Milliarden-Vergleich zwischen VW und US-Justiz gebilligt

Diesel-Skandal: Volkswagen zahlt 4,3 Milliarden Dollar

MOTOR-TALK

verfasst am Sat Apr 22 11:06:27 CEST 2017

Volkswagen hatte sich schuldig bekannt, in den USA gegen Umweltgesetze verstoßen zu haben. Der Vergleich, demzufolge der Konzern 4,3 Milliarden Dollar zahlt, wurde abgesegnet.

Volkswagen hat in den USA einen weiteren Vergleich erreicht. Demnach zahlt der Konzern rund 4 Milliarden Euro zur Beilegung strafrechtlicher Ermittlungen
Quelle: dpa/picture-alliance

Detroit - Volkswagen hat mit einem Vergleich strafrechtliche Ermittlungen in den USA abgewandt. Damit kommt der Konzern bei der Aufarbeitung des Dieselskandals einen weiteren Schritt voran. Der zuständige Richter segnete am Freitag einen Vergleich mit dem US-Justizministerium ab, nach dem Volkswagen insgesamt 4,3 Milliarden Dollar (4,0 Mrd Euro) zahlen muss. Bereits im Januar hatte der Konzern sich schuldig bekannt, gegen Umweltgesetze verstoßen und die Justiz bei der Aufklärung behindert zu haben.

Der jetzt abgesegnete Kompromiss mit dem Ministerium sieht eine Strafe von 2,8 Milliarden Dollar wegen krimineller Vergehen und 1,5 Milliarden Dollar an zivilrechtlichen Bußgeldern sowie eine dreijährige Bewährungszeit für VW vor. In dieser Zeit werden die Geschäfte von einem unabhängigen Prüfer beaufsichtigt. Den Job wird der Jurist und ehemalige US-Staatssekretär Larry Thompson übernehmen. Mit der Urteilsverkündung ist der Vergleich besiegelt, es laufen aber weiter Ermittlungen im "Dieselgate"-Kriminalfall.

Die US-Justiz will mindestens ein halbes Dutzend VW-Manager wegen Mitwirkung am Abgas-Skandal strafrechtlich belangen. Allerdings befinden sich die meisten Angeklagten in Deutschland, von wo ihnen keine Auslieferung in die USA droht. Volkswagen hatte im September 2015 nach Vorwürfen der US-Umweltbehörden eingeräumt, die Abgaswerte zum Stickoxid-Ausstoß bei fast 600.000 Dieselwagen manipuliert zu haben. Für Vergleiche mit Klägern in den USA und Kanada nimmt der Konzern umgerechnet mehr als 22 Milliarden Euro in die Hand.

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Quelle: dpa