Neun SUV im US-Crashtest
Die Schwachstelle der Blechburgen
SUV haben eine große Knautschzone, doch das nützt den Insassen nicht immer etwas. Ein US-Crashtest zeigt, wo die Gefahren des hohen Fahrzeuggewichts liegen.
Ruckersville/Virginia - SUV sind groß und deshalb besonders sicher. Diese Annahme gilt allerdings nur, wenn das Fahrzeug mit seiner vollen Breite gegen ein Hindernis prallt. Was passiert, wenn ein SUV mit nur einer Ecke gegen einen Baum oder eine Laterne fährt, zeigt ein Crashtest des amerikanischen Insurance Institut for Highway Security (IIHS).
Für den Test hat das IIHS mit neun SUV einen Frontalaufprall mit geringer Überlappung durchgeführt. Nur zwei der Autos schnitten gut ab, ein Fahrzeug wurde für akzeptabel befunden, drei weitere für mäßig und drei für mangelhaft. Unter den gecrashten Modellen befanden sich auch zwei, die in Deutschland verkauft werden: Der Kia Sorento kassierte eine mangelhafte Wertung, der Jeep Grand Cherokee konnte ein mäßiges Ergebnis verzeichnen.
Die Knautschzone nutzt nichts
Normalerweise schneiden SUV aufgrund ihrer Masse und der höheren Sitzposition in Crashtests besser ab als Limousinen. Doch bei einem Frontalaufprall mit geringen Überlappung nutzt die große Knautschzone mit den deformierbaren Längsträgern nichts. „Das ist der Hauptpfad, über den sich die Energie abbaut“, erklärt Volker Sandner, Bereichsleiter Fahrzeugsicherheit beim ADAC. „Das Verheerende an dieser Unfallkonstellation ist: Die eigentliche Crashstrukturen werden gar nicht getroffen.“
Dieses Problem haben viele Fahrzeuge. Doch SUV haben noch einen zusätzlichen Nachteil: Die Fahrzeuge haben eine größeres Gewicht und damit eine höhere Bewegungsenergie. Nach den Ergebnissen des IIHS kann infolgedessen die Fahrgastzelle zerstört werden.
Umstrittene Methode
Der Crashtest ist allerdings umstritten. Denn das Unfallszenario kommt vergleichsweise selten vor. „Etwa ein Viertel bis ein Fünftel aller Frontalunfälle passieren in dieser Konstellation“, erklärt Sandner. Er ist der Meinung, dass sich künftige Autos trotzdem daran messen lassen müssen.
„In den kommenden Jahren werden Fahrzeuge auf den Markt kommen, die wesentlich besser mit diesen Szenarien umgehen.“ Das von amerikanischen Kfz-Versicherungen finanzierte IIHS hatte den Frontalaufprall mit geringer Überlappung erst im Jahr 2012 eingeführt.
Schon heute gibt es Fahrzeuge, die ihre Räder als Schild nutzen oder bei denen der Federbeindom so massiv ausgelegt ist, dass sich das Auto um das Hindernis herumdrückt. „Es geht um den Feinschliff“, glaubt Sandner.
Da wird den Dingern die eigene Masse zum Verhängnis...
Da man heute auf Verstrebungen in der Front verzichtet, ist es für den Unfallgegner schwierig bzw. unmöglich den Längsträger zu treffen, der den Schlag aufnehmen kann.
Es ist heute nichts mehr drin, was für Festigkeit in der Front sorgt.
Die Plastikstangen haben oft nicht mal mehr einen Träger drunter, sie sind einfach mit 8-12 Bolzen ans Fahrzeug geschraubt.
Die Stehwände, an die die Kotflügel geschraubt oder geschweisst sind, lassen sich bei einem Unfall wie Wellpapier zusammenfalten..
Der Kotflügel ist dafür nicht gemacht, um in der Front fehlendes ausgleichen zu können.
Man knallt 400 bis 1000kg überflüssiges Gewicht in die Autos, aber an Verstrebungen und soliden Schloßträgern wird gespart..
Toller Bericht...Etwas Blabla und wenig Inhalt.
Hier gibt es mehr Detail, für Leute, die es interessiert. ;-)
http://www.iihs.org/.../...isappoint-in-small-overlap-front-crash-test
scheint eine harte nuss zu sein der small overlap test.
das problem das der dummy das lenkrad verfehlt bzw. abrutscht sieht bei fast jedem test davon.
http://www.youtube.com/watch?v=vWNTysC1amg
auch bei den nicht suvs
Hallo!
Ich habe diese Small Overlap Tests seit 2012 intensiv verfolgt.
Volvo und Subaru haben da von Anfang an hervorragend abgeschnitten. In diversen Klassen und diversen Modellen. Audi und Toyota u.a. vernichtend. Mittlerweile haben die aber nachgezogen und schneiden deutlich besser als vorher oder sogar gut ab.
Das Problem ist in meinen Augen halt, daß viele Autos "synthetisch" für einen genormten Crashtest vorbereitet werden. Das ist dann aber nicht die tatsächliche Sicherheit, die viele crashszenarien von der Grundkonstruktion her beinhaltet. Subaru und Volvo haben hier von Anfang an eine hervorragende Vorstellung abgeliefert!
Ob Crash- oder Verbrauchstest, Autos werden immer so konstruiert, dass sie Norm möglichst gut erfüllen. In der Praxis sieht es dann oft ganz anders aus.
Das hat nichts mit SUV zu tun, sondern ist schon vor 1,5 Jahren bei "normalen" PKW als Ergebnis so gelaufen:
http://www.spiegel.de/.../...es-wehrt-sich-nach-schlappe-a-850495.html
welch Erkenntnis: konzentriert man die Aufprallenergie auf eine vergleichsweise geringe Fläche (im Vgl. zum normalen Frontalunfall) ist die Wirkung auf das Auto viel größer.
Würde man eine frei stehende Leitplanke o.ä. gegen ein Auto einsetzen, wäre der Effekt noch verheerender 😱
Gegen alle Eventualitäten kann man sich nicht absichern.. erst recht nicht, wenn man das Fahrzeuggewicht eigentlich verringern will..
als nächstes schießen sie mit einem klassischen amerikanischen Standard-Kleinkalibergewehr auf die Fahrzeuge und bemerken eine mangelnde Downtowntauglichkeit...
Wenn sich 20-25% der Frontalunfälle auf diesen small overlap beziehen, (was ich jetzt nicht so wenig finde) was sind dann die anderen Frontalunfallszenarien?
Wie ist den überhaupt die statistische Verteilung der Unfallseiten?
Das wäre mal interessant. Stattdessen wird nur versucht zu relativieren wie unwichtig so ein Test sei..
Ob umstritten oder nicht, 20-25% aller Frontunfälle sind alles andere als wenig. Oder die Unfallgegner müssen sich darauf einigen einen Total-Frontunfall zu bauen
😆
Mit Autos soll man auch fahren, und keine Unfälle bauen🙄