E.Go Life Stadt-Elektroauto: Preise, Reichweite, Technik
Dieser E-Zwerg rollt 2018 auf die Straße
Die Technische Hochschule Aachen hat mit der Vermarktung des Stadt-Elektroautos e.GO Life begonnen. Die Preisliste zeigt: Auch die Wissenschaftler können nicht zaubern.
Aachen - Seit 2010 existiert die Streetscooter GmbH, eine Ausgründung der RWTH Aachen. Bekannt ist das Unternehmen längst, das mittlerweile der Deutschen Post gehört. Im Auftrag des Logistik-Konzerns produzieren die Aachener elektrische Kleinlieferwagen.
Im gleichen Aachener Umfeld exisitiert auch die e.GO Mobile AG, und die hat ebenfalls ehrgeizige Pläne. Bereits im März hatte das Unternehmen ein kleines und relativ preisgünstiges Elektroauto für Privatkunden angekündigt. Nun wurde das Modell der Öffentlichkeit vorgestellt. Name: "e.GO Life"
Im 2. Quartal 2018 soll in Aachen die Serienproduktion starten. Im ersten Jahr könne man etwa 1.000 Fahrzeuge produzieren. Ab 2019 seien bis zu 10.000 Fahrzeuge pro Jahr möglich. Der Vorstandschef und Uni-Professor Günther Schuh hatte bereits den Lieferwagen Streetscooter in engem Schulterschluss mit der RWTH Aachen entwickelt. Das Fahrzeug befindet sich unter Federführung der Post bereits in der Serienproduktion.
Reines Stadtauto
Der Ansatz für das Stadtauto soll nun der gleiche sein, sagt der Projektleiter für die Fahrzeugentwicklung, Matthias Kreimeier: "Das Einsatzfeld eines Elektroautos ist aus wissenschaftlicher Sicht die Stadt mit kurzen Strecken." Für die kurzen Zyklen von Gasgeben und Abbremsen sei der Elektroantrieb am besten geeignet. Das zeige auch der hohe Verbrauch von Verbrennungsmotoren im Stadtverkehr.
Das neue Aachener Elektroauto kommt mit einer relativ kleinen Batterie und kleinem Elektroantrieb aus. Auf der Unterstruktur der Karosserie sitzen gefärbte Kunststoff-Formteile anstelle von Karosserieblechen. Die Material- und Produktionskosten würden dadurch deutlich gesenkt, sagt Kreimeier. Ein weiterer Vorteil der leichten Bauart: Mit etwa 9,9 kWh auf 100 Kilometer verbraucht das Elektroauto deutlich weniger Strom als bislang erhältliche Stromer.
Einiges haben die Aachener Forscher selbst entwickelt, an anderen Stellen schauen sie sich viel von etablierten Autoherstellern ab. Das gilt vor allem für den Aufbau eines Zuliefernetzwerkes. Komponenten wie Batterien, Scheinwerfer oder Sitze kauft das Unternehmen zu. "Einen Scheinwerfer von Null zu entwickeln, da reden wir über Entwicklungskosten von Millionen. Wir gehen den Weg und sagen, den Luxus gönne ich mir hier nicht an der Stelle, sondern schaue, wo gibt es bestehende Scheinwerfer, die ich frei am Markt kaufen kann."
E.go Life: Die Preise
Seit dem Mai ist das Fahrzeug nun bestellbar. Der Plan, deutlich günstiger zu sein als die etablierte Konkurrenz, ging jedoch nur zum Teil auf. Inklusive Mehrwertsteuer steht in der vorläufigen Preisliste ein Basispreis von 15.900 Euro mit 14,4-kWh-Batterie. Das soll für eine Reichweite von 130 Kilometern reichen. Ein Upgrade auf 19,2 kWh und 170 Kilometer Reichweite kostet 1.900 Euro Aufpreis.
Weitere Aufpreise: Für 1.950 Euro bekommen Kunden eine Folierung in Wunschfarbe, für 800 Euro ein Infotainment-System, für 400 Euro LED-Hauptscheinwerfer. Lieferbar sind außerdem zum Beispiel Parkhilfen, Sitzheizung oder 17-Zoll-Leichtmetallräder.
Mit einigen Extras bewegt man sich also schnell im Bereich oberhalb von 20.000 Euro. Davon ab geht die Elektro-Prämie der Bundesregierung (4.000 Euro). So kommen die Aachener für die Basisversion auf ihren Zielpreis von 12.000 Euro brutto. Ob der E.Go Life damit zu einer echten Alternative zu Elektro-Smart oder Renault Zoe wird, bleibt jedoch abzuwarten.
E.Go Life: Technische Daten
- Leistung: 15 kW (20 PS)
- Drehmoment: 110 Nm
- Akku: Lithium-Ionen
- Kapazität: 14,4 kWh/19,2 kWh
- Reichweite (NEFZ): 130 km/170 km
- Höchstgeschwindigkeit: 104 km/h
- 0-50 km/h: 5,7 s/5,9 s
- Leergewicht (EG): 810 kg/840 kg
- Zuladung: 280 kg/250 kg
- Basispreis: 15.900 Euro
Quelle: m. Material v. dpa
Freut mich das der Elektro-Smart damit Konkurrenz bekommt. 12.000€ incl. Prämie ist doch mal eine Ansage.
Ist mit smart aber überhaupt nicht vergleichbar.
Naja, ab dem 01.Juli 2019 ist er dann auch nicht mehr sooo günstig...
Gutes Konzept, aber dafür das das Auto so karg ausgestattet ist, alles Aufpreis kostet und die Reichweite ziemlich mau ist, finde ich den Preis etwas happig.
6 Sekunden auf 50 km/h?
Das macht dann etwa 16 Sekunden auf 80 km/h... und 25 Sekunden auf 100 km/h, vorausgesetzt es gibt nicht die leichteste Steigung.
Zur Verteidigung dieses Gefährts muss ich hinzufügen, dass mein Wagen auch nicht schneller ist, wenn ich nicht das letzte raushole und selbst mit meiner gemächlichen Fahrweise reicht das locker zum Mitschwimmen.
Ohne Schaltpausen und weil man beim E-Auto einfach Vollgas gibt, wird das also reichen.
Mit einem Smart würde ich das Auto nicht vergleichen - als Neuwagenkäufer würde ich die 6.000 € drauflegen. Und wenn´s am Geld fehlt, gibt´s immer noch günstigere Verbrenner.
Gerade für Kurzstrecken - wofür dieses Auto wohl gedacht ist - tut´s ein Benziner auch.
Hier scheint man die meisten Teile bei aliexpress, alibaba, ebay und co eingekauft zu haben. Einen Elektromotor ausm Rotator genommen und Batterie drunter und fertig ist das Auto. Dagegen wird ein smart von Grund aus über Jahre entwickelt, die Komponenten getestet, aufeinander abgestimmt und das wird man im direkten Vergleich deutlich merken.
Aber selbst bei solcher bastelbude aus d&w Katalog schafft die Uni natürlich nicht die Preise zu drücken. Das geht nur mit einer Millionenproduktion.
Die H4-Birnen des Smart wurden bestimmt jahrzehntelang entwickelt 🙄. Am Ende blieb kein Geld mehr für wenigstens aufpreispflichtige Scheinwerfer mit modernem Leuchtmittel. Xenon und LED sind Neuland.
Der e.go ist auch mit 19kWh und Extras günstiger als der Basis-smart mit seinen 17 kWh.
Fast...
"Von Bosch wird nicht nur der Antrieb des e.GO Life stammen, sondern der Zulieferer wird auch den After-Sales-Service übernehmen. Dieser umfasst In-Car-Fahrzeugdiagnose, Werkstatttechnik und Reparaturen."(Quelle)
"Das Unternehmen hat einen Modulbaukasten im Angebot. E-Motor, Steuereinheit, Batterie, Ladegerät sowie das Display stammen vom Elektronik-Konzern. Das 48-Volt-System ist in ähnlicher Form in der Schwalbe von Govecs sowie im Microlino zu finden."(Quelle)
Die Rechnung will ich sehen.
Das kommt dabei raus wenn Wissenschaftler auch mal was für den Alltag bauen wollen.
Hatte es nicht genügt die alten Produktionsunterlagen des Rabbi zu nehmen,billiges Drehstrommotörchen und alles was es da mittlerweile gibt (aus dem Fahradbau?WG Kettenantrieb) Als Höhepunkt zwei Standard Nutzfahrzeug-LED-Scheinwerfer von Hella ?
Mich erinnert das alles an die letzten beiden IAA in Frankfurt. Da hatte man eine Hallen Fläche für Elektromobilität. Es ist schon fantastisch, was da von Fantasten für Bastelkonstruktionen ausgestellt werden. Unterhält man sich mit den Leuten, stellt man schnell fest, dass da NULL-Peilung vorhanden ist.
Sieht man sich dagegen die etablierte "Konkurrenz" an, erkennt man wenigstens ein Auto.
Spätestens wenn wirklich Nachfrage aufkommt, haut es die vom Markt. Es ist halt ein Unterschied ob man handwerklich oder in Stückzahlen arbeitet. Da kommen die Praktikanten schnell an ihre Grenzen. Da merken sie, dass ihnen im Praktikum vieles vorenthalten wurde.
Was ich jedoch bewundere ist, wie die an das nötige Kleingeld kommen.
Was mich noch interessiert, ist der erste ADAC-Chrash-Test.......
Ich habe mir mal den Original-Prospekt und die Preisliste angeschaut.
Irgendwie wirkt es so, als wäre das Design nicht ganz einheitlich. Mal wirkt es mit weit ausgestellten Kotflügeln sehr stämmig und bullig, und dann wieder schmaler. Wenn man davon ausgehen kann, dass Prospekte heutzutage am Computer gebastelt werden, und die Objekte selbst hierfür digital bearbeitet werden, scheint es, als wäre die Optik noch im Prozess gewesen, während der Prospekt gemacht wurde.
Bei der Preisliste fällt auf, dass man noch bis 2019 warten muss. Navi und Klimaanlage gibt es erst ab 04/2019. Übrigens die schicken 19Zöller auch.
Leider ist auf keinem Bild mal abgebildet, was das Infodisplay hinterm Lenkrad während der Fahr anzeigt. Ich will doch mal nicht hoffen, dass wichtige Infos wie Tempo oder Restreichweite in dieser Mikrodarstellung mitgeteilt werden.
Die Preisliste ist für jeden öffentlich einsehbar.
http://e-go-mobile.com/.../...eisliste-2017-05-16-the-final-online.pdf
e.go Life 14,4 kWh 15900 Euro
19,2 kWh 1900 Euro
LED-Scheinwerfer 400 Euro
Klimaanlage 1200 Euro
Nebelscheinwerfer 190 Euro
Komfortpaket 550 Euro
Leichtmetallfelgen 400 Euro
Navi 1390 Euro
gesamt 21930 Euro.
Der Smart startet bei 21940 Euro.
Ich bin gespannt was jetzt bemängelt wird.
Sehe ich auch so. Der Smart ist mit 80 PS ein richtiges Auto, sogar ziemlich fix. Der Fahrspaßunterschied dürfte enorm sein. Der e.Go lohnt nur, wenn man das Minimum nimmt. Dann sind die 4000 € Zuschuss richtig viel.
Interessant wäre es, wie es dem Loremo jetzt gehen würde, wenn der es echt in die Serie geschafft hätte. Als Verbrenner wäre der wohl schon überholt.
j.
Sorry aber die Bilder von innen sehen unfassbar billig aus. Da bin ich doch eher beim Smart mit einem richtigen Motor, wenn ich ein reines Stadt E-Fahrzeug suche.