Nissan e-Bio Fuel-Cell Concept mit Ethanol-Brennstoffzelle
Dieser Nissan macht aus Alkohol Strom
Vor einigen Wochen stellte Nissan einen Brennstoffzellenantrieb mit Ethanol-Betankung vor. Nun rollt der erste Prototyp durch Brasilien, wo Ethanol weit verbreitet ist.
Köln - In Brasilien geht nichts ohne Ethanol als Treibstoff. Noch einen Schritt weiter geht nun Nissan mit einem Prototypen namens e-Bio Fuel-Cell - und stellt das Modell passenderweise in Rio vor. Den Antrieb, der Ethanol als Kraftstoff nutzt und damit um rein elektrisch zu fahren, präsentierten die Japaner vor einigen Wochen.
Das Brennstoffzellen-Fahrzeug basiert auf dem e-NV200, der über eine 24 kWh fassende Batterie verfügt. Trotz des kleinen Stromspeichers soll das Fahrzeug mit einer Tankfüllung gut 600 Kilometer weit fahren. Getankt wird Ethanol oder mit Ethanol angereichertes Wasser. Aus diesem Treibstoff erzeugt die Brennstoffzelle elektrischen Strom, der für den Vortrieb genutzt wird.
Der Vorteil dieser Antriebsvariante liegt vor allem in der Kraftstoffspeicherung. Typische Brennstoffzellen verarbeiten Wasserstoff. Dafür sind allerdings aufwändige Speicher im Auto sowie eine neu zu bauende Infrastruktur nötig. Ethanol lässt sich wesentlich einfacher handhaben, und die Infrastruktur ist in Ländern wie Brasilien bereits vorhanden.
Bei dem e-Bio Fuel Cell Prototypen handelt es sich um einen fahrbereiten Van, mit dem Nissan künftig in Brasilien weitere praktische Erfahrungen sammeln will. Ob und wann die Brennstoffzellentechnik serienreif sein könnte, sagt Nissan nicht. Allerdings sehen die Japaner für ihre Technik ein erhebliches Zukunftspotential, vor allem in Schwellenländern.
Genaueres zur Technik des Konzeptfahrzeugs findet Ihr hier
Quelle: SP-X
Was ist denn der Unterschied zwischen einer Brennstoffzelle und einen normalen Range Extender? Alles, was man mit Ethanol antreiben kann, kann man auch mit Benzin antreiben und umgekehrt.
Für mich ist an dieser Stelle unklar, warum der e-NV200 trotz der Brennstoffzelle noch immer einen 24kWh Akku braucht. Das macht das Fahrzeug doch unnötig schwer und Energiespeicher soll eigentlich doch der Ethanol-Tank sein?
Eine Brennstoffzelle agiert als Umwandler von chemischer Energie in elektrische Energie. Ein Range Extender wie man ihn bei BEVs findet (z.B. i3) dient als Nebenaggregat um im Bedarfsfall die Reichweite des Elektrofahrzeugs zu verlängern.
Von deutschen Herstellern hört und liest man in dieser Richtung gar nichts (mehr)...
Die deutschen Hersteller konzentrieren sich voll und ganz auf den Diesel -.-
Hybrid haben die Deutschen damals verschlafen, bei E-Autos hinken die hinterher, Wasserstoff haben die nie richtig zur Serie gebracht und was solche neuen Technologien angeht sind die Deutschen eh hinten...
Warum auch nicht? Die meisten Deutschen wollen doch eh nur ihren guten, alten Diesel und jede neue Technologie ist Teufelszeug!
Oder siehe den kürzlich vorgestellten Hochbus auf Schienen der Chinesen: Den Deutschen fallen dazu nur 1000 Gründe ein, warum das schlecht ist und nicht funktionieren wird... Ebenso bei popeligen E-Autos!
Hauptsache es sind tausende deutsche Ingenieure/Forscher damit beschäftigt, den dreckigen Diesel irgendwie mehr oder weniger sauber zu bekommen 🙄
@DerEchteTobi
Ich wollt's nicht so drastisch ausdrücken, aber du hast 100%ig recht. 😉
Man sollte es aber drastisch ausdrücken! Die deutsche Automobilindustrie muß endlich mal wach gerüttelt werden, sonst sieht es für die in naher Zukunft sehr schlecht aus!
Der Wirkungsgrad einer Brennstoffzelle (80%) ist sehr gut im Vergleich zu Verbrennungsmotoren oder Hybriden mit Verbrennungsmotor. Um aber jederzeit ausreichend Strom für alle Fahrzustände zu liefern, müsste die Brennstoffzelle extrem überdimensioniert sein. Sie benötigt einen Pufferspeicher.
Das Forschungsfahrzeug baut man aus den Komponenten, die sich schon bewährt haben und damit kann man derzeit Reichweite von 600km schaffen.
Wen das Ethanol stattdessen in einem Ottomotor verbrannt würde, würde die Reichweite drastisch sinken, weil der Wirkungsgrad des Otto im Vergleich sehr niedrig ist.
Bernhard
Daimler bring im nächsten Jahr einen Plug-In mit Brennstoffzelle in Serie. Allerdings für Wasserstoff.
Hab ich auch schon gehört... Kommt der wirklich?
Eine Brennstoffzelle verbrennt den Kraftstoff nicht (auch wenn der Name etwas anderes vermuten lässt), sondern wandelt ihn ohne Umwege in elektrischen Strom um. Ein Range Extender ist nichts anderes als ein System, dass elektrischen Strom erzeugen kann wenn die Batterie eines E-Autos leer ist. Ein Range Extender ist dabei meist ein kleiner Verbrennungsmotor, kann theoretisch aber auch eine Brennstoffzelle ein.
Der letzte Satz ist nur 3/4 richtig, ich erlaube mir leicht zu korrigieren: Alles was Benzin verbrennt kann (evtl mit Modifikationen) Ethanol verbrennen (und umgekehrt). Eine Brennstoffzelle die mit Ethanol arbeitet wird mit Benzin aber ihre Probleme haben.
Abwarten. In der Automobilindustrie arbeiten ja nicht nur Deppen. Meint ihr wirklich da gibt es keinen Einzigen der nicht "sieht" was ihr "seht"? Leider haben sich die deutschen Vertreter der Branche in den letzten zwei Jahrzehnten vermehrt aufs Geld scheffeln konzentriert, Neuentwicklungen waren/sind zu teuer. Solange sich der Verbrennungsmotor gut verkauft (und das tut er ja bewiesener Maßen) wird sich daran nicht viel ändern.
Es bleibt abzuwarten was die Hersteller in der berühmten Schublade haben und was sie davon mit welchem Stand umsetzen können wenn es "ernst" wird. Nur weil die Hersteller gerade nichts anbieten heißt es ja nicht unbedingt, dass sie schlafen oder hinterher sind*. Von der Entwicklung bekommt der Kunde sehr selten was mit. Am Ende wird abgerechnet.
* reine Verallgemeinerung, ich habe keine Quellen. Kann auch genau so gut sein dass sie wirklich schlafen😉
Als Pufferspeicher reicht beim Toyota Mirai der NiMh Akku aus dem Toyota Camry. Nissan hat in Japan selbst auch mehrere Vollhybridfahrzeuge auf dem Markt, deswegen verstehe ich den 24kWh Akku nicht. Das ist meiner Meinung nach ein ebenso sinnloses Konzept wie das Mercedes Brennstoffzellen-Plugin-Fahrzeug (welches man vermutlich bewusst so entworfen hat, damit es zu teuer wird und sich nicht verkauft, damit man weiter Dieselstinker produzieren kann).
So seh ich das auch! Die Leute wollen jetzt für sich Geld machen und nicht an die Zukunft denken, wenn jemand ganz anderes den Job hat... "Nach mir die Sintflut!"
Wie ich kürzlich hörte, ist den Chinesen mittlerweile selbst eingefallen warum das nicht funktioniert...
Aha... 🙄