Daimler darf autonome Lkw auf Autobahn testen
Die selbstfahrenden Lkw dürfen auf die Straße
Freie Fahrt für selbstfahrende Lkw: Daimler hat von der Stuttgarter Landesregierung grünes Licht für Alltagstests mit dem autonom fahrenden Future Trucks bekommen.
Stuttgart - In Baden-Württemberg dürfen Lkw-Fahrer bald die Beine aufs Armaturenbrett legen. Das Verkehrsministerium des Landes hat dem Lkw-Hersteller Daimler eine entsprechende Ausnahmegenehmigung erteilt. „Wir haben den Antrag zusammen mit dem Regierungspräsidium bearbeitet und positiv beschieden“, sagte eine Sprecherin den "Stuttgarter Nachrichten". Daimler bestätigte dies.
Die Genehmigung gilt jedoch nicht für völlig alleine fahrende Lkw. Aus Sicherheitsgründen muss sich die gesamte Zeit über ein Fahrer im Fahrerhaus befinden, der notfalls eingreifen kann. Ein Daimler-Sprecher ließ noch offen, wann die Erprobungsfahrten starten werden.
Sensoren, Kameras, 3D-Karten
Daimler führt die Tests mit dem "Future Truck 2025" durch, einem umgebauten Actros, der mit jeder Menge Sensoren, Kameras sowie mit 3D-Kartenmaterial ausgestattet ist. Der Frontradarsensor fühlt 250 Meter voraus. Die Stereokamera des Trucks blickt 100 Meter weit, erkennt die Spur und identifiziert bewegliche und unbewegliche Hindernisse. Den Bereich neben dem Lkw überwacht der Blind Spot Assist.
Der Future Truck erkennt andere Fahrzeuge, Hindernisse, Baustellen. Das einzige, was der Fahrer tun muss ist, den Lkw sicher auf die rechte Autobahnspur einzufädeln. Danach kann er seinen Sitz um 45 Grad drehen, die Füße hochlegen und dösen.
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Quelle: Mit Material von dpa
Ich glaube im Alltag noch nicht dran, das verhalten der Menschen kann keine Maschine vorausahnen. Ich sehe schon die Schlagzeilen mit den ganzen Crash`s
Gut, dass die meisten Firmen ohnehin nur die "normale" Variante Leasen/Kaufen werden.
Sicher, dass die zuerst in BaWü fahren dürfen? Oder wurde das autonome Fahren der Trucks auch schon die letzten Jahre in Nevada überprüft? Ich weiß von den PKW, aber LKW sind mir gerade irgendwie neu in der Hinsicht.
Als Unterstützung ist das Ganze sinnvoll. Etwa eine Bremsung einleiten wenn notwendig etc.
Sich voll auf die Automatik zu verlassen ist nie sicher.
Es sind schon Flugzeuge abgestürzt weil eine Automatik in einer ganz bestimmten Situation falsch gehandelt hat. Ein defekter Höhenmesser war ein solcher Fall.
Für wirklich sicher halte ich das nicht.
Wenn etwas automatisiert läuft, dann ist nur der Mensch der Fehler. Beispiele: Transrapid, Schwebebahn Wuppertal, H-Bahn Dortmund, etc. Viele Unfälle entstanden dadurch, dass die Technik vorher außer Kraft gesetzt wurde.
Lieber Falloutboy,
in den USA darf Daimler schon länger mit den Trucks fahren.
Neu ist nun die Genehmigung für Trucks in Baden-Württemberg.
Schöne Grüße aus der Werkstatt
Sabine
Ich glaube eher nicht, dass es so viele Probleme geben wird. Wenn du vor einem LKW 5 m weiter einscherst, bremst dieser nicht ab sondern gibt sogar noch Gas (wenn er kann) damit du daraus lernen sollst... Wenn du aber vor dem autonom fahrenden LKW einscherst, wird dieser seine Geschwindigkeit etwas reduzieren damit der Abstand - welches gesetzlich gilt - wieder erreicht werden kann. Solltest du eine Vollbremsung vornehmen, wird das System schneller reagieren als der Fahrer es könnte. Statt vom Auge über den Gehirn zum Fuß zum Bremspedal zur Bremse geht es flinker vom Auge des LKWs zur Bremse. Ich glaube kaum, dass ein Mensch einer Maschine in dieser Hinsicht überlegen ist. Die Entscheidungswege sind im menschlichen Körper viel länger...
Ebenso Ausweichszenarien. Wenn z.B. ein Reh vor dem LKW rennen sollte, wird es wohl eher nicht ausweichen und damit ggf. in die Nebenspur reinziehen sondern eher drauf halten und bremsen. Der Mensch erschrickt sich und zieht in der Regel die Lenkung irgendwo hin wo halbwegs frei ist (ich habs hinter mir... Ich habe aber draufhalten können/müssen).
Wie oft wird man von LKW Fahrern genervt, die mit 0,45 km/h größerer Geschwindigkeit auf einer 2-spurigen Autobahn überholen? Im Autonommodus wird die Kiste sicherlich nur die rechte Spur verwenden, ausreichend Abstand halten und somit generell den Verkehr besser fließen lassen.
Ich bin gespannt OB das System jemals wirklich zugelassen wird und wie dann später, bei einem Systemausfall, die "LKW-Troniker" dann doof vor dem LKW stehen und sagen "Bekomme ich nicht mehr gelenkt!? Wie ging das denn früher nochmal!?" - so wie heute wenn manch einer eine Glühlampe im Auto tauschen soll und es nicht gebacken bekommt die Motorhaube zu öffnen!
Zitat: "Das einzige, was der Fahrer tun muss ist, den Lkw sicher auf die rechte Autobahnspur einzufädeln. Danach kann er seinen Sitz um 45 Grad drehen, die Füße hochlegen und dösen."
Sollte man dann nicht auch die zulässige Tagesfahrzeiten erhöhen wenn er bereits während der Fahrt sein Nickerchen/Pause macht? Und wie verhält sich der aut. LKW wenn er auf ein längsameres Fahrzeug trifft? Ueberholt er dann auch selber ohne Hilfe des (dösenden) Fahrers? 😆
Ein Paradies für hacker diese ganzen Autonomen Fahrzeuge weil ich glaube dass diese nicht besser vor Angriffen geschützt sind als die jetzigen Systeme die in Autos und LKW's verbaut werden.
In Nevada seit ein paar Monaten. In Deutschland offenbar neu.
Für alle die jetzt Panik schieben: Wir sind weit von der Serienreife weg. Aber irgendwie müssen die Hersteller ja Daten sammeln. Auch abgesperrten Rundstrecken machen die das sicher schon Jahre. Aber die Bedingungen des echten Verkehrs muss man erstmal "anlernen". Bis zum teilautonomen LKW dauert sich noch lang. Bis zum vollautonomen LKW ewig.
Wenn eine Internetverbindung vorhanden ist: ja, gebe ich dir Recht. Ist aber alles per Rechner welches ein "Standalone" System ist, sprich nur mittels GPS navigiert und ansonsten von seinem Umfeld gesteuert wird, sehe ich da kein Problem. Mein Tomtom kann nicht gehackt werden, weil es nur die Positionsdaten vom Satelliten bekommt. Wäre es eines mit HD Traffic Quatsch, wäre es wiederum hackbar.
Klar kann immer etwas fehlerhaft sein, wo Technik im Spiel ist kann es immer zu Aussetzern kommen, genau so wo Menschen im Spiel sind...
Gerade im Bereich der Luftfahrt funktioniert doch heute ohne automatisierte Verfahren gar nichts mehr. Das wird wohl auch im Straßenverkehr früher oder später die Zukunft, eher früher.
Das solche LKWs getestet werden finde ich ja in Ordnung, aber einen als Zukunftsbeispiel Dösenden oder Schlafenden Fahrer sehe ich eher als Problematisch an. Sollte es doch mal dazu kommen das ein Sensor oder Kamera während der Fahrt ausfällt, wird das System bestimmt Warnlampen und Töne aktivieren um den Fahrer zu Signalisieren das er doch übernehmen soll, da das System nicht mehr sicher Fahren kann. In dem Fall wäre es doch Sinnvoll wenn sich der Fahrer nicht gerade im Schlaf befindet oder seine wohlverdiente Feierabendhalbe aufzwickt 😆
Den wird es, wenn das System im Alltagsbetrieb läuft, auch nicht geben dürfen. In der Luftfahrt ist der Autopilot für den Flugkapitän auch keine Einladung zum Eröffnen von Freizeitaktivitäten.
@Drahkke
Da geb ich dir Recht. Wird auch bestimmt vom Gesetz so geregelt sein das der Fahrer zwar nicht die Hand am Lenkrad haben muss aber jederzeit Einsatzbereit sein soll. Das Motortalk Beispiel dürfte wohl eher als kleiner Spaß gedacht sein, das ist mir klar. Dennoch die Verlockung wird Groß sein sich Hinten mal schnell nen Kaffee zu machen. Mehr Risiko sehe ich dennoch nicht. Die einen Risiken gehen und dafür kommen eben andere. Das wichtigste dürfte wohl eher sein das es Regelmäßige Manuelle Trainings gibt, und die Führerscheine sowohl Manuell als auch das Autonome Fahren berücksichtigen. Ist ja nicht unbedeutend das ein Fahrer seinen LKW im Griff hat und zur Not eigenständig sicher Fahren kann.