Audi Quattro Gruppe S: Erste Fahrt des Rallye-Prototypen
Dieser Audi durfte noch nie an die frische Luft
Beim Eifel Rallye Festival unternimmt Walter Röhrl eine Jungfernfahrt im Gruppe-S-Prototyp von Audi. Der ist zwar 30 Jahre alt, aber auf die Strecke durfte er noch nie.
Quelle: Audi
Daun - Fast 30 Jahre lang war er weggeschlossen, einen Teil davon immerhin im Museum. Aber raus an die Luft durfte er nie. Und fahren konnte er nur im Paternoster des Museum Mobile in Ingolstadt. Immer rundherum, durch alle Etagen des gläsernen Rundbaus. Damals war der Audi Quattro Gruppe S einer von 14 Prototypen aus 100 Jahren Automobilgeschichte. Nur hoch und runter fuhr er, nie geradeaus und erst recht nicht quer.
Beim Eifel Rallye Festival darf er nun zum ersten Mal an die frische Luft. Standesgemäß im deutschen Rallye-Mekka in Daun, wenn man so will. Und mit einem würdigen Fahrer. Walter Röhrl chauffiert den Gruppe-S-Prototypen gemeinsam mit Christian Geistdörfer. Er führt die "Festival Parade" an. Insgesamt 64 historische Fahrzeuge aus der Gruppe B und der niemals zum Zuge gekommenen Gruppe S sollen vor Ort sein.
Quelle: Audi
Audi Quattro Gruppe S: Erste Fahrt nach 30 Jahren
Eigentlich hätte er 1988 - in etwas anderer Konfiguration - in der Rallye-WM zum Einsatz kommen sollen. Doch Audi entschloss sich schon 1986 zum Rückzug. Mitten in der Saison. Grund dafür waren Sicherheitsbedenken. Bei der Portugal Rallye war es zu einem schweren Unfall gekommen, Joaquim Santos war mit seinem Ford in eine Gruppe Zuschauer gerast, drei Menschen starben. Walter Röhrl, der damals auf dem Audi Sport Quattro S1 unterwegs war, und Audi stiegen aus.
Kurz darauf kam es in Korsika zu einem weiteren Unfall, bei dem Henri Toivonen und sein Copilot Sergio Cresto starben. Damit war das Aus der Gruppe B besiegelt, die ab 1988 geplante Gruppe S wurde von der FIA gar nicht erst ausgeschrieben. Das Reglement wäre noch liberaler gewesen, nur 10 Autos hätten für die Homologation gebaut werden müssen.
Für den Prototypen Audi Quattro Gruppe S bedeutete das: Ab in die Werkssammlung, ohne je die Strecke gesehen zu haben. Jetzt ist er in der Eifel zu sehen, nachdem er im März schon bei der Techno Classica in Essen ausgestellt wurde. Fahren durfte er auch da noch nicht. Aber jetzt, an diesem Wochenende, 30 Jahre nachdem er weggeschlossen wurde.
Quelle: Audi
Quelle: Audi
Quelle: Audi
Quelle: Audi
Quelle: Audi
Quelle: Audi
Quelle: Audi
Quelle: Audi
Quelle: Audi
Seit ihr sicher, dass der "nur" 320PS hat? Denn der S1 hatte ja schon deutlich mehr, der Lader sieht nicht unbedingt klein aus und der Gruppe S Wagen von Lancia hat/hatte etwas über 600PS 😱. Aber auf alle fälle ein cooles Gerät, würde ich auch gerne mal "spazieren" fahren 😎.
Edit: Bild vom Lancia ECV2 (der übrigens ein Carbonmonocoque hat), von den Proportionen nicht mal unähnlich 😊
Die 320PS sind schon richtig, hier auch mal ein Video.
In der Gruppe-S wäre er so oder so nicht zum Wettbewerbseinsatz gekommen, denn da durfte man nur 300PS haben.
Das wird sicher ein interessantes Spektakel. Speziell diesen Prototypen fand ich aber schon immer hässlich. Die Audi Gruppe B-Mittelmotorprototypen, die wohl verschrottet wurden, waren m. E. viel spektakulärer.
Steht in dem Video nicht 500HP ?
Ziemlich radikal, quasi ein zusammengestauchter und höhergelegter GT-Prototyp für die Rallye-Strecke. Schön ist aber mal definitiv etwas anderes - sieht aus wie ein Spielzeug - meiner Meinung nach fürchterliche Proportionen.
Man stelle sich vor, die hätten die Gruppe S nicht eingestampft, dann hätte es von dem vielleicht noch eine (modifizierte) Straßenversion gegeben. 😱
Steht da tatsächlich, aber die Gruppe S war auf 300 PS limitiert. Auch der Hubraum von knapp 2,2 Liter (laut Video) würde (mit Turboaufladung) nicht zur Gruppe S passen.
Entweder der Wagen war von vorneherein nicht gemäß Reglement entwickelt oder das Reglement ist bei Wikipedia falsch beschrieben.
Einen kelineren Motor hätte man aber jederzeit einbauen können. Nur wäre das doch auch irgendwie langweilig - mit 500 PS (warum nicht 1.000 PS?) kann das Marketing doch mehr anfangen. 😉 😜
Na ja, dass der Wagen noch nie gefahren sein soll, wage ich doch leicht zu bezweifeln. Audi hat wohl kaum diesen Prototypen damals komplett aufgebaut, ohne damit Testfahrten zu unternehmen. Außerdem berichtet Walter Röhrl in seinem Buch "Aufschrieb" ja auch genau von diesen Testfahrten.
Laut Rallye-Magazin wurde halt damals für die Tests einfach ein Motor eingebaut der grad zur Verfügung war, und das war eben der aus dem S1 mit etwas über 600 PS. Trotzdem, hässlicher als das Ding gehts echt nimmer.
http://www.rallye-magazin.de/.../
Ich hab mal bei Wikipedia nachgeschaut - laut Gruppe S Reglement hätte der Wagen mit Aufladung maximal 1.2L Hubraum haben dürfen, davon ist der Audi mit 2.2L und der Lancia mit 1.8L Hubraum weit weg 😕. Das Thema interessiert mich, weiss da echt wer was mehr?
Audi mit Charakter, endlich mal kein Einheitsbrei.😎 Sieht besser aus wie die straßenfressenden SFG-Modelle.😆
Ich habe nur immer darüber gelesen, dass er nicht mehr als 300PS haben darf und so wie du schon schreibst, dass es ein kleinerer Motor sein muss.
Bezieht sich eher auf die Gruppe B, ist aber ein recht interessanter Artikel 😊
Da hat man sich sicherlich vertan.
Ich kann mich noch dunkel an diese Zeit erinnern. Ursprünglich sollte die Gruppe S alles bis dahin bekannte in den Schatten stellen! Die Leistung wurde erst nach den Unfällen 1986 diskutiert, bevor dann der Stecker komplett gezogen wurde und sogar die Gruppe B weiter kastriert wurde.