Retro-Motorräder von Moto Guzzi, Triumph, Honda, Kawasaki
Diese Bikes sehen ganz schön alt aus
Wenn wir auf der Straße Motorräder aus unserer Kindheit entdecken, dann hören wir das Blubbern ihrer Motoren - und eine Sehnsucht überschwemmt den Geist.
Köln - Alte Motorräder faszinieren. Doch alte Gäule fahren sich manchmal genau so, wie sie aussehen. Neue, junge Gäule, die alt aussehen, heißen Thruxton, Scrambler oder Bonneville. Und fahren wie der Wind.
Die Ur-Bonneville
Die Urversion der Bonneville wurde 1958 auf der Earls Court Motorshow in London vorgestellt. Sie entstand aus der Weiterentwicklung der Triumph Tiger T110, deren Motor von 500 auf 650 Kubikzentimeter vergrößert werden sollte, um eine Geschwindigkeit von rund 190 km/h zu ermöglichen.Der Motor der T110 musste dazu gründlich überarbeitet werden. Er erhielt eine neue einteilige, geschmiedete Kurbelwelle, die der auf 50 PS gewachsenen Leistung standhalten konnte.
Der daraus entwickelte T120-Motor wurde im September 1955 auf dem Bonneville-Salzsee in Utah in einer stromlinienförmig verkleideten Maschine getestet. Dabei stellte der Testfahrer Johnny Allen einen neuen Motorrad-Weltrekord mit rund 345 km/h auf, der zu dem Modellnamen Bonneville führte. Das Motorrad wurde in verschiedenen Entwicklungsstufen bis 1980 im alten Triumph-Werk in Meriden gebaut.
Die Neue
Heute kommt die Bonneville aus dem Werk in Thailand. Von den verschiedenen Modellen ähnelt die Bonneville T100 mit ihrer klassischen Zweifarblackierung und den Speichenrädern am meisten der Ur-Bonneville. Hinzu kommen Faltenbälge an den Gabelrohren und sich nach hinten verjüngende Schalldämpfer. Ihr Reihen-Zweizylinder leistet 68 PS bei 7.400 Touren, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 200 km/h, der Preis bei rund 9.000 Euro.
Auch Honda kann Retro
Mit der CB 1100, die in diesen Wochen auf den Markt kommt, erfüllt Honda die Wünsche vieler Fans. Das Bike knüpft nahtlos an die Geschichte der CB 750 Four an, die 1968 für Furore sorgte und zum Kult-Bike avancierte. Neben ihrer puren Schönheit gehören das luftgekühlte Vierzylinder-Triebwerk, der Rohrrahmen mit Stereo-Federbeinen und die Vier-in-eins-Auspuffanlage zu den herausragenden Merkmalen des Rads.Trotz des Klassik-Looks ist das Bike von vorn bis hinten eine moderne Konstruktion mit Antiblockiersystem und Kombibremse mit zwei Bremsscheiben. Eine elektronische Einspritzung und ein geregelter Katalysator sind ebenfalls mit an Bord.
Unter dem Tank arbeitet ein Reihen-Vierzylinder mit 1.140 Kubik Hubraum, der 90 PS und 93 Newtonmeter leistet. Die CB 1100 ist trotz ihres Gewichts von 248 Kilo sehr handlich. Der hohe Lenker und die recht tief angeordneten Fußrasten sorgen für eine sehr aufrechte, bequeme Sitzposition.
Der Traum von einer Honda kostet knapp 11.000 Euro. Allerdings müssen Fans lange Wartezeiten in Kauf nehmen, denn die 600 für Deutschland geplanten Einheiten sind in diesem Jahr bereits verkauft.
Kawasaki W 800
Schon etwas länger auf dem deutschen Markt ist die Kawasaki W 800. Die japanische Schönheit erschien 2011 als Nachfolgemodell der W 650. Ihr Design ist stark an englische Motorräder der 1960er-Jahre angelehnt, etwa an das der BSA A7 oder eben der Triumph Bonneville. Das „W“ in der Modellbezeichnung nimmt Bezug auf die Modelle W 1, W 2, W 3 und W 650 von Kawasaki, die ab 1966 gebaut wurden und sich damals an englischen Motorrädern orientierten.
Auch die W 800 glänzt mit liebevollen Details und hervorragendem Finish. Auffälligstes Merkmal: die Königswelle, welche die Nockenwelle antreibt. Optisches Highlight ist der Tank mit den seitlich angebrachten Kniepads und den aufgeschraubten Emblemen. Dazu passt auch die nostalgische Sitzposition. Aufrecht mit entspanntem Kniewinkel auf einer bequemen Bank. Knieschluss gab es früher keinen, dafür stoßen sich Langbeinige auch an keiner Einbuchtung im Tank die Knochen.
Der auf 773 Kubikzentimeter aufgebohrte Motor der W 650 leistet 48 PS und bringt ein Drehmoment von 62 Newtonmeter auf die Straße – das reicht für 170 km/h Topspeed. Mit einem Preis von rund 8.300 Euro liegt sie in etwa auf dem gleichen Level wie die Konkurrenz.
Ein wenig Klassik aus Italien
Auch die Traditionsschmiede Moto Guzzi hat ein Retro-Bike im Programm, in dem sogar ein bisschen vom Urmodell (1967-1971) steckt. Zwar möchte man bei Moto Guzzi die aktuellen V7-Modelle gerne als komplett neue Motorräder verstanden wissen. Doch nüchtern betrachtet sind die 750er eine Weiterentwicklung der kleinen Baureihe von damals. So gesehen sind die V7-Twins eigentlich keine Retro-Bikes, sondern bodenständige Klassiker, die über die Jahre gereift sind.2008 stellte Moto Guzzi die V7 Classic vor. Die 750er fand schnell Anklang unter den Motorradfahrern. Also wurden auf Basis dieser Maschine weitere Modelle kreiert. Die aktuelle V7-Baureihe umfasst die Modelle V7 Stone, V7 Special und V7 Racer.
Die Stone ist das Einsteigermodell für 7.700 Euro. Als einzige der drei V7 verfügt sie über Gussräder, die sehr leicht sein sollen. Die V7 Special erkennt man an der Zweitonlackierung in Weiß/Rot oder Gelb/Schwarz. Außerdem rollt das Modell auf klassischen Drahtspeichenrädern mit polierten Alufelgen. Der Aufpreis gegenüber der Stone beträgt moderate 500 Euro.
Den sportlich orientierten Fahrer soll die V7 Racer ansprechen. Anstelle des halbhohen Lenkers sorgen flache Stummel und zurückverlegte Fußrasten für eine sportliche, aber nicht extreme Sitzposition. Dazu überzeugt die Optik im Stil klassischer Café Racer mit verchromtem Tank und gebürstetem Aluminium. Der rot lackierte Rahmen erinnert an die erste V7 Sport. Für die Maschine muss das Bankkonto um 9.690 Euro erleichtert werden.
Fazit: Nicht alles, was nach Retro aussieht, muss schon viele Jahre über Schotter und Stein gerollt sein. Und nicht alles, was alt aussieht, muss auch alte Technik unter der Verkleidung haben. Der Retro-Trend bringt das Beste aus zwei Welten zusammen: klassisches Design und moderne Technik.
Quelle: SP-X
Guten Morgen
Als ich jung ( und schoen ) war fuhr ich insgesammt 6 Motorraeder. ( Zusammen ueber 250.000 Km )Die kleinste war eine Kreidler die groesste eine Honda 550 Four. Ich bewundere die Dinger noch heute. Gleichwohl wir sind 30 Jahre spaeter und ich sehe den Sinn nicht ein " Neu Motorraeder " auf Retro-Look zu bauen. Auch neue Motorraeder koennen sehr schoen sein und muessen nicht alle nach agressivem Japan Design ausschauen. Ducati baut wunderschoene und faszinierende Zweiraeder. Ein Nachbar faehrt eine Harley Davidson und eine Buell. Im Uebrigen waren die guten alten Zeiten auch nicht so umwerfend. Kolbenfresser, versengte Ventile, qualmende Zweitakter, festsitzende Kolbenringen und blockierte Kardanwellen. Sollte aber jemand Gefallen daran finden. Bitte..... jeder soll tun und lassen was er will.
Beste Gruesse.
So, und das ganze jetzt bitte mal auf den Automobilsektor übertragen. Autos im Design der 50er bis 80er mit moderner Technik. Und zwar nicht nur angelehntes Design wie beim Beetle sondern mind 85% optische Angleichung.
Ja, Zweitakt-Duft hat doch was!!! :-)
Wenn man ab und an einen Hauch abbekommt.
So, wie es im Osten mal war, ist es nur lästig.
Ebenfalls Guten Morgen
Als ich jung (und vielleicht auch schön) war, war die Auswahl an Motorrädern, weil in der DDR aufgewachsen, sehr gering. Es gab noch viele Modelle aus der Vorkriegszeit die wegen der Viertaktmotoren sehr beliebt waren. Neue Modelle kamen damals entweder von JAWA aus Tschechien oder aus den Motorradwerken Zschopau, kurz MZ genannt. 1969 konnte ich mir mein erstes Motorrad leisten. Es war eine JAWA 350, ein bei damaligen jungen Männern heiß begehrtes Fahrzeug. Besonders der Klang der zwei Zylinder mit den zwei Auspuffrohren war unverwechselbar. Die Mädchen drehten sich nach jeder JAWA um.
Und jetzt kommts. Gestern stehe ich vor unserem Haus als ein wohlbekanntes Geräusch an mein Ohr dringt. Ich wollte es erst nicht glauben, doch dann biegt tatsächlich eine JAWA 350 um die Ecke. Der Fahrer, stolz wie Bolle, ist sich der Aufmerksamkeit, zumindest der männlichen Passanten, sicher. Ich winke ihm freundlich zu und er nickt zurück. Ja, denke ich, das war eine schöne Zeit, damals vor über vierzig Jahren.
Der Reiz der alten Motorräder lag ganz bestimmt nicht in ihren Fahrleistungen, was Beschleunigung und Höchstgeschwindigkeit anbelangt. Der Reiz liegt, meiner Meinung nach, in der Ursprünglichkeit des Aufbaus. Es gab wenig oder gar keine Verkleidungen, man sah wie die Teile funktionierten.
Wenn heute Motorräder im Retro-Look wieder begehrt sind, dann spielen da solche nostalgischen Gefühle, wie ich sie gestern hatte, sicher eine große Rolle. Es gibt ja auch wieder Radios mit Elektronenröhren und dem heimeligen Glühen der Heizfäden, extra sichtbar gemacht, sowie dem tollen Klang dieser Geräte. Trotz allem werden solche Retro-Produkte nur eine schmale Nische besetzen. Die technische und gesellschaftliche Entwicklung schreibt heute Maximierung auf allen Gebieten vor.
Mit freunlichen Grüßen
Rezinox
Ich brauch keine Retobikes, sondern setz mich auf Originale.
Eine Yamaha SR500 Bj 79 und ein MZ ETZ Gespann Bj 87.
Und irgendwann hol ich mir wieder eine 2V BMW, die ich leider mal verkauft hab.
Ich will das original und nicht retro. Und deshalb bleibe ich bei meinem Alteisen. Das neue mag zwar schnell sein und technisch besser (bin auch schon das eine oder andere gefahren), aber für mich fehlen da Charakter und Schönheit. Wenn man etwas liebt, dann lebt man auch mit den Eigenheiten, die die alten Bikes zweifellos haben.
Bin nunmal kein Freund zerklüfteter Alugerippe, auf denen der Beifahrer geduldet wird. Ich will aufrecht und bequem sitzen und nicht nach ein paar Stunden erst einen Chiropraktiker holen müssen, der mich aus meiner Verkleidung wieder hervorfaltet.😊
Ich wundere mich das die damals so erfolgreiche Suzuki Katana Baureihe nicht wieder aufersteht.
Nicht nur damals empfand ich sie optisch ansprechend und zeitlos schön.
Fuhr damals Honda CB 750 Four sowie Honda 900 Bol dor das war erste Sahnestück.
Da muss ich dir beipflichten. So was hätte ich auch gerne. War auch von der Sitzposition her angenehm. Sportlich aber immer noch bequem. Aber die schönen sind unleistbar und die "Bastlerfahrzeuge" sind Schrott...
Hallo da habe ich ja schon ein retrobike meine ZRX1100 lehnt ja gut an der wunderschönen Z1000R an. Das schönste Bike was auferstehen sollte ist die Z900 wenn ich an die 4in4 anlage denke ein traum,ich werde weiterhin bei bikes wie meiner ZRX bleiben ich kann mit den neuen dinger nichts anfangen. Zuviel Elektrik,keinen Vergaser,zuviel Plastik und viel viel zu leise..............
Noch älter sieht die Enfield aus und die gibt es noch als Original zu kaufen und nicht als Retro.
Die Guzzi ist schon schick.
Dann aber mit Lederjacke, Jeans, Lederstiefel und stilvollem Helm ... 😊
Ich habe noch ein Schätzchen in der Garage
mfg
Uli
ja da geb ich dir Recht ich würd aber noch weiter gehen, denn wer sagt dass man alte robuste Technik aus den 80ger/90ger nicht auf Euro 6 bringen kann?🙄 es geht alles und das sehr viel einfacher wenn man ein großer, fetter Konzern ist. In den USA gängige Praxis...bei uns bieten alle lieber unreifen Kernschrott an, anstatt Nägeln mit Köpfen zu machen. Und die Aerodynamischen Vorteile sind ja teilweise die größten Lachnummern...die Angriffsfläche der älteren Semester sind um viele cm² kleiner, und der Audi 80 der 90ger hat eine bessere Aerodynamik als der neue Golf also nur mal was zur tollen Zukunft. Versteh ich sowie so nicht, es ist heute dank irgendwelchen Baukästen möglich innerhalb 5min ein neues Auto auf den Markt zu werfen, aber mal alte Technik mit einer schönen zeitlosen Karosse zu bauen fällt denen nicht ein.🙄
Von dem her find ich die Aktionen der Motorrashersteller schon super. Ich selbst bin auch stolzer Besitzer zweier Kawas, darunter die EN500 Chopper, ein super Bike was leider eingestellt wurde, aufgrund der zu geringen Nachfrage, es wurde aber 15 Jahre nahezu unverändert gebaut, weil es eben auch perfekt war, der gedrosselte wassergekühlte Reihenzweizylinder aus der GPZ war und ist nicht totzukriegen. Dazu noch die meines Erachtens schöne Form und der Klang des Motors, und die Entscheidung, ob man sportilch fahren oder eher cruisen will, alles ist drin. dazu keine Ausfälle und keine Probleme und das schon seit es das Teil gibt, so müssen Fahrzeuge gebaut werden. Für höchste Ansprüche und Langlebigkeit eben😆 Dann kommt der Käufer auch wieder...
mfg