Das verdienen die Hersteller pro Auto
Die Zweiklassen-Gesellschaft
Eine neue Studie hat den Gewinn errechnet, den Autohersteller pro Fahrzeug erzielen. Das Ergebnis: Asiaten und Premium-Marken verdienen am besten.
Duisburg - Wie viel Geld verdienen die Automobilkonzerne in ihrem Kerngeschäft, der Fahrzeugproduktion? Für die Finanzjongleure der Branche ist das eine theoretische Frage. Denn unterm Strich zählt das Konzernergebnis. Da fließen auch Gewinne aus Bankgeschäften oder Zuliefertätigkeiten (z. B. Fiat, PSA) ein.
Dennoch: In Krisenzeiten entschied sich schon mancher Hersteller für die Konzentration aufs Kerngeschäft. So strebt Daimler bereits seit Jahren nicht mehr danach, ein Technologiekonzern zu werden und hat zuletzt seine Anteile an EADS (Airbus) verkauft.
Toyota verdient am meisten
Das Center of Automotive Research (CAR) der Universität Duisburg hat jetzt den Gewinn vor Zinsen und Steuern sowie die Marge pro verkauftem Fahrzeug je Autohersteller ermittelt. Unterschieden haben die Wissenschaftler zwischen Volumenherstellern und Luxusmarken. Andere Verdienstquellen der Konzerne blieben außen vor.Unter den Volumenherstellern verdient Toyota am besten, gefolgt von Hyundai, Kia und Nissan. Toyota verdient an jedem Fahrzeug 1.801 Euro und erzielt eine Marge von neun Prozent. Das ist bemerkenswert. Denn im Vorjahr verdiente Toyota nur 707 Euro pro verkauftem Fahrzeug bei einer Marge von 3,5 Prozent. Das liegt daran, dass der Konzern die Delle nach dem Fukushima-Unglück offenbar überwunden hat und vom schwachen Yen-Kurs profitiert.
Hyundai am profitabelsten
Hyundai erzielt pro Fahrzeug einen Durchschnittspreis von nur 11.000 Euro. Die Koreaner erreichen aber mit jedem Fahrzeug im Schnitt eine Marge von 9,3 Prozent - Bestwert unter den Volumenherstellern.
Bis auf Renault konnten alle Marken, die im vergangenen Jahr hohe Verluste schrieben, ihr Defizit im ersten Halbjahr 2013 reduzieren. Besonders positiv: Die Entwicklung bei Fiat. Obwohl die Italiener am deutlichsten unter der Nachfragekrise leiden, verliert Fiat aktuell nur noch 130 Euro pro Neuwagen. Im vergangenen Jahr waren es noch 384 Euro.
„Die Autobauer haben mit Restrukturierungsmaßnahmen betriebswirtschaftlich richtig auf die große Euroschuldenkrise reagiert“, bilanziert Ferdinand Dudenhöffer, Leiter des CAR.
Porsche verdient am besten
Der Begriff "Premium-Hersteller" wird immer wieder kritisiert, auch hier auf MOTOR-TALK. Doch der EBIT-Gewinn pro Fahrzeug, den diese Marken erzielen, zeigt: Die Zweiklassengesellschaft ist Wirklichkeit. Auch wenn der Gewinn pro Fahrzeug bei Audi, BMW und Mercedes (inklusive Smart) im Vergleich zum Vorjahr sank: Nur Mercedes befindet sich mit einem Gewinn von 2.012 Euro pro Fahrzeug und einer Marge von 4,9 Prozent in Schlagdistanz zu Toyota.
Audi, BMW, Porsche oder die Fiat-Luxusmarken Ferrari und Maserati hingegen erzielen deutlich höhere Margen pro verkauftem Fahrzeug als die Volumenmarken. Spitzenreiter ist Porsche. Die Zuffenhausener erzielen im Schnitt mit jedem Fahrzeug eine Marge von 18,4 Prozent, was einem Gewinn von 16.590 Euro entspricht.
Welcher Hersteller versteckt sich hinter "GME"? GM Europe?
Und sind bei "Mercedes-Car" und "BMW Auto" auch Smart und Mini mit dabei? Oder laufen die als Volumenhersteller?
Wirklich interessant finde ich, dass Skoda mehr pro Auto verdient als VW..
Ja, GME ist GM Europe. Mercedes inkl. Smart, aber ohne Daimler Trucks; BMW inkl. Mini
Was ist denn der Unterschied zwischen Ford Auto und Ford Europe??
Eine reine Gewinnstatistik ist das nur halt nicht. Wie viel VW Prozentual mehr investiert als andere Hersteller ist nur zu erahnen. Wenn man ließt das ständig neue VW Werke eröffnet werden sollen während bei anderen Herstellern Werke geschlossen werden oder eher Stagnation herrscht, dann weiß man auch das bei VW mehr Gewinn drin wäre. Außerdem arbeitet bei VW die Getriebeabteilung bestimmt im Dreischicht System auf Hochtouren um die DSG's ans laufen zu kriegen ... xD
MfG
Warum wurden in den Grafiken $-Zeichen verwendet und nicht €. Etwas irretierend 😉
Alles klar, danke.
Schaue dir mal an, wo die VW-Werke gebat werden und wo die Werke geschlossen werden. Die Werke, die geschlossen werden, befinden sich allesamt in Europa, da hier momentan der Absatz sehr schwierig ist. Die VW-Werke werden aber auf anderen Kontinenten gebaut, wo der Absatz sehr stark zunimmt.
Ford z.B. Schließt werke in Europa muss in den USA allerdings die Produktion von Modellen hochfahren, weil die Nachfrage so groß ist.
Das darf man nicht pauschalisieren!
Unverblühmt finde ich schon mal interessant, dass Hyundai und BMW identisch sind (jeder auf seinem Level). Das bedeutet aber auch im Umkehrschluss, dass ein BMW 3x höhere Kosten ausweist wie ein Hyundai.
Das Porsche ganz oben ist, ist nichts Neues. Ist schon seit Jahren so.
Dazu: http://www.welt.de/.../...eheimnis-der-Gewinnspanne-beim-Autokauf.html
Dazu sollte man wissen, dass die Preise z.B. in USA oder Near East um ca. 20% unter den deutschen liegen. Ergo, ist dort auch der Gewinn geringer. Nur..... wer zahlt die Differenz zur angegebenen Durchschnittsmarge....? Richtig, der deutsche Michel!
Nicht nur, die Nettopreise sind in Europa sehr ähnlich, wenn ich US Preise lese, dann kommen mir immer die Tränen!
Bei den VW-Marken sagen die Gewinne und Margen eigentlich nicht viel aus, da dort sehr viel geteilt und intern hin- und hergeschoben wird.
Das ist eine interessante Statistik, die für die Manager interessant sein kann. Mich persönlich würde aber das Image der Marken interessieren.
Dazu würde ich eher auf Gesamtumsatz und dessen Relation zu Umsatz pro Auto schauen, um den Status der Marken bei der zahlenden Kundschaft zu beurteilen.
Z.B. würde dann Mercedes im Luxussegment für mich ganz vorne stehen und nicht wie in dieser Statistik auf dem letzten Platz.
Manch ein anderer Hersteller würde dann aber aus Luxussegment eher rausfliegen.
Hi
GME gibts nicht mehr.
Heute gibts zwei Teile, einmal die Adam Opel AG inbegriffen Vauxhall und die Chevy Europa GmbH.
Gruß André
nachdem ich kuerzlich mal gelegenheit hatte einen 997 zu fahren und mir im interior direkt die selben plastikblenden ins auge gestochen sind, wie sie in jedem dacia immer wieder aufs neue nach kraeften bemaengelt werden, wundert mich der unternehmensgewinn bei porsche ueberhaupt nicht mehr.
gruesse vom doc