Classic Driving News
Diese Roadster-Klassiker werden kommen
Mercedes-Benz SLK, MGF und Alfa Romeo Spider - die nächste Klassiker-Generation wartet bereits ungeduldig auf ihren Auftritt - sympathische, gut aussehende Burschen mit vielen Talenten. Wir sollten sie willkommen heißen.
Mercedes-Benz SLK, MGF und Alfa Romeo Spider - alle drei sind Autos, die als Kinder der Neunziger wie selbstverständlich mit ABS, Servolenkung und Airbag ausgerüstet sind und den meisten Zeitgenossen im Alltag noch nicht einmal als etwas Besonderes auffallen, geschweige denn in der Szene als etablierter Klassiker durchgehen.
Wer schon immer einen guten Grund suchte, seine Meinung in Form eines gepfefferten Leserbriefs zu schreiben - nur zu, eine bessere Gelegenheit als diese dürfte sich so schnell nicht mehr bieten. Oder Sie lehnen sich zurück und lassen sich erklären, warum wir uns für diese drei Modelle entschieden haben, die sich natürlich noch einige Jahre gedulden müssen, um sich neben ihren historischen Vorfahren zu behaupten. Ernst nehmen sollten wir sie jedoch schon jetzt. Weil wir es irgendwann bestimmt einmal bitter bereuen werden, uns nicht schon heute eines dieser Autos in die Garage gestellt zu haben, als noch wirklich gute Exemplare zu günstigen Preisen auf dem Markt zu finden waren. Wetten?
MGF - das moderne Gegenstück zum MGB
Die Ausschau beginnt beim MGF. Warum ausgerechnet dieses Auto, werden sich jetzt einige ganz bestimmt fragen, und auch mir fällt genau genommen nur wenig Schmeichelhaftes ein. Die Verarbeitung soll lausig und das Fahrverhalten im Grenzbereich bisweilen sogar gefährlich sein. Doch als dieser rundliche Roadster schließlich vor mir steht, ist er mir auf Anhieb wieder so sympathisch wie bei seinem Erscheinen 1995: ein kleiner Sportwagen zu einem erschwinglichen Preis, quasi das moderne Gegenstück zum MGB aus den Sechzigern. Der begeisterte vor allem jüngere Fahrergenerationen - womit der primäre Auftrag des neuen MGF im Prinzip klar umrissen ist: am Erfolg des frechen Japan-Roadsters Mazda MX-5 sägen, der natürlich auch im Königreich wie geschnitten Brot geht.
Entgegen aller Erwartungen bricht der MGF jedoch radikal mit dem glorreichen Roadster-Familienerbe. Das neue Auto trägt seinen 120 PS starken Rover-Vierzylinder aus der K-Serie nun plötzlich hinter der Besatzung. Das Rezept, die Massen wie bei einem Rennwagen in der Fahrzeugmitte zu konzentrieren, verspricht zunächst einmal ein gutes Handling. Auf jeden Fall ist MG wieder im Geschäft, denn das Auto entpuppt sich auf der Insel als Bestseller. Und so mancher Besitzer bleibt der Marke, die es seit 2005 nicht mehr gibt, treu. Detlef Mayer aus dem schwäbischen Ludwigsburg ist einer von ihnen, und der MGF Mk II aus dem Jahr 2001 ist bereits sein zweites Exemplar. Eine neue Innenausstattung und geänderte Alu-Felgen unterscheiden sein Modell nach dem Facelift im Herbst 1999 von der Ur-Version. "Nur wenige Autos bieten so viel Fahrspaß," erklärt Mayer, der mit seinem F soeben noch am Garda-See war und mir im nächsten Moment den Zündschlüssel in die Hand drückt.
Am Ende fällt es schwer, dem Mann zu widersprechen. Wer in knapp neun Sekunden auf Tempo 100 sprintet und im nächsten Moment leidenschaftlich Kurven und Kehren vernascht, muss sich heute noch lange nicht hinten anstellen. Dass der Motor hinterm Rücken bei höheren Drehzahlen dabei immer ein wenig wie ein halbstarker Angeber klingt - Schwamm drüber. Denn dafür bietet dieses Auto eine Offenheit, wie sie bei modernen Cabrios schonlange nicht mehr zu finden ist. Oder ein Geriebe, bei dem die Gänge sitzen, bevor das Wort Klack auch nur ausgesprochen ist. Am meisten fasziniert jedoch sein exklusives Mittelmotorkonzept. Allein diese Tatsache macht einen MGF begehrenswert.
Geodreieck auf Rädern - der Alfa Romeo Spider der Baureihe 916
Wie MG pfeift auch Alfa Romeo Mitte der Neunziger mutig auf jegliche Tradition des Hauses: Die fünfte Spider-Generation gleicht mehr einem Faustkeil als seinem 1966 präsentierten Urahn. Dabei hatte sich die Szene erst noch über die optische Verjüngungskur der bis dato letzten Spider-Ausgabe, die bis 1993 vom Band lief, hergemacht. Und nun das: ein Geodreieck auf Rädern. Mit Frontantrieb. Mama Mia, die Welt ist schlecht.
Der neue Spider mit seiner weit heruntergezogenen Motorhaube, die nahezu ansatzlos in die schräg stehende Windschutzscheibe übergeht, polarisiert erwartungsgemäß. Aber bei denen, die sich mit dem Wagen auseinandersetzen, kommt er an. Er bietet im Innenraum mehr Platz als sein Vorgänger, das Verdeck verschwindet vollständig unter einer Klappe, und natürlich stimmen auch die Fahrleistungen, selbst mit der 150 PS starken Basisversion. Das neu konstruierte Triebwerk kommt nach wie vor mit zwei Nockenwellen daher. Die Nummer mit der Doppelzündung (Twin Spark) ist dagegen neu. Mit diesem Herz unter der leichten Kunststoffhaube sprintet der 13 Jahre alte Spider von Georgia Knezevic aus Heilbronn in 8,5 Sekunden von null auf Tempo 100 und rennt bei Bedarf sogar mit 210 Sachen über die Bahn. Mir gefällt, dass sich das Aggregat bei solchen Spielereien offensichtlich nicht einmal ernsthaft anstrengen muss. Denn es ist weder besonders laut, noch nervt es aufgrund zweier Ausgleichswellen mit Vibrationen.
Das Fahrwerk lässt ohnehin kaum Wünsche offen. Stichwort Mehrlenker-Hinterachse. Deren Konstruktion ist allerdings so aufwendig geraten, dass nur noch wenig Raum für ein Gepäckabteil übrig blieben ist. Doch schon nach wenigen Kilometern über Land würde jeder bereitwillig akzeptieren, dass sein Reisegepäck von nun an per Post an den Urlaubsort gelangt - mit dem neuen Spider sind Kurvengeschwindigkeiten möglich, bei denen sich der Vorgänger längst um seine Hochachse gedreht hätte. Dieses Wissen schafft Vertrauen.
In 25 Sekunden vom Coupé zum Cabrio - Mercedes SLK
Spärliche 145 Liter. Über mehr Platz für das Gepäck verfügen auch SLK-Piloten nicht, wenn sich die komplizierte Dachkonstruktion mit Hilfe von diversen Elektro-Hydraulikmotoren zusammengefaltet und mitsamt der Glasheckscheibe ins Ladeabteil zurückgezogen hat. Diese Nummer dauert exakt 25 Sekunden - ab 1996 lässt sich damit auf dem Boulevard zumindest für einige Zeit mehr Eindruck schinden als ein Auftritt in so manchem Supersportwagen. Der Dachmechanismus des SLK, der die Vorzüge eines Coupés mit denen eines Cabrios vereint und Schluss macht mit Windgeräuschen oder alternden Verdecken, ist nicht nur eine technische Meisterleistung - es ist die eigentliche Attraktion des neuen Autos. Dabei kann sich der Rest durchaus sehen lassen. Unter dem vergleichsweise konservativ geformten Blech steckt in diesem Fall das 230er-Triebwerk, das über einen Kompressor mechanisch aufgeladen wird. Das Ergebnis sind 193 PS. Und jede Menge Drehmoment.
Der wahre Kick stellt sich tatsächlich dann auch erst während eines flott gefahrenen Landstraßen-Abstechers ein. Beim Einsteigen stoße ich mir jedoch erst einmal den Kopf an der weit nach hinten reichenden Windschutzscheibe. Dann aber fühlt sich der SLK wie ein gut eingelaufener Turnschuh an, bequem und zu allem bereit. Mit Kraft im Überfluss sowie einem Fahrwerk, das dem Asphalt mit der Unbeirrbarkeit einer Zahnradbahn folgt. Dazu passen die Bremsen. Sie funktionieren katapultartig. Nur eben umgekehrt.
Die Karosserie quittiert diese Fahrt mit stoischem Gleichmut - aus ihr ließe sich ganz bestimmt auch ein Eisbrecher formen. Kein Zittern und kein Schütteln selbst auf gröbsten Querfugen. Verstärkte A-Säulen und mit Kunststoff umschäumte Überrollbügel sorgen zusätzlich für Sicherheit, wie es sie bei einem Roadster bis dahin wohl noch nicht gegeben haben dürfte. Aber vermutlich will dieses Auto auch kein richtiger Roadster mehr sein. Sondern einfach nur ein guter Mercedes. Das Ende dieser Ausfahrt kommt natürlich viel zu früh. Eines ist jedoch klar: Diese drei Jungspunde machen mächtig Laune. In nicht allzu langer Zeit werden sie ein Teil der Szene sein - die ersten Exemplare dürfen bereits in fünf Jahren an der Histo-Monte teilnehmen.
Quelle: Motor Klassik
Gefallen mir alle 3 überhaupt nicht!
Lieber einen MX5 oder einen gut erhaltenen, originalen 325i E30 Cabrio. Das ist ein Klassiker und nicht weniger Roadster als ein SLK oder (ausgerechnet dieser!) Alfa Spider (würg)!
Der Alfa geht ja mal überhaupt nicht! Seine Vorgänger sind seit "Die Reifeprüfung" echte Klassiker, doch was sie sich dabei gedacht haben? Dieses komische Design und Frontantrieb - nein danke.
Der SLK ist zumindest ein bisschen besser, doch kein Roadster. Er ist einfach zu verweichlicht und langweilig.
Ich als Briten Fanatiker würde natürlich zum MG greifen. Mein Nachbar hatte mal so einen und das ist wirklich ein tolles Gefährt!😎
Genau genommen ist keiner von den 3en ein Roadster, denn ein echter Roadster braucht Frontmotor, Heckantrieb, und sollte eher sportlich getrimmt sein, sowie auf zuviel nutzlosen (schweren) Schnickschnak verzichtenl. Leider gibt es heute eigentlich (fast) keine Fahrzeug mehr, die diese Vorraussetzungen erfüllen, so ändern sich die Zeiten.🙁
Na das kann aber noch ewig dauern 😮
Genau - wie bei allen angehenden Klassikern... in ca. 10 - 15 Jahren wissen wir mehr😉
Hätte man unseren (Groß)Eltern einst gesagt, dass sie Wagen fahren, die bald begehrte Klassiker sind, hätten sie wahrschienlich zum Großteil eher müde gelächelt. Ähnlich ist es doch auch nun bei uns. In 20 Jahren sind eventuell auch unsere Altagsmöhren Klassiker... die einen mehr, die anderen weniger (gesucht/gefragt)...😉
Ich bin gespannt auf die Klassikerwelt von (über)morgen.
Gruß
Der Doc
Ich fahre einen MF-F (75 LE) 😆
Klassiker ???.....ich weiß nicht, mal schauen wie es in 10 Jahren aussieht
Roadster ???.....ja, würde ich schon sagen, (im Vergleich zum Alfa oder Mercedes) alleine schon wegen dem Gewicht, Abmaßen und den Fahreigenschaften
Und was dem Fahrspaß angeht....Alleine das Konzept Mittelmotor und Heckantrieb machen Spaß.
Mir gefällt der MG von der Optik her, und es ist ein Auto was man nicht immer und Überall sieht....deswegen habe ich auch kein MX 5
Der MX5 ein Roadster???...ja, aber der BMW eher nicht. Den würde ich als kommenden Klassiker einstufen
Sehe ich ganz genauso. Ein Mutti-Einkaufswagen-SLK wird sicher kein Roadster-Klassiker. Ein MG-F wird auseinanderfallen, bevor er zum Klassiker geadelt wird. Die Ersatzteilversorgung ist wahrscheinlich jetzt schon schlecht. Der Alfa ist ja wohl auch nur noch ein Schatten seiner Ahnen. Schwer, träge, teuer im Unterhalt und unzuverlässig.
Wenn hier von zukünftigen Roadster-Klassikern gesprochen wird, dann fällt mir mal zuerst der BMW Z3 ein, besonders in der M-Version. Das wird definitiv mal ein teurer Klassiker. Als nächster der MX-5 NA - ach was nein, der ist ja schon ein Klassiker. Und der dritte im Beitrag hätte in Honda S2000 sein sollen. Das wird auch mal ein Klassiker.
Just my 2c. 😊
...... also mein MGF VVC ist jetzt bald 15 Jahre alt und abgesehen vom obligatorischen Update der ZKD weigert er sich vehement "auseinanderzufallen". Urlaubsreisen über tausende von Kilometern sind kein Problem. Insider wissen, dass die Ersatzteilfrage kein Problem darstellt. Und wie nur hat die Motor Klassik den Verbrauch von ca. 11 Litern ermittelt???!! Mein VVC (sogar 145 PS) braucht nie mehr als 7,5 Liter/100 km!
Fazit: Das zuverlässigste Auto, was ich bisher hatte .... und jede Fahrt ist Wellness pur! Klar - der MX 5 ist sicherlich das "bessere" Auto, aber auch in der Zukunft werden Emotionen über die wirklichen Klassiker entscheiden .....
Gruß -
Hansi
@Bluesilentpro :
Deine Aussage zum MG sind meiner Meinung nur Vorurteile und Nachgerede von der Allgemeinheit (du als V8 Fahrer müßtest es doch wissen, das manche Leute nur Vorurteile haben) 😉
Da fällt nix auseinander, und es gibt auch noch Ersatzteile.....genauso wie es noch Werkstätten gibt.
Der MX5 ist doch ein reines Massenprodukt...wann soll der denn zum Klassiker werden??? 2055???
Dafür baut Mazda den MX5 noch zu lange (3. Generation seit 2005)
Und der Z3 ist genauso ein "Mutti-Einkaufswagen" wie der SLK
Wie ich schon sagte...einen MX5, Z3 oder SLK siehst du an jeder Ecke stehen...deswegen liebe ich meinen MG
Ist denn heute schon der 1. April? 😆
Dem SLK einen möglichen Klassiker-Status abzusprechen, ok, mag sein, werden wir sehen. Im gleichen Zug aber dem Z3 einen zukünftigen Klassiker-Status sicher zuzusprechen, ist eine echte Lachnummer. So kann eigentlich nur jemand reden, der noch nie die Gelegenheit hatte einen SLK 32 zu fahren 😜 Aber bei Deinem bisherigen Fuhrpark hast Du ihn schön öfter von hinten gesehen 😆 😆
Gruß
xc90er
Wie gesagt, die Ersatzteilage ist eine Vermutung gewesen. Ich hatte mal einen Rover und da wurde nach der Pleite 1998 das Thema Ersatzteile und Reperaturen zunehmend lästig. Kann sein, dass dies beim MGF anders ist.😊 Roadster-Klassiker sind für mich nur die alten MG. Den neuen fehlt einfach etwas Spirit. Ist aber nur meine Meinung.
Die Anzahl gebauter Fahrzeuge hat auch nicht unbedingt was mit dem potentellen Klassiker-Status zu tun. Ein Trabant 601 ist auch schon ein Klassiker, ebenso ein Ford Mustang 1. Generation. Und diese Autos waren und sind (Ford) absolute Massenprodukte.
@xc90er
Ich sehe hier spricht der Fachmann. Sorry, aber ich sehe nicht, was der Klassikerstatus des SLK mit der Leistungsfähigkeit meiner aktuellen Autos zu tun hat.🙄 Wenn ich einen SLK 32 wöllte, hätte ich einen. Es geht hier um den Klassiker-Status und dazu fehlt dem SLK Design und Extravaganz. Da hat ein Z3 die Nase weit vorn. Das ist jedenfalls meine bescheidene Meinung.
Das sind meine Erfahrungen mit Rover/MG. Keine Vorurteile und Nachgerede.😉 Aber natürlich haben andere Leute auch bessere Erfahrungen gemacht. Ich freu mich, wenn jemand sagen kann, sein Rover/MG läuft seit 15 Jahren ohne Mucken. Meiner tats nicht.
Wie gesagt, dass ist meine Meinung zu den kommenden Roadster-Klassikern. Wie es tatsächlich sein wird, wissen wir freilich alle noch nicht. Geld verdienen wird man später mit keinem der Autos können. Da muss man schon was Exklusives oberhalb der 100.000€-Grenze in die Garage stellen und aufheben. Ist aber klar, dass da jeder ne andere Meinung hat, besonders die Besitzer. Das eigene ist eh immer das Beste, nicht wahr?😉
Also, erstens hat jeder Recht seine Meinung zu äußern...wäre ja schlimm, wenn nicht
Klar, hat man als Rover / MG Fahrer nach der Pleite (verkauf nach China) Probleme eine Werkstatt oder Ersatzteile zu finden.
Aber soooo Hoffnungslos ist die Suche nicht.
Wenn man wüßte, welche Autos Klassiker werden, hätte ich die Garage voll....leider habe ich Depp damals einen originalen Golf 1 verkauft...konnte ja nicht wissen, das er mal ein Klassiker wird 😤
Das du damals Probleme mit deinem Wagen hattest, tut mir leid....aber nicht alle Autos einer Marke sind schlecht.......mußte ich selber am eigenen Leib erfahren (Opel Vectra 😤).
Ob ein Ford Mustang Massenproduktion ist???
Dann wohl eher doch MX5, SLK oder Z3.
Aber wie gesagt...jeder hat seine Meinung und kann die öffentlich Verbreiten
MFG
Ich weiß nicht was daran so reizvoll ist, Dinge zur Unzeit als "historisch" oder "klassich" zu erklären. Es ist eigentlich schon Nonsens genug, wenn das Politiker aus taktischen Gründen tun.....
Wikipedia:
Mustangs sind nur in Europa selten, da sie hier nicht offiziell verkauft wurden (jedenfalls nicht durchgehend). In USA/Kanada ist das Auto eher mit nem Golf zu vergleichen, kostet ja auch ähnlich.