Gabriel zu Verbrennern: Brückentechnologien statt Verbote
Diesel "verbessern statt verbieten"
Sigmar Gabriel äußerte sich am Rande der IAA in Frankfurt kritisch zum Aus von Verbrennungsmotoren. Man dürfe die Grundlagen des deutschen Wohlstandes nicht aufs Spiel setzen.
Frankfurt/Main - Mit einem klaren Votum gegen ein Enddatum für Verbrennungsmotoren hat Vizekanzler Sigmar Gabriel der deutschen Auto-Industrie den Rücken gestärkt. "Wir müssen aufhören, über Probleme der Diesel von gestern zu reden", sagte der Sozialdemokrat am Dienstag bei einem Kongress am Rande der Internationalen Automobil-Ausstellung IAA in Frankfurt. Es komme darauf an, dass sich die deutschen Autohersteller zu Mobilitätsanbietern wandelten und beim Antrieb gute Brückentechnologien anböten. Die Grundlagen des deutschen Wohlstandes dürften nicht aufs Spiel gesetzt werden.
"Auch das Auto der Zukunft muss aus Deutschland kommen", forderte Gabriel. Er verwies auf das Umwelt-Potenzial von synthetisch hergestellten Kraftstoffen und Erdgas. Beim weiteren Ausbau der Elektromobilität seien "massive Investitionen" vor allem in die Verteilernetze notwendig. Bislang sei der Ausbau "mehr als mangelhaft", erklärte der frühere Bundeswirtschaftsminister.
Ausbau der Infrastruktur vorantreiben
Im Gegensatz zum Kongress-Mitveranstalter IG Metall sprach sich Gabriel gegen die Einführung einer "blauen Plakette" für besonders saubere Autos aus. Das berge erhebliche Risiken und würde die Verunsicherung der Kunden weiter steigern. Fahrverbote in den Städten müssten anders verhindert werden, weil sie sozial
Schwache benachteiligten, die sich ein Leben in den Stadtzentren und neue Autos nicht leisten könnten.IG-Metall-Chef Jörg Hofmann verlangte von der Politik, für den Ausbau der Infrastruktur zu sorgen. Entsprechende Netze zur Stromerzeugung, -speicherung und -verteilung seien die fundamentale Voraussetzung für klimaneutrale Autos, die dann vom Publikum akzeptiert würden.
"Nur mit einer gemeinsamen Kraftanstrengung aller maßgeblichen Akteure ist ein relevanter Elektromobilitäts-Anteil von 20 bis 25 Prozent in Europa zu erreichen", erklärte Hofmann laut Redemanuskript. Die Elektromobilität werde die Automobilproduktion in allen maßgeblichen Bereichen wesentlich verändern.
Diesel modernisieren und nicht verbieten
Daimler-Chef Dieter Zetsche hat das Festhalten der Autoindustrie am umstrittenen Diesel ebenfalls verteidigt - diesmal vor deutschen Zeitungsverlegern. "Fakt ist, es lohnt sich, den modernen Diesel zu verbessern - statt ihn zu verbieten", sagte der Manager am Dienstag beim Jahreskongress des
Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) in Stuttgart. "Wir brauchen den Diesel zur Erreichung unserer CO2-Ziele im Straßenverkehr - und zwar als Gesellschaft. Und wir haben den sauberen Diesel bei uns in Serie."Zugleich räumte Zetsche ein, dass Vertrauen in die Branche verloren gegangen sei. Dauerhaftes Ziel sei die emissionsfreie Mobilität. Bis 2022 will Daimler in seinem ganzen Autoangebot jeweils auch eine elektrifizierte Variante von jedem Modell anbieten. Dies hatte der Daimler-Chef jüngst auch bei der Automesse IAA angekündigt.
Quelle: dpa
ojé, die realitätsnähe Vernunft bricht wieder durch...Hexenjäger: auf dem Stapel mit Ihm 😆
Da sieht man mal wieder, wie abhängig ein ganzes Land vom Wohlergehen der Autoindustrie ist.
Das Auto der Zukunft muss aus Deutschland kommen?
Es könnte eine harte Landung werden, wenn die deutsche Autoindustrie, die aufs falsche Pferd gesetzt hat, in der Zukunft ankommen will....
Zetsche:
Und wenn man es noch tausendmal wiederholt, es es bleibt eine Lüge.
Zum Beispiel:
Diesel und Vollhybrid
Kein Wunder, daß Zetsche im eigenen Interesse lügen muß, schließlich hat er keinen Vollhybrid im Angebot, sondern nur überteuerte Pluginhybride, die nicht für jedermann geeignet sind. Da hat der deutsche Technologieführer einfach bezahlbare Technologien für geringen CO2- und Schadstoffausstoß verpennt.
Wie war es denn, als Merkel die Grenzen geöffnet hatte. Da behauptete Zetsche, es kommen hochqualifizierte Menschen, die Deutschland ein neues Wirtschaftswunder bringen. Diese Aussage ist genau so dämlich wie die oben im Text.
Diesel stoßen laut Studie mehr CO2 aus als Benziner.
Einzig der Vollhybrid ist eine wahre Brückentechnologie und emittiert 15-20% weniger CO2. Die kleine 1,5 kWh Batterie ist bezüglich CO2 nach 3-6 Monaten amortisiert.
Link zur Studie
https://www.transportenvironment.org/.../...-climate-petrol-cars-study
Ich frage mich, wieso beschränkt die Deutsche Autoindustrie sich auf eine "Brückentechnologie"? Wieso bietet sie als selbst ernannter Führer der automotiven Welt keine Zukunftstechnologie?
Grüße,
Zeph
Wo Zetsche recht hat, hat er recht.
1. Es lohnt sich für Mercedes mehr, weiter Diesel zu verkaufen, als in alternative Antriebe zu investieren.
2. Mercedes braucht den Diesel zwingend, um die CO2-Ziele der Flottenverbräuche zu erreichen.
Was anderes hat er nicht gesagt. Nur etwas anders formuliert.
Auch Gabriel redet viel,hat aber keine Lösung ,wie die hohen NOX Werte in den Städten kurzfristig sinken sollen .
Wir müssen aufhören ,über Diesel Autos von gestern zu reden ?
Diese Autos sind aber da und wahrscheinlich noch einige Jahre .Und mit tot schweigen löst man eben keine Probleme .
Das gilt wohl in eher Ausnahmefälle. Lustig das gerade diese hergenommen werden.
Dennoch wird die Euro 6 Norm Diesel und Benziner näher aneinander bringen.
Wie du es formulierst, stimmt es - Zetsche sprach aber von der Gesellschaft und nicht von MB und die Gesellschaft braucht den Diesel nicht um Klimaziele zu erreichen, da gibt es bessere Technologien ohne hohe Anschaffungskosten, Steckdosen und lange Ladezeiten, die MB aber nicht hat.
"Wir brauchen den Diesel zur Erreichung unserer CO2-Ziele im Straßenverkehr..."
Unfug wird durch Wiederholung nicht richtiger! Es ist für das Klima sch...egal ob wir in Deutschland mit Benzin- oder Dieselmotoren fahren.
2tens ... ist ein "gepflegtes Märchen":
http://www.manager-magazin.de/.../...2-aus-als-benziner-a-1168560.html
1tens ... die Autos, wo ordentlich mit alter ausgereifter Technik noch hohe Gewinne eingefahren werden können, sind Verbrenner. Die Autos, die sehr hohe SUVige PS-Werte aufzeigen, sind DIESEL.
DAIMLER kommt mit als Gewinner aus der Transformationszeit:
http://www.sueddeutsche.de/.../...-zukunft-dank-abgasskandal-1.3669792
... denn ... Premiummarken leiden hier weniger und sind gefragt. Auch in den eAntriebs-Bereichen.
DAIMLER muss aber auch im eBereich schneller liefern.
Dazu zählen Benzin-Hybride (!) und auch eFahrzeuge.
Wir müssen anfangen, vom Diesel generell zu reden. Der ist ja als Antriebsaggregat nicht nur zur Fortbewegung recht viel verbaut, sondern in Baumaschinen, NEA's, u.s.w. Und wir müssen alle NOX Sünder auf den Prüfstand heben. Dann wird ein Schuh draus, und die richtigen Massnahmen ergreifen. Darunter sind auch solche Sachen, wie den Bedarf an Fahrten einfach zu senken, und zwar nicht durch Verbote. Aber das ist IMHO von der ganzen Bande viel zu viel verlangt.