Hintergrund: VWs Abgas-Skandal in den USA
Die wichtigesten Fakten zu VWs Diesel-Debakel
Kurz vor Winterkorns Vertragsverlängerung beruft der VW-Aufsichtsrat eine Krisensitzung ein. Lest hier, welche Folgen der Abgas-Skandal für Konzern und Chef haben könnte.
Wolfsburg - Vor rund einem halben Jahr lieferten sich die beiden mächtigsten Männer im VW-Konzern einen erbitterten Machtkampf. Damals ging Martin Winterkorn als Sieger hervor - und erschien stärker denn je. Kurz vor seiner Vertragsverlängerung stürzt der Abgas-Skandal in den USA den Manager erneut in die Krise.
"Die gegen VW in den USA erhobenen Vorwürfe wiegen schwer. Eine Manipulation von Emissionstests ist völlig inakzeptabel und durch nichts zu rechtfertigen", sagte Niedersachsens Ministerpräsident und VW-Kontrolleur Stephan Weil (SPD) am Montag in Hannover.
Eine Sprengkraft wie die umgekippte A-Klasse
Auch der mächtige Chef des Konzernbetriebsrates, Bernd Osterloh, forderte umgehend Aufklärung und Konsequenzen. Zugehörige Namen hörte man zunächst nicht - ein Zeichen mehr dafür, dass die Lage ernst ist?
Insider vergleichen die mögliche Sprengkraft des Skandals mit dem legendären "Elchtest" des Konkurrenten Mercedes. 1997 kippte eine A-Klasse bei einem Fahrtest nach einem Lenkmanöver um und überschlug sich. In der Folge stoppte der damalige Konzernchef Jürgen Schrempp die Auslieferung der Fahrzeuge und ließ sie überarbeiten - es kostete den Autobauer Millionen und viel Vertrauen. Immerhin: Es rollten damals keine Köpfe an der Stuttgarter Konzernspitze.
Bislang keine Rückendeckung für Winterkorn
Ob Winterkorn die Diesel-Krise unbeschadet übersteht? Demonstrative Rückendeckung aus dem Präsidium - wie etwa während des Machtpokers mit Patriarch Piëch im Frühjahr - gibt es für den 68-Jährigen zumindest bisher nicht. Der Skandal kommt für den VW-Chef zu eine sehr ungünstigen Zeit: Seine Zukunft an der Konzernspitze scheint erneut ungewiss.
"Die nächsten zwei, drei Tage sind entscheidend", heißt es aus gut informierten Kreisen. Zunächst scheint das Vertrauen im alles überragenden Präsidium des VW-Aufsichtsrates in Winterkorn ungebrochen - der massive Kursverlust an der Frankfurter Börse von zwischenzeitlich fast 20 Prozent sei kein Maßstab: "Die entscheidende Frage ist jetzt, ob noch mehr Hiobsbotschaften aus den USA kommen."
Aufsichtsrat kündigt Krisentreffen an
Aus dem Konzern hieß es bereits, der engste Zirkel der Aufseher werde am Mittwoch ein Krisentreffen abhalten. Am Freitag darauf sollte der Aufsichtsrat nach bisherigem Plan Winterkorns Vertrag verlängern.
Winterkorn selbst scheint nicht vor der Krise weichen zu wollen. Sein Statement am Sonntag zeige klar, dass er Verantwortung übernehmen wolle und sich zutraue, das Problem zu lösen, sagen Branchenkenner. Erst wenn "maßgebliche Personen aus dem Aufsichtsrat" Zweifel an "Wikos" Fähigkeiten als Krisenmanager bekommen sollten, dürfte es für den Schwaben eng werden. Stattdessen stünde zunächst der erst seit Anfang 2014 amtierende US-Chef von Volkswagen, Michael Horn, in der Schusslinie.
Wusste Winterkorn von der Manipulation?
Die große Frage bleibt: Was wusste "Wiko"? Der passionierte Techniker Winterkorn hätte ob der besseren Abgaswerte in den USA zumindest stutzig werden können. Denn der Manager ist zugleich Chef der Entwicklungsabteilung. Damit hätte er über die Manipulations-Software in den USA informiert sein können, meint etwa Autofachmann Ferdinand Dudenhöffer.
Winterkorn habe also entweder von den Manipulationen gewusst - oder sei ahnungslos und habe seinen Geschäftsbereich nicht im Griff, sagte der Direktor des CAR-Instituts an der Universität Duisburg-Essen der "Frankfurter Rundschau". [b]"In beiden Fällen würde ich sagen, dass Winterkorn an der Konzernspitze nicht mehr tragbar ist." Mit dieser Meinung ist er nicht allein - auch die Deutsche Umwelthilfe (DUH) legt Winterkorn den Rücktritt nahe.
2015: Winterkorns Krisenjahr
Damit bleibt 2015 Martin Winterkorns Krisenjahr. Kaum hat der erfolgsverwöhnte VW-Chef den Machtkampf mit Piëch im Konzern überstanden, verlangt ihm die nächste große Krise alles ab.
Und nicht nur ihm. Knapp zwei Monate vor dem Weltklimagipfel in Paris könnte der Umweltskandal auch andere Hersteller gefährden. Prompt verlangt die Umweltorganisation BUND die übergreifende Überprüfung sämtlicher Diesel-Modelle neuerer Bauart. Auch die Bundesregierung und die EU-Kommission fordern Informationen, um mögliche Manipulationen bei Abgastests "lückenlos" untersuchen zu können.
PR-Unfall der Extraklasse
Den Skandal werten Analysten als PR-Unfall der Extraklasse. Fast genau zehn Jahre nach der VW-Affäre um Schmiergelder und Lustreisen auf Firmenkosten könnten die Manipulationen den Konzern nachhaltig erschüttern. Denn über den US-Markt hinaus ist der Ruf der Dieseltechnologie als vergleichsweise umweltfreundliche Antriebstechnik auf einmal mit Fragezeichen versehen. Zumal eine Kernfrage noch offen ist: Wurde die Software auch genutzt, um in Europa Öko-Standards vorzugaukeln, die man gar nicht erfüllen kann?
Keine Sorge... VW ist "too big to fail"... haben frühere Skandale, technische Qualitätsmängel, katastrophale Kulanzpolitik und die seit langem bürgerferne Preispolitik gezeigt ... der Deutsche kauft VW, egal was kommt ... genau wie er Mutti wählt, egal was kommt... aber das nur nebenbei!
Damit dürfte der Traum "weltweit größter Hersteller" für 2015 erstmal abgehakt sein.
Nicht so gut gelaufen...
Aus meiner Sicht ist dieser Skandal ungleich schlimmer als seinerzeit die Nummer mit der A-Klasse, denn augenscheinlich handelt es sich nicht um einen Konstruktionsfehler - wie neben der A-Klasse auch beim Ur-TT - sondern schlicht um Betrug.
Dementsprechend hoffe ich, dass die ganze Härte der deutschen und amerikanischen Gerichtsbarkeit deutlich wird und folglich wird auch der Imageschaden noch deutlich schlimmer ausfallen als für Mercedes damals.
So viel ich weiß hat VW in USA kein besonders gutes Image, von daher... 😮
Die Welt wird nicht untergehen und wie krass die Abweichungen (beim Schadstoffausstoß) sind, steht auch in diesem Artikel voller "Fakten" nicht.
Wenn ich mir ansehe was die Dieselkisten nach 10 Jahren Betrieb rausblasen, wird´s eh Zeit, dass die von der Straße kommen. Mag im Neuzustand alles ganz nett sein, wird dem Fahrer auf kurz oder lang jedoch nur Probleme bereiten.
Benziner her, mit kleinem hiernixcarfactoHybrid/hiernixcarfacto (Anfahren und Stadtverkehr) und Saugrohreinspritzung/Atkinson und gut.
Warum? Weltweit spielen Dieselmodelle nur eine untergeordnete Rolle. In China z.B. kauft fast niemand einen Diesel. In Brasilien auch nicht. Und in den USA war der Diesel eh noch nie beliebt.
Noch hat VW Zeit und vor allem Geld, auch Hybrid- und Gasmotoren zu setzen.
Der Diesel ein Auslaufmodell? Wahrscheinlich schon. VW als Marke aber niemals.
Europa ist der einzige Kernmarkt für den Diesel. Toyota hat das erkannt und hat die Entwicklung für Dieselmotoren eingestellt. Stattdessen beliefert BMW Toyota mit den Basisdiesel, aber auch nur für Europa.
Im Gegenzug darf BMW Toyotas Hybrid-Technik mit benutzen.
Wow.
Hat mal einer mitgezählt wieviele Berichte MT jetzt dazu aufgemacht hat ?!?
Und wieviele werden noch folgen:
Dudenhöfer sagt...
Piech verkündet...
ADAC äußert sich...
...
Natürlich haben die zum Zeitpunkt der Zulassung die Abgasgrenznormen erfüllt, aber auch vor einer Woche in den USA war das der fall, und im Umkehrschluss bedeutet das es auch in Europa so ist.
Die gut Glaubichkeit eurer Kunden zahlen jetzt mit dem Wertverlust eurer Dieselfahrzeuge in den nächsten Jahren, aber nicht nur in den USA sondern auch in Europa.
Was war denn bei Mercedes damals?
Entweder meint er den Elchtest oder mit dem Brett/AutoBild !?
Mit der deutschen Gerichtsbarkeit hätte ich derzeit noch meine Zweifel, wo wollen sie hier ansetzen ?
Das ist das was bei jedem AU Lehrgang bestädigt wird ! Schon jahrelang . TOD dem Drecksdieselmotor
Das ist eine gute Frage.
Der Schadstoffausstoß und Verbrauch sind zwar vorgeschrieben bzw. relevant für z. B. die KFZ-Steuer, die Maut, das Ökolabel etc. aber die Ermittlung erfolgt im GENORMTEN TEST, der - und das wird immer wieder betont - nur eine Vergleichbarkeit unter identischen Voraussetzungen schaffen soll. So gesehen ist eine "Optimierung" dafür - in welcher Form auch immer - für mich aus Laiensicht völlig legitim.
Dass der Smart bei Vollgas Schadstoffe rausbläst wie... hat der ADAC doch schon herausgefunden (und auch ein jeder Sportwagen wird entsprechend bewegt (ein Smart ist ein Stadtauto) einen entsprechenden Schadstoffausstoß aufweisen...).
Mit der Realität (digitales Fahren, Vollgas wo möglich) hat der Normtest nicht das Geringste zu tun und bevor hier wieder Leute ankommen mit "die Normverbräuche sind ohnehin zu hoch, alle Autos verbrauchen in der Realität mindestens einen Liter mehr", sei schon mal gleich folgendes gesagt:
Der NEFZ wird im Schneckentempo gefahren, es wird so gut wie gar nicht gebremst und nur laaaangsam beschleunigt, die Klimaanlage und andere Verbraucher laufen nicht und der Motor wird warm gestartet (20 bis 30 °C). So gesehen verbrauchen die Autos (in der Praxis) ohnehin nicht viel und stoßen auch vergleichbar wenig Schadstoffe aus.
Der Mensch lässt sich eben belügen und betrügen, mag belogen und betrogen werden. 🙄
Klatsche Beifall, für diesen Beitrag,😜 genauso ist es und nicht anders !!!!😉😉😉
.....wusste ich es doch, dass bei VW alles mehr Schein als Sein ist!!!! Inkl. Audi etc.
Die Leute die den großspurigen Werbeversprechen geglaubt haben können einem nur leid tun!!
Sind in Deutschland auch Werte gefälscht???? (bzw. für den Prüfstand u d das Werbeprospekt modifiziert)
Sind die Fahrzeuge die zum NCAP Crashtest fahren Serienfahrzeuge oder andere "modifizierte" die sich von den an Verbraucher ausgelieferten Fahrzeugen unterscheiden um gute Werte vorzutäuschen?
Was ist mit der Motorleistung....Ist die auch nur auf dem Prüfstand zu erreichen, so wie der im Prospekt angegebene Verbrauch? Man liest ja öfter, dass VWs bei weitem nicht die angegebene Höchstgeschwindigkeit erreichen wenn sie ca.30.000 km gefahren sind...
Einfach unglaublich dieser Betrug!!!! Aber jetzt werden erst mal alle Modelle durchgeprüft und mit den Zulassungsparmetern abgeglichen....ich bin mir sicher da kommt noch so einiges auf VW zu.
Das war sicher erst die Spitze des Eisbergs.....
Genau so ist es...Der dumme Michel zahlt....und denkt nicht mehr....egal was (wer) kommt...