Land Rover Sport mit Fernsteuerung und Schlaglochdetektor
Dieser Landy fährt mit dem Handy
Mit zwei Fingern ein Zwei-Tonnen-SUV steuern, während die eigenen Schuhsohlen im Matsch stehen? Das will Land Rover möglich machen, allerdings erst in ein paar Jahren.
Gaydon/England – Eine Berührung des Handy-Bildschirms genügt, und das Zwei-Tonnen-SUV Range Rover Sport bewegt die Räder. Eine weitere Berührung legt den Gang ein, der linke Daumen drückt die Bremse, der rechte dreht am Mini-Lenkrad. Gehorsam rollt der schwere Range Rover Sport auf dem Versuchsgelände in Gaydon hin und her. Bis zu 6 km/h schnell lässt sich das SUV per Handy-Fernsteuerung fahren, ganz leicht mit zwei Fingern. Berührt kein Finger das Smartphone-Display, stoppt das Auto.
Das Marschtempo genügt, um den Range Rover in eine enge Parklücke zu stellen oder mit einem Anhänger zu rangieren. Es genügt auch, um den Range durch schwieriges Gelände zu manövrieren, während man selbst auf sicherem Boden steht. So irre die Idee mit der Fernbedienung auch klingt, Einsatzmöglichkeiten finden sich auf Anhieb. Denn im Gegensatz zum Einparksystem des neuen 7er BMWs kann der Handynutzer das Auto beliebig bewegen.
Zwar dauert es bis zur Serienreife noch ein wenig. Doch bis dahin will der Autohersteller zeigen, was er schon alles leisten könnte. Entwicklungschef Wolfgang Epple will das Fahren automatisieren, aber kein selbstfahrendes Auto bauen. Die Technik soll dem Kunden nur bei einigen Situationen helfen. Oder den Komfort erhöhen.
Land Rovers Schlagloch-Warner
Dabei soll auch der „Pothole Alert“ (engl. für „Schlagloch-Warner“) helfen. Das neue Superfahrwerk ist zwar noch ein paar Jahre von der Marktreife entfernt, aber schon beeindruckend. Damit ausgestattet rauscht der Land Rover Evoque über eine Rüttelpiste, scannt die Straße und erkennt Schlaglöcher oder beschädigte Kanaldeckel, bevor er drüber fährt.
Es stellt in Millisekunden das Fahrwerk mit den magnetisch-adaptiven Dämpfern ein. Dafür erhält die Steuerung Daten zu Fahrzeughöhe und Aufhängungsbewegungen. Bei tiefen Schlägen warnt das System den Fahrer, sodass dieser ausweichen oder die Geschwindigkeit drosseln kann. Das ist sehr komfortabel und verlängert die Lebensdauer des Autos: Weniger harte Schläge bedeuten weniger Reifenpannen und Unfälle.
Mit dieser Technik sind die Briten vergleichsweise spät dran. Schon die Mercedes S-Klasse lässt dank des „Magic Body Control“-Luftfahrwerks seine Gäste erschütterungsarm über den Asphalt schweben. Doch im Gegensatz zu Mercedes will Land Rover die gesammelten Infos über den Straßenbelag nicht für sich behalten. Die Daten werden in einer Cloud gesammelt und anderen Autos zur Verfügung gestellt – damit diese vor schlechten Straßen gewarnt werden. Auch Behörden könnten künftig von der neuartigen Streckenkontrolle profitieren.
Das Fahrzeug fotografiert die Schlaglöcher
Land Rover untersucht mit der Stadtverwaltung Coventry, wie die Daten zur effizienteren Straßenreparatur eingesetzt werden können. Mit neuer Sensortechnologie und einer hochentwickelten Stereo-Digitalkamera ausgerüstet, knipst das Forschungsfahrzeug Fotos der Schlaglöcher. Die Bilder werden mit den GPS-Positionsdaten an die Cloud geschickt. Die Straßenbauer haben dadurch in Echtzeit einen Überblick über den Zustand ihrer Straßen und eventuelle Schäden.
Doch die Briten haben nicht nur den Komfort der Fahrenden oder Straßenplaner im Blick. Das neue Fahrwerk soll ein weiterer Schritt zum autonomen Fahren sein. Denn nur das Auto, das eine Straße lesen kann, fährt seine Passagiere sicher. „Für die Zukunft wollen wir Systeme entwickeln, die einen Wagen automatisch um ein Schlagloch herumsteuern, ohne dass das Fahrzeug zur Gefahr für andere Verkehrsteilnehmer wird“, sagt Entwicklungschef Wolfgang Epple. Bei einem zu großen Schlagloch würde das Auto zunächst langsamer, notfalls hält es sogar an.
Wie wollen denn die verantwortlichen Behörden die ganze Datenflut bewältigen? Wenn ich da an Deutschlands Straßen denke....😱
Was alles über das Smartphone möglich ist bzw. möglich sein wird, ist Segen und Fluch zugleich...
Wehe, dass Gerät geht verloren oder ist defekt. Das könnt in Zukunft ganze Existenzen vernichten.....🙄
Liebe Redaktion, müßt ihr eigentlich auch eine Recyclingquote erfüllen? Die Story vom Schlaglochsuchgerät habt ihr uns doch erst letzte Woche als Meldung von spotpressnews aufgetischt. Müßt ihr schon das Sommerloch umfahren? 😉
Grüße vom Ostelch
Der rote RR in Bild eins ist ein 5-türiger Evoque.
(Die Bildunterschrift suggeriert einen RR Sport!?)
Das mit dem Fernsteuern finde ich eine coole Sache. Da kommt man mit dem Dickschiff nun auch in die engste Parklücke...und die Nachbarn müssen über die Beifahrerseiten einsteigen. 😆 😆
Es macht ja schon einen Unterschied, ob eine Pressemitteilung geteilt oder ein Motor-Talk-Redakteur selber testen durfte...
Der Test wird ja nicht völlig überaschend vorgestern stattgefunden haben. Dann hätte man sich eben die Meldung von spotpressnews schenken können, wenn die Redaktion selbst einen Bericht darüber schreiben kann. Doublette bleibt Doublette! 😉
Grüße vom Ostelch
Das ist weniger das Problem. Vielleicht ist es in anderen Ländern sinnvoll, hier eher nicht. Dank sowieso nötiger regelmäßiger Streckenkontrolle kennt die Behörde schon heute den Straßenzustand. Diese Kenntnis hilft ihr natürlich wenig, wenn das Geld für die Reperatur schlicht fehlt.
da es kein geld für die reparatur gibt, gibt es wenigsten ein wenig für den schilderhersteller, der achtung straßenschäden produziert.
Wenn das wirklich mal kommt mit dem selbständigen Ein- und Ausparken (vielleicht sogar so, dass das Auto alleine in´s Parkhaus fährt und wieder raus), weiß ich schon ganz genau, was passiert, wenn ich mal so richtig knapp eingeparkt werde. Dann gibt´s eine Verschönerung des Autos mit einfach abzulösendem Klebeband auf die Sensoren 😉.
Selber testen? ... das ist eine ungeheuerliche Unterstellung ... vom Redakteur eines Fachforums erwarte ich, dass er die Modelle zweifelsfrei auseinanderhalten kann!
Gruss
Steuerkatze
Sieht zumindest auf den Bildern so aus!? Photoshop? 😱
Den Schlaglochwarner wird es zumindest in Deutschland definitiv nicht geben.
Das System wäre schlichtweg nach wenigen Metern total überlastet.
...da man problemlos vor dem Ausparken wieder abziehen kann. Andernfalls wäre es ja Sachbeschädigung und unterliegt somit dem Strafrecht.
Wenn's mal in der Parklücke eng wird, fotografiere ich immer die Kennzeichen der Nachbarfahrzeuge beim Parken. Hat einen schon mal eine Verurteilung wegen Unfallflucht und 2000€ für eine neue Türe gekostet. 😆
Hat Q da ein Patent drauf angemeldet?
https://www.youtube.com/watch?v=smou7nQTcis