McLaren 675 LT Spider: Fahrbericht, Test, Technische Daten
Dieser McLaren schafft 326 km/h auch ohne Dach
Weil 500 675LT nicht genug waren, hat McLaren ihn aufgeschnitten - und schon wieder ausverkauft. Klar, immerhin muss man im 675LT Spider auch bei Regen nicht nass werden.
Glasgow - Was macht man, wenn einem die Kunden die Bude einrennen und man sich auf eine limitierte Kleinserie festgelegt hat? McLaren-Chef Mike Flewitt hat eine Antwort darauf gefunden: Einfach aufschneiden. Seine exakt 500 Exemplare des 675 LT mit festem Dach waren im letzten Jahr schneller vergriffen, als sie produziert werden konnten. Also schickt Flewitt dem schärfsten Coupé in diesem Sommer einen 675 LT Spider hinterher.
Es ist der wohl leidenschaftlichste offene McLaren diesseits der Formel 1 geworden. In 2,9 Sekunden sprintet er auf Tempo 100, wer dann nicht nachlässt, erreicht ein Spitzentempo von 326 km/h. Mit seinem Setup kann man sich gefahrlos auf die Rennstrecke trauen. Vorher sollte man allerdings seine Finanzen auf eine solide Basis stellen. Die Preise beginnen bei 340.725 Euro und liegen damit knapp 80.000 Euro über dem Grundmodell 650S Spider.Mehr Abtrieb und Leistung für viel mehr Geld
Rational sind die Unterschiede zwischen 675LT und 650S gering. Großzügig mit Karbon, Titan und allerlei anderem exotischen Material bestückt, wiegt der "Long Tail" mit 1.270 Kilo rund 100 Kilo weniger. Außerdem erhöhen diverse Anbauteile den Abtrieb. Und im Heck röhrt einmal mehr der getunte V8-Turbo, der aus 3,8 Litern Hubraum nun 675 PS schöpft. Wie die Namen schon sagen: 25 PS mehr als im Basismodell. Gering dagegen der Drehmoment-Zuwachs von 678 auf 700 Nm.
Zahlen, die nur wenig darüber aussagen, wie mühelos man in diesem Auto am Limit reitet. Die Sitzposition ist intim, die Gewichtsbalance perfekt, die Lenkung messerscharf, die Bremsen fein dosierbar und die Kraftentfaltung explosiv. Es ist ein oft strapaziertes Bild, aber: man wird förmlich eins mit dem Auto. Dabei ist es auch die Unmittelbarkeit, die das Erlebnis so intensiv macht.
Dämmung ist beim 675LT Spider Mangelware
Die Ingenieure haben sich aber auch einen feuchten Dreck um die Dämmung geschert. Deshalb ist der 675er absolut gefühlsecht: Man spürt jede Fahrbahnmarkierung, wenn die 305er Semislicks darüber rollen. Man hört jedes Korn Rollsplit wie Schrotkugeln im Radkasten einschlagen. Und dabei röhren einem permanent die acht Zylinder in den Nacken. Und das dreiteilige Klappdach aus Karbonschalen ist noch nicht mal offen.
Gut, das Klappdach kostet natürlich Gewicht. 40 Kilo wiegt der Spider mehr als das Coupé. Außerdem muss man sich 20 Sekunden lang gedulden, bis es offen ist. Noch schlimmer: Man muss das Tempo unter 40 km/h halten. Doch wenn der Deckel auf ist, ist das, als wäre man der Frontmann einer Speed-Metal-Band. Gutes Wetter ist übrigens nicht nötig. Weil man nur schnell genug fahren muss, damit es den Regen übers offene Dach weht. Und weil sich Heckscheibe auch bei geschlossenem Verdeck öffnen lässt.
Ein kleines Problem gibt es mit dem 675LT Spider dann doch. Die Sache mit den Kunden, die ihm die Bude einrennen, hat McLaren-Chef Flewitt nur sehr kurzzeitig gelöst: Genau wie das 675LT Coupé war auch der Spider in zwei Wochen ausverkauft.
McLaren 675 LT Spider: Technische Daten
- Motor: 3,8-Liter-V8 mit Doppelturbo
- Getriebe: Achtgang-Automatik
- Leistung: 675 PS
- Drehmoment: 700 Nm bei 5.500 bis 6.500 U/min
- 0 – 100 km/h: 2,9 Sekunden
- Vmax: 326 km/h
- Verbrauch: 11,7 Liter/100 km
- CO2: 275 g/km
- Länge: 4,55 Meter
- Breite: 2,10 Meter (mit Außenspiegeln)
- Höhe: 1,19 Meter
- Radstand: 2,67 Meter
- Trockengewicht: 1.270 Kilogramm
- Preis: ab 340.725 Euro
Wie darf sich der Leser denn eine „intime“ Sitzposition vorstellen?
Die heutigen McLaren sind optisch einfach nur langweilig.
Ist wie bei Uhren, je teurer und exklusiver - desto hässlicher
Jeder McLaren sieht von vorne nahezu gleich aus, man muss sich schon sehr gut auskennen um die Dinger noch auseinanderzuhalten, bis auf den P1 reizt mich keiner von denen...
Der Aventador sieht um einiges geiler aus, kostet dasselbe und hat eine höhere Höchstgeschwindigkeit....Den gibts seit 2012...
Naja werde nie verstehen was man an McLaren findet, keine schlechten Autos, aber naja wirklich herausstechen tun sie nicht
Ja, er sieht geiler aus. Aber wenn ich mir schon einen Supersportler kaufe, sitze ich dann doch lieber in einem verlässlicheren Wagen als in einem Lambo.
Wenns danach geht dürfte man auch kein Ferrari kaufen, die sind von der Verarbeitungsqualität auch ziemlich beschissen, scheint den Verkaufszahlen aber nicht zu Schaden...
Der Aventador ist zudem auch noch das „heißere“ Auto…
… apropos heiß: Baut Lamborghini inzwischen eine Feuerlöschanlage in die Kisten und wenn ja, ist sie Serie oder muss sie gegen Aufpreis bestellt werden? 😆
Touche 😆😆
Klar sind das die wichtigsten Kriterien. Mir wäre "wie fährt der sich" und "wie gut fühle ich mich in dem" weit wichtiger als ein paar km/h, die man eh nicht ausfahren kann. Siehe Ferrari 458 Italia. Mit dem kann (angeblich) jeder Idiot querfahren 😉
McLaren wird von der Fachpresse (mittlerweile) eine 1a Fahrbarkeit unterstellt. Und wer auf Status keinen Wert liegt, der nimmt nen Caterham 500. Blöd halt, dass der dich kaltlächelnd abfliegen lässt wenn du im falschen Moment Mist baust.
Irgendwie verlieren solche Fahrzeuge langsam an Reiz. Mittlerweile gibt esbbestimmt über 100 Modelle die ähnliche Werte erreichen. Da wird die einstige Superlative zum etwas höheren Standard.
Zumal diese Werte im echten Leben eine verschwindend kleine Rolle spielen.
Aber im ewigen Autoquartett ist das für einige, die es sich leisten können, offenbar höchst wichtig!
Warum McLaren bloß immer so kleine Serien auflegt, wenn die Nachfrage angeblich höher ist. Der Motor in allen Modellen ist der M838T. Theoretisch hätte McLaren heute schon die Möglichkeit, im McLaren/Ricardo-Werk in Shoreham 5000 Aggregate im Jahr zu produzieren. Bei den Kunststoffteilen kann es eigentlich auch keinen Engpass geben, es werden wohl wie bei den meisten anderen Hersteller solcher Autos Kaufteile sein.
Es existiert doch schon eine Lösung für das Brandproblem bei den Lamborghinies. Tankentlüftung verlegen in den Radkasten.
Ach die potenziellen Käufer und Nörgler sind auch schon versammelt 😆
Ich finde McLaren macht einen sehr guten Job. Die Autos sehen sehr futuristisch und eigenständig aus. Auch die Cockpits sind sehr gut gelungen. Laut diversen Berichten ist man aber auch beim Thema Fahrdynamik und Fahrbarkeit ziemlich weit vorne (manche sagen sogar besser als ein 458).
Letztendlich wird es einem Käufer aber sch... Egal sein! Da kommt es nur auf Emotionen an!
Und ganz ehrlich, einen Aventador mit dem McLaren LT zu vergleichen ist schon weit hergeholt. Die Gewichstverhältnisse sind so als wenn man einen lotus Exige mit einer E-Klasse vergleicht. Der Lamborghini ist ein absoluter Dampfhammer wiegt aber auch mind. 1,8 Tonnen!! Der McLaren ist also eine halbe Tonne leichter, was man bei der Agilität spüren wird.