieren. Trotzdem war die Firma nicht mehr zu retten.

Unter "www.apollo-automobil.com" läuft ein Countdown. Beim Ablauf soll die neue Website online gehen
Quelle: Screenshot apollo-automobil.com
Roland Gumpert war ab 1981 Sport-Chef bei Audi. 2004 gründete er seine Sportwagenmanufaktur
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Gumpert Apollo Sport: Die Produktion begann 2005 in Altenburg. 2009 fuhr das Auto im "Sport Auto" Test in 7:11,57 Minuten um die Nordschleife
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Unter der Außenhaut des Apollo steckt ein Gitterrohrrahmen und ein Monocoque
Quelle: dpa/Picture Alliance