Crowdfunding soll als Rammbock genutzten Toyota Camry retten
Dieser "kriminelle" Youngtimer braucht Hilfe
Dieser Toyota Camry scheiterte als Juwelendieb. Nun kennt ganz Österreich den als Rammbock missbrauchten Youngtimer. Per Crowdfunding will der Besitzer das Auto retten.
Wien - Das aktuell bekannteste Auto Österreichs ist ein 34 Jahre alter Toyota Camry. Der Youngtimer spielte die Hauptrolle in einem missglückten Schmuckraub, ist seither stark deformiert. Über eine Crowdfunding-Kampagne versucht der Besitzer nun, sein Auto zu retten. Schließlich ist er selbst noch keinen einzigen Meter damit gefahren.
Toyota Camry als erfolgloses Gangmitglied
Wenn um sechs Uhr früh eine schwer bewaffnete Spezialeinheit vor der Tür steht, bedeutet das auch für Unschuldige selten Gutes. Im konkreten Fall: Der Youngtimer von Gabriel Hyden ist ein wirtschaftlicher Totalschaden.Das teilten die Polizisten dem Autobesitzer aber erst mit, nachdem sie seine Bleibe durchsucht hatten. Und sicher waren: Dieser Mann ist nicht kriminell. Nur sein Toyota Camry wurde unfreiwillig Mitglied einer Verbrecherbande.
Unbekannte stahlen die Stufenheck-Limousine, wollten ihn als Rambock nutzen und mit Schwung die Auslage eines Juweliergeschäfts durchbrechen. Der Versuch misslang, die Diebe flüchteten und ließen den schrottreifen Toyota stehen. Motorhaube, Stoßstange, Kühlergrill und beide Kotflügel - also praktisch die komplette Front - waren hinüber. Und sind es es noch.
Denn für die Reparatur fehlt dem 26-Jährigen das Geld. Der Toyota war nicht gegen Diebstahl versichert, verfügte lediglich über die in Österreich obligatorische Haftpflichtversicherung. In einem solchen Fall könnte dem Besitzer durch das Verkehrsopfer-Entschädigungsgesetz dennoch Geld zustehen, sagt ein Experte des ÖAMTC im Gespräch mit MOTOR-TALK. Hyden ist wenig zuversichtlich: Laut seinem Versicherungsberater dürfte er auf den Kosten sitzen bleiben.
Crowdfunding: Großes Interesse, kleine Spenden
Der Besitzer versucht deshalb, die Reparaturkosten über eine Crowdfunding-Seite zusammenzubekommen. Die Geschichte dahinter ließ die Kampagne im Land viral gehen. Viele haben Mitleid mit dem jungen Mann, der sein neues Auto noch kein einziges Mal fahren konnte.Keine Zeit? Kein Führerschein. Die Fahrprüfung stand drei Tage nach dem Einbruchsversuch an. Obwohl er zum Zeitpunkt des Kaufs keine Fahrerlaubnis hatte, wollte Hyden diesen Toyota Camry unbedingt haben. „Er sah aus wie neu aus der Auslage“, schwärmt Gabriel von dem frühen Exemplar der ersten Serie. Mit dem 1,8-Liter-Vierzylinder von 1983 wollte er unmittelbar nach der Fahrprüfung die ersten Roadtrips starten.
Ob das noch was werden kann? 586 Euro kamen seit vergangenem Donnerstag zusammen. 25 Spender machten mit, der Spendabelste ließ 75 Euro da. Die Mehrzahl beteiligte sich mit 10 bis 20 Euro – und gut gemeinten Kommentaren. Nicht jeder davon macht Mut: „Ich habe drei Jahre gebraucht, um einen originalen Toyota-Kotflügel zu besorgen, wünsche dir viel Erfolg.“ So viel Zeit hat Gabriel nicht: „Der Schrotter, bei dem ich das Auto im Moment abgestellt habe, möchte ihn jeden Tag in die Presse stecken.“
Der mediale Rummel könnte helfen
Bis Ende des Monats läuft die Kampagne noch, der mediale Rummel könnte helfen. Die größte Gratis-Tageszeitung des Lands berichtete, Auto und Besitzer erschienen auch in den ORF-Nachrichten. „Es gab sogar eine Einladung in eine Talkshow. Die habe ich aber abgelehnt. Ich möchte nicht berühmt werden, sondern einfach meinen Youngtimer fahren“, sagt Gabriel Hyden im Gespräch mit MOTOR-TALK.Ist der weinrote Camry nicht mehr zu retten, soll schnellstmöglich ein anderes Exemplar der japanischen Limousine her. Doch in Österreich sind Toyota Camry rar. In Deutschland finden sich auf mobile.de fünf Stück– noch. „Wie es aussieht werde ich mir mit dem Geld aus der Kampagne zuerst aus Deutschland einen Ersatzteilspender holen.“
Gut möglich, dass es mit Karosserieteilen schon getan ist – vom Ort des Verbrechens auf den Abschleppwagen fuhr der beschädigte Toyota Camry nämlich noch aus eigener Kraft.
Nun, das bekannteste Auto Österreichs ist er mit sicherheit nicht, nichtmal zeitweise.
Ausser dem Gratis-Käseblatt Heute hat niemand darüber berichtet.
Und Crowdfunding bezeichnet eine Art der Finanzierung bei der über die ein oder andere Art, das Investierte Geld wieder hereinkommt.
Hier handelt es sich um eine Spendenaktion.
Oder darf man nach getätigtem Investment mit dem Auto fahren oder bekommt sein Geld mit Rendite zurück?
Hätte er halt mal ein wenig mehr Geld in die Versicherung gesteckt.
Mein Gott. Hat halt Pech gehabt. In Deutschland werden jährlich 20.000 Fahrzeuge geklaut. Wer keine Kaskoversicherung hat, der bleibt auf den Kosten. Genauso der Typ im Bericht. Den Camry verkaufen und sich einen Golf drei oder was weiß ich für ein paar hunderter kaufen. Weiß nicht warum man helfen sollte und was überhaupt so besonders an der Situation ist, dass sogar auf MT darüber berichtet werden muss
Er hat es jedenfalls ins Motor Talk geschafft 😆
Allerdings ein besonders außergewöhnliches Fahrzeug ist das auch wieder nicht. 🙄 das man nun unbedingt erhalten muss.
Zustimm
Weil der neue Redakteur ein Österreich ist und vielleicht seine Position ausnutzt um seinen Kollegen zu helfen 😆
Wusste ich gar nicht das ein Österreicher Chefredakteur von MT ist ! Das erklärt das natürlich 😆
Es greift immer mehr um sich, das Leute über Crowd Funding ihren eigenen Lebensstil/Luxus finanzieren wollen. Überspitzt gesagt handelt es sich dabei um Schmarotzer und für Leute die wirklich auf finanzielle Hilfe angewiesen sind ist das ein reiner Hohn.
Achja, wer möchte für meinen Wunsch F-Type spenden? Als Gegenleistung gibt's schöne YT Videos und ein paar Blog Artilel 😆 😉
Ich finde es super, wenn jemand für seine Ziele kämpft. Völlig egal für was oder welches Auto. Er hat es geschafft der Erste mit so einer Aktion zu sein und verdient damit seinen Medienrummel und wahrscheinlich das nötige Geld. Lasst euch lieber von solchen Menschen inspirieren. Ich finde es toll. Keine Mondpreise für Yougtimerpolicen bezahlt und trotzdem hat er seinen Schaden reguliert. Macht das erstmal nach bevor ihr meckert. Und in die Talkshow will er auch nicht. Respekt und Daumen hoch!
Ach, Mitleid habe ich schon mit dem. Als junger Mann hat man eh nicht so viel Geld. Ich habe jetzt irgendwie Flashbacks an mein Fahrrad, welches mir drei Tage nach Ausbildungsbeginn geklaut wurde. 🙄
Davon soll man sich inspirieren lassen und das als Vorbild nehmen?
Das hat für mich rein gar nichts mit kämpfen, sondern viel mehr mit Hängemattenmentalität zutun. Vielleicht hätte er das Geld sogar zur Verfügung? Who knows.
Kämpfen hieße für mich, dass er jeden Cent dafür mit ehrlicher Arbeit selber verdient.
Aha, ja toll. Dann fahr ich einfach weiter mit Haftpflicht rum und wenn ich mal nen Unfall baue, denk ich mir ne spannende Geschichte dazu aus und bitte per Crowdfunding um Geld für die Reparatur. Warum sollte ich das auch aus eigener Tasche bezahlen, gibt ja anscheinend genug Deppen denen das Geld aus der Hose rutscht.
Man kennt ja nicht jedes Auto aber der sieht jetzt nicht unbedingt nach etwas seltenem oder wertvollem aus. Eher ein typisches 500€ Winterauto
Es ist vollkommen ehrlich Geld mit Medienrummel zu verdienen. Das macht MotorTalk gerade mit dieser Nachricht auch. Clicks und Werbeeinnahmen steigen auch durch Hater wie dich. Ehrliche Arbeit geht auch ohne Schaufel. Dafür brauchst es allerdings etwas mehr zwischen den Ohren. Niemand wird wahrscheinlich spenden oder nicht genug, aber es wird genug Betriebe geben, welche diesen viralen Werbecoup dankend für sich nutzen können. Vielleicht sogar Toyota Österreich selbst.
Ist man gleich ein Hater nur weil man nicht alles euphorisch bejubelt?
Motor-Talk verdient mit jedem Leser tatsächlich Geld, aber sie liefern auch Artikel als Gegenleistung -> Ware gegen Geld.
Er liefert dagegen gar keine Leistung, will aber Geld. Er könnte ja auch als Gegenleistung für die Spenden symbolische 40 Stunden gemeinnützige Arbeit leisten. Damit würde er der Gesellschaft etwas zurück geben. Aber so ist das nur eine egoistische Aktion.