Top Ten: Seltene Klassiker
Diese Klassiker haben nur Liebhaber auf dem Schirm
Die Nachfrage nach Young- und Oldtimern explodiert und mit ihr die Preise. Wir haben uns abseits von teuren Klassikern umgeschaut und zehn bezahlbare Schätze gefunden.
Berlin – Sie stehen seit Jahrzehnten in Garagen, fuhren bis zum Friedhof und wieder zurück oder kutschierten 30 Jahre lang ihre Insassen durch Nordschweden. Wir haben uns bei der Suche nach einem betagten Gebrauchten rechts und links von unbezahlbaren Klassikern wie Honda NSX, Renault R5 Turbo, BMW M3 Cabrio und Manta B400 umgeschaut und wunderschöne, gut gepflegte Autos gefunden, die bislang nur Liebhaber auf dem Schirm haben.
Lexus LS 400
Mit diesem Auto wagte Toyota 1989 den Schritt in die Oberklasse: Der erste je gebaute Lexus trat mit rund fünf Metern Länge, einem 4,0-Liter-V8-Motor und jeder Menge Ausstattung gegen BMW 7er und S-Klasse an. Wir haben ein 23 Jahre altes Exemplar gefunden, das sich seit seiner Erstzulassung im Jahr 1992 in ein und derselben Hand befindet. Und die hat es in all den Jahren nur 130.000 Kilometer bewegt. Für 5.900 Euro bekommt man eine leistungsstarke Luxus-Limousine, mit etwas faltiger Lederausstattung und TÜV bis Anfang 2017. Hoffentlich mit inbegriffen: die kleinen Perserteppiche als Fußmattenersatz.Citroën XM
Der Citroën XM ist das erste Auto mit dem sogenannten Hydractive-Fahrwerk, einer elektrisch steuerbaren Variante von Citroëns legendärer Hydraulik-Federung. Das klingt komfortabel, sorgte allerdings gerade in den ersten Jahren für viele Werkstattbesuche. Da dieses Fahrzeug seit 1991 von ein und dem selben Besitzer immerhin 135.000 Kilometer gefahren wurde, scheint er gute Erfahrungen mit dem Franzosen gemacht zu haben - zumindest kann er Auskunft über die Anfälligkeit der Federung geben.
Das weinrote Modell kostet 1.800 Euro. Dafür gibt es neben den elektrisch verstellbaren Dämpfern auch einen durstigen, aber leistungsstarken V6-Motor (167 PS), ein Automatikgetriebe und viele Extras. Mit dabei: elektrisch verstellbare Sitze, Klimaanlage, Heckspoiler und Zentralverriegelung.
Ford Scorpio GLX
Wer Behördenfahrzeug hört, denkt sicher nicht an einen grellgrünen Ford Scorpio. Doch dieses Exemplar von 1993 fuhr seit seiner Erstzulassung im Dienste einer Behörde, und wurde 131.800 Kilometer von einem Nichtraucher gelenkt. Leider gewährt uns der Besitzer keinen Blick in den Innenraum mit beigefarbenen Veloursitzen. Immerhin erfahren wir: Der 116 PS starke Scorpio hat hinten wie vorn eine Mittelarmlehne, ein Lenkrad im Edelholz-Look, eine grüne Plakette und TÜV bis März 2017. Kostenpunkt: 2.850 Euro.Nissan Sunny 1.6 SLX
Ob es eine Midlife-Crisis oder die Liebe zum ausgefallenen Heck war, wissen wir nicht. Doch wir wissen, dass sich vor 26 Jahren eine 50-jährige Dame für das heiße Nissan Sunny Coupé entschied und sich erst jetzt davon trennt. Der Tacho des Japaners zeigt 134.300 Kilometer. Nicht ganz so sportlich wie die Optik ist der 1,6-Liter-Motor mit 73 PS. Und auch der Innenraum hat schon etwas gelitten. Doch dafür bekommt der Nissan schon in vier Jahren ein H-Kennzeichen. Kostenpunkt: 2.750 Euro.
Opel Monza
Auf der IAA 2013 hat Opel mit einem Konzeptfahrzeug an den legendären Monza erinnert. In Serie wird es der schöne Flügeltürer nicht schaffen. Dafür gibt es auf dem Gebrauchtwagenmarkt noch ein paar Originale. Für dieses weiße Modell verlangt der Besitzer 2.700 Euro und ein paar Schweißer-Fähigkeiten. Denn das fahrbereite Modell benötigt ein paar Karosseriearbeiten für seine nächste TÜV-Zulassung. Der Monza hat erst einen Vorbesitzer und 194.300 Kilometer auf dem Tacho.Volvo 340-Serie
Einer der letzten seiner Art: Volvo baute seine kompakte 340-Serie bis 1991 – heute hat Volvo nur noch einen kompakten Kombi im Programm. Dieses rote fünftürige Exemplar der 340-Serie stammt aus dem letzten Produktionsjahr, hat 145.000 Kilometer auf dem Tacho und kostet 1.880 Euro. Laut Anzeige stand der Schwede mit 69 PS starkem Renault-Benziner die meiste Zeit seines Daseins in der Garage und wurde von einem Techniker gepflegt.
VW Corrado 1.8 G60
Erst sollte er Scirocco 3, dann Taifun heißen. Fürs erste war er zu teuer, das zweite klang zu sehr nach Weltuntergang. Deshalb bekam das Sportcoupé auf Golf-2-Basis im Jahr 1988 den Namen Corrado, was vom spanischen Wort für "laufen" abgeleitet wurde. Wir haben einen tomatenroten "Läufer" von 1989 entdeckt, mit 157.000 Kilometern, 160 PS und G-Lader. Er stammt aus erster Hand und kostet 6.400 Euro. Beim Kauf gibt es HU und AU neu.Peugeot 304
Von Pininfarina entworfen, von Peugeot gebaut. Der Peugeot 304 ist der Oldie in unserer Sammlung und allein schon aufgrund seiner klassischen Form ein Hingucker. Bei dem von uns entdeckten Modell von 1976 kommt noch die schöne Kombination aus blauem Lack und braunem Innenraum hinzu. Mehr als 30 Jahre lang fuhr der Peugeot 304 durch Nordschweden. Jetzt steht der Oldtimer in Westfalen und wartet auf seinen zweiten Besitzer, nach gerade einmal 48.000 Kilometern. Kosten: 4.900 Euro für einen Klassiker mit neuer HU.
Alfa 155
Die Beschreibung „Rentnerfahrzeug“ klingt nach viel Pflege und wenigen Kilometern. Und genau das trifft auch bei diesem Alfa 155 Diesel zu. Seit seiner Erstzulassung im Jahr 1994 stand das rote Auto viel in der Garage und fuhr bis heute nur 79.000 Kilometer. Die Ausstattung ist umfangreich mit Zentralverriegelung und elektrischen Fensterhebern. Die Fondsitze wurden kaum benutzt. Kosten: 2.890 Euro, inklusive neuer HU.Chevrolet El Camino
Dieses Auto sieht so faszinierend aus wie es heißt – und ist mindestens ebenso unvernünftig. Bei einer Außenlänge von mehr als fünf Metern gibt es im Chevrolet El Camino nur zwei Sitzplätze, dafür passt der Rest der Fußballmannschaft auf die offene Ladefläche. Die Anzeige verrät nicht viel über den 78er Camino auf Malibu-Basis, außer dass es sich um eine Version mit V8-Motor handelt und ein zweiter V8 mit zum Lieferumfang gehört. Klingt dubios, der Verbrauch von 15 Litern beängstigend. Doch der Anblick des roten Pick-ups lässt uns erst mal alle Zweifel vergessen. Kostenpunkt: 5.490 Euro.
Fazit:
Wir könnten diese Auswahl noch sehr sehr lange fortführen. Doch vorerst ziehen wir hier einen Strich und fragen Euch: Welche bezahlbaren Klassiker habt Ihr auf dem Schirm? Welche Autos werden Eurer Meinung nach unterschätzt? Wir freuen uns auf Eure Vorschläge.
Hmm, naja, der Lexus, der Corrado und ich meine auch der Alfa wurden jüngst in der Youngtimer (oder wars die AB-Klassik?) besprochen.
Richtig selten sind die Italiener/Franzosen der 70er/80er Jahre geworden: Fiat 131, Renault R 18 (gerne auch als Turbo), Peugeot 604, Renault R 30...schon ewig im Straßenbild mehr gesehen
Wow, ein G - Lader mit 157.000 km !!! Ein Wunder, dass dieser Motor noch lebt........... Ich kenne leider viele G - Lader - Motoren, welche leider noch nicht mal die 30.000 km - Marke erreicht haben........
Für so ein Auto würde ich kein Geld ausgeben, schon gar nicht die Summe, welche für den hier aufgerufen wird, viel zu riskant so ne Karre...............😱
Die Volvo 240 find ich persönlich richtig kultig, sind teilweise noch preiswert zu bekommen. Der 740 ist oft noch billiger zu bekommen und hat, insbesondere mit dem Turbomotor, eindeutig Klassikerpotential. Dem 340 kann selbst ich als eingefleischter Volvo Fan nichts abgewinnen.. Den finde ich nur hässlich und ein Klassiker wird aus dem niemals, dafür fehlen ihm auch die klassischen Volvo-Gene. Der 480 wiederum sieht immer noch aus wie von einem anderen Stern, verglichen mit den älteren "Bricks" geht der allerdings auch unter, was das Potenzial zum echten Klassiker betrifft. Zumal der als normales Auto kaum noch bezahlbar im Unterhalt ist, dank horrender Ersatzteilpreise..
Was ist denn mit nem 190E? Der würde in die Auflistung auch gut passen. 😊 auf jeden Fall besser als der Corrado, der in der Auflistung heraussticht wie ein bunter Hund 😉
Hi,
die sind aber alle schon verdammt alt und relativ hochpreisig.
Ein Monza z.B. ist immer interessant, aber für einen alten Karren mit Rostlöchern würde ich niemals so viel Geld hinlegen. Vorbei ist vorbei....
Einen 26 Jahre alten Sunny für 2.750€, mein Gott, was hat der Verkäufer für Drogen genommen?
Auch der Scorpio ist verdammt weit daneben. Wenn es wenigstens ein Granada wäre.
Der beste scheint mir immer noch der Lexus zu sein, auch wenn die komischen Filzecken im Kofferraum evtl. Argwohn erwecken. Bei DEM Alter und Preis muß alles stimmen.
Die Auswahl von dem alten Indianer oben gefällt mir irgendwie besser, von den Modellen her.
Die Motoren sind nicht dass problem, sondern die Lader. Wenn man diese regelmäßig überholt / überholen lässt (oder auf eine andere Aufladung umbaut...) hat man lange freude mit dem Auto.
Cooler Beitrag 😊
Der Lexus war damals in Vergleich zu E32 und W126 echt Futuristisch von der Optik her!
Wenn der 155 kein Diesel wäre, hätte ich Interesse. Ein Q4 wäre natürlich DAS Sahnehäubchen 😎
Der 190E ist doch kein Liebhaber-Klassiker! Die alten Sterne hat jeder auf dem Schirm, der sich für Youngtimer interessiert.
Stimmt. Insbesondere der Scorpio ist erheblich zu teuer und bietet nichts Herausragendes. Für die Hälfte bekommt man diesen 2.9i V6 4x4 Ghia
Dennoch passt der Scorpio an sich wunderbar in diese Reihe. Die Preise sind so tief am Boden, billiger kann es kaum noch werden. Ich bin mir sicher, die Preise werden in den nächsten Jahren anziehen, wie es bei frühen und/oder seltenen Sierra bereits der Fall ist.
Den Sierra 4X4 mit Cosworth-Motor find ich genial, wär auch was für mich und sind zum teil noch relativ bezahlbar. 😎
Einige Fahrzeuge die im Artikel unter "Klassiker" laufen haben dort mMn nichts verloren. Um ein Klassiker zu werden, müssen Autos etwas besonderes sein und das trifft auf die hier vorgestellten Ford, Volvo, und schon gar nicht auf den völlig seelenlosen Nissan Sunny zu. Der Alfa hätte das Potenzial, hat aber einen Diesel drin. Wer will den schon Diesel fahren? Die modernen Diesel laufen zwar ganz gut, aber man fährt sie, weil einem das Benzin für einen Otto Motor zu teuer ist. In einem Klassiker hat Diesel nichts verloren. Eine Ausnahme könnte man machen, wenn es der erste Seriendiesel der Marke wäre, also technisch besonders ist.
ganz klar der Volvo 780
tolles Design, da haben die Augen viel zu schauen
Kann man das allgemeingültig sagen? Ich glaube kaum. Ich fahre Diesel wegen der Leistungschrakteristik und weil der Volvo 5-Zylinder genial klingt und dabei noch sparsam ist.
Hat schon mal irgendwer in diesem Forum eine Alfa Giulia mit dem Perkins Saugdiesel gesehen? Eine absolute Rarität, die blaue Mauritius unter den Youngtimern. Würde ich sofort nehmen. In 20 Jahren wird es ebenso viele 155 als Turbo oder V6 geben, aber keine Diesel mehr.
WOOW! Wusste gar nicht das Volvo mal sowas schönes gebaut hat!!
Hier noch was für Sammler, aber kein Schnäppchen:
http://home.mobile.de/.../index.html?...