Fahren mit Pferdeanhänger: Das muss man beachten
Die wichtigsten Regeln zum Pferdetransport
Ungeübte Autofahrer kann schon die Autofahrt mit Anhänger vor Herausforderungen stellen. Stehen dann noch Pferde im Anhänger, sollten einige Hinweise beachtetet werden.
Köln - Wer mit dem Auto einen Pferdeanhänger ziehen will, muss ein paar grundlegende Dinge vor, während und nach dem Transport beachten. Zunächst gilt der Blick dem Führerschein, welche Anhänger man überhaupt bewegen darf. Mit dem alten Führerschein Klasse 3 durfte man noch unbegrenzt Anhängelast ziehen. Die heutige Klasse B für Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen ist auf Anhänger bis zu 750 Kilogramm begrenzt. "Der Anhänger darf auch schwerer sein, allerdings darf dann das ganze Gespann ein maximales Zuggesamtgewicht von 3500 Kilogramm haben", sagt Hans-Ulrich Sander vom TÜV Rheinland. In der Regel benötigt man deshalb den Schein BE, der Anhänger bis 3,5 Tonnen erlaubt.
Pferdeliebhaber, die ihre Vierbeiner regelmäßig chauffieren, sollten über einen Zugwagen mit Allradantrieb nachdenken, rät Sander. Bei Vorderradantrieb entlastet das Gewicht, das auf die Anhängerkupplung drückt, die Vorderräder. Das bedeutet weniger Traktion. Und mit einem Pferdeanhänger fährt man ja nicht nur auf asphaltierten Strecken, sondern ist auch schon mal auf unbefestigten Wegen unterwegs. "Da kommt man mit Vierradantrieb einfach besser voran", erklärt Sander.
Da meistens noch Zubehör wie Sattel, Kleidung und Heu mit müssen, sollten die Pferdesportler das Gespann inklusive Tier komplett wiegen und die Stützlast messen, damit sie die zulässigen Höchstwerte nicht überschreiten.
Vertrauen zum Anhänger
Den Ein- und Ausstieg des Pferdes sollten die Besitzer üben. "Das Pferd muss Vertrauen zu dem Anhänger aufbauen, es darf keine Angst haben. Das geht nur mit Ruhe und Feingefühl", rät Sander. Man sollte immer seitlich von der Rampe stehen, nicht dahinter. Hinter dem Pferd habe niemand etwas zu suchen. "Es ist der gefährlichste Ort. Wenn es Panik bekommt und austeilt, kann es zu tödlichen Verletzungen kommen", warnt Sander.
Im Anhänger steht das Pferd idealerweise nicht im Dunklen und bekommt ein wenig Heu zum Fressen. Bei Pausen sollte das Pferd im Anhänger bleiben. "Es könnte plötzlich keine Lust mehr haben, wieder einzusteigen. Schlimmer aber: Es könnte sich losreißen", warnt Sander.
Der TÜV rät zu einer vorausschauenden, gleichmäßigen Fahrweise ohne wildes Gasgeben oder Bremsen. "Angesichts des hohen Schwerpunkts durch das Pferd ist natürlich auch Vorsicht bei Kurvenfahrten geboten", so Sander. Es sei allerdings immer damit zu rechnen, dass sich das Tier bewegt und das gesamte Gefährt in Bewegung gerät. Fängt der Anhänger an zu schlingern, ist laut TÜV zu viel Energie im Gespann. Im Anfangsstadium könne man noch versuchen, durch weniger Gas die Situation zu entschärfen.
Im schlimmsten Fall
Doch im schlimmsten Fall kann der Anhänger das gesamte Gespann umreißen. "Man muss unbedingt Energie rausnehmen. Wenn der Anhänger genau in einer Linie mit dem Zugfahrzeug ist, sollte man versuchen, mit einer kurzen Vollbremsung das Gespann wieder in Ruhe zu bringen", rät Sander. Die alte Stammtischlegende, das Gespann durch einen Gasstoß wieder auf Zug zu bringen, sei falsch.
Nach dem Transport gilt: Was das Pferd in flüssiger oder fester Form hat fallen lassen, muss entsorgt werden. "Der Urin ist relativ aggressiv. Der Wagen sollte ausgespült und offen zum Trocknen stehen gelassen werden", rät der Experte vom TÜV.
Man sollte vorallem auch keine Angst haben zu bremsen, wie so ein Held, der deshalb mitsamt Pferden auf einer Kreuzung einen Zwangsstopp einlegen musste.
Das sind ja wieder geniale Tipps. Echt, nicht wild Gasgeben und Bremsen, nur weil 2,5 Tonnen hinten dranhängen, die auch noch Eigenleben haben?
Geheimtipp: Der Transport des Pferdes wird enorm erleichtert, wenn es bereits vor dem Transport in Dosen abgefüllt wird.
Eine Frage bleibt trotz der reichlich nützlichen Informationen des Artikels unbeantwortet: Wen juckt's?
@Evanolupo,
sorry, aber ich verstehe deine Antwort jetzt nicht.
Gruß, Werner
Sinnvoller wäre es, wenn das Pferd etwas Vertrauen in die Fahrkünste des Fahrers haben könnte. 😆
Na ob nun Pferdeanhänger mit Pferd drin, Kühlwagen mit Ladung oder Wohnwagen ist doch egal.
Alle drei sind große Lasten und verändern das Fahrgefühl des Autos immens.
Ich bin selbst Fahranfänger und bin auch schon mit Wohnwagen gefahren (8,5m lang, 2,5m breit und 2,5m hoch, Gewicht 1.7t).
Da ist es mit ein bisschen Gas geben und lenken nicht getan.
Gerade als Fahranfänger korrigiert man doch öfter mal die Spur nach und wenn das zu ruckartig passiert, dann darf man den Hänger wieder einfangen.
Das ist alles andere als einfach und erfordert ein Feingefühl, dass man erst entwickeln muss.
Zudem muss man mit Hänger, egal welcher Größe beachten, dass diese einen engeren Kurvenradius als das Zugfahrzeug haben und selbst der kleine Grünabfallhänger läuft in der Kurve weiter innen rum als das Auto.
Solche Dinge sind genauso wichtig und finden in dem Text leider keinerlei Erwähnung.
Einfach mal schön der DPA nachgeschrieben und das so stehen gelassen. Vielleicht über die Infos der DPA nochmal nachdenken und sinnvolles ergänzen 😉
Ich transportiere Pferdelfleisch immer kalt.
Falsch, das Fahrzeug hat da gewisse Grenzen, siehe ZB1. Gilt auch bzgl. der heutigen FS-Grenzen.
Und was fehlt, ist das aTL von 80km/h und dass die 100er-Plakette nur bei den blauen Schildern mit dem Auto und der AB-Brücke gilt und dass insb. die Überholverbote für AH-Gespanne zu beachten sind. Hatte heute erst so einen Helden vor mir: Mit AH ohne 100er-Plakete, aber mit >=120km/h im AH-Gespann-/LKW-Überholverbot überholt 😤
notting
Wer zu schnell fahren kann, kann auch bei rot über die Kreuzung fahren, im Halteverbot parken und bei Überholverboten überholen. 😉 Es wundert mich nur, dass gerade der Part mit den Ampeln so selten vorkommt.
Umgekehrt: Wer an roten Ampeln halten und sich innerorts einigermaßen an das TL halten kann, sollte auch ein Überholverbot beachten können und eben außerörtl. aTL nicht um >=40km/h überschreiten, weil ja selbst wenn er ein 120er-TL-Schild gesehen und sich drangehalten hätte (dort ist BTW kein Limit) eben viel zu schnell gewesen wäre.
notting
Abend
Da war doch jetzt garantiert kein einziger Schreiber dabei, der mal so ein Gespann gefahren hat. Aber MT-Schreiber verbal zerlegen.
Dann mal prost.
Naja zugegeben waren die Gespanne bisher immer schwerer und größer. 😉
Aber ohne Gaul😆
Das sollte ja nichts an der "Herausforderung" ändern. 😊