VW Crafter: Erste Fahrt im Vorserien-Transporter
Die Trennung tut dem Crafter gut
Der VW Crafter geht eigene Wege. Volkswagen hat den großen Transporter diesmal ohne Daimler entwickelt. Dadurch soll er vielseitiger sein. Wir waren auf Erprobungsfahrt.
Posen - Viele Ehen halten nicht so lange, wie diese Kooperation: Insgesamt 20 Jahre haben Daimler und Volkswagen gemeinsam Nutzfahrzeuge gebaut. Vor drei Jahren hat Daimler die Scheidung eingereicht. Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN) musste die dritte Generation des Crafter komplett alleine entwickeln. In nur drei Jahren haben die Niedersachsen die dritte Generation auf die Räder gestellt - und die neue Freiheit offenbar clever genutzt, denn der neue Crafter wird vielseitiger.
Als Daimler noch die Finger im Spiel hatte, gab es den Crafter nur mit Längsmotoren und Hinterradantrieb. Der reine VW-Crafter kommt auch mit Front- oder Allradantrieb und quer eingebautem Motor. Das vergrößert den Kundenkreis. Jetzt gehören zum Beispiel auch Rettungsdienste, die oft Vierradantrieb benötigen, zu den potenziellen Käufern.
Die Nummer eins der Crafter-Verkaufsrangliste wird aber wohl die Front-Quer-Variante als Kastenwagen sein. „Das Fahrzeug ist kompakt und bietet viel Platz und damit verdienen unsere Kunden ihr Geld“, sagt VW-Nutzfahrzeuge-Chef Dr. Eckhard Scholz. Der Holzboden im Laderaum hat schon die passenden Befestigungsvorrichtungen, damit der Käufer sein teures Regalsystem ohne Probleme von einem anderen Fahrzeug im VW installieren kann.
VW Crafter: Drei Diesel mit 102 bis 177 PS
Alle gängigen Paletten, Container oder andere Ladeträger passen auf die Ladefläche. Alternativ gibt es den Crafter als Pritschenwagen oder als Personen-Transporter. Außerdem sind drei Längen, drei Höhen und zwei Radstände erhältlich. Für die große Zahl an Varianten gibt es im VWN-Werk eine eigene Halle für den „Geschäftsbereich Sonderaufbau“.
Doch schon das Grundkonzept wurde mit viel Liebe zum praktischen Detail entwickelt. Zum Beispiel sind die Wangen der Sitzkissen abgeflacht, damit die Kurierfahrer schnell ein- und aussteigen können. Dank der neuen Frontantriebs-Bauweise liegt die Ladekante zehn Zentimeter tiefer, was beim Paketewuchten hilft. Der Komfort kommt ebenfalls nicht zu kurz: Beim Crafter gibt erstmals einen Schwingsitz mit dem AGR-Zertifikat (Aktion Gesunder Rücken).
Die Dieselmotoren mit 102 PS, 140 PS und 177 PS stammen aus dem VW-Transporter und sind aus Platzgründen leicht nach vorne geneigt. Da die Höchstgeschwindigkeit bei den meisten Crafter Varianten bei 160 km/h beschränkt ist, kommt es auf die reine Leistung nicht an. Letztendlich genügt auch das Einstiegstriebwerk, souveräner ist man natürlich mit dem Bi-Turbo-Aggregat unterwegs. Später sollen noch zwei Aggregate für die Varianten mit Allradantrieb dazu kommen. Dass mindestens ein Sechszylinder-Diesel die Palette ergänzen wird, ist sehr wahrscheinlich.
Aerodynamik wie in der Formel 1
Mit dem Topmotor soll der Crafter nur 6,7 Liter verbrauchen (178 g CO2/km). Dafür ist auch die Aerodynamik mitverantwortlich. Der Crafter wird in der Mitte etwas breiter und das Dach fällt leicht ab. Die Ladekapazität soll das nicht beeinträchtigen. Beim Entwicklungsfahrzeug soll der cW-Wert bei 0,329 liegen, das Ziel sind aber 0,30. „Drei Hundertstel weniger bringen bei 120 km/h einen Liter geringeren Verbrauch“, rechnet Bönig vor. Kleine Spoiler an den Querträgern, eine Unterbodenverkleidung und Luftkanäle, sogenannte Air Ducts, die an den Tritt-Löchern in der Stoßstange beginnen, helfen bei der Windschlüpfigkeit.Nach vorne ist der Überblick vom Fahrersitz aus naturgemäß prima. Zudem steuert der Crafter sich leicht und unkompliziert, fast wie ein Pkw. Von den zivilen Konzernbrüdern erbt er die Auswahl an Assistenzsystemen. Es gibt eine Rückfahrkamera einen adaptiven Tempomaten, einen Spurhalte- und Toten-Winkel-Assistenten und einen Flankenschutz, der zuverlässig Alarm schlägt, wenn sich der Fahrer einem Hindernis nähert.
Dabei bleibt er ein Arbeitstier. Das zeigt sich zum Beispiel daran, dass schon ab Werk diverse Nebenaggregate, etwa zur Kühlung, am Motor angebracht werden können. Mit der optionalen Achtgang-Automatik am Antriebsstrang lässt sich sogar ein zusätzliches 40-kW-Aggregat verbauen. Damit lassen sich zum Beispiel Hebebühnen betreiben. Aber erstmal darf der Arbeiter selbst auf die Bühne. Bei der Nutzfahrzeug-IAA im September wird der Crafter der Öffentlichkeit präsentiert.
Quelle: press-inform
Wow. Sieht aus wie ein Lieferwagen 😆
Sprinter mit Allradantrieb gibt es doch schon länger im Rettungsdienst.
Ich habe auch schon Mercedes Sprinter mit Hinterradantrieb als Rettungswagen rumfahren sehen (und auch selbst pilotieren dürfen). Wozu ist bei einem Rettungsdienstfahrzeug ein Allradantrieb vom Vorteil?
Geländefahrten? Haben beim Roten Kreuz seit jeher Geländewagen gemacht. Auf matschigen Festivals kam oft die G-Klasse oder ein Grand Cherokee zum Einsatz. 😉
http://....mercedes-benz-passion.com/.../...Rettungswagen_fuer_BRK.jpg
http://pic1.autoscout24.net/.../0290756975001.jpg?...
Wir sind damals auch oft den Mercedes L408 gefahren:
https://de.wikipedia.org/.../Mercedes-Benz_T_2?...
Praktisch, was so alles da rein ging... trotz Hinterradantrieb...
Schon merkwürdig welche angeblichen Vorteile das so haben soll.
Und warum sollte ein (hecklastiger) Allradantrieb bei einer Plattform mit Hinterradantrieb nicht möglich sein?
Auch kann man entsprechend schwach motorisierte, dafür aber große Lieferwagen mit Hinterradantrieb auch noch gut als Zugmaschine einsetzen, während Autos mit Frontantrieb da schon an ihre Grenzen kommen was die Zuglast angeht.
Aber netter Werbeartikel. 😉
...Schrankwand.
Ob die Trennung von Mercedes gut war, wird sich erst noch an den künftigen Absatzzahlen zeigen.
Es gibt Gebiete, wo der Regelrettungsdienst regelmäßig querfeldein unterwegs ist, da hat ein Allradantrieb schon seine Vorteile.
Habe ich schon ganz oben im Absatz geschrieben. Da kommen seit jeher Geländewagen zum Einsatz. Bis die befestigte Straße erreicht ist. Kein Rettungswagen wird das so gut können wie ein Geländewagen. Matschige Festivals? G-Klasse! Ein Crafter mit Allrad bleibt genauso stecken. Der hat keine Chance. Viel zu schwer.
In bergigen Gegenden mit viel Schnee macht ein 4WD RTW doch absolut Sinn, warum also nicht?
Zugegeben: Ich hatte hier nur unsere flache Gegend auf dem Schirm, und meine Praxiserfahrung damals im Dienst. Das ist aber, meiner Meinung nach, nicht der Punkt.
Im Artikel wird das so dargestellt als ob es eine Allradoption bei Mercedes nicht gab. Das stimmt jedoch nicht.
http://www.mercedes-benz.de/.../dynamics_economy_.0003.html?...
Man könnte natürlich schreiben, dass VW lieber eigene Antriebskonzepte haben möchte, weil das Kosten spart. Das wäre was anderes. Das wäre aber auch weniger Marketing.
Den Crafter gab es auch mit Allradantrieb, nicht von VW aber von Achleitner.
Als Allrad wird wenn dann eh nur ein Synchro verkauft, wie im VW Bus.
Ich kenne es jetzt nur aus einem Kreis und da deckt ein Fahrzeug ein bestimmtest Einsatzgebiet ab. Da werden die wohl kaum ein extra Fahrzeug nur für eventuelles richtig schwergängiges Gelände anschaffen. 😉
Oh jeh,
von der Seitenansicht bin ich endtäuscht. Wie der Vorcrafter LT 28-45.., der im Übrigen auch schon mit MB zusammen produziert wurde ( und dies hier im MT immer verschwiegen wird.)
Da ist ja keinerlei Dynamik drin. - Und die notwendigen Werkzeuge dafür werden auf die Käufer
umgelegt. - Das hätte man sich bei der Linienführung sparen können.
Schaut Euch mal den neuen Hyundai 350 an. Viel Auto für wenig Geld.
Ok mal sehen ob er vorn auch so langweilig ist...
LG
HIER EIN lINK ZUM SCHÖNEN HYUNDAI
https://encrypted-tbn3.gstatic.com/images?...
Du bist auf dem Fesival mit dem Rettungshunde Fahrzeug abtransportiert worden? 😆 War das so ein kombinierter Polizei/Rettungsdienst Einsatz, wo sie die Ausnüchterungszelle gleich mitgebracht haben? 😎
Ich kenne die Gs nur als Notarzt Einsatzfahrzeug. Für Patiententransport ist doch viel zu wenig Platz in der Karre.
Hier, damit wird man stilvoll im Gelände transportiert:
http://military-vehicle-photos.com.s3.amazonaws.com/47.jpg
Ich muss zugeben, ich habe keine Ahnung mehr wie die das in Wacken gemacht haben. Aber da ist die Feuerwehr auch mit Straßenfahregestellen unterwegs gewesen.
BTT:
Die Bilder sehen bisher ganz gut aus. Mal ich werde dann mal eine Runde mit dem Rad zu VWN machen. Da hab ich damals zum ersten Crafter auch einen Erlenkönig in Live gesehen.
Kann ohne Daimler wohl nur besser werden, mein Schwager hat einen recht jungen Crafter, der schon kräftig rostet, da hat Daimler wohl die Tugenden der w203 Entwicklung einfließen lassen ... 🙄