Neu mit H-Kennzeichen 2016: BMW M3, Audi 80, Omega und Co
Diese Autos werden 2016 zum Oldtimer
Vierventiltechnik, geregelte Katalysatoren, Rostschutz: 1986 kamen fortschrittliche Autos auf den Markt. 2016 kommen Opel Omega, BMW M3 oder Audi 80 ins Oldtimer-Alter.
Von Haiko Prengel
1986 war ein dramatisches Jahr. Am 28. Januar explodierte das amerikanische Space Shuttle Challenger 72 Sekunden nach dem Start, alle sieben Astronauten starben. Millionen Fernsehzuschauer auf der ganzen Welt erlebten das bis dahin größte Unglück in der Geschichte der Raumfahrt. Im April folgte die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl.
Für die deutsche Autoindustrie und ihre Kunden war 1986 dagegen ein gutes Jahr. BMW etwa brachte seinen neuen 7er auf den Markt. Die Baureihe E32 imponierte mit dem elektronischen Fahrwerk (EDC), Xenon-Licht und Doppelverglasung. Und neben den Sechs- und Achtzylindern war der E32 sogar mit einem V12 und 300 PS erhältlich, als 750i mit dem ersten deutschen Zwölfzylindermotor der Nachkriegszeit.
„Das war ein neuer Meilenstein in der Oberklasse – und Mercedes-Benz verlor ernsthaft Marktanteile”, sagt der Kfz-Sachverständige und Oldtimer-Experte Peter Deuschle. Aber auch in anderen Belangen sei das Autojahr 1986 richtungsweisend gewesen. Heute, 30 Jahre später, kommen diese Autos nun ins Oldtimer-Alter und dürfen sich mit einem H-Kennzeichen schmücken.M3, 10er, Cosworth-Sierra
Zum Beispiel der BMW M3 aus der längst legendären Baureihe E30. Die 80er-Jahre-Rennmaschine mit Vierventil-Vierzylindermotor (195 - 220 PS) wurde bei der BMW-Tochterfirma M-GmbH gefertigt und gilt als Ur-M3.
Ursprünglich wurde der Wagen lediglich als Homologationsmodell für die Deutsche Tourenwagen-Meisterschaft (DTM) entworfen. Doch die Nachfrage war so groß, dass der M3 in deutlich größerer Stückzahl gebaut und verkauft wurde. „Das war die endgültige Bestätigung für die M-GmbH und der Grundstein für Kunden-Sportfahrzeuge in größerer Serie, vergleichbar mit Porsche”, erklärt Fachmann Deuschle.
BMW war damals nicht der einzige Hersteller, der Hochleistungsmotoren mit vier Ventilen anbot. Auch andere Hersteller setzten zunehmend auf diese Technik, zum Beispiel Mercedes-Benz mit dem 190E 2,3-16 oder Ford mit dem Sierra Cosworth: Diese Autos standen für eine neue Kategorie von Sportlimousinen mit Straßenzulassung.
Die spritzigen Vierventil-Motoren waren (auch ohne Turbolader) leistungsstark, folglich konnte man auf Hubraum verzichten, was dem Spritverbrauch zugute kam. „Und mit Ausnahme von Zahnriemenproblemen waren das meist „unkaputtbare” Ottomotoren”, sagt Kfz-Ingenieur Deuschle.
Auch beim Fahrwerk wurden Fortschritte sichtbar. Starrachsen starben vor 30 Jahren langsam aus. Mehrlenkerachsen wie beim Mercedes 190E (W201) wurden mehr und mehr serienmäßig verbaut. Ausgehend von der Oberklasse waren auch zunehmend Autos mit Fahrer- und Beifahrerairbag erhältlich, ein Quantensprung für die passive Sicherheit.
Zudem tat sich etwas beim Umweltschutz: Viele Fahrzeuge waren 1986 bereits mit geregeltem Katalysator erhältlich. Übrigens: Für solche Autos mit zusätzlich eher kleinem Hubraum lohnt sich ein H-Kennzeichen in vielen Fällen nicht, da der reguläre Steuersatz günstiger ist.
Einige Autos erschienen wie die Ausgeburt der Unvernunft: Der Porsche 959 etwa war mit 450 PS das damals schnellste Serienauto der Welt. Sündhaft teuer war der 959 schon vor 30 Jahren, heute liegt der Marktwert bei etwa 1,5 Millionen Euro.
Klassiker, die keine sind
Bei anderen Autos aus der Klasse von 1986 kann man dagegen kaum von einem Klassiker sprechen – Altersgrenze hin oder her. Der Audi 80 B3 ist so ein Fall. Der Mittelklassewagen wurde ab 1986 als dritte Generation des Bestellers gebaut. 2016 kommen die ersten Exemplare ins Oldtimer-Alter.
Von Kultstatus ist der Wagen trotzdem meilenweit entfernt, dafür sind noch zu viele Audi 80 auf den Straßen unterwegs. Der B3 wurde von Anfang an mit einer vollverzinkten Karosserie ausgeliefert. Dadurch hat man mit Rost nahezu keine Probleme. „Mitte der Achtziger gab es tatsächlich ernsthafte Anstrengungen der Hersteller, den Rost zu besiegen. Und BMW, Audi, Porsche und VW waren auch erfolgreich damit”, erklärt Fachmann Peter Deuschle.
Ein Klassiker, der nicht rostet: Das ist eine Eigenschaft, bei der viele Oldtimer-Besitzer vor Neid erblassen. Während die meisten klassischen Opel und Ford längst weggefault sind, erfreuen sich etliche Audi 80 B3 weiter bester Gesundheit. Das macht die Opa-Kutsche zum idealen Oldtimer für Risiko-Vermeider. Biederes Image hin oder her.
Das hat mit "Kult" nichts zu tun. Die Autos sind 30 Jahre alt, dann sind sie auch (in Deutschland) Klassiker.
Jedes Auto, welches so eine lange Zeitspanne überlebt hat, hat auch das Recht als ein solcher anerkannt zu werden.
Wenn auch die ganze Szene von Fachidioten durchsetzt ist, die bestimmte Fahrzeuge nicht zu würdigen wissen.
Das selbe ist es ja mit dem Porsche 924.
Irgendwann kommt der Kult von ganz alleine. Gestern habe ich einen gut gepflegten schwarzen B3 auf der Autobahn gesehen, der ganz schön viel Alarm machte. 😉 Und das noch mit DIN-Kennzeichen und Heckspoiler aus dem damaligen Original-Zubehörteilekatalog. 😎 Auch wenn ich kein Fan von Audis bin, aber den fand ich cool - und damit kultig.
Die Bildunterschrift beim Porsche 959 kann meiner Meinung nach nicht stimmen...ohne es zu wissen, aber 150PS werden auch damals nicht zu über 300km/h gereicht haben...
Im Artikel selbst werden 450 PS genannt.😉
Der e32 ist schon ein Leckerbissen.
Es dauert nicht mehr lange, dann sind auch Opel Omega Evo 500, Irmscher Senator und Lotus Omega im H-Kennzeichen Bereich.
Auch wenn die autos nicht so richtig als Klassiker anerkannt werden, weil die Formgebung noch sehr Modern und Zeitlos ist, sind doch viele interessante Fahrzeuge dabei
Aus der Bildunterschrift:
Unglaubliche Werte für gerade mal 150PS - der 959 hatte aber genau das dreifache 😉
e32 als Zwölfzylinder ... mir tropft der Zahn ...
Grmpf.. im Artikel stehen 450.
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Schade irgendwie, dass Opel das Duell gegen den GTI nicht weiter verfolgt hat. Der Astra OPC ist ja teurer und auch nur ein Zweitürer. Ein GSI unter dem OPC wäre schön.
j.
LOL! YMMD! 😆
Da wird sich nur jemand mit dem 924er vertan haben.
Oder halt ein Tippfehler. Auf dem Nummernblock ist die vier direkt über der eins. 😉 Menschen machen Fehler. Keep cool. 😎
So ein E30 Cabrio hat schon was Anziehendes.😜
lese da 450 PS
Der M3 von 1986 zeigt den Fortschritt in der Motoren- und Antriebstechnik. Früher mag es ein toller Motor gewesen sein. Heute hat jeder Kia-Diesel vier Ventile pro Zylinder und zwei Nockenwellen. Auch sind seine 195 PS kaum wahrnehmbar, die Drehmomentschwäche dafür umso mehr. Besonders aus dem Keller geht gar nichts, klingen tut der Motor auch nicht. Das Getriebe macht den Wagen nicht schneller, es ist mechanisch und mit langen Wegen sowie einem ungewöhnlichen Schaltschema versehen.
Um damit Freude zu haben darf man möglichst keine aktuellen Autos fahren. Der nachfolgende M3 mit 321 PS ist wesentlich interessanter...besonders mit SMG.
Wurde wohl nachträglich editiert!
EDIT:
Nein, steht da noch drin. Genauer schauen. Ist jetzt aber nicht so das Drama? Ich frage mich wieso man sowas x-mal kommentieren muss? Geilt man sich daran auf?