CO2-Ausstoß der Autohersteller 2014: Überblick
Diese Autohersteller schaffen ihre CO2-Ziele
Bis 2021 müssen die Autohersteller in der EU den Flottenausstoß auf 95 Gramm CO2 pro Kilometer reduzieren. Welche Hersteller das wohl schaffen und welche nicht, beantwortet eine Studie.
Brüssel - Sparsamere Verbrennungsmotoren, Elektormotoren und Plug-in-Hybride: Die 15 größten Automobilhersteller in Europa haben ihren CO2-Ausstoß seit 2007 jedes Jahr um durchschnittlich 3,6 Prozent reduziert. Zumindest im offiziellen NEFZ-Messzyklus.
Im vergangenen Jahr wurde diese Entwicklung gebremst, sie sank auf 2,6 Prozent. Das geht aus dem zehnten CO2-Bericht der Organisation T&E (Transport und Environment) hervor.
Der Autohersteller mit den geringsten CO2-Flotten-Emissionen war demnach PSA Peugeot-Citroën mit 110,1 Gramm pro Kilometer CO2. Auf Platz zwei und drei folgen Toyota (112,8 g/km) und Renault (113,6 g/km). Der bestplatzierte deutsche Hersteller ist Ford, die Kölner landen mit 121,7 Gramm auf Rang sechs. Der VW-Konzern belegt Platz acht mit 125,8 Gramm. Schlusslichter sind Daimler (131,5 Gramm), BMW (131,7 Gramm) und Honda (133,9 Gramm).
Neuer Quashqai, neue CO2-Bilanz
Den größten Sprung im vergangenen Jahr machte Nissan. Der japanische Hersteller reduzierte den eigenen Flottenausstoß um 12 Prozent auf 115 Gramm (Platz 4 im Ranking). Das gelang unter anderem, weil mit dem Modellwechsel des Qashqai effizientere Motoren eingeführt wurden. Dadurch sank der CO2-Ausstoß des Kompakt-SUV von 136 Gramm pro Kilometer auf 115 Gramm.Ford und Hyundai hingegen erhöhten laut der T&E-Analyse im vergangenen Jahr ihren Flottenausstoß. Ford um 0,1 Gramm, Hyundai um 0,5 Gramm. Bleibt es bei den bislang noch vorläufigen Daten, dann wäre dies der erste Rückschritt eines großen Herstellers seit Jahren.
Bis zum Jahr 2021 müssen die Autohersteller einen Flottenausstoß von 95 Gramm CO2 pro Kilometer erreichen - allerdings in Abhängigkeit vom Gewicht der Fahrzeuge. Bleiben die Anstrengungen der Industrie wie sie sind, dann werden sechs Hersteller ihr indiviudelles Ziel sogar schon vorher erreichen: PSA, Volvo, Toyota, Nissan, Renault und Daimler.
Bis zum Jahr 2021 schaffen es BMW, Ford und VW. Folgende Hersteller müssen ihre Emissionen viel stärker als bislang reduzieren, um das Ziel zu erreichen: Fiat, Mazda, GM, Honda, Hyundai und Suzuki. Suzuki erreicht derzeit einen Flottenausstoß von von 123,8 Gramm CO2 pro Kilometer, doch aufgrund der leichten Fahrzeuge muss dieser Wert noch deutlich sinken.
Die Differenz zwischen Theorie und Praxis
Seit 2007 hat sich der CO2-Ausstoß von Neuwagen massiv reduziert, allerdings sind viele dieser Verbesserungen Theorie. Die Differenz zwischen Normverbrauch und realem Verbrauch ist laut T&E in den vergangenen Jahren sogar größer geworden. Das liege daran, dass die Autohersteller die Schwäche des heutigen Verbrauchszyklus ausnutzen. Der Zyklus berücksichtigt Nebenverbraucher wie die Klimaanlage nicht, schreibt unrealistisch vorsichtige Beschleunigungen, zu lange Standzeiten und zu niedrige Geschwindigkeiten vor. All das könnte sich laut T&E mit der Einführung des WLTP-Zyklus im Jahr 2017 ändern.
Quelle: mit Material von spx
Ahja.
Und wie kommt man darauf?
Denn die Verringerung des CO2-Ausstoßes wird in den nächsten Jahren nicht in dem Maße weitergehen wie bisher.
Denn je niedriger man bereits ist, desto schwieriger wird es, weitere Senkungen zu erreichen.
Und überhaupt:
Was passiert, wenn der neue Verbrauchszyklus eingeführt wird? Der dürfte ja für sich schon zu einem Anstieg der CO2-Werte führen, da dort angeblich weniger realitätsfern gemessen wird.
Welches Messverfahren ist dann für die CO2-Ziele der Hersteller verbindlich? NEFZ oder der neue Zyklus?
Senkung des CO2 Ausstoß bei gleichzeiter Erhöhung von Feinstaub und Stickoxiden ist auch nicht besonders erstrebenswert.
Dem Direkteinspritzenden Turbo sei dank...
Zu den möglichen Szenarien kannst du dich z. B. in diesem -> Blog informieren.
Zudem solltest Du (und Andere) dich nicht zu früh freuen: Der neue WLTP-Zyklus muss keineswegst zwangsweise höhere und damit mehr der Praxis angepasste Normverbräuche zur Folge haben.
So wurde der Mercedes C180 CGI (Baureihe W204) bei der ursprünglichen Typprüfung mit 6,7 l / 100 km gemessen.
Später wurden Vergleiche der beiden Zyklen (NEFZ und WLTP) beim TÜV-Süd in Pfungstadt gefahren und dabei folgende Verbräuche ermittelt:
Für einen Mercedes C250 CDI (Baureihe W204) ergaben sich folgende Werte:
Die WLTP-Verbräuche liegen also entgegen allen Erwartungen unterhalb der NEFZ-Verbräuche - ausgenommen der der Typprüfung!
Das Problem könnte also eher am Procedere der Typprüfung liegen, das zu viele "günstige" Manipulationen ermöglicht. Aber offensichtlich gibt es bestimmte Motortypen und Konfigurationen (Zitat: "manuelle Getriebe und Motoren mit ausgewogenem Leistungsangebot"?), die im WLTP-Zyklus geringere Verbräuche aufweisen, als im NEFZ-Zyklus.
Es bleibt also weiter spannend! 😉
Schönen gruß
Wenn ich mal eine Frage zu dem Bild stellen darf:
Was hat ein uralter Diesel, der beim Kaltstart qualmt, mit dem CO2-Ausstoß zu tun?
Euer Bild passt m.E. überhaupt nicht in den Zusammenhang, wo CO2 bekanntlich unsichtbar ist! Soetwas passt eher in eine der Verdummungs- und Hetzkampagnen gegen alte Dieselfahrzeuge, die die DUH veranstaltet!
Zum Thema:
Ich finde, die CO2- Geschichte wird langsam zu einer Art Ersatzreligion hochgepeitscht, wobei die Vernunft schon längst unter den Tisch gefallen ist. Das ist ist höchst bedenklich!
Warum hört man eigentlich nichts mehr von der Forschung nach alternativen Treibstoffen, die aus nachwachsenden Rohstoffen oder Abfällen gewonnen werden können? - Wohl wieder Lobbyisten am Werk!
Warum wird nicht da am CO2-Ausstoß "gearbeitet", wo mit weniger Aufwand mehr erreicht werden könnte? Z.B. Verringerung der Kurzstreckenflüge, Aufforstung von Freiflächen usw.
Mich würde mal die Formel zur Berechnung interessieren. Ein echter Flottenausstoß von 95 Gramm CO2 pro Kilometer ist selbst nach NEFZ unerreichbar ohne irgendwelche Tricks mit Elektroautos und PlugIn Hybriden. Es gibt nur eine sehr geringe Anzahl an normalen Motoren die überhaupt unter 95g CO2 pro km kommen. Das Ziel ist einfach extrem unrealistisch, weil man nicht mehr viel aus den Motoren holen kann ohne teure Hybridlösungen oder noch teurere Elektroautos.
Ich denke, das in der Zukunft das nicht endende Bevölkerung Wachstum ein wesentlich größeres Problem darstellt, aber mit CO2 kann man mehr Geld verdienen.
Solche Durchschnittswerte sind ja ohnehin abstrakt. Es sind ja auch noch ein paar Jahre Zeit, die Vorgaben mit kreativen Rechenschritten und echtem technischen Fortschritt zu erreichen. Eine Flotte mit vielen großen, schweren und leistungsstarken Fahrzeugen hat es da natürlich schwer. Aber auch dieses Mal wird es der deutschen Autoindustrie gelingen, eine Katastrophe zu verhindern. Wie auch immer. 😉
Grüße vom Ostelch
Das klappt schon wenn man nicht auf große schwere Autos setzt. In Japan schaffen die kleinen Kei-Car schon 70g CO2 in den Öko-Version ohne Hybrid usw. Bei unseren großen und schweren Autos wird es schwieriger unter die 100g CO2 zu kommen.
Hmm ich wäre nun nicht auf die Idee gekommen, dass Ford ein deutscher Hersteller ist, nur weil es Ford Deutschland als Tochterunternehmen der Ford Corp. gibt.
Es gibt auch Volkswagen of America Inc., aber kommt man deshalb auf die Idee das Vokswagen ein US Hersteller ist?
Man kann nun lange philosophieren, was "deutsch" ist. Autos, die in Deutschland von einer Gesellschaft, die in Deutschland ihren Sitz hat, produziert werden, sind wohl gerade noch so "deutsche" Autos. Seat, Skoda, Bentley, Mini und Co. werden ja auch nicht automatisch "deutsch", nur weil sie einem deutschen Konzern angehören. Ein in der Slowakei gefertigter VW, Toyota oder Kia wird aber auch nicht gleich als "slowakisches" Auto empfunden. Schwierig das Ganze. 😉
Übrigens ist die Slowakei das Autoland Nr. 1 in Europa, wenn es nach den produzierten Neuwagen pro Einwohner geht! 😉
Grüße vom Ostelch
Naja, Ford ist seit 90 Jahren mit seinem eigenen Geschäftsbereich in Deutschland tätig. Da kann man schon mal Ford als deutsches Unternehmen sehen...
Ich kann dieses scheinheilige "CO2-Gedöns" nicht mehr hören.
Seit Jahrzehnten bauen die "Regierenden" überall immer mehr "Hindernisse" für den Autoverkehr, um die Leute in den ÖPNV und aufs Fahrrad zu "vergewaltigen".
Die so resultierenden, selbsgemachten, endlosen Staus mit entsprechend unnütz überall produzierten Abgasen /Spritverbrauch interessieren die selbsternannren "Umweltschützer" komischer Weise aber gar nicht ...
Die Bösen sind immer nur die "Raser" - die obendrein noch nach allen Regeln der Kunst geblitzt/abkassiert werden...
Was ich bei der ganzen CO2 Diskussion traurig finde, es zählen eben nur die Papierwerte. In einem Land in dem man dem CO2 den Kampf angesagt hat, kann es nicht sein, dass es kein Tempolimit gibt.
Was hat das eine mit dem anderen zu tun?
Zum Thema:
Schön wieder auf den Privatfahrer abgestellt der aber kaum einen Einfluss hat. Aber gegen Lobbys zu kämpfen wäre ja albern.
Neinnein...für mich bleibt, je mehr desto besser :P