Ein Audi aus dem 3D-Drucker

Dieser Mini-Oldie fährt mit ausgedruckter Karosserie

Sabine Stahl

verfasst am Thu Nov 05 16:57:32 CET 2015

Audi hat einen historischen Sportwagen ausgedruckt. Alle Karosserie-Teile des Auto Union Typ C stammen aus einem 3D-Drucker, inklusive Motorhaube und Beleuchtung.

Dieser Auto Union Typ C stammt aus einem 3D-Drucker
Quelle: Audi

Ingolstadt - Gießen, pressen, formen - alles altes Eisen. Die Zukunft des Autobaus heißt 3D-Druck. Das gilt zumindest bei kleinen Teilen, wie Audi jetzt zeigt. Der Autohersteller aus Ingolstadt hat ein Modell eines historischen Grand Prix Sportwagens ausgedruckt, im Maßstab 1:2. Der Nachbau des Auto Union Typ C aus dem Jahr 1936 misst etwa zwei auf einen Meter und kann dank eines 30-kW-Elektromotors sogar fahren.

Alle Karosserieteile aus Metall, inklusive durchsichtiger Motorhaube und Beleuchtung, sowie die Instrumententafel stammen aus dem Drucker. Dieser kann metallisches Pulver mit einer Korngröße von 15 bis 40 Tausendstel Millimeter schmelzen und anschließend in jede gewünschte Form bringen.

Laut Audi funktioniert das sogar bei sehr komplexen Teilen, die mit einem anderen Verfahren nur schwer oder gar nicht hergestellt werden können. Die ausgedruckten Metallstücke sollen sogar eine höhere Dichte als ihre druckgegossenen oder warmumgeformten Pendants haben.

Eine Einschränkung gibt es allerdings: Bislang kann Audi nur Teile ausdrucken, die maximal 24 Zentimeter lang und 20 Zentimeter hoch sind. Als Material kommen derzeit Stahl und Aluminium in Frage. Audi hofft darauf, den Metall-3D-Druck künftig in der Serienfertigung einsetzen zu können. Das wäre vor allem für Oldtimer-Fans eine tolle Botschaft, die Schwierigkeiten mit der Beschaffung von Ersatzteilen haben.